[Snugata]

James presste kurz die Lippen zusammen. "Ich kann Sie nicht den ganzen Weg zurück tragen. Reißen Sie sich zusammen. Sie sind die zukünftige Königin von England." Er stand auf, streckte ihr eine Hand entgegen.

[Snugata]

"Oh man...", murmelte James. Weiber. Die waren doch alle gleich. "Hören Sie endlich auf. Das hält ja keiner aus!" Langsam kroch Ärger in ihm empor. "Ich mach das nie wieder." Mit einem energischen Schwung, warf er sich Lisa über die Schulter. "Wagen sie es ja nicht, mich vollzukotzen!"

[Snugata]

"Na toll." Das hatte er gerade noch gebraucht. Eine bewusstlose Prinzessin. Er winkte die Bediensteten bei Seite, die hilfsbereit auf ihn zu eilten. "Sie kommt in Quarantäne. Kontakt nur auf das Minimun beschränken", gab er seine Anweisungen. Sie nickten, entfernten sich etwas.
James stieß die Kammer auf, legte Lisa ins Bett und richtete sich wieder auf. Er fluchte leise, als ein stechender Schmerz durch seinen Rücken schoss. "Ich werde langsam zu alt für solche Sachen." Noch ein kurzer Blick und dann ließ er sie allein.

[Snugata]

Vorsichtig balancierte James die Suppenschüssel, verbrannte sich die Finger und fluchte erneut. Warum tat er das? Er hätte den Küchenjungen schicken sollen. Das ganze war seines Standes nicht würdig. Er stieß die Tür zur Kammer auf, tastete sich vorsichtig vorwärts, fand den Tisch und stellte die Suppenschüssel ab. Kurz darauf erleuchtete eine kleine fackel die Kammer, tauchte diese in ein sanftes Licht.
"Oh! Sie sind wach? Nun gut...Ich habe Ihnen etwas zu essen gebracht." Er nahm die Schüssel auf, reichte sie Lisa. "Vorsicht. Sie ist heiß."

[Snugata]

"Was?",fragte er irritiert. Dann dämmerte es ihm. "Genevera und ich sind nicht zusammen. Sie ist meine Schwester." Warum sagte er ihr das? Die Familienverhältnisse gingen Lisa nichts an. "Und was das hassen betrifft...Ich mag Sie nicht wirklich. Was solls. Was geschehen ist, ist geschehen." James stand auf, blickte sie an. "Nachschlag? In der Küche gibt es noch Kuchen. Genevera hat ihn heute morgen gebacken. Er ist wirklich lecker." Abwartend schaute er sie an.

[Snugata]

"Ihre Geburt war wohl nicht die Ursache, dass Ihre Mutter starb." Mitleid. Erneut regte es sich in ihm. Verdammt! Nein! Er zog ein Taschentuch hervor, reichte es Lisa. "Putzen Sie sich die Nase und dann hole ich den Kuchen", sagte er. Was für ein toller Vater! Sie schien wirklich das schwarze Schaf der Familie zu sein.

[Snugata]

"Man schlägt sein Kind nicht. Schon gar nicht ein Mädchen. Oder Frau." Er brach ab. James wusste, dass er sich auf dünnem Eis bewegte. Die Traditionen in England unterschieden sich grundlegend von denen in Schottland. Er nahm neben ihr auf der Bettkante platz, blickte sie an. "Ich kann Dir nicht helfen. Nicht so, wie Du es vielleicht möchtest. Ich kann Dir nicht die verlorene Zuwendung geben. Oder Liebe." Vorsichtig griff er nach ihren Händen. Spielte eh keine Rolle mehr. Er hatte sie ja schon angefasst. "Ich kann nur eins...Dir Sicherheit bieten. Soweit es mir möglich ist."

[Snugata]

James wollte ihr eigentlich nicht die Wahrheit sagen. Töchter waren schlecht für die Thronfolge. Seit je her, genossen nur Söhne ein hohes Ansehen. "Zu welchem Clan gehören deine Großeltern?" James durchforstete sein Gedächtnis nach einem Clan, der in Verbindung mit dem englischen König stand.

[Snugata]

"Ich kann dich schon verstehen...", sagte James ruhig. "Und was geschieht, wenn du wieder gesund bist, wird die Zeit zeigen." Er erhob sich, griff erneut nach der Suppenschüssel. "Was ist nun? Kuchen?"

[Snugata]

James nickte leicht, drehte sich dann um und ließ sie allein. Sein direkter Weg führte in die Küche. " Pat!" Der Koch eilte auf ihn zu, nahm James den Teller ab.
"Hat es der Dame geschmeckt, mein Herr?"
"Ja." James schlenderte durch die Küche, strich über den riesigen Tisch und drehte sich dann zu Pat um. "Schickt den Küchenjungen zu ihr mit dem Essen. Spühlt alles heiß und gründlich ab, was sie in den Händen gehabt hatte."
"Jawohl mein Herr. Möchten Sie noch etwas essen?"
"Nein danke Pat." James lächelte den Koch leicht an, verließ dann die Küche um sein Schlafgemach aufzusuchen. Er würde in den nächsten Tagen wie ein Einsiedler leben müssen, bis sich heraus gestellt hatte, ob er infiziert war.

[Snugata]

Genevera starrte in den Spiegel und schloss traurig die Augen. Sie hatte es befüchrtet. Sie hatte sich bei dieser Frau angsteckt. Ihre Zofe, Emily, schlug die Hände vor den Mund, um nicht laut zu schreinen. "Verständigt meinen Vater und meinen Bruder", sagte Genevera leise, nahm auf dem Stuhl platz und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Wenig später betraten ihr Vater und James das Zimmer. Sofort eilte der Fürst auf sie zu, nahm seine Tochter in die Arme. "Es tut mir so leid."
Genevera nahm dankbar die Umarmung ihres Vaters an. "Danke."
James ballte die Hände zu Fäusten, verfluchte einmal mehr, dass er die Prinzessin hierher gebracht hatte.
"Wir sollten Henry nicht sagen", sagte sie leise.
"Das kannst du nicht tun. Er wird es erfahren. Früher oder später." James trat auf die beiden zu.
"Wird er nicht." Sie sah ihn mit verweinten Augen an. "Da gibt es ein Kraut. Es sorgt dafür, dass ich das Kind verliere..."

[Snugata]

"Was du verlangst ist Wahnsinn Gen", sagte James leise.
Sie griff nach einer Hand von ihm, drückte diese. "Ich weiß James. Aber es ist das beste. Glaube mir."
James und der Fürst ergaben sich dem Schicksal. Man rief nach dem Arzt und kurz darauf betrat House das Zimmer, blickte in die Runde. Mit ruhiger Stimme erklärete James den Sachverhalt.
Auch House schüttelte traurig den Kopf, veranlasste aber alles.
Mit langsamen Schritten betraten James und sein Vater den Saal, wo sie auch gleich von dem Boten angesprochen wurden.
"Ihr Ton ist anmaßend. Und außerdem...Was macht Sie so sicher, dass die Prinzessin von England hier ist?", fragte der Fürst ruhig.