Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 97 Dinner for two
Greg ging, nachdem er bei Cuddy war, wieder nach Hause. Er hatte keine Lust zu arbeiten, da er etwas anderes vorhatte. Lisa war bei Jasmin, also hatte er eine sturmfreie Bude. Das freute ihn sehr, denn für seinen Plan war das genau das richtige. Er fuhr allerdings nicht auf direktem Weg nach Hause. Vorher hielt er noch bei einem Supermarkt an um etwas einzukaufen. Als er dann endlich zuhause ankam, zog er sich sein Jackett aus und machte sich an die Arbeit. Greg fand seinen Plan einfach perfekt und das Beste war, dass es sogar noch eine Überraschung werden würde. Er brauchte einige Stunden, um alles perfekt zu machen und dann rief er Lisa an. Er bat sie darum nach Hause zu kommen, weil er eine Überraschung für sie hatte. Lisa fragte sich was Greg vorhatte, doch ihr blieb nichts anderes übrig als nach Hause zu fahren, um es rauszufinden. Auf dem Weg nach Hause überlegte sie, was Greg nun wieder im Schilde führen konnte. Hatte er vielleicht wieder irgendeinen Blödsinn gebaut? Oder hatte er vielleicht einfach nur den neuen Job bekommen und wollte deswegen mit ihr anstoßen? Was sie sich auch überlegte. Irgendwie schien keine der Sachen einen Sinn zu machen. Greg würde sie nicht anrufen und bitten nach Hause zu kommen, wenn es nicht irgendetwas Wichtiges wäre. Also musste es etwas anderes sein. Aber was? Was für eine Überraschung konnte er nur für sie haben?
Einige Minuten später kam sie zuhause an. Als sie gerade die Tür aufschließen wollte, öffnete Greg sie ihr schon. Er grinste sie nur an, ließ sie rein und schloss dann die Tür. Lisa sah einen gedeckten Tisch, auf dem schon zwei Kerzen brannten. „Wow, das sieht schön aus.“, bemerkte Lisa und zog sich die Jacke und die Schuhe aus. „Ist es nicht zu viel?“, fragte Greg nervös. Lisa sah ihn nur an, schüttelte den Kopf und schmunzelte. Die Wohnung war dunkel und wurde nur durch den Kerzenschein erhellt. Greg stand vor Lisa und sie sahen sich einen Augenblick lang an. Dann näherten sie sich langsam und küssten sich kurz. Anschließend entfernten sie sich voneinander, sahen sich an und küssten sich dann wieder. Während sie sich küssten liefen sie zur Couch und legten sich dort hin. „Ich find das echt schön mit uns.“, gestand Greg und Lisa entgegnete: „Ich auch.“ Sie grinsten sich noch kurz an und küssten sich dann wieder. Es schien, als wäre nichts zwischen ihnen geschehen. Sie waren sich so vertraut wie noch vor wenigen Tagen. Dieser Moment war für Lisa unbeschreiblich schön. Greg hatte sich ihr wieder von seiner sanften Seite gezeigt. Er hatte ihr gesagt, was er wirklich fühlte. Er hatte für sie gekocht und auch wenn sie das Essen nun erst einmal nicht aßen, freute sich Lisa wirklich sehr über die Geste von Greg. Sie hatte das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde und dass sie auch ohne Methadon, oder irgendein anderes Zeug, glücklich werden würden. Diesen Gedanken hielt sie fest und genoss die Zweisamkeit mit Greg.
„Jetzt hab ich aber ganz schön Kohldampf.“, sagte Greg und zog sich seine Boxershorts an. Lisa schmunzelte, zog sich ihre Unterwäsche an und streifte dann noch das Hemd von Greg drüber. Greg war in der Zwischenzeit schon aufgestanden und in die Küche gegangen. Kurze Zeit später kam er mit zwei Tellern zurück. Auf den Tellern war das Essen, was er gekocht hatte. Es waren nur Pommes mit Chicken Nuggets, aber für Lisa war das genug. Er gab Lisa einen Teller und setzte sich dann auf den Boden. Lisa saß auf der Couch und hatte sich die Decke über die Beine gelegt. Greg lehnte sich an einem ihrer Beine an und grinste. „Das war doch mal ne gute Leistung.“, bemerkte er und nahm sich ein Chicken Nugget. Lisa fuhr ihm mit der Hand durchs Haar und begann dann ebenfalls zu essen. Der restliche Tag war noch sehr schön. Sie gingen nicht raus, sondern blieben lieber die ganze Zeit in der Wohnung. Sie aßen nach dem Hauptgang die Vorspeise und anschließend den Nachtisch. Zumindest die Vorspeise und den Nachtisch hatte Greg selbst gekocht und beides war sehr lecker. Lisa wusste allerdings, dass so etwas in nächster Zeit nicht noch einmal vorkommen würde. Das war ihr aber egal. Sie genoss den Augenblick und war der Meinung, dass es nicht so schön sein würde, wenn dies öfter geschehen würde.
Während Greg und Lisa wieder glücklich zu sein schienen, war Haley mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt.
Greg ging, nachdem er bei Cuddy war, wieder nach Hause. Er hatte keine Lust zu arbeiten, da er etwas anderes vorhatte. Lisa war bei Jasmin, also hatte er eine sturmfreie Bude. Das freute ihn sehr, denn für seinen Plan war das genau das richtige. Er fuhr allerdings nicht auf direktem Weg nach Hause. Vorher hielt er noch bei einem Supermarkt an um etwas einzukaufen. Als er dann endlich zuhause ankam, zog er sich sein Jackett aus und machte sich an die Arbeit. Greg fand seinen Plan einfach perfekt und das Beste war, dass es sogar noch eine Überraschung werden würde. Er brauchte einige Stunden, um alles perfekt zu machen und dann rief er Lisa an. Er bat sie darum nach Hause zu kommen, weil er eine Überraschung für sie hatte. Lisa fragte sich was Greg vorhatte, doch ihr blieb nichts anderes übrig als nach Hause zu fahren, um es rauszufinden. Auf dem Weg nach Hause überlegte sie, was Greg nun wieder im Schilde führen konnte. Hatte er vielleicht wieder irgendeinen Blödsinn gebaut? Oder hatte er vielleicht einfach nur den neuen Job bekommen und wollte deswegen mit ihr anstoßen? Was sie sich auch überlegte. Irgendwie schien keine der Sachen einen Sinn zu machen. Greg würde sie nicht anrufen und bitten nach Hause zu kommen, wenn es nicht irgendetwas Wichtiges wäre. Also musste es etwas anderes sein. Aber was? Was für eine Überraschung konnte er nur für sie haben?
Einige Minuten später kam sie zuhause an. Als sie gerade die Tür aufschließen wollte, öffnete Greg sie ihr schon. Er grinste sie nur an, ließ sie rein und schloss dann die Tür. Lisa sah einen gedeckten Tisch, auf dem schon zwei Kerzen brannten. „Wow, das sieht schön aus.“, bemerkte Lisa und zog sich die Jacke und die Schuhe aus. „Ist es nicht zu viel?“, fragte Greg nervös. Lisa sah ihn nur an, schüttelte den Kopf und schmunzelte. Die Wohnung war dunkel und wurde nur durch den Kerzenschein erhellt. Greg stand vor Lisa und sie sahen sich einen Augenblick lang an. Dann näherten sie sich langsam und küssten sich kurz. Anschließend entfernten sie sich voneinander, sahen sich an und küssten sich dann wieder. Während sie sich küssten liefen sie zur Couch und legten sich dort hin. „Ich find das echt schön mit uns.“, gestand Greg und Lisa entgegnete: „Ich auch.“ Sie grinsten sich noch kurz an und küssten sich dann wieder. Es schien, als wäre nichts zwischen ihnen geschehen. Sie waren sich so vertraut wie noch vor wenigen Tagen. Dieser Moment war für Lisa unbeschreiblich schön. Greg hatte sich ihr wieder von seiner sanften Seite gezeigt. Er hatte ihr gesagt, was er wirklich fühlte. Er hatte für sie gekocht und auch wenn sie das Essen nun erst einmal nicht aßen, freute sich Lisa wirklich sehr über die Geste von Greg. Sie hatte das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde und dass sie auch ohne Methadon, oder irgendein anderes Zeug, glücklich werden würden. Diesen Gedanken hielt sie fest und genoss die Zweisamkeit mit Greg.
„Jetzt hab ich aber ganz schön Kohldampf.“, sagte Greg und zog sich seine Boxershorts an. Lisa schmunzelte, zog sich ihre Unterwäsche an und streifte dann noch das Hemd von Greg drüber. Greg war in der Zwischenzeit schon aufgestanden und in die Küche gegangen. Kurze Zeit später kam er mit zwei Tellern zurück. Auf den Tellern war das Essen, was er gekocht hatte. Es waren nur Pommes mit Chicken Nuggets, aber für Lisa war das genug. Er gab Lisa einen Teller und setzte sich dann auf den Boden. Lisa saß auf der Couch und hatte sich die Decke über die Beine gelegt. Greg lehnte sich an einem ihrer Beine an und grinste. „Das war doch mal ne gute Leistung.“, bemerkte er und nahm sich ein Chicken Nugget. Lisa fuhr ihm mit der Hand durchs Haar und begann dann ebenfalls zu essen. Der restliche Tag war noch sehr schön. Sie gingen nicht raus, sondern blieben lieber die ganze Zeit in der Wohnung. Sie aßen nach dem Hauptgang die Vorspeise und anschließend den Nachtisch. Zumindest die Vorspeise und den Nachtisch hatte Greg selbst gekocht und beides war sehr lecker. Lisa wusste allerdings, dass so etwas in nächster Zeit nicht noch einmal vorkommen würde. Das war ihr aber egal. Sie genoss den Augenblick und war der Meinung, dass es nicht so schön sein würde, wenn dies öfter geschehen würde.
Während Greg und Lisa wieder glücklich zu sein schienen, war Haley mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 98 Zerplatzte Träume
Schon in wenigen Tagen war endlich der Tag gekommen, an dem sie Nathan heiraten würde. Haley freute sich schon sehr darauf. Nathan freute sich natürlich auch und er hätte ihr auch gern bei den Hochzeitsvorbereitungen geholfen, aber er hatte keine Zeit dazu. In den nächsten Tagen fanden viele Trainingseinheiten statt, da bald das erste Spiel vor der Tür stand. Also musste Haley alles allein machen. Zumindest so lange, bis Jasmin hier half. Die Tage vergingen so schnell, dass schon bald der Hochzeitstag gekommen war. Der große Tag für Nathan und Haley stand bevor, doch ihre Hochzeit stand unter keinem guten Stern. Das erste Spiel der Soldiers fand an genau demselben Tag statt, wie die Hochzeit und Nathan musste natürlich bei dem Spiel dabei sein.
Haley stürzte sich mit Jasmin in die letzten Vorbereitungen, während Nathan sich umgezogen hatte und sich für das Spiel aufwärmte. Er hoffte, dass das Spiel schnell vorbei sein würde, aber da hatte er sich getäuscht. Es zog sich länger hin, als ihm lieb war. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als in der Kirche anzurufen und seiner zukünftigen Braut zu erklären, dass er später kommen würde.
„Lisa, raus aus dem Bett. Wir müssen zu ner Hochzeit.“, sagte Greg als er ins Schlafzimmer kam. Lisa saß noch immer im Bett und las gerade eine Zeitschrift. „Greg, in der Wohnung ist niemand sonst. Hier gibt‘s nur dich und mich.“, bemerkte Lisa, woraufhin Greg sie grübelnd ansah. „Lass uns ne Runde pennen. Wir verschlafen die Trauung und gehen dann zur Party.“, fügte Lisa noch hinzu und zerstörte damit Gregs Fantasie. „Können wir wenigstens Sex haben?“, fragte er daher verunsichert. Lisa schmunzelte Greg allerdings nur an und legte sich dann hin. Greg zögerte noch einen kurzen Moment, in dem er überlegte was er tun sollte und legte sich dann zu Lisa.
Nathan war währenddessen immer noch bei seinem Spiel. Die andere Mannschaft hatte viel gefoult, deswegen musste die verloren gegangene Zeit wieder nachgeholt werden. Deshalb musste Nathan kurz telefonieren. Er rief Haley an um ihr zu sagen, dass er später kommen würde. Die machte sich gerade fertig und ging dann all den Leuten Bescheid sagen, die schon in der Kirche saßen und warteten. Als sie den Saal betrat, begann die Band zu singen. Die Band bestand aus Kollegen aus dem Krankenhaus. Sie sangen gern in ihrer Freizeit und das taten sie auch noch gut, deswegen hatte James sie für die Hochzeit seines Sohnes angeheuert. Aber zurück zum allgegenwärtigen Geschehen. Die Band begann zu singen, als Haley den Saal betrat. „Seh ich aus, als wäre ich fertig?!“, sagte Haley zur Band, die augenblicklich schwieg. Haley war noch nicht fertig. Sie hatte noch ihre Lockenwickler in den Haaren und war noch nicht geschminkt. „Verzeihung.“, entschuldigte sich der Kopf der Band. Haley lief durch die Reihen nach vorn und als alle aufstanden, sagte sie: „Setzt euch wieder hin und macht die Augen zu.“ Die taten, was Haley ihnen gesagt hatte und setzten sich. Haley stellte sich vor das Podium, auf dem später der Pfarrer stehen würde, und erzählte: „Ähm, Nathan wird noch bei einem Spiel aufgehalten, aber wenn ihr alle noch ein paar Minuten wartet, wird alles ablaufen wie geplant.“ Anschließend lief sie wieder zurück durch die Reihen und sagte noch einmal: „Nicht hersehen.“ Dann verschwand sie wieder.
Zur selben Zeit saß Greg im Anzug auf dem Bett. Lisa schlief noch, doch Greg weckte sie und tat dann so als hätte er nichts gemacht. „Oh, hey Schatz. Bist du jetzt wach?“, fragte er und Lisa entgegnete nur: „Wieso hast du’s so verdammt eilig?“ „Ach, ich hab’s doch nicht eilig.“, antwortete Greg und lachte. Lisa sah ihn genervt an und stand auf. Da sah sie auf einmal, dass sie schon komplett angezogen war. „Hast du mich angezogen?“, fragte Lisa verwundert, woraufhin Greg gestand: „Na schön. Ich hab Angst vor Haley. Sie ist vielleicht klein, aber sie hat sehr kräftige Beine.“ „Hör zu du Weichei, wenn wir auf der Party sind, wirst du einfach von der unheimlich gelungenen Trauung schwärmen und damit hat sich’s dann schon. Glaub mir uns ist absolut nichts entgangen.“, versicherte Lisa ihrem Mann.
Bei Haley ging immer noch alles drunter und drüber. Sie war immer noch nicht fertig und als sie erneut den Saal betrat, fing die Band wieder an zu singen. „Ich bring sie um.“, warnte sie die Band und trat wieder vor die Meute. „Kommt nicht nochmal vor.“, versicherte der Kopf der Band und blickte ängstlich drein. „Ihr wisst, was ihr zu tun habt.“, erinnerte Haley sie alle, die sich sofort die Augen zuhielten und hinsetzten. Der Pfarrer stand mittlerweile schon an seinem Platz und flüsterte: „Hören sie Miss Scott, es kommt gleich die nächste Hochzeitsgesellschaft.“ „Cool bleiben. Er wird gleich hier sein.“, entgegnete Haley und hoffte, dass sie recht behalten würde. Im nächsten Augenblick hatte sie schon ihr Handy am Ohr und rief Nathan noch einmal an. Nathan und die Mannschaft waren gerade mitten in der Verlängerung, als sein Handy plötzlich klingelte. Er blieb sofort stehen und sah seinen Coach verzweifelt an. „Bitte.“, sagte er nur flehend und der nickte ihm zu. „Den Rest schaffen die Jungs allein.“, entgegnete Coach Carter, woraufhin Nathan sich bedankte und verschwand.
„Ich fass es einfach nicht, dass er noch nicht hier ist.“, sagte Haley verärgert, während sie vor ihrem Spiegel saß und sich die Haare machte. Der Pfarrer stand hinter ihr und gestand: „Miss Scott, wenn ihr Verlobter nicht in den nächsten dreißig Sekunden erscheint, muss ich die Sache abblasen.“ Haley rief daraufhin noch einmal Nathan an, der gerade vor einer Kirche ankam. „Bist du schon in der Nähe?“, fragte Haley ihn und er antwortete: „Ich bin da. Fangt schon mal an. Wir treffen uns vorm Altar.“ Nathan rannte so schnell er konnte und Haley schritt währenddessen schon durch die Menge zum Altar. „Diesmal geht es wirklich los, Herrschaften.“, informierte Haley sie, woraufhin sich alle zu ihr drehten und die Band zu singen begann. Haley sah wirklich schön aus. Sie trug ein schlichtes weißes Kleid und einen weißen Schleier. In ihren Händen hielt sie einen Brautstrauß aus weißen Rosen. Sie freute sich schon darauf endlich Nathans Frau zu werden. Nur leider wurde daraus vorerst nichts, denn Nathan war bei einer anderen Kirche und einer ganz anderen Hochzeit. „Haley.“, sagte er außer Atem, als er bei der Frau ankam, die vor dem Altar stand und wartete. Es war allerdings nicht Haley. Es war eine wildfremde Frau, die ihn verwundert ansah. Nathan drehte sich um, um sich zu vergewissern, dass er wirklich in der falschen Kirche war. Zu seinem Bedauern stimmte es leider. Und im nächsten Augenblick klingelte sein Handy. „Hey Süße, ich hab mich verlaufen. Hab ich noch n paar Minuten Zeit?“, fragte er sie hoffnungsvoll, doch Haley antwortete enttäuscht: „Nein.“ Anschließend legte sie auf, ohne auf irgendeine Reaktion von Nathan zu warten. Sie war enttäuscht. So lange hatte sie darauf gewartet Nathans Frau zu werden und nun hatte es nicht geklappt, weil Nathan sich verlaufen hatte.
Einige Minuten später waren alle auf der Hochzeitsparty, aber Haley war immer noch nicht in der Stimmung zu feiern. Nathan kam an ihren Tisch und fragte: „Na Süße, wie läuft die Party?“ Haley warf ihm einen Blick zu, der sagen sollte: „Ist das dein Ernst?!“ „Ich werde hier einfach nur rumstehen und die Klappe halten.“, bemerkte Nathan und sah betroffen auf den Boden. Kurze Zeit später saßen Haley und Nathan zusammen an einem Tisch und tranken ein wenig Sekt. „Was meinst du mit Desaster? Schatz, das hier ist ne super Hochzeit.“ Haley verdrehte die Augen und Nathan fügte hinzu: „Ich weiß was du sagen willst. Wir sind noch überhaupt nicht verheiratet, aber weißt du was? Wir zwei werden heute Nacht mächtig einen drauf machen. Dann schnappen wir uns einen Flieger nach Paris und dort heiraten wir morgen unter dem Eifelturm inmitten von lauter französisch sprechenden Menschen.“ „Ich schwör dir Nathan, ich bin kurz davor auszurasten.“, gestand Haley und sah ihren Verlobten mit einem irren Blick an. Dann kamen auf einmal Lisa und Greg. „Haley.“, begrüßte Greg Haley und sah sie grinsend an. „Leg los.“, drängte Lisa ihn und grinste ebenfalls. „Ich, äh… ich möchte nur sagen, das war die schönste Trauung auf der ich jemals war.“, stammelte Greg. Haley sah ihn ungläubig an und fragte: „Findest du das witzig? Warum willst du mir auch noch wehtun?“ Greg verstand die Welt nicht mehr. Er sah sie verwirrt an, Haley stand auf, boxte ihm gegen die Schulter und sagte: „Du solltest dich schämen.“ Anschließend ging sie an ihm vorbei und verschwand. Greg sah ihr sprachlos hinterher und richtete seinen Blick dann auf Lisa. Die zuckte nur mit den Schultern und verschwand ebenfalls. „Pst, hau ab solange es noch geht.“, flüsterte Greg Nathan zu. Der sah ihn allerdings nur an und entgegnete: „Ich bin glücklich.“ Greg verdrehte die Augen und ließ Nathan allein. Er ging auf die Suche nach Haley und fand sie draußen auf einer Bank sitzen. „Haley, ich möchte mich entschuldigen. Ich bin ein Stück Dreck.“, entschuldigte sich Greg und setzte sich neben sie. Haley schüttelte den Kopf und sagte: „Es liegt nicht an dir. Es ist einfach alles. Seit ich ein kleines Mädchen war, hab ich immer von einer Märchenhochzeit geträumt.“ Greg lachte kurz und entgegnete: „Ich bitte dich die Ehe wird überschätzt. Perry und Jordan sind auch nicht verheiratet und bei ihnen läuft‘s toll.“ Eigentlich wollte er noch weiter reden, doch dann kam plötzlich Jordan, die Ex-Frau und noch Freundin von Perry zu ihnen, und fragte: „Ist mit nem Fremden rummachen, betrügen?“ „Nicht, wenn es unter zehn Sekunden dauert.“, antwortete Greg, doch Jordan meinte nur: „Ach, davon hab ich nichts.“ Daraufhin ging sie wieder und ließ Haley und Greg allein. „Hör zu, du und Nathan seid füreinander bestimmt. Und das weißt du auch.“, sagte Greg noch zu Haley, um sie ein wenig aufzumuntern. Die bedankte sich nur bei ihm und schmunzelte.
Im selben Augenblick saß Nathan zusammen mit Keith, seinem Freund und ehemaligen Teammitglied, am Tisch und betrank sich. „Ich sollte nicht so viel trinken.“, stellte Nathan fest, nachdem er einen weiteren Kurzen hinunter gekippt hatte. „Ich weiß, ich weiß.“, entgegnete Keith und gab ihm ein neues Glas. „Okay, Haley ist sauer. Wir müssen was unternehmen.“, bemerkte Nathan und stellte das nächste leere Glas auf den Tisch. Keith und er überlegten einen Moment und Keith fragte die Band, ob sie nicht noch ein paar Lieder singen könnten. Die Band tat ihm den Gefallen und begann erneut zu singen. Dann kam auf einmal Haley zu ihnen, was für Keith das Stichwort war, sie allein zu lassen. „Na, Schatz.“, begrüßte Haley ihren Verlobten. „Es tut mir so leid, dass ich alles versaut hab.“, entschuldigte sich Nathan bei ihr und sah sie schuldbewusst an. „Vergiss es.“, sagte Haley nur und reichte ihm ihre Hand, „Lass uns tanzen.“ Nathan nahm die Hand seiner Verlobten, stand auf und begann, zusammen mit Haley, zu der Musik zu tanzen. Nach und nach füllte sich die Tanzfläche, bis alle Anwesenden tanzten. Den restlichen Abend über war die Stimmung wirklich ausgelassen. Alle feierten und hatten viel Spaß. Und Haley und Nathan freuten sich darauf sich am nächsten Tag, in Frankreich, ihr Ja-Wort zu geben.
Am nächsten Tag machten sich Haley und Nathan schon früh auf den Weg zum Flughafen. Jamie hatten sie am vorigen Tag bei Deb, die auch auf ihrer Hochzeitsparty war, abgegeben. Also brauchten sie darüber keine Gedanken mehr zu machen. Sie freuten sich einfach nur noch auf ihre Flitterwochen und auf ihre Trauung unter dem Eifelturm. Natürlich hätten sie ihre Verwandten und Freunde gern dabei gehabt, aber das ging nun mal nicht. Es war ihnen aber auch nicht so wichtig. Die Hauptsache für sie war, dass sie endlich heiraten würden. Und das taten sie schon in wenigen Stunden.
Schon in wenigen Tagen war endlich der Tag gekommen, an dem sie Nathan heiraten würde. Haley freute sich schon sehr darauf. Nathan freute sich natürlich auch und er hätte ihr auch gern bei den Hochzeitsvorbereitungen geholfen, aber er hatte keine Zeit dazu. In den nächsten Tagen fanden viele Trainingseinheiten statt, da bald das erste Spiel vor der Tür stand. Also musste Haley alles allein machen. Zumindest so lange, bis Jasmin hier half. Die Tage vergingen so schnell, dass schon bald der Hochzeitstag gekommen war. Der große Tag für Nathan und Haley stand bevor, doch ihre Hochzeit stand unter keinem guten Stern. Das erste Spiel der Soldiers fand an genau demselben Tag statt, wie die Hochzeit und Nathan musste natürlich bei dem Spiel dabei sein.
Haley stürzte sich mit Jasmin in die letzten Vorbereitungen, während Nathan sich umgezogen hatte und sich für das Spiel aufwärmte. Er hoffte, dass das Spiel schnell vorbei sein würde, aber da hatte er sich getäuscht. Es zog sich länger hin, als ihm lieb war. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als in der Kirche anzurufen und seiner zukünftigen Braut zu erklären, dass er später kommen würde.
„Lisa, raus aus dem Bett. Wir müssen zu ner Hochzeit.“, sagte Greg als er ins Schlafzimmer kam. Lisa saß noch immer im Bett und las gerade eine Zeitschrift. „Greg, in der Wohnung ist niemand sonst. Hier gibt‘s nur dich und mich.“, bemerkte Lisa, woraufhin Greg sie grübelnd ansah. „Lass uns ne Runde pennen. Wir verschlafen die Trauung und gehen dann zur Party.“, fügte Lisa noch hinzu und zerstörte damit Gregs Fantasie. „Können wir wenigstens Sex haben?“, fragte er daher verunsichert. Lisa schmunzelte Greg allerdings nur an und legte sich dann hin. Greg zögerte noch einen kurzen Moment, in dem er überlegte was er tun sollte und legte sich dann zu Lisa.
Nathan war währenddessen immer noch bei seinem Spiel. Die andere Mannschaft hatte viel gefoult, deswegen musste die verloren gegangene Zeit wieder nachgeholt werden. Deshalb musste Nathan kurz telefonieren. Er rief Haley an um ihr zu sagen, dass er später kommen würde. Die machte sich gerade fertig und ging dann all den Leuten Bescheid sagen, die schon in der Kirche saßen und warteten. Als sie den Saal betrat, begann die Band zu singen. Die Band bestand aus Kollegen aus dem Krankenhaus. Sie sangen gern in ihrer Freizeit und das taten sie auch noch gut, deswegen hatte James sie für die Hochzeit seines Sohnes angeheuert. Aber zurück zum allgegenwärtigen Geschehen. Die Band begann zu singen, als Haley den Saal betrat. „Seh ich aus, als wäre ich fertig?!“, sagte Haley zur Band, die augenblicklich schwieg. Haley war noch nicht fertig. Sie hatte noch ihre Lockenwickler in den Haaren und war noch nicht geschminkt. „Verzeihung.“, entschuldigte sich der Kopf der Band. Haley lief durch die Reihen nach vorn und als alle aufstanden, sagte sie: „Setzt euch wieder hin und macht die Augen zu.“ Die taten, was Haley ihnen gesagt hatte und setzten sich. Haley stellte sich vor das Podium, auf dem später der Pfarrer stehen würde, und erzählte: „Ähm, Nathan wird noch bei einem Spiel aufgehalten, aber wenn ihr alle noch ein paar Minuten wartet, wird alles ablaufen wie geplant.“ Anschließend lief sie wieder zurück durch die Reihen und sagte noch einmal: „Nicht hersehen.“ Dann verschwand sie wieder.
Zur selben Zeit saß Greg im Anzug auf dem Bett. Lisa schlief noch, doch Greg weckte sie und tat dann so als hätte er nichts gemacht. „Oh, hey Schatz. Bist du jetzt wach?“, fragte er und Lisa entgegnete nur: „Wieso hast du’s so verdammt eilig?“ „Ach, ich hab’s doch nicht eilig.“, antwortete Greg und lachte. Lisa sah ihn genervt an und stand auf. Da sah sie auf einmal, dass sie schon komplett angezogen war. „Hast du mich angezogen?“, fragte Lisa verwundert, woraufhin Greg gestand: „Na schön. Ich hab Angst vor Haley. Sie ist vielleicht klein, aber sie hat sehr kräftige Beine.“ „Hör zu du Weichei, wenn wir auf der Party sind, wirst du einfach von der unheimlich gelungenen Trauung schwärmen und damit hat sich’s dann schon. Glaub mir uns ist absolut nichts entgangen.“, versicherte Lisa ihrem Mann.
Bei Haley ging immer noch alles drunter und drüber. Sie war immer noch nicht fertig und als sie erneut den Saal betrat, fing die Band wieder an zu singen. „Ich bring sie um.“, warnte sie die Band und trat wieder vor die Meute. „Kommt nicht nochmal vor.“, versicherte der Kopf der Band und blickte ängstlich drein. „Ihr wisst, was ihr zu tun habt.“, erinnerte Haley sie alle, die sich sofort die Augen zuhielten und hinsetzten. Der Pfarrer stand mittlerweile schon an seinem Platz und flüsterte: „Hören sie Miss Scott, es kommt gleich die nächste Hochzeitsgesellschaft.“ „Cool bleiben. Er wird gleich hier sein.“, entgegnete Haley und hoffte, dass sie recht behalten würde. Im nächsten Augenblick hatte sie schon ihr Handy am Ohr und rief Nathan noch einmal an. Nathan und die Mannschaft waren gerade mitten in der Verlängerung, als sein Handy plötzlich klingelte. Er blieb sofort stehen und sah seinen Coach verzweifelt an. „Bitte.“, sagte er nur flehend und der nickte ihm zu. „Den Rest schaffen die Jungs allein.“, entgegnete Coach Carter, woraufhin Nathan sich bedankte und verschwand.
„Ich fass es einfach nicht, dass er noch nicht hier ist.“, sagte Haley verärgert, während sie vor ihrem Spiegel saß und sich die Haare machte. Der Pfarrer stand hinter ihr und gestand: „Miss Scott, wenn ihr Verlobter nicht in den nächsten dreißig Sekunden erscheint, muss ich die Sache abblasen.“ Haley rief daraufhin noch einmal Nathan an, der gerade vor einer Kirche ankam. „Bist du schon in der Nähe?“, fragte Haley ihn und er antwortete: „Ich bin da. Fangt schon mal an. Wir treffen uns vorm Altar.“ Nathan rannte so schnell er konnte und Haley schritt währenddessen schon durch die Menge zum Altar. „Diesmal geht es wirklich los, Herrschaften.“, informierte Haley sie, woraufhin sich alle zu ihr drehten und die Band zu singen begann. Haley sah wirklich schön aus. Sie trug ein schlichtes weißes Kleid und einen weißen Schleier. In ihren Händen hielt sie einen Brautstrauß aus weißen Rosen. Sie freute sich schon darauf endlich Nathans Frau zu werden. Nur leider wurde daraus vorerst nichts, denn Nathan war bei einer anderen Kirche und einer ganz anderen Hochzeit. „Haley.“, sagte er außer Atem, als er bei der Frau ankam, die vor dem Altar stand und wartete. Es war allerdings nicht Haley. Es war eine wildfremde Frau, die ihn verwundert ansah. Nathan drehte sich um, um sich zu vergewissern, dass er wirklich in der falschen Kirche war. Zu seinem Bedauern stimmte es leider. Und im nächsten Augenblick klingelte sein Handy. „Hey Süße, ich hab mich verlaufen. Hab ich noch n paar Minuten Zeit?“, fragte er sie hoffnungsvoll, doch Haley antwortete enttäuscht: „Nein.“ Anschließend legte sie auf, ohne auf irgendeine Reaktion von Nathan zu warten. Sie war enttäuscht. So lange hatte sie darauf gewartet Nathans Frau zu werden und nun hatte es nicht geklappt, weil Nathan sich verlaufen hatte.
Einige Minuten später waren alle auf der Hochzeitsparty, aber Haley war immer noch nicht in der Stimmung zu feiern. Nathan kam an ihren Tisch und fragte: „Na Süße, wie läuft die Party?“ Haley warf ihm einen Blick zu, der sagen sollte: „Ist das dein Ernst?!“ „Ich werde hier einfach nur rumstehen und die Klappe halten.“, bemerkte Nathan und sah betroffen auf den Boden. Kurze Zeit später saßen Haley und Nathan zusammen an einem Tisch und tranken ein wenig Sekt. „Was meinst du mit Desaster? Schatz, das hier ist ne super Hochzeit.“ Haley verdrehte die Augen und Nathan fügte hinzu: „Ich weiß was du sagen willst. Wir sind noch überhaupt nicht verheiratet, aber weißt du was? Wir zwei werden heute Nacht mächtig einen drauf machen. Dann schnappen wir uns einen Flieger nach Paris und dort heiraten wir morgen unter dem Eifelturm inmitten von lauter französisch sprechenden Menschen.“ „Ich schwör dir Nathan, ich bin kurz davor auszurasten.“, gestand Haley und sah ihren Verlobten mit einem irren Blick an. Dann kamen auf einmal Lisa und Greg. „Haley.“, begrüßte Greg Haley und sah sie grinsend an. „Leg los.“, drängte Lisa ihn und grinste ebenfalls. „Ich, äh… ich möchte nur sagen, das war die schönste Trauung auf der ich jemals war.“, stammelte Greg. Haley sah ihn ungläubig an und fragte: „Findest du das witzig? Warum willst du mir auch noch wehtun?“ Greg verstand die Welt nicht mehr. Er sah sie verwirrt an, Haley stand auf, boxte ihm gegen die Schulter und sagte: „Du solltest dich schämen.“ Anschließend ging sie an ihm vorbei und verschwand. Greg sah ihr sprachlos hinterher und richtete seinen Blick dann auf Lisa. Die zuckte nur mit den Schultern und verschwand ebenfalls. „Pst, hau ab solange es noch geht.“, flüsterte Greg Nathan zu. Der sah ihn allerdings nur an und entgegnete: „Ich bin glücklich.“ Greg verdrehte die Augen und ließ Nathan allein. Er ging auf die Suche nach Haley und fand sie draußen auf einer Bank sitzen. „Haley, ich möchte mich entschuldigen. Ich bin ein Stück Dreck.“, entschuldigte sich Greg und setzte sich neben sie. Haley schüttelte den Kopf und sagte: „Es liegt nicht an dir. Es ist einfach alles. Seit ich ein kleines Mädchen war, hab ich immer von einer Märchenhochzeit geträumt.“ Greg lachte kurz und entgegnete: „Ich bitte dich die Ehe wird überschätzt. Perry und Jordan sind auch nicht verheiratet und bei ihnen läuft‘s toll.“ Eigentlich wollte er noch weiter reden, doch dann kam plötzlich Jordan, die Ex-Frau und noch Freundin von Perry zu ihnen, und fragte: „Ist mit nem Fremden rummachen, betrügen?“ „Nicht, wenn es unter zehn Sekunden dauert.“, antwortete Greg, doch Jordan meinte nur: „Ach, davon hab ich nichts.“ Daraufhin ging sie wieder und ließ Haley und Greg allein. „Hör zu, du und Nathan seid füreinander bestimmt. Und das weißt du auch.“, sagte Greg noch zu Haley, um sie ein wenig aufzumuntern. Die bedankte sich nur bei ihm und schmunzelte.
Im selben Augenblick saß Nathan zusammen mit Keith, seinem Freund und ehemaligen Teammitglied, am Tisch und betrank sich. „Ich sollte nicht so viel trinken.“, stellte Nathan fest, nachdem er einen weiteren Kurzen hinunter gekippt hatte. „Ich weiß, ich weiß.“, entgegnete Keith und gab ihm ein neues Glas. „Okay, Haley ist sauer. Wir müssen was unternehmen.“, bemerkte Nathan und stellte das nächste leere Glas auf den Tisch. Keith und er überlegten einen Moment und Keith fragte die Band, ob sie nicht noch ein paar Lieder singen könnten. Die Band tat ihm den Gefallen und begann erneut zu singen. Dann kam auf einmal Haley zu ihnen, was für Keith das Stichwort war, sie allein zu lassen. „Na, Schatz.“, begrüßte Haley ihren Verlobten. „Es tut mir so leid, dass ich alles versaut hab.“, entschuldigte sich Nathan bei ihr und sah sie schuldbewusst an. „Vergiss es.“, sagte Haley nur und reichte ihm ihre Hand, „Lass uns tanzen.“ Nathan nahm die Hand seiner Verlobten, stand auf und begann, zusammen mit Haley, zu der Musik zu tanzen. Nach und nach füllte sich die Tanzfläche, bis alle Anwesenden tanzten. Den restlichen Abend über war die Stimmung wirklich ausgelassen. Alle feierten und hatten viel Spaß. Und Haley und Nathan freuten sich darauf sich am nächsten Tag, in Frankreich, ihr Ja-Wort zu geben.
Am nächsten Tag machten sich Haley und Nathan schon früh auf den Weg zum Flughafen. Jamie hatten sie am vorigen Tag bei Deb, die auch auf ihrer Hochzeitsparty war, abgegeben. Also brauchten sie darüber keine Gedanken mehr zu machen. Sie freuten sich einfach nur noch auf ihre Flitterwochen und auf ihre Trauung unter dem Eifelturm. Natürlich hätten sie ihre Verwandten und Freunde gern dabei gehabt, aber das ging nun mal nicht. Es war ihnen aber auch nicht so wichtig. Die Hauptsache für sie war, dass sie endlich heiraten würden. Und das taten sie schon in wenigen Stunden.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 99 Wie in alten Zeiten
Während Haley und Nathan ein, zwei Stunden später schon am Flughafen waren und ihrer Trauung entgegenfieberten, lagen James und Jasmin noch im Bett. Sie waren gerade aufgewacht und Jasmin hatte sich noch einmal an James angekuschelt. Der gab ihr einen Kuss auf die Stirn und bemerkte: „Das war ne Hochzeit. Oder besser gesagt ein kläglicher Versuch zu heiraten.“ Jasmin atmete einmal tief ein und entgegnete: „Es konnte ja keiner ahnen, dass es so ein Desaster werden würde. Aber immerhin war die Party ganz schön.“ Einen kurzen Moment schwiegen sie und Jasmin hatte gerade noch einmal ihre Augen geschlossen, um sich noch ein wenig auszuruhen, als James auf einmal fragte: „Was hältst du davon, wenn wir uns heut mal wieder mit Lisa und Greg verabreden und irgendwas zusammen unternehmen?“ Jasmin überlegte einen kurzen Augenblick, bevor sie antwortete. „Ja, das wär ne gute Idee.“, stellte sie schließlich fest. „Gut, dann ruf ich Greg gleich an, nachdem wir uns noch ein wenig ausgeruht haben.“, sagte James noch und drückte Jasmin, die schmunzelte, an sich. Anschließend schlossen sie beide noch einmal die Augen und schlummerten noch ein wenig.
„Süße, was machst du denn da?“, fragte Greg, als er in die Küche kam. Er war gerade erst aufgestanden und Lisa schien schon eine Weile wach zu sein. „Wonach sieht’s denn aus?! Ich räum auf.“, antwortete Lisa und holte sich die Teller, die auf dem Couchtisch standen. „So stell ich mir eine Ehe vor. Du räumst meinen Dreck weg.“, entgegnete Greg und grinste sie frech an. Lisa grinste zurück, kam zu ihm und gab ihm einen Kuss. Anschließend ging sie wieder in die Küche und stellte die Teller in die Spüle, in der schon Wasser eingelassen worden war. Greg sah ihr einen kurzen Moment zu, ging dann zu ihr und stellte sich hinter sie. Er legte die Arme um sie und bemerkte: „Ich hab echt Schwein, dich zu haben.“ Daraufhin gab er ihr noch einen Kuss auf die Wange und Lisa drehte sich zu ihm um. Sie küssten sich kurz und Lisa sagte dann: „Mit Schmeicheleien kommst du bei mir nicht weiter. Du hast den Dreck gemacht. Also kannst du mir auch schön dabei helfen ihn wieder zu entfernen.“ Gregs Grinsen verschwand auf der Stelle und er entgegnete: „Aber ich dachte dir macht das Spaß.“ Lisa wandte sich wieder dem schmutzigen Geschirr in der Spüle zu und gestand: „Nicht wirklich. Mir macht es nur Spaß zu sehen, wie du dich dabei anstellst.“ Greg warf ihr einen grimmigen Blick zu und sagte: „Ja und, abwaschen ist eben nicht so mein Ding. Dafür bin ich in anderen Dingen viel besser.“ Er versuchte Lisa einen erneuten Kuss auf die Wange zu geben, doch die wich ihm aus, grinste und befahl: „Los, an die Arbeit. Das Geschirr trocknet sich nicht von selbst ab.“ Greg sah nun ein wenig enttäuscht aus. Er ließ die Schultern hängen und nahm sich ein Handtuch, um das Geschirr abzutrocknen, was Lisa schon abgewaschen hatte. Mit Gregs Hilfe dauerte es nicht lange, bis alles wieder blitzblank war. „Hab ich mir jetzt nicht ne kleine oder auch ne große Belohnung verdient?“, fragte Greg und sah Lisa grinsend an. Lisa schmunzelte, schüttelte den Kopf und ging auf ihn zu. Sie näherte sich ihm langsam und Greg freute sich schon auf seine Belohnung, doch daraus wurde nichts. Kurz bevor sich ihre Münder berührten, drehte Lisa ihren Kopf ein wenig zur Seite und näherte sich seinem Ohr. „Später vielleicht.“, flüsterte sie ihm ins Ohr und entfernte sich dann wieder von ihm. Greg kniff die Augen zusammen und sagte: „Na, warte. Ich hab das doch nicht umsonst gemacht.“ Er versuchte Lisas Arm zu packen, aber die war schneller. Sie rannte vor ihm davon und lachte. Greg folgte ihr und stimmte in ihr Lachen ein. Sie rannten mehrere Runden um die Couch und den Couchtisch, bis Greg schließlich über die Couch sprang und Lisa somit den Weg abschnitt. Lisa lief ihm direkt in die Arme und Greg hob sie kurz hoch und drehte sich einmal um seine eigene Achse. Während er sich drehte spürte er allerdings, wie sich sein Bein auf einmal verkrampfte. Er konnte die Drehung nicht zum Ende bringen, sackte ein wenig zusammen und stolperte nach hinten. Dabei ließ er Lisa los, die ihn schockiert ansah. „Greg, was ist passiert?“, fragte sie besorgt. Greg fasste sich an sein verletztes Bein und antwortete nur: „Ich hätte nicht gedacht, dass das Methadon so schnell nachlässt. Ich schätze ich werde mir wieder nen Krückstock besorgen müssen.“ Lisa sah ihren Mann mitfühlend an und sagte: „Das tut mir leid.“ „Ach, so bekomm ich wenigstens wieder mal die Chance einen alten Opa reinzulegen. Das wird spaßig.“, entgegnete Greg nur und lachte kurz. Lisa wusste, dass er die Situation runter spielte. Es war schön für ihn gewesen keine Schmerzen mehr zu haben und ohne Stock laufen zu können. So, wie jeder andere normale Mensch. Greg war aber nicht normal. Er hatte nun einmal ein verletztes Bein. Damit musste er leben. Das machte ihn ja nicht zu einem anderen Menschen. Er war genauso ein Mensch, wie jeder andere auch. Die Tatsache, dass er ein verletztes Bein hatte, machte ihn nicht weniger liebenswürdig. Lisa liebte ihn jedenfalls so wie er war. Ob nun mit oder ohne verletztes Bein. Das war ihr egal. „Man, wer ist das denn jetzt?“, fragte Greg, als sein Handy klingelte, und riss Lisa aus ihren Gedanken. Er nahm sein Handy in die Hand und sah auf den Display. „Natürlich. Wer sollte es auch sonst sein?!“, sagte er noch und ging dann ran. „Was gibt’s?“, fragte er und schwieg dann, als sein gegenüber sprach. „Wenn’s sein muss. Und nächstes Mal störst du nicht so früh. Wir hätten sonst machen können.“, sagte Greg noch und legte dann auf. Lisa sah Greg fragend an und der erklärte: „Das war James. Jasmin und er wollen mit uns Billard spielen gehen.“ Lisa nickte nur zur Kenntnisnahme und Greg bemerkte dann noch: „Schade, dass wir jetzt gleich los müssen, sonst hättest du mich ja jetzt für meine fleißige Arbeit belohnen können. Aber ich bin ja jetzt wieder ein Krüppel, als müssen wir ja noch einen Stock besorgen.“ Lisa schmunzelte erst, doch nachdem Greg das mit dem Krüppel gesagt hatte, verging ihr das Schmunzeln schnell wieder. Sie sah ihn nur traurig an, doch Greg bekam davon nicht mehr mit. Er war schon ins Schlafzimmer gegangen, um sich anzuziehen. Also blieb Lisa nichts anderes übrig, als sich ebenfalls anzuziehen.
James und Jasmin aßen Frühstück, zogen sich an und machten sich dann auf den Weg zur Billardhalle, wo sie sich mit Greg und Lisa verabredet hatten. Wie es nun einmal immer so war, waren James und Jasmin vor Greg und Lisa da. Die kamen wie immer zu spät, was wie immer Gregs Schuld war. Daran hatten sich James und Jasmin aber schon gewöhnt. „Das Methadon hat nachgelassen, was?!“, bemerkte James, als Greg und Lisa angelaufen kamen. Greg nickte nur und sagte: „Ja, ich muss wieder mit meinem Stock laufen, aber wir sind nicht hier, um über mein Bein zu reden. Ihr wolltet doch Billard spielen. Also gehen wir.“ Greg ging voran und die anderen folgten ihm, ohne noch etwas zu sagen. Jasmin und Lisa besorgten die Kugeln und die Kreide und James und Greg besorgten die Getränke. In der ersten Runde konzentrierten sich alle aufs Spiel, weswegen wenig geredet wurde. Doch dann lockerte sich die Stimmung nach und nach und irgendwann redeten sie ununterbrochen. „Da fällt mir grade ein, wenn wir über’s Krankenhaus reden. Wieso konnte Jasmin eigentlich doch sofort operiert werden? Ich hatte mit Cuddy gesprochen und sie meinte, dass kein Termin mehr frei wäre.“, erinnerte sich James und sah Greg fragend an. Der schmunzelte allerdings nur und antwortete ihm nicht. „Was musstest du dafür machen, Greg?“, fragte James. Er hatte das Schmunzeln von Greg durchschaut. „Ich hab Cuddy versprochen, dass ich ein paar Stunden Ambulanzdienst übernehme.“, antwortete Greg. „Deswegen warst du also neulich in der Ambulanz.“, bemerkte James. Einen Augenblick herrschte dann wieder Stille zwischen ihnen, bis Jasmin auf einmal das Wort ergriff. „Danke.“, sagte sie zu Greg, der sie verwirrt ansah. „Ich hab doch noch gar nichts gemacht. Du solltest warten, bis zwischen uns was gelaufen ist. Dann kannst du dich bedanken.“, entgegnete er und zwinkerte ihr zu. Jasmin, James und Lisa grinsten und schüttelten den Kopf. „Danke, dass ich sofort operiert werden konnte. Und danke, dass du mich operiert hast.“, bedankte sich Jasmin und schmunzelte ihn an. Sie war ihm wirklich sehr dankbar dafür. Dass er sich so für sie eingesetzt hatte, zeigte ihr, dass ihm etwas an ihr lag. Greg wusste nicht, was er darauf noch sagen sollte, deswegen sah er Jasmin nur an, schmunzelte liebevoll und nickte kurz. Danach spielte er einfach weiter und tat so, als hätte er nichts gehört. Jasmin und auch alle anderen wussten, dass das normal bei ihm war und wechselten deswegen schnell wieder das Thema. In den nächsten Stunden sprach keiner mehr Jasmins Operation an. Sie sprachen über alles Mögliche und lachten viel, aber Jasmins Operation war und blieb tabu.
Am Abend gingen sie noch in ihre Stamm-Bar, wo sie den Abend gemütlich ausklingen ließen. Als sie so da saßen, sich unterhielten, lachten und tranken, kam es ihnen allen so vor, als wären sie noch Teenager. Es war die gleiche Bar, der gleiche Platz und es waren die gleichen Leute. Nichts hatte sich verändert. Nur, dass sie jetzt viel älter, verheiratet und zufrieden mit ihrem Leben waren. Der Abend war so, wie man sich einen schönen Abend immer vorstellte. Doch nicht nur der Abend war so, wie man ihn sich immer vorstellte. Auch die nächsten Tage verliefen unerwartet gut.
Während Haley und Nathan ein, zwei Stunden später schon am Flughafen waren und ihrer Trauung entgegenfieberten, lagen James und Jasmin noch im Bett. Sie waren gerade aufgewacht und Jasmin hatte sich noch einmal an James angekuschelt. Der gab ihr einen Kuss auf die Stirn und bemerkte: „Das war ne Hochzeit. Oder besser gesagt ein kläglicher Versuch zu heiraten.“ Jasmin atmete einmal tief ein und entgegnete: „Es konnte ja keiner ahnen, dass es so ein Desaster werden würde. Aber immerhin war die Party ganz schön.“ Einen kurzen Moment schwiegen sie und Jasmin hatte gerade noch einmal ihre Augen geschlossen, um sich noch ein wenig auszuruhen, als James auf einmal fragte: „Was hältst du davon, wenn wir uns heut mal wieder mit Lisa und Greg verabreden und irgendwas zusammen unternehmen?“ Jasmin überlegte einen kurzen Augenblick, bevor sie antwortete. „Ja, das wär ne gute Idee.“, stellte sie schließlich fest. „Gut, dann ruf ich Greg gleich an, nachdem wir uns noch ein wenig ausgeruht haben.“, sagte James noch und drückte Jasmin, die schmunzelte, an sich. Anschließend schlossen sie beide noch einmal die Augen und schlummerten noch ein wenig.
„Süße, was machst du denn da?“, fragte Greg, als er in die Küche kam. Er war gerade erst aufgestanden und Lisa schien schon eine Weile wach zu sein. „Wonach sieht’s denn aus?! Ich räum auf.“, antwortete Lisa und holte sich die Teller, die auf dem Couchtisch standen. „So stell ich mir eine Ehe vor. Du räumst meinen Dreck weg.“, entgegnete Greg und grinste sie frech an. Lisa grinste zurück, kam zu ihm und gab ihm einen Kuss. Anschließend ging sie wieder in die Küche und stellte die Teller in die Spüle, in der schon Wasser eingelassen worden war. Greg sah ihr einen kurzen Moment zu, ging dann zu ihr und stellte sich hinter sie. Er legte die Arme um sie und bemerkte: „Ich hab echt Schwein, dich zu haben.“ Daraufhin gab er ihr noch einen Kuss auf die Wange und Lisa drehte sich zu ihm um. Sie küssten sich kurz und Lisa sagte dann: „Mit Schmeicheleien kommst du bei mir nicht weiter. Du hast den Dreck gemacht. Also kannst du mir auch schön dabei helfen ihn wieder zu entfernen.“ Gregs Grinsen verschwand auf der Stelle und er entgegnete: „Aber ich dachte dir macht das Spaß.“ Lisa wandte sich wieder dem schmutzigen Geschirr in der Spüle zu und gestand: „Nicht wirklich. Mir macht es nur Spaß zu sehen, wie du dich dabei anstellst.“ Greg warf ihr einen grimmigen Blick zu und sagte: „Ja und, abwaschen ist eben nicht so mein Ding. Dafür bin ich in anderen Dingen viel besser.“ Er versuchte Lisa einen erneuten Kuss auf die Wange zu geben, doch die wich ihm aus, grinste und befahl: „Los, an die Arbeit. Das Geschirr trocknet sich nicht von selbst ab.“ Greg sah nun ein wenig enttäuscht aus. Er ließ die Schultern hängen und nahm sich ein Handtuch, um das Geschirr abzutrocknen, was Lisa schon abgewaschen hatte. Mit Gregs Hilfe dauerte es nicht lange, bis alles wieder blitzblank war. „Hab ich mir jetzt nicht ne kleine oder auch ne große Belohnung verdient?“, fragte Greg und sah Lisa grinsend an. Lisa schmunzelte, schüttelte den Kopf und ging auf ihn zu. Sie näherte sich ihm langsam und Greg freute sich schon auf seine Belohnung, doch daraus wurde nichts. Kurz bevor sich ihre Münder berührten, drehte Lisa ihren Kopf ein wenig zur Seite und näherte sich seinem Ohr. „Später vielleicht.“, flüsterte sie ihm ins Ohr und entfernte sich dann wieder von ihm. Greg kniff die Augen zusammen und sagte: „Na, warte. Ich hab das doch nicht umsonst gemacht.“ Er versuchte Lisas Arm zu packen, aber die war schneller. Sie rannte vor ihm davon und lachte. Greg folgte ihr und stimmte in ihr Lachen ein. Sie rannten mehrere Runden um die Couch und den Couchtisch, bis Greg schließlich über die Couch sprang und Lisa somit den Weg abschnitt. Lisa lief ihm direkt in die Arme und Greg hob sie kurz hoch und drehte sich einmal um seine eigene Achse. Während er sich drehte spürte er allerdings, wie sich sein Bein auf einmal verkrampfte. Er konnte die Drehung nicht zum Ende bringen, sackte ein wenig zusammen und stolperte nach hinten. Dabei ließ er Lisa los, die ihn schockiert ansah. „Greg, was ist passiert?“, fragte sie besorgt. Greg fasste sich an sein verletztes Bein und antwortete nur: „Ich hätte nicht gedacht, dass das Methadon so schnell nachlässt. Ich schätze ich werde mir wieder nen Krückstock besorgen müssen.“ Lisa sah ihren Mann mitfühlend an und sagte: „Das tut mir leid.“ „Ach, so bekomm ich wenigstens wieder mal die Chance einen alten Opa reinzulegen. Das wird spaßig.“, entgegnete Greg nur und lachte kurz. Lisa wusste, dass er die Situation runter spielte. Es war schön für ihn gewesen keine Schmerzen mehr zu haben und ohne Stock laufen zu können. So, wie jeder andere normale Mensch. Greg war aber nicht normal. Er hatte nun einmal ein verletztes Bein. Damit musste er leben. Das machte ihn ja nicht zu einem anderen Menschen. Er war genauso ein Mensch, wie jeder andere auch. Die Tatsache, dass er ein verletztes Bein hatte, machte ihn nicht weniger liebenswürdig. Lisa liebte ihn jedenfalls so wie er war. Ob nun mit oder ohne verletztes Bein. Das war ihr egal. „Man, wer ist das denn jetzt?“, fragte Greg, als sein Handy klingelte, und riss Lisa aus ihren Gedanken. Er nahm sein Handy in die Hand und sah auf den Display. „Natürlich. Wer sollte es auch sonst sein?!“, sagte er noch und ging dann ran. „Was gibt’s?“, fragte er und schwieg dann, als sein gegenüber sprach. „Wenn’s sein muss. Und nächstes Mal störst du nicht so früh. Wir hätten sonst machen können.“, sagte Greg noch und legte dann auf. Lisa sah Greg fragend an und der erklärte: „Das war James. Jasmin und er wollen mit uns Billard spielen gehen.“ Lisa nickte nur zur Kenntnisnahme und Greg bemerkte dann noch: „Schade, dass wir jetzt gleich los müssen, sonst hättest du mich ja jetzt für meine fleißige Arbeit belohnen können. Aber ich bin ja jetzt wieder ein Krüppel, als müssen wir ja noch einen Stock besorgen.“ Lisa schmunzelte erst, doch nachdem Greg das mit dem Krüppel gesagt hatte, verging ihr das Schmunzeln schnell wieder. Sie sah ihn nur traurig an, doch Greg bekam davon nicht mehr mit. Er war schon ins Schlafzimmer gegangen, um sich anzuziehen. Also blieb Lisa nichts anderes übrig, als sich ebenfalls anzuziehen.
James und Jasmin aßen Frühstück, zogen sich an und machten sich dann auf den Weg zur Billardhalle, wo sie sich mit Greg und Lisa verabredet hatten. Wie es nun einmal immer so war, waren James und Jasmin vor Greg und Lisa da. Die kamen wie immer zu spät, was wie immer Gregs Schuld war. Daran hatten sich James und Jasmin aber schon gewöhnt. „Das Methadon hat nachgelassen, was?!“, bemerkte James, als Greg und Lisa angelaufen kamen. Greg nickte nur und sagte: „Ja, ich muss wieder mit meinem Stock laufen, aber wir sind nicht hier, um über mein Bein zu reden. Ihr wolltet doch Billard spielen. Also gehen wir.“ Greg ging voran und die anderen folgten ihm, ohne noch etwas zu sagen. Jasmin und Lisa besorgten die Kugeln und die Kreide und James und Greg besorgten die Getränke. In der ersten Runde konzentrierten sich alle aufs Spiel, weswegen wenig geredet wurde. Doch dann lockerte sich die Stimmung nach und nach und irgendwann redeten sie ununterbrochen. „Da fällt mir grade ein, wenn wir über’s Krankenhaus reden. Wieso konnte Jasmin eigentlich doch sofort operiert werden? Ich hatte mit Cuddy gesprochen und sie meinte, dass kein Termin mehr frei wäre.“, erinnerte sich James und sah Greg fragend an. Der schmunzelte allerdings nur und antwortete ihm nicht. „Was musstest du dafür machen, Greg?“, fragte James. Er hatte das Schmunzeln von Greg durchschaut. „Ich hab Cuddy versprochen, dass ich ein paar Stunden Ambulanzdienst übernehme.“, antwortete Greg. „Deswegen warst du also neulich in der Ambulanz.“, bemerkte James. Einen Augenblick herrschte dann wieder Stille zwischen ihnen, bis Jasmin auf einmal das Wort ergriff. „Danke.“, sagte sie zu Greg, der sie verwirrt ansah. „Ich hab doch noch gar nichts gemacht. Du solltest warten, bis zwischen uns was gelaufen ist. Dann kannst du dich bedanken.“, entgegnete er und zwinkerte ihr zu. Jasmin, James und Lisa grinsten und schüttelten den Kopf. „Danke, dass ich sofort operiert werden konnte. Und danke, dass du mich operiert hast.“, bedankte sich Jasmin und schmunzelte ihn an. Sie war ihm wirklich sehr dankbar dafür. Dass er sich so für sie eingesetzt hatte, zeigte ihr, dass ihm etwas an ihr lag. Greg wusste nicht, was er darauf noch sagen sollte, deswegen sah er Jasmin nur an, schmunzelte liebevoll und nickte kurz. Danach spielte er einfach weiter und tat so, als hätte er nichts gehört. Jasmin und auch alle anderen wussten, dass das normal bei ihm war und wechselten deswegen schnell wieder das Thema. In den nächsten Stunden sprach keiner mehr Jasmins Operation an. Sie sprachen über alles Mögliche und lachten viel, aber Jasmins Operation war und blieb tabu.
Am Abend gingen sie noch in ihre Stamm-Bar, wo sie den Abend gemütlich ausklingen ließen. Als sie so da saßen, sich unterhielten, lachten und tranken, kam es ihnen allen so vor, als wären sie noch Teenager. Es war die gleiche Bar, der gleiche Platz und es waren die gleichen Leute. Nichts hatte sich verändert. Nur, dass sie jetzt viel älter, verheiratet und zufrieden mit ihrem Leben waren. Der Abend war so, wie man sich einen schönen Abend immer vorstellte. Doch nicht nur der Abend war so, wie man ihn sich immer vorstellte. Auch die nächsten Tage verliefen unerwartet gut.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 100 Vernachlässigung, Eifersucht und verwirrende Gefühle
Greg musste zwar wieder mit seinem Stock laufen, aber er schien nicht so schlimme Schmerzen zu haben wie damals. Lisa war natürlich immer noch besorgt, aber sie freute sich, dass es Greg anscheinend so gut ging. Jasmin nahm sich immer noch Auszeiten, um sich zu erholen. James tat dies aber nicht mehr. Er arbeitete mehr als sonst. Er hatte sich die Sache mit Jasmin immer noch nicht ganz verziehen, deswegen stellte er nun jede Diagnose seiner Patienten mit Bedacht. Er wollte nicht noch einmal einen Fehler machen, durch den jemand anderes in Gefahr gebracht werden würde. Weil James so viel arbeitete, hatten Jasmin und er kaum noch Zeit zu zweit. Das fand Jasmin ziemlich schade. Immerhin nahm sie sich die Auszeiten nicht nur, um sich zu erholen. Sie wollte sich auch ein wenig mehr Zeit für James nehmen, aber das war überflüssig. Denn er war ja nie zuhause, weil er immer bis spät in die Nacht hinein in seinem Büro saß und sich mit seinen Patientenakten beschäftigte. Anfangs ließ sich Jasmin das noch gefallen, doch irgendwann hatte sie genug davon. Sie hatte James schon öfter darauf angesprochen, doch der stritt das immer ab und meinte nur, dass in letzter Zeit ziemlich viel los sei. Egal, was Jasmin machte, sie konnte seine Aufmerksamkeit nicht für sich gewinnen. Allmählich hatte sie sogar das Gefühl, dass er lieber auf der Arbeit war, als bei ihr zuhause zu sein oder irgendwas mit ihr zu unternehmen. Sie dachte, dass es ewig so weiter gehen würde, aber eines Tages änderte sich sein Verhalten wieder. Wie es dazu kam, ist leicht zu erklären.
Einige Tage später traf Jasmin, bei einem Training von Nathan, auf einen alten Bekannten. James begleitete sie nicht mehr zum Training, da er ja lieber arbeiten ging. Also saß Jasmin allein auf der Tribüne, bis Frau Fischer zu ihr kam. Sie unterhielten sich eine ganze Weile über alte und aktuelle Zeiten. Jasmin erklärte ihr wer Greg war. „Er war auch auf unserer Schule. Es gab doch zwei Gebäude. Das eine für die Floristen und das andere für die Mediziner. Anfangs war es eine sehr ungewöhnliche Zusammenstellung. Floristen und Mediziner hatten ja eigentlich überhaupt nichts miteinander zu tun. Es gab aber immer wieder Momente, in denen es sich als praktisch herausstellte, dass die Mediziner nie weit weg waren. Naja, Greg war einer der Mediziner. Er war in James‘ Klasse. Vielleicht sind sie ihm auch ab und zu mal begegnet. Er war ja nicht oft da, aber wenn er da war, war er derjenige, der mit nem Krückstock rumlief und humpelte.“, erzählte Jasmin. Frau Fischer antwortete vorerst nicht. Sie überlegte ein wenig und entgegnete dann: „Ja, ich glaube den hab ich schon mal gesehen.“ Jasmin nickte nur und dann herrschte Stille, bis Frau Fischer ein anderes Thema anschnitt, worüber sie sich nun unterhielten. Sie waren gerade mitten im Gespräch, als Jasmin auf einmal jemanden am Rand des Spielfeldes entdeckte. Sie beobachtete ihn eine Weile, um sich ihre Vermutung zu bestätigen, und dann sagte sie zu Frau Fischer: „Ähm, entschuldigen sie mich kurz. Ich bin sofort wieder da.“ Frau Fischer wollte sie eigentlich fragen was los war, aber Jasmin war schon weg. Sie musste sich beeilen, denn der, den sie gesehen hatte, wollte schon wieder gehen. Jasmin rannte ihm hinterher und als sie nur noch wenige Schritte hinter ihm war, rief sie seinen Namen. Daraufhin drehte er sich um und sah sie verwundert an. Jasmin war ziemlich außer Atem und musste ein paar Mal tief Luft holen, bevor sie weiter sprechen konnte. Sie lief, während sie Luft holte, zu ihm hin und als sie vor ihm stand fragte sie: „Erkennst du mich nicht mehr?“
Sie hätte es ihm nicht verübeln können. Immerhin hatte sie sich im Laufe der Jahre ziemlich verändert. Aber wer tat das nicht?!
Einen Augenblick musterte er Jasmin und dann antwortete er: „Natürlich. Wie sollte ich dich nicht wieder erkennen, Jasmin?!“ Nun grinste sie. Sie freute sich, dass er sie nach all den Jahren noch erkannte und sie freute sich auch irgendwie ihn wieder zu sehen. „Wie geht’s dir? Und was machst du hier?“, fragte sie ihn und hakte sich bei ihm ein. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und ging dann zusammen mit Jasmin zurück zum Spielfeld. Sie setzten sich auf die untersten Ränge der Tribüne und unterhielten sich. „Mir geht’s gut, danke. Und ich bin hier, weil ich mir das Training angucken wollte. Mein Sohn spielt hier.“, antwortete er und schmunzelte. Jasmin sah ihn überrascht an und fragte: „Du hast einen Sohn?“ Er nickte nur verlegen und Jasmin bemerkte dann noch: „Ich hab dich hier vorher noch nie gesehen.“ „Das liegt daran, dass die Mutter meines Sohnes nicht möchte, dass ich ihn sehe. Wir leben getrennt und sie hat damals das Sorgerecht bekommen. Mittlerweile erlaubt sie mir aber ihn hin und wieder zu sehen. Sie ist grade im Urlaub und da ist ihr natürlich nichts anderes eingefallen, als ihn zu mir zu bringen.“, erzählte er und sah sie peinlich berührt an. Jasmin wusste nicht, was sie darauf sagen sollte und als ihr endlich etwas einfiel, fragte er schon: „Und was machst du hier?“ „Mein Sohn spielt hier auch. Die Nummer 23.“, antwortete Jasmin und richtete ihren Blick auf Nathan.
Einen Augenblick herrschte Stille zwischen ihnen, bis Jasmin gestand: „Christian?! Du hast mir damals ziemlich weh getan.“ Sie sah traurig auf den Boden und Christian nahm ihre Hand. „Ich weiß und das tut mir auch wirklich leid.“, entgegnete er.
Christian war die zweite große Liebe von Jasmin. Sie hatte ja damals schon erzählt, was zwischen ihr und Christian passiert war.
Jasmin blickte auf ihre Hand hinunter. Die Hand, die Christian festhielt. Für einen kurzen Augenblick fühlte es sich so vertraut an, doch dann wurde Jasmin wieder bewusst, dass sie das nicht tun durfte. Sie zog ihre Hand weg und Christian entschuldigte sich. Jasmin verdrängte das, was geschehen war schnell wieder und unterhielt sich mit ihm, als wäre nichts gewesen.
Als das Training einige Stunden später zu Ende war, kam Nathan zu ihr, nachdem er sich umgezogen hatte. „Ich denke, ich sollte jetzt gehen. Zac kommt sicher auch bald.“, sagte Christian und verabschiedete sich von Jasmin. Zac war Christians Sohn, wie Jasmin im Laufe der Gespräche erfuhr. „Mum, wer war das?“, fragte Nathan, nachdem Christian gegangen war. „Das war Christian. Sein Sohn spielt hier.“, antwortete Jasmin, ging mit Nathan zum Auto und fuhr ihn nach Hause. Anschließend fuhr sie ins Krankenhaus, um James zu besuchen. „Hey, Schatz.“, begrüßte sie ihn, als sie sein Büro betrat. James recherchierte gerade irgendetwas an seinem Laptop und entgegnete: „Ja, hi. Hör mal ich hab keine Zeit. Es gibt ziemlich viel zu tun.“ Jasmin sah James enttäuscht an. Sie war extra zu ihm gefahren, um ihn wenigstens einmal kurz zu sehen, doch ihm schien das völlig egal zu sein. „Nicht mal jetzt, kannst deine Arbeit kurz liegen lassen?“, fragte sie enttäuscht, doch James reagierte gar nicht. Da fiel ihr etwas ein. Wenn er so nicht auf sie aufmerksam wurde, dann eben auf eine andere Art. „Ich hab heut Christian getroffen.“, erzählte sie. Sie wusste, dass es James nicht interessierte, aber etwas anderes fiel ihr nicht ein. „Wir haben uns ziemlich gut verstanden. Und ich werde einen Café mit ihm trinken gehen.“, fügte Jasmin noch hinzu, als sie James‘ Desinteresse bemerkte. „Aha, viel Spaß.“, sagte er nur, ohne von seinem Laptop aufzuschauen. Jasmin war sauer. Wenn er nicht einmal darauf reagierte, was sollte sie dann noch tun? Irgendwie musste er doch mal wieder auf sie aufmerksam werden. Sie wollte doch einfach nur mal wieder ein wenig Zeit mit ihm verbringen, aber da sie das nicht konnte, verabredete sie sich eben mit Christian. Der schien sich darüber sehr zu freuen.
In den nächsten Tagen unternahm Jasmin sehr viel mit Christian. Sie gingen essen, gingen ins Kino und gingen zusammen schwimmen. Es fühlte sich so an, wie Jasmin es sich immer vorgestellt hatte. Genau so hätte es damals sein sollen, als sie mit ihm zusammen war. Nur leider war es damals nicht so, aber dafür genoss sie es nun umso mehr. James bekam zwar oft mit, dass Christian Jasmin abholte und sie sich gut verstanden, aber das schien ihm gar nichts auszumachen.
Als Jasmin und James zusammen auf Arbeit fuhren, wartete Christian vor dem Krankenhaus auf sie. Er hatte zwei Cafébecher in der Hand und grinste sie an, als sie kamen. „Café?“, fragte er Jasmin und reichte ihr einen Becher. Jasmin schien überrascht zu sein, aber sie freute sich. „Sehr gerne, danke. Guten Morgen.“, entgegnete sie und dann begrüßten sich Jasmin und Christian mit Küsschen. James schien das gar nicht zu interessieren. Er ging Schnurstraks ins Krankenhaus und Jasmin sah ihm enttäuscht nach. „Du hast was Besseres verdient als ihn.“, bemerkte Christian und strich Jasmin über die Wange. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, deswegen betrat sie auch einfach das Krankenhaus. Zutiefst gekränkt beschloss Jasmin ihrem Mann zu zeigen, wie demütigend es ist links liegen gelassen zu werden. Für diesen Plan schien Christian genau der Richtige zu sein. Demonstrativ flirtete sie, vor den Augen ihres Mannes, noch mehr mit Christian. Als James dann nur bissige Bemerkungen von sich gab, konterte sie schnippisch: „Ich brauch mich doch vor dir nicht zu rechtfertigen“. Ihr Plan schien nun endlich aufzugehen. James raste vor Eifersucht und war stinksauer. Jasmin hatte aber nicht mit Christian gerechnet, denn der hatte ihren Plan durchschaut.
Jasmin ging in ihren Laden und Christian begleitete sie dorthin. Sie wussten jedoch nicht, dass James sie verfolgte. Also bekam er alles mit, was die beiden trieben, obgleich er nicht verstand, was sie sagten. Vor ihrem Laden angekommen, blieben sie kurz stehen und tranken ihren Café aus. „Du versuchst, deinen Mann eifersüchtig zu machen, indem du mit mir flirtest“, teilte Christian ihr seine Erkenntnis mit. Jasmin versuchte sich zu rechtfertigen, aber das Spielchen, das sie mit ihrem Mann trieb, schien Christian gar nichts auszumachen. Im Gegenteil, er stieg bereitwillig darauf ein und trieb es sogar noch auf die Spitze. „Mein einziger Einwand, du ziehst es nicht bis zum Ende durch.“, stellte er fest und sah Jasmin tief in die Augen. Jasmin fühlte sich unwohl, deswegen versuchte sie seinem Blick auszuweichen. Das gelang ihr aber nicht. Christian hielt seinen Kopf immer so, dass sie ihn direkt ansehen musste und dann küsste er sie leidenschaftlich. Jasmins Gedanken überschlugen sich, als sich ihre Lippen sanft berührten. Ihr Herz schlug wie verrückt und für einen kurzen Augenblick schien die Zeit stehen zu bleiben, während sie sich küssten. Christian legte eine Hand auf ihren Rücken und Jasmin war sich sicher, dass sie umgekippt wäre, wenn er das nicht getan hätte. Ihre Knie waren so weich wie Pudding. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so gefühlt, wie in diesem Augenblick. Als sie mit Christian zusammen war, hatte sie sich immer gewünscht mit ihm ihren ersten Kuss zu haben. Der Wunsch wurde ihr aber nicht erfüllt. Doch nun?
Sie bereute es nicht, dass sie damals nicht über ihren eigenen Schatten gesprungen war und ihn nicht einfach geküsst hatte. Dieser Moment toppte einfach alles, was in den letzten Tagen und Wochen geschehen war. Es fühlte sich so an, als würden nur sie und Christian allein in irgendeinem Universum sein. Irgendwo, wo es niemanden gab außer sie und ihn. Das war allerdings nicht so. Sie standen immer noch vor ihrem Laden, James beobachtete sie immer noch und er konnte nicht fassen, was er dort sah.
Greg musste zwar wieder mit seinem Stock laufen, aber er schien nicht so schlimme Schmerzen zu haben wie damals. Lisa war natürlich immer noch besorgt, aber sie freute sich, dass es Greg anscheinend so gut ging. Jasmin nahm sich immer noch Auszeiten, um sich zu erholen. James tat dies aber nicht mehr. Er arbeitete mehr als sonst. Er hatte sich die Sache mit Jasmin immer noch nicht ganz verziehen, deswegen stellte er nun jede Diagnose seiner Patienten mit Bedacht. Er wollte nicht noch einmal einen Fehler machen, durch den jemand anderes in Gefahr gebracht werden würde. Weil James so viel arbeitete, hatten Jasmin und er kaum noch Zeit zu zweit. Das fand Jasmin ziemlich schade. Immerhin nahm sie sich die Auszeiten nicht nur, um sich zu erholen. Sie wollte sich auch ein wenig mehr Zeit für James nehmen, aber das war überflüssig. Denn er war ja nie zuhause, weil er immer bis spät in die Nacht hinein in seinem Büro saß und sich mit seinen Patientenakten beschäftigte. Anfangs ließ sich Jasmin das noch gefallen, doch irgendwann hatte sie genug davon. Sie hatte James schon öfter darauf angesprochen, doch der stritt das immer ab und meinte nur, dass in letzter Zeit ziemlich viel los sei. Egal, was Jasmin machte, sie konnte seine Aufmerksamkeit nicht für sich gewinnen. Allmählich hatte sie sogar das Gefühl, dass er lieber auf der Arbeit war, als bei ihr zuhause zu sein oder irgendwas mit ihr zu unternehmen. Sie dachte, dass es ewig so weiter gehen würde, aber eines Tages änderte sich sein Verhalten wieder. Wie es dazu kam, ist leicht zu erklären.
Einige Tage später traf Jasmin, bei einem Training von Nathan, auf einen alten Bekannten. James begleitete sie nicht mehr zum Training, da er ja lieber arbeiten ging. Also saß Jasmin allein auf der Tribüne, bis Frau Fischer zu ihr kam. Sie unterhielten sich eine ganze Weile über alte und aktuelle Zeiten. Jasmin erklärte ihr wer Greg war. „Er war auch auf unserer Schule. Es gab doch zwei Gebäude. Das eine für die Floristen und das andere für die Mediziner. Anfangs war es eine sehr ungewöhnliche Zusammenstellung. Floristen und Mediziner hatten ja eigentlich überhaupt nichts miteinander zu tun. Es gab aber immer wieder Momente, in denen es sich als praktisch herausstellte, dass die Mediziner nie weit weg waren. Naja, Greg war einer der Mediziner. Er war in James‘ Klasse. Vielleicht sind sie ihm auch ab und zu mal begegnet. Er war ja nicht oft da, aber wenn er da war, war er derjenige, der mit nem Krückstock rumlief und humpelte.“, erzählte Jasmin. Frau Fischer antwortete vorerst nicht. Sie überlegte ein wenig und entgegnete dann: „Ja, ich glaube den hab ich schon mal gesehen.“ Jasmin nickte nur und dann herrschte Stille, bis Frau Fischer ein anderes Thema anschnitt, worüber sie sich nun unterhielten. Sie waren gerade mitten im Gespräch, als Jasmin auf einmal jemanden am Rand des Spielfeldes entdeckte. Sie beobachtete ihn eine Weile, um sich ihre Vermutung zu bestätigen, und dann sagte sie zu Frau Fischer: „Ähm, entschuldigen sie mich kurz. Ich bin sofort wieder da.“ Frau Fischer wollte sie eigentlich fragen was los war, aber Jasmin war schon weg. Sie musste sich beeilen, denn der, den sie gesehen hatte, wollte schon wieder gehen. Jasmin rannte ihm hinterher und als sie nur noch wenige Schritte hinter ihm war, rief sie seinen Namen. Daraufhin drehte er sich um und sah sie verwundert an. Jasmin war ziemlich außer Atem und musste ein paar Mal tief Luft holen, bevor sie weiter sprechen konnte. Sie lief, während sie Luft holte, zu ihm hin und als sie vor ihm stand fragte sie: „Erkennst du mich nicht mehr?“
Sie hätte es ihm nicht verübeln können. Immerhin hatte sie sich im Laufe der Jahre ziemlich verändert. Aber wer tat das nicht?!
Einen Augenblick musterte er Jasmin und dann antwortete er: „Natürlich. Wie sollte ich dich nicht wieder erkennen, Jasmin?!“ Nun grinste sie. Sie freute sich, dass er sie nach all den Jahren noch erkannte und sie freute sich auch irgendwie ihn wieder zu sehen. „Wie geht’s dir? Und was machst du hier?“, fragte sie ihn und hakte sich bei ihm ein. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und ging dann zusammen mit Jasmin zurück zum Spielfeld. Sie setzten sich auf die untersten Ränge der Tribüne und unterhielten sich. „Mir geht’s gut, danke. Und ich bin hier, weil ich mir das Training angucken wollte. Mein Sohn spielt hier.“, antwortete er und schmunzelte. Jasmin sah ihn überrascht an und fragte: „Du hast einen Sohn?“ Er nickte nur verlegen und Jasmin bemerkte dann noch: „Ich hab dich hier vorher noch nie gesehen.“ „Das liegt daran, dass die Mutter meines Sohnes nicht möchte, dass ich ihn sehe. Wir leben getrennt und sie hat damals das Sorgerecht bekommen. Mittlerweile erlaubt sie mir aber ihn hin und wieder zu sehen. Sie ist grade im Urlaub und da ist ihr natürlich nichts anderes eingefallen, als ihn zu mir zu bringen.“, erzählte er und sah sie peinlich berührt an. Jasmin wusste nicht, was sie darauf sagen sollte und als ihr endlich etwas einfiel, fragte er schon: „Und was machst du hier?“ „Mein Sohn spielt hier auch. Die Nummer 23.“, antwortete Jasmin und richtete ihren Blick auf Nathan.
Einen Augenblick herrschte Stille zwischen ihnen, bis Jasmin gestand: „Christian?! Du hast mir damals ziemlich weh getan.“ Sie sah traurig auf den Boden und Christian nahm ihre Hand. „Ich weiß und das tut mir auch wirklich leid.“, entgegnete er.
Christian war die zweite große Liebe von Jasmin. Sie hatte ja damals schon erzählt, was zwischen ihr und Christian passiert war.
Jasmin blickte auf ihre Hand hinunter. Die Hand, die Christian festhielt. Für einen kurzen Augenblick fühlte es sich so vertraut an, doch dann wurde Jasmin wieder bewusst, dass sie das nicht tun durfte. Sie zog ihre Hand weg und Christian entschuldigte sich. Jasmin verdrängte das, was geschehen war schnell wieder und unterhielt sich mit ihm, als wäre nichts gewesen.
Als das Training einige Stunden später zu Ende war, kam Nathan zu ihr, nachdem er sich umgezogen hatte. „Ich denke, ich sollte jetzt gehen. Zac kommt sicher auch bald.“, sagte Christian und verabschiedete sich von Jasmin. Zac war Christians Sohn, wie Jasmin im Laufe der Gespräche erfuhr. „Mum, wer war das?“, fragte Nathan, nachdem Christian gegangen war. „Das war Christian. Sein Sohn spielt hier.“, antwortete Jasmin, ging mit Nathan zum Auto und fuhr ihn nach Hause. Anschließend fuhr sie ins Krankenhaus, um James zu besuchen. „Hey, Schatz.“, begrüßte sie ihn, als sie sein Büro betrat. James recherchierte gerade irgendetwas an seinem Laptop und entgegnete: „Ja, hi. Hör mal ich hab keine Zeit. Es gibt ziemlich viel zu tun.“ Jasmin sah James enttäuscht an. Sie war extra zu ihm gefahren, um ihn wenigstens einmal kurz zu sehen, doch ihm schien das völlig egal zu sein. „Nicht mal jetzt, kannst deine Arbeit kurz liegen lassen?“, fragte sie enttäuscht, doch James reagierte gar nicht. Da fiel ihr etwas ein. Wenn er so nicht auf sie aufmerksam wurde, dann eben auf eine andere Art. „Ich hab heut Christian getroffen.“, erzählte sie. Sie wusste, dass es James nicht interessierte, aber etwas anderes fiel ihr nicht ein. „Wir haben uns ziemlich gut verstanden. Und ich werde einen Café mit ihm trinken gehen.“, fügte Jasmin noch hinzu, als sie James‘ Desinteresse bemerkte. „Aha, viel Spaß.“, sagte er nur, ohne von seinem Laptop aufzuschauen. Jasmin war sauer. Wenn er nicht einmal darauf reagierte, was sollte sie dann noch tun? Irgendwie musste er doch mal wieder auf sie aufmerksam werden. Sie wollte doch einfach nur mal wieder ein wenig Zeit mit ihm verbringen, aber da sie das nicht konnte, verabredete sie sich eben mit Christian. Der schien sich darüber sehr zu freuen.
In den nächsten Tagen unternahm Jasmin sehr viel mit Christian. Sie gingen essen, gingen ins Kino und gingen zusammen schwimmen. Es fühlte sich so an, wie Jasmin es sich immer vorgestellt hatte. Genau so hätte es damals sein sollen, als sie mit ihm zusammen war. Nur leider war es damals nicht so, aber dafür genoss sie es nun umso mehr. James bekam zwar oft mit, dass Christian Jasmin abholte und sie sich gut verstanden, aber das schien ihm gar nichts auszumachen.
Als Jasmin und James zusammen auf Arbeit fuhren, wartete Christian vor dem Krankenhaus auf sie. Er hatte zwei Cafébecher in der Hand und grinste sie an, als sie kamen. „Café?“, fragte er Jasmin und reichte ihr einen Becher. Jasmin schien überrascht zu sein, aber sie freute sich. „Sehr gerne, danke. Guten Morgen.“, entgegnete sie und dann begrüßten sich Jasmin und Christian mit Küsschen. James schien das gar nicht zu interessieren. Er ging Schnurstraks ins Krankenhaus und Jasmin sah ihm enttäuscht nach. „Du hast was Besseres verdient als ihn.“, bemerkte Christian und strich Jasmin über die Wange. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, deswegen betrat sie auch einfach das Krankenhaus. Zutiefst gekränkt beschloss Jasmin ihrem Mann zu zeigen, wie demütigend es ist links liegen gelassen zu werden. Für diesen Plan schien Christian genau der Richtige zu sein. Demonstrativ flirtete sie, vor den Augen ihres Mannes, noch mehr mit Christian. Als James dann nur bissige Bemerkungen von sich gab, konterte sie schnippisch: „Ich brauch mich doch vor dir nicht zu rechtfertigen“. Ihr Plan schien nun endlich aufzugehen. James raste vor Eifersucht und war stinksauer. Jasmin hatte aber nicht mit Christian gerechnet, denn der hatte ihren Plan durchschaut.
Jasmin ging in ihren Laden und Christian begleitete sie dorthin. Sie wussten jedoch nicht, dass James sie verfolgte. Also bekam er alles mit, was die beiden trieben, obgleich er nicht verstand, was sie sagten. Vor ihrem Laden angekommen, blieben sie kurz stehen und tranken ihren Café aus. „Du versuchst, deinen Mann eifersüchtig zu machen, indem du mit mir flirtest“, teilte Christian ihr seine Erkenntnis mit. Jasmin versuchte sich zu rechtfertigen, aber das Spielchen, das sie mit ihrem Mann trieb, schien Christian gar nichts auszumachen. Im Gegenteil, er stieg bereitwillig darauf ein und trieb es sogar noch auf die Spitze. „Mein einziger Einwand, du ziehst es nicht bis zum Ende durch.“, stellte er fest und sah Jasmin tief in die Augen. Jasmin fühlte sich unwohl, deswegen versuchte sie seinem Blick auszuweichen. Das gelang ihr aber nicht. Christian hielt seinen Kopf immer so, dass sie ihn direkt ansehen musste und dann küsste er sie leidenschaftlich. Jasmins Gedanken überschlugen sich, als sich ihre Lippen sanft berührten. Ihr Herz schlug wie verrückt und für einen kurzen Augenblick schien die Zeit stehen zu bleiben, während sie sich küssten. Christian legte eine Hand auf ihren Rücken und Jasmin war sich sicher, dass sie umgekippt wäre, wenn er das nicht getan hätte. Ihre Knie waren so weich wie Pudding. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so gefühlt, wie in diesem Augenblick. Als sie mit Christian zusammen war, hatte sie sich immer gewünscht mit ihm ihren ersten Kuss zu haben. Der Wunsch wurde ihr aber nicht erfüllt. Doch nun?
Sie bereute es nicht, dass sie damals nicht über ihren eigenen Schatten gesprungen war und ihn nicht einfach geküsst hatte. Dieser Moment toppte einfach alles, was in den letzten Tagen und Wochen geschehen war. Es fühlte sich so an, als würden nur sie und Christian allein in irgendeinem Universum sein. Irgendwo, wo es niemanden gab außer sie und ihn. Das war allerdings nicht so. Sie standen immer noch vor ihrem Laden, James beobachtete sie immer noch und er konnte nicht fassen, was er dort sah.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 101 Unbekannte Seiten
Am liebsten wäre er auf Christian zugestürmt und hätte ihn von Jasmin weggezerrt, doch er entschied sich zu warten, bis Jasmin weg war. Das dauerte auch nicht mehr lange.
Wenige Minuten später, beendete Christian den Kuss und Jasmin ging ohne ein Wort zu sagen in ihren Laden. Das war der perfekte Zeitpunkt für James. Er ging auf Christian zu, der sich umdrehte und grinste. Das machte James noch wütender. Verärgert ging er auf Christian zu und versperrte ihm den Weg. „Kannst du mir erklären was das gerade war?“, fragte James ihn und versuchte sich unter Kontrolle zu behalten. „Ähm, ich weiß ja nicht was du gerade gesehen hast und was du meinst. Aber wenn du den Kuss zwischen mir und Jasmin meinst, würde ich sagen das war Liebe.“, antwortete Christian und schubste James ein wenig zur Seite, um an ihm vorbei zu gehen. James schloss seine Augen, atmete tief ein und packte Christian am Kragen. Er drückte ihn gegen die Wand und sagte: „Hör zu, egal was in letzter Zeit zwischen mir und Jasmin nicht stimmt. Sie ist und bleibt meine Frau. Verstanden?! Du hattest damals deine Chance, aber du hast sie nicht genutzt. Dein Zug ist abgefahren, also lass deine Finger von ihr!“ Christian grinste James nur an und schubste ihn weg. „Du behandelst sie wie Dreck. Deine Arbeit ist dir wichtiger als sie. Hast die sie mal angeguckt, man. Sie ist das Beste, was du je bekommen konntest. Und was machst du? Du bist lieber Tag und Nacht in deinem Büro und beschäftigst dich mit irgendwelchen Patienten, die sowieso sterben. Du solltest lieber mit ihr nach Hause gehen und froh darüber sein sie zu haben.“, entgegnete Christian und richtete sich sein T-Shirt und seine Jacke. James hatte genug gehört. Er musste sich von ihm nicht sagen lassen wie er seine Frau behandeln sollte. James konnte sich nicht mehr kontrollieren und schlug Christian mit der Faust ins Gesicht. Er traf, zu seinem Bedauern, nur Christians Mund, weswegen seine Unterlippe aufplatzte. Christian fasste mit einem Finger an seine Unterlippe und sah ihn sich dann an. An seiner Fingerspitze war Blut und wieder grinste er. „Geht’s dir jetzt besser?“, fragte er James. Der sah Christian immer noch wütend an und sagte: „Du sagst mir nicht noch einmal, dass ich meine Frau wie Dreck behandel. Du hast sie damals nicht geehrt. Sie hat dich geliebt und du hast sie nicht mal annähernd beachtet. Du hast sie verarscht. Wolltest mit ihr zusammen sein und dann doch nicht. Hast es dir immer wieder anders überlegt und sie am Ende doch abserviert. Nie hat sie dir was bedeutet. Für dich war das immer nur ein Spiel. Wegen dir hat sie damit angefangen sich zu ritzen. Sie hat einfach nur gewollt, dass du sie liebst. Mehr wollte sie doch gar nicht. Warum konntest du ihr nicht einfach deine Liebe schenken?! So wie du sie behandelt hast, hab ich sie nie behandelt und das werde ich auch nie tun. Ich bin froh sie an meiner Seite zu haben. Ich wünschte mir nur, dass ich damals schon zu meinen Gefühlen gestanden hätte. Dann hätte sie das alles nicht durchmachen müssen. Sie wäre nicht so verdammt unglücklich gewesen.“ Christian sah James überrascht an, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Warum zum Teufel grinst du immer noch? Es gibt keinen Grund zu grinsen. Checkst du das nicht? Sie hat dich geliebt! Damals wollte sie, dass du ihr deine Liebe und Zuneigung schenkst. Jetzt braucht sie das nicht mehr.“, fügte James genervt hinzu. Nun änderte sich Christians Gesichtsausdruck. „Ich wär mir nicht so sicher, dass sie das heut nicht mehr braucht.“, entgegnete Christian und zog die Augenbrauen hoch. James sah ihn kopfschüttelnd an und verpasste ihm noch eine. Diesmal schlug James so fest zu, dass Christian zu Boden fiel. „Lass deine Finger von ihr!“, wiederholte James in scharfem Ton und wandte sich dann von ihm ab. Christian gab allerdings noch nicht auf. Er stand auf und stürzte sich auf James. Sie stürzten und prügelten sich.
Jasmin war währenddessen gerade im Lager und obwohl sie nicht mit Christian geschlafen hatte, hatte sie hat ein schlechtes Gewissen, das weiter wuchs. Sie holte Salal, Beargras, Aralien- und Galaxblätter aus dem Kühlraum.
Das alles war Bindegrün für Sträuße und andere Dinge.
Dann hörte sie aber auf einmal ihre Angestellte und Freundin, Carrie, rufen. Jasmin eilte nach vorn, in den Verkaufsraum, und sah Carrie verwundert an. „Was ist hier los?“, fragte Jasmin. Carrie zeigte nach draußen und antwortete: „Da prügeln sich welche.“ Jasmin sah einmal kurz nach draußen und befahl Carrie dann: „Ruf sofort den Wachdienst.“ Carrie tat, was ihre Chefin ihr gesagt hatte und Jasmin wartete, bis Carrie wieder aufgelegt hatte. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Carrie verängstigt. Jasmin überlegte und antwortete dann: „Wir müssen versuchen sie auseinander zu bringen.“ Carrie nickte, obwohl sie immer noch Angst hatte. Jasmin ging, ohne darauf zu warten was Carrie machte, nach draußen.
Als sie bei den beiden Streithähnen angekommen war, sah sie von weitem schon die zwei Männer vom Wachdienst und einen Mann mit Krückstock. Das konnte nur Greg sein und er war es auch. Jasmin beachtete die Streithähne gar nicht. Sie sah zu Greg und den Wachmännern, bis sie bei ihr angekommen waren. Greg stellte sich neben Jasmin und die Wachmänner kümmerten sich sofort, um die Streithähne. „Was machst du denn hier?“, fragte Jasmin den besten Freund ihres Mannes. „Ich hab gehört hier prügeln sich welche. Das darf ich mir doch nicht entgehen lassen.“, antwortete Greg und grinste. Zusammen sahen sie dem Wachdienst zu, wie sie die beiden Männer, die sich gerade eben noch geprügelt hatten, voneinander wegzogen. Da erkannte Jasmin plötzlich mit Erschrecken, dass einer der Männer ihr Mann war. „James.“, bemerkte sie und sah ihn erschrocken an. James warf ihr einen beschämten Blick zu und sah dann auf den Boden. „Abgefahren.“, bemerkte Greg und grinste nun noch breiter. „Was war hier los?“, fragte einer der Wachmänner. „Der hat mich ohne Grund angegriffen.“, antwortete Christian sofort. James warf ihm einen entsetzten Blick zu und richtete seinen Blick dann auf Jasmin, die enttäuscht an ihm vorbei sah. „Das stimmt nicht. Schatz, du musst mir glauben. Ich hab das nicht ohne Grund gemacht. Bitte, lass mich es dir erklären.“, sagte James zu Jasmin. Die richtete ihren Blick nun auf ihren Mann und sah ihn immer noch enttäuscht an. In seinem Blick entdeckte sie aber Schuldbewusstsein und sie glaubte ihm. Also sagte sie zu dem Wachmann, der James festhielt: „Ist gut. Sie können ihn los lassen.“ Der Wachmann tat, was Jasmin ihm gesagt hatte und James stand erleichtert da. Jasmin ging auf Christian zu und sagte: „Du bist echt das letzte. Ich fass es nicht, dass ich dich mal geliebt hab. Allein schon bei dem Gedanken daran muss ich brechen.“ Christian grinste sie nur an und zu seiner Verwunderung grinste Jasmin zurück. Das tat sie allerdings nur, weil sie ihm danach eine Ohrfeige gab.
„Bringen sie ihn bloß weg. Sonst muss ich mich wirklich noch übergeben.“, sagte Jasmin zu den Wachmännern, die auf der Stelle verschwanden. „Schatz…“, begann James, doch Jasmin unterbrach ihn und sagte: „Ich will nichts hören.“ James schwieg augenblicklich und Jasmin sagte noch an James und Greg gerichtet: „Ihr zwei. Mitkommen.“ James und Greg sahen sich verwundert an, folgten Jasmin aber, um sie nicht noch wütender zu machen. „Die kann ja ganz schön schlagfertig werden.“, flüsterte Greg James zu, während sie Jasmin hinterher eilten. „Greg.“, sagte Jasmin nur, der für einen kurzen Moment den Mund hielt. Doch dann fiel ihm ein: „Hey, ich hab doch gar nichts mit der Sache zu tun. Ich hab mich nicht geprügelt. Dein Mann war das. Also, wenn du jemanden bestrafen willst, dann ihn.“ Abrupt blieb Jasmin stehen und drehte sich zu ihnen um. Sie warf Greg einen grimmigen Blick zu und der sagte: „Schon gut. Ich halt schon meinen Mund.“ Anschließend wandte sich Jasmin wieder von ihnen ab und lief weiter. „Man, mit der würde ich mich aber nicht anlegen.“, gestand Greg James noch im Flüsterton.
Kurze Zeit später öffnete Jasmin eine Tür zu einem Behandlungszimmer und trat ein. James und Greg folgten ihr und Jasmin schloss die Tür. Gregs ängstlicher Blick wanderte von James zu Jasmin. „Ähm, mir wär’s lieber, wenn die Tür auf bleiben würde. Nur für den Fall, dass du über uns herfällst. Dann würden die Wachmänner das wenigstens mitkriegen und du könntest uns vielleicht nicht ganz so schlimm zurichten.“, bemerkte Greg vorsichtig. Jasmin warf ihm wieder nur einen grimmigen Blick zu und Greg versteckte sich sofort hinter James. „Bitte, nehm zuerst ihn auseinander.“, flehte Greg und sah Jasmin ängstlich an. Jasmin verdrehte die Augen, denn sie hatte keine Lust auf Späßchen. „Kannst du ihn vielleicht einfach verarzten, Greg?“, fragte sie genervt. Greg trat langsam hinter James hervor und sah sie ungläubig an. „Das ist alles? Ich soll ihn nur verarzten und dann kann ich wieder gehen?“, fragte er unsicher und Jasmin nickte. Nun war Greg erleichtert. Er machte sich sofort an die Arbeit und Jasmin wartete so lange, bis er fertig war.
James hatte eine Platzwunde über der linken Augenbraue, eine blutige Nase und eine aufgeplatzte Unterlippe.
„Ich hoffe der Typ sieht mindestens dreimal so schlimm aus, wie du.“, sagte Greg und schmunzelte James an. „Ah.“, bemerkte James nur, als Greg gerade Desinfektionsmittel auf die Wunde über der Augenbraue sprühte. „Hab dich nicht so du Weichei. Wer sich prügelt, muss auch mit den Folgen zurechtkommen.“, entgegnete Greg und fügte kurze Zeit später hinzu: „Fertig.“ Sofort nahm er sich seinen Stock und verließ das Behandlungszimmer. Er kam allerdings noch einmal kurz zurück und sagte: „Ring frei. Ding, ding, ding.“ Dann verschwand er wieder und ließ Jasmin und James allein.
Jasmin lief ein wenig umher und schwieg. James saß noch immer auf der Liege, wo er sich hingesetzt hatte, damit Greg ihn verarzten konnte. „Es tut mir leid.“, sagte er kleinlaut, doch Jasmin ignorierte das. „Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte Jasmin und blieb für einen kurzen Moment stehen. James zuckte mit den Schultern und erzählte ihr was sich, zwischen ihm und Christian, zugetragen hatte. Er hatte allerdings das Gefühl, dass es nichts gebracht hatte ihr das zu erzählen. Denn Jasmin lief immer noch umher und machte keine Anstalten stehen zu bleiben.
Einige Minuten ließ James sich das noch gefallen, doch dann nicht mehr. Er stand auf und ging zu Jasmin, die gerade am Fenster stand. „Schatz.“, sagte er, nahm ihre Hand und zog sie zu sich. Jasmin machte das mit, bis sie vor ihm stand und das Blut auf seinem Hemd sah. James nahm auch noch ihre anderen Hand und sagte dann: „Schatz, es tut mir wirklich leid. Ich war aber einfach so wütend.“ „Du warst wütend?! Was meinst du denn wie ich mich gefühlt hab. Du hast dich wochenlang nur noch mit deiner Arbeit beschäftigt. Du warst kaum noch zuhause. Du hast mich nicht mal mehr angesehen und mir gesagt, dass du mich liebst, James. Ich hab mich vernachlässigt gefühlt. Mit Christian wollte ich dich nur eifersüchtig machen.“, gestand Jasmin und sah ihren Mann verlegen an. James strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und legte eine Hand dann in Jasmins Nacken. „Wieso hast du denn nicht mit mir geredet?“, fragte James sie, woraufhin Jasmin antwortete: „Das hab ich ja versucht, aber du hast mir nie zugehört.“ James seufzte und versprach: „Hör zu, ich hab das nur gemacht, weil ich nicht noch einen Fehler machen wollte. Wenn sowas nochmal vorkommen sollte, nimm mir meine Arbeit einfach weg. In Zukunft werde ich das aber wieder ändern. Versprochen. Ich will nicht, dass du traurig bist, dich vernachlässigt fühlst oder meinst mit irgendeinem anderen Kerl rumknutschen zu müssen, damit ich dir meine Aufmerksamkeit schenke.“ Jasmin nickte und schmunzelte ihren Mann nur an. James schmunzelte zurück und sagte: „Wie wär’s wenn du meiner verletzten Unterlippe jetzt mal ein Trostküsschen gibst?!“ James hatte es geschafft. Er hatte Jasmin wieder zum Lachen gebracht und nicht nur das. Sie lachte nicht nur wieder, sondern sie küsste ihn auch. Zuerst freute er sich darüber und erwiderte den Kuss, doch dann schmerzte seine Lippe und er beendete den Kuss. Er verzog das Gesicht vor Schmerz und bemerkte: „Das war doch keine so gute Idee.“ Jasmin grinste und gab ihm noch einen kleinen, vorsichtigen Kuss.
„Los, jetzt aber an die Arbeit.“, sagte Jasmin, nahm die Hand ihres Mannes und verließ mit ihm zusammen das Behandlungszimmer. „Du lebst noch?!“, bemerkte Greg, der auf sie gewartet hatte. Weder James, noch Jasmin entgegneten irgendwas auf seine Bemerkung. Sie grinsten beide nur und James sagte: „Weißt du was?! Der ganze Papierkram kann auch bis morgen warten. Ich würde mir jetzt viel lieber einen schönen Tag mit meiner Frau machen.“ Anschließend legte er einen Arm auf Jasmins Schultern, die entgegnete: „Ich muss nur noch schnell meine Sachen holen.“ Also gingen sie zusammen Jasmins Sachen holen. Greg sah den beiden verwundert und überrascht nach. Er verstand nicht was vor sich ging. James blieb nie freiwillig zuhause. Es sei denn er hatte frei oder Urlaub, aber das war nicht der Fall. „Was zur Hölle…?“, fragte sich Greg und stand wie angewurzelt da.
Kurze Zeit später kamen Jasmin und James wieder an ihm vorbei und sagten: „Schönen Tag noch, Greg.“ Greg antwortete nichts, denn er war immer noch vollkommen verdutzt. Jasmin und James hatten auch nicht mit einer Reaktion gerechnet. Sie wussten, dass Greg nun ein wenig verwirrt war. James und Jasmin grinsten einfach nur, verließen das Krankenhaus und fuhren nach Hause.
Am liebsten wäre er auf Christian zugestürmt und hätte ihn von Jasmin weggezerrt, doch er entschied sich zu warten, bis Jasmin weg war. Das dauerte auch nicht mehr lange.
Wenige Minuten später, beendete Christian den Kuss und Jasmin ging ohne ein Wort zu sagen in ihren Laden. Das war der perfekte Zeitpunkt für James. Er ging auf Christian zu, der sich umdrehte und grinste. Das machte James noch wütender. Verärgert ging er auf Christian zu und versperrte ihm den Weg. „Kannst du mir erklären was das gerade war?“, fragte James ihn und versuchte sich unter Kontrolle zu behalten. „Ähm, ich weiß ja nicht was du gerade gesehen hast und was du meinst. Aber wenn du den Kuss zwischen mir und Jasmin meinst, würde ich sagen das war Liebe.“, antwortete Christian und schubste James ein wenig zur Seite, um an ihm vorbei zu gehen. James schloss seine Augen, atmete tief ein und packte Christian am Kragen. Er drückte ihn gegen die Wand und sagte: „Hör zu, egal was in letzter Zeit zwischen mir und Jasmin nicht stimmt. Sie ist und bleibt meine Frau. Verstanden?! Du hattest damals deine Chance, aber du hast sie nicht genutzt. Dein Zug ist abgefahren, also lass deine Finger von ihr!“ Christian grinste James nur an und schubste ihn weg. „Du behandelst sie wie Dreck. Deine Arbeit ist dir wichtiger als sie. Hast die sie mal angeguckt, man. Sie ist das Beste, was du je bekommen konntest. Und was machst du? Du bist lieber Tag und Nacht in deinem Büro und beschäftigst dich mit irgendwelchen Patienten, die sowieso sterben. Du solltest lieber mit ihr nach Hause gehen und froh darüber sein sie zu haben.“, entgegnete Christian und richtete sich sein T-Shirt und seine Jacke. James hatte genug gehört. Er musste sich von ihm nicht sagen lassen wie er seine Frau behandeln sollte. James konnte sich nicht mehr kontrollieren und schlug Christian mit der Faust ins Gesicht. Er traf, zu seinem Bedauern, nur Christians Mund, weswegen seine Unterlippe aufplatzte. Christian fasste mit einem Finger an seine Unterlippe und sah ihn sich dann an. An seiner Fingerspitze war Blut und wieder grinste er. „Geht’s dir jetzt besser?“, fragte er James. Der sah Christian immer noch wütend an und sagte: „Du sagst mir nicht noch einmal, dass ich meine Frau wie Dreck behandel. Du hast sie damals nicht geehrt. Sie hat dich geliebt und du hast sie nicht mal annähernd beachtet. Du hast sie verarscht. Wolltest mit ihr zusammen sein und dann doch nicht. Hast es dir immer wieder anders überlegt und sie am Ende doch abserviert. Nie hat sie dir was bedeutet. Für dich war das immer nur ein Spiel. Wegen dir hat sie damit angefangen sich zu ritzen. Sie hat einfach nur gewollt, dass du sie liebst. Mehr wollte sie doch gar nicht. Warum konntest du ihr nicht einfach deine Liebe schenken?! So wie du sie behandelt hast, hab ich sie nie behandelt und das werde ich auch nie tun. Ich bin froh sie an meiner Seite zu haben. Ich wünschte mir nur, dass ich damals schon zu meinen Gefühlen gestanden hätte. Dann hätte sie das alles nicht durchmachen müssen. Sie wäre nicht so verdammt unglücklich gewesen.“ Christian sah James überrascht an, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Warum zum Teufel grinst du immer noch? Es gibt keinen Grund zu grinsen. Checkst du das nicht? Sie hat dich geliebt! Damals wollte sie, dass du ihr deine Liebe und Zuneigung schenkst. Jetzt braucht sie das nicht mehr.“, fügte James genervt hinzu. Nun änderte sich Christians Gesichtsausdruck. „Ich wär mir nicht so sicher, dass sie das heut nicht mehr braucht.“, entgegnete Christian und zog die Augenbrauen hoch. James sah ihn kopfschüttelnd an und verpasste ihm noch eine. Diesmal schlug James so fest zu, dass Christian zu Boden fiel. „Lass deine Finger von ihr!“, wiederholte James in scharfem Ton und wandte sich dann von ihm ab. Christian gab allerdings noch nicht auf. Er stand auf und stürzte sich auf James. Sie stürzten und prügelten sich.
Jasmin war währenddessen gerade im Lager und obwohl sie nicht mit Christian geschlafen hatte, hatte sie hat ein schlechtes Gewissen, das weiter wuchs. Sie holte Salal, Beargras, Aralien- und Galaxblätter aus dem Kühlraum.
Das alles war Bindegrün für Sträuße und andere Dinge.
Dann hörte sie aber auf einmal ihre Angestellte und Freundin, Carrie, rufen. Jasmin eilte nach vorn, in den Verkaufsraum, und sah Carrie verwundert an. „Was ist hier los?“, fragte Jasmin. Carrie zeigte nach draußen und antwortete: „Da prügeln sich welche.“ Jasmin sah einmal kurz nach draußen und befahl Carrie dann: „Ruf sofort den Wachdienst.“ Carrie tat, was ihre Chefin ihr gesagt hatte und Jasmin wartete, bis Carrie wieder aufgelegt hatte. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Carrie verängstigt. Jasmin überlegte und antwortete dann: „Wir müssen versuchen sie auseinander zu bringen.“ Carrie nickte, obwohl sie immer noch Angst hatte. Jasmin ging, ohne darauf zu warten was Carrie machte, nach draußen.
Als sie bei den beiden Streithähnen angekommen war, sah sie von weitem schon die zwei Männer vom Wachdienst und einen Mann mit Krückstock. Das konnte nur Greg sein und er war es auch. Jasmin beachtete die Streithähne gar nicht. Sie sah zu Greg und den Wachmännern, bis sie bei ihr angekommen waren. Greg stellte sich neben Jasmin und die Wachmänner kümmerten sich sofort, um die Streithähne. „Was machst du denn hier?“, fragte Jasmin den besten Freund ihres Mannes. „Ich hab gehört hier prügeln sich welche. Das darf ich mir doch nicht entgehen lassen.“, antwortete Greg und grinste. Zusammen sahen sie dem Wachdienst zu, wie sie die beiden Männer, die sich gerade eben noch geprügelt hatten, voneinander wegzogen. Da erkannte Jasmin plötzlich mit Erschrecken, dass einer der Männer ihr Mann war. „James.“, bemerkte sie und sah ihn erschrocken an. James warf ihr einen beschämten Blick zu und sah dann auf den Boden. „Abgefahren.“, bemerkte Greg und grinste nun noch breiter. „Was war hier los?“, fragte einer der Wachmänner. „Der hat mich ohne Grund angegriffen.“, antwortete Christian sofort. James warf ihm einen entsetzten Blick zu und richtete seinen Blick dann auf Jasmin, die enttäuscht an ihm vorbei sah. „Das stimmt nicht. Schatz, du musst mir glauben. Ich hab das nicht ohne Grund gemacht. Bitte, lass mich es dir erklären.“, sagte James zu Jasmin. Die richtete ihren Blick nun auf ihren Mann und sah ihn immer noch enttäuscht an. In seinem Blick entdeckte sie aber Schuldbewusstsein und sie glaubte ihm. Also sagte sie zu dem Wachmann, der James festhielt: „Ist gut. Sie können ihn los lassen.“ Der Wachmann tat, was Jasmin ihm gesagt hatte und James stand erleichtert da. Jasmin ging auf Christian zu und sagte: „Du bist echt das letzte. Ich fass es nicht, dass ich dich mal geliebt hab. Allein schon bei dem Gedanken daran muss ich brechen.“ Christian grinste sie nur an und zu seiner Verwunderung grinste Jasmin zurück. Das tat sie allerdings nur, weil sie ihm danach eine Ohrfeige gab.
„Bringen sie ihn bloß weg. Sonst muss ich mich wirklich noch übergeben.“, sagte Jasmin zu den Wachmännern, die auf der Stelle verschwanden. „Schatz…“, begann James, doch Jasmin unterbrach ihn und sagte: „Ich will nichts hören.“ James schwieg augenblicklich und Jasmin sagte noch an James und Greg gerichtet: „Ihr zwei. Mitkommen.“ James und Greg sahen sich verwundert an, folgten Jasmin aber, um sie nicht noch wütender zu machen. „Die kann ja ganz schön schlagfertig werden.“, flüsterte Greg James zu, während sie Jasmin hinterher eilten. „Greg.“, sagte Jasmin nur, der für einen kurzen Moment den Mund hielt. Doch dann fiel ihm ein: „Hey, ich hab doch gar nichts mit der Sache zu tun. Ich hab mich nicht geprügelt. Dein Mann war das. Also, wenn du jemanden bestrafen willst, dann ihn.“ Abrupt blieb Jasmin stehen und drehte sich zu ihnen um. Sie warf Greg einen grimmigen Blick zu und der sagte: „Schon gut. Ich halt schon meinen Mund.“ Anschließend wandte sich Jasmin wieder von ihnen ab und lief weiter. „Man, mit der würde ich mich aber nicht anlegen.“, gestand Greg James noch im Flüsterton.
Kurze Zeit später öffnete Jasmin eine Tür zu einem Behandlungszimmer und trat ein. James und Greg folgten ihr und Jasmin schloss die Tür. Gregs ängstlicher Blick wanderte von James zu Jasmin. „Ähm, mir wär’s lieber, wenn die Tür auf bleiben würde. Nur für den Fall, dass du über uns herfällst. Dann würden die Wachmänner das wenigstens mitkriegen und du könntest uns vielleicht nicht ganz so schlimm zurichten.“, bemerkte Greg vorsichtig. Jasmin warf ihm wieder nur einen grimmigen Blick zu und Greg versteckte sich sofort hinter James. „Bitte, nehm zuerst ihn auseinander.“, flehte Greg und sah Jasmin ängstlich an. Jasmin verdrehte die Augen, denn sie hatte keine Lust auf Späßchen. „Kannst du ihn vielleicht einfach verarzten, Greg?“, fragte sie genervt. Greg trat langsam hinter James hervor und sah sie ungläubig an. „Das ist alles? Ich soll ihn nur verarzten und dann kann ich wieder gehen?“, fragte er unsicher und Jasmin nickte. Nun war Greg erleichtert. Er machte sich sofort an die Arbeit und Jasmin wartete so lange, bis er fertig war.
James hatte eine Platzwunde über der linken Augenbraue, eine blutige Nase und eine aufgeplatzte Unterlippe.
„Ich hoffe der Typ sieht mindestens dreimal so schlimm aus, wie du.“, sagte Greg und schmunzelte James an. „Ah.“, bemerkte James nur, als Greg gerade Desinfektionsmittel auf die Wunde über der Augenbraue sprühte. „Hab dich nicht so du Weichei. Wer sich prügelt, muss auch mit den Folgen zurechtkommen.“, entgegnete Greg und fügte kurze Zeit später hinzu: „Fertig.“ Sofort nahm er sich seinen Stock und verließ das Behandlungszimmer. Er kam allerdings noch einmal kurz zurück und sagte: „Ring frei. Ding, ding, ding.“ Dann verschwand er wieder und ließ Jasmin und James allein.
Jasmin lief ein wenig umher und schwieg. James saß noch immer auf der Liege, wo er sich hingesetzt hatte, damit Greg ihn verarzten konnte. „Es tut mir leid.“, sagte er kleinlaut, doch Jasmin ignorierte das. „Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte Jasmin und blieb für einen kurzen Moment stehen. James zuckte mit den Schultern und erzählte ihr was sich, zwischen ihm und Christian, zugetragen hatte. Er hatte allerdings das Gefühl, dass es nichts gebracht hatte ihr das zu erzählen. Denn Jasmin lief immer noch umher und machte keine Anstalten stehen zu bleiben.
Einige Minuten ließ James sich das noch gefallen, doch dann nicht mehr. Er stand auf und ging zu Jasmin, die gerade am Fenster stand. „Schatz.“, sagte er, nahm ihre Hand und zog sie zu sich. Jasmin machte das mit, bis sie vor ihm stand und das Blut auf seinem Hemd sah. James nahm auch noch ihre anderen Hand und sagte dann: „Schatz, es tut mir wirklich leid. Ich war aber einfach so wütend.“ „Du warst wütend?! Was meinst du denn wie ich mich gefühlt hab. Du hast dich wochenlang nur noch mit deiner Arbeit beschäftigt. Du warst kaum noch zuhause. Du hast mich nicht mal mehr angesehen und mir gesagt, dass du mich liebst, James. Ich hab mich vernachlässigt gefühlt. Mit Christian wollte ich dich nur eifersüchtig machen.“, gestand Jasmin und sah ihren Mann verlegen an. James strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und legte eine Hand dann in Jasmins Nacken. „Wieso hast du denn nicht mit mir geredet?“, fragte James sie, woraufhin Jasmin antwortete: „Das hab ich ja versucht, aber du hast mir nie zugehört.“ James seufzte und versprach: „Hör zu, ich hab das nur gemacht, weil ich nicht noch einen Fehler machen wollte. Wenn sowas nochmal vorkommen sollte, nimm mir meine Arbeit einfach weg. In Zukunft werde ich das aber wieder ändern. Versprochen. Ich will nicht, dass du traurig bist, dich vernachlässigt fühlst oder meinst mit irgendeinem anderen Kerl rumknutschen zu müssen, damit ich dir meine Aufmerksamkeit schenke.“ Jasmin nickte und schmunzelte ihren Mann nur an. James schmunzelte zurück und sagte: „Wie wär’s wenn du meiner verletzten Unterlippe jetzt mal ein Trostküsschen gibst?!“ James hatte es geschafft. Er hatte Jasmin wieder zum Lachen gebracht und nicht nur das. Sie lachte nicht nur wieder, sondern sie küsste ihn auch. Zuerst freute er sich darüber und erwiderte den Kuss, doch dann schmerzte seine Lippe und er beendete den Kuss. Er verzog das Gesicht vor Schmerz und bemerkte: „Das war doch keine so gute Idee.“ Jasmin grinste und gab ihm noch einen kleinen, vorsichtigen Kuss.
„Los, jetzt aber an die Arbeit.“, sagte Jasmin, nahm die Hand ihres Mannes und verließ mit ihm zusammen das Behandlungszimmer. „Du lebst noch?!“, bemerkte Greg, der auf sie gewartet hatte. Weder James, noch Jasmin entgegneten irgendwas auf seine Bemerkung. Sie grinsten beide nur und James sagte: „Weißt du was?! Der ganze Papierkram kann auch bis morgen warten. Ich würde mir jetzt viel lieber einen schönen Tag mit meiner Frau machen.“ Anschließend legte er einen Arm auf Jasmins Schultern, die entgegnete: „Ich muss nur noch schnell meine Sachen holen.“ Also gingen sie zusammen Jasmins Sachen holen. Greg sah den beiden verwundert und überrascht nach. Er verstand nicht was vor sich ging. James blieb nie freiwillig zuhause. Es sei denn er hatte frei oder Urlaub, aber das war nicht der Fall. „Was zur Hölle…?“, fragte sich Greg und stand wie angewurzelt da.
Kurze Zeit später kamen Jasmin und James wieder an ihm vorbei und sagten: „Schönen Tag noch, Greg.“ Greg antwortete nichts, denn er war immer noch vollkommen verdutzt. Jasmin und James hatten auch nicht mit einer Reaktion gerechnet. Sie wussten, dass Greg nun ein wenig verwirrt war. James und Jasmin grinsten einfach nur, verließen das Krankenhaus und fuhren nach Hause.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 102 Erleichternde Aussprache
Als sie im Auto saßen, legte James seine Hand auf Jasmins Oberschenkel und die legte ihre Hand auf seine.
Einige Minuten später waren sie zuhause angekommen. Sie zogen sich ihre Schuhe und Jacke aus und James sagte: „Ich zieh mir nur schnell was anderes an. Sonst hab ich die ganze Zeit das Gefühl ich würde noch arbeiten.“ Jasmin nickte, woraufhin er ihr einen Kuss gab und im Schlafzimmer verschwand. Jasmin holte währenddessen etwas zu trinken, zwei Gläser und ein Kartenspiel. Anschließend ging sie auf den Balkon und stellte dort alles auf den Tisch. Es war ein schöner Tag. Es war angenehm warm draußen und die Sonne schien.
Kurze Zeit später kam James zu ihr und bemerkte: „Wir waren lange nicht hier.“ Jasmin nickte zustimmend und dann setzten sie sich. James goss ihnen etwas ein und Jasmin verteilte die Karten.
Einige Stunden lang saßen sie auf dem Balkon und spielten Karten. Die ganze Zeit überlegte Jasmin wie sie am besten sagen sollte, was ihr durch den Kopf ging. Dann entschied sie sich aber einfach für die direkte Variante. „Schatz, es gibt da etwas, was du wissen solltest.“, gestand Jasmin und sah James verlegen an. Der legte gerade seine letzte Karte und fragte dann: „Ist es was Wichtiges? Denn, wenn nicht will ich es nicht wissen.“ Jasmin sah ihn immer noch an und James nickte ihr zu und fragte: „Was gibt’s?“ Jasmin schwieg noch einen kurzen Augenblick und dann begann sie. „Das wirst du jetzt nicht gern hören, aber als Christian und ich uns geküsst haben, hab ich was gefühlt.“, erzählte Jasmin, woraufhin sie kurz stoppte, um die Reaktion von James zu sehen. Er sah sie nur wartend an und Jasmin sprach weiter. „Meine Gedanken haben sich überschlagen, als sich unsere Lippen berührt haben. Mein Herz hat wie verrückt geschlagen und für einen kurzen Augenblick schien die Zeit stehen zu bleiben. Ich war mir sicher, dass ich umgekippt wäre, wenn Christian seine Hand nicht auf meine Rücken gelegt hätte. Meine Knie waren so weich wie Pudding. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so gefühlt, wie in diesem Augenblick. Als ich mit Christian zusammen war, hatte ich mir immer gewünscht mit ihm meinen ersten Kuss zu haben. Der Wunsch wurde mir aber nicht erfüllt. Heut hab ich es aber nicht bereut, dass ich damals nicht über meinen eigenen Schatten gesprungen bin und ihn nicht einfach geküsst hab. Dieser Moment vorhin toppte einfach alles, was in den letzten Tagen und Wochen geschehen ist. Es fühlte sich so an, als würden Christian und ich allein in irgendeinem Universum sein. Irgendwo, wo es niemanden gab außer mich und ihn.“, gestand Jasmin ihrem Mann kleinlaut. Der sah sie immer noch an, als ob er erwartete, dass Jasmin noch irgendetwas zu sagen hatte. Jasmin schwieg allerdings und James tat das auch. „James, bitte sag doch was.“, bat sie, doch James schwieg immer noch. Er warf seine Karten, die er mittlerweile wieder in der Hand hielt, auf den Tisch und stand auf. Er ging zum Geländer des Balkons, hielt sich dort fest und blickte auf die Straße. Einen Augenblick zögerte Jasmin, doch dann legte sie ihre Karten auch weg und stand auf. Sie ging zu ihm und sagte: „James, es tut mir leid.“ Ihr standen schon Tränen in den Augen, als James sich umdrehte. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer, sah auf den Boden und sagte, kaum hörbar: „Damals bei Jessy, hab ich auch was gefühlt. Ich weiß nicht, ob es mit den Tabletten zusammenhing, aber ich hab mich so gefühlt wie noch nie vorher. Mein Herz schlug auch ein wenig schneller. Wäre ich kein angehender Arzt gewesen, hätte ich gedacht, dass ich einen Herzinfarkt bekommen würde.“ Dann schwieg er und Jasmin sah ihn verwundert an. „Was ich damit sagen will, jeder macht mal einen Fehler, Schatz. Du hast mir meinen damals verziehen. Ich werde dir deinen auch verzeihen. Wir haben schon so viel Gutes und Schlechtes zusammen erlebt und durchgestanden. Da werde ich dich wegen sowas, doch nicht gleich verlassen. Ich liebe dich, der Kuss mit Christian wird daran auch nichts ändern.“, erklärte James und sah Jasmin nun schmunzelnd an. Jasmin konnte nicht anders. Sie musste ebenfalls schmunzeln und gab James einen Kuss. „So und wo wir jetzt grade dabei sind uns die Wahrheit zu sagen, sollten wir vielleicht mal über alles reden, was uns stört und so.“, schlug James vor. Jasmin nickte zustimmend und sie setzten sich wieder hin.
Während sie dann weiter Karten spielten, sprachen sie über alles, was sie störte, belastete und ärgerte. Das Gespräch beanspruchte sehr viel Zeit, sodass es schon Abend war, als sie damit fertig waren. Es ging ihnen aber nun viel besser. Jetzt, da sie über alles offen gesprochen hatten, fühlten sie sich wieder wie am Anfang ihrer Beziehung. Sie entschlossen sich dafür rein zu gehen und dort ein wenig weiter zu spielen. James holte aus der Küche eine Flasche Wein und zwei Weingläser, während Jasmin alles ins Wohnzimmer räumte. Die benutzten Gläser, brachte sie anschließend in die Küche und ging dann schnell wieder zurück ins Wohnzimmer. Grade als sie aus der Küche kam, stieß sie allerdings mit James zusammen, der den Korkenzieher wieder wegbringen wollte. Vor Schreck, ließ James den Korkenzieher fallen und Jasmin und er grinsten sich an. Beide bückten sich nach dem Korkenzieher und berührten sich dabei an den Händen. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatten, sahen sie sich tief in die Augen. James nahm Jasmin den Korkenzieher aus der Hand, die ihn letztendlich aufgehoben hatte, und stellte ihn auf den Schrank, neben dem sie standen. Anschließend nahm er Jasmins Gesicht zwischen beide Hände und näherte sich ihr langsam. Jasmin und auch er schlossen ihre Augen, als sich ihre Nasenspitzen berührten. Einen Augenblick später berührten sich ihre Lippen und sie küssten sich. Jasmin konnte kaum mehr denken. Sie hatte gedacht, dass der Kuss mit Christian sie schon um den Verstand gebracht hatte, doch der mit James, stellte alles in den Schatten. Sie fühlte sich wieder so, wie sie sich gefühlt hatte, als sie James das erste Mal geküsst hatte. Ihr Herz schien ihr jeden Moment aus der Brust zu springen, so hefig schlug es. Sie fühlte sich als würde sie schweben, in einer rosaroten Wolke, in der nur Platz für sie und James war. Genau dieses Gefühl hatte sie in den letzten Wochen vermisst, doch nun war es zurück und es fühlte sich verdammt gut an. Und auch an James ging das nicht spurlos vorbei. Sein Herz schlug nicht weniger doll, als das von Jasmin. Er bemerkte, was er all die Wochen über vermisst hatte. Die Liebe, Geborgenheit, Zuneigung und Zweisamkeit von und mit Jasmin. Er schwor sich, ab nun mehr Zeit mit ihr zu verbringen, damit er das nicht noch einmal missen müsste.
Einige Minuten später entfernten sie sich langsam voneinander. James biss sich auf die Unterlippe, woraufhin ihn ein stechender Schmerz durchfuhr. Er hatte vollkommen vergessen, dass seine Unterlippe aufgeplatzt war. Schlagartig öffnete er die Augen und sah Jasmin verliebt an, die seinen Blick erwiderte. „Was ist?“, fragte sie, als James sich an seine Lippe fasste. „Nichts.“, antwortete James allerdings nur und schmunzelte. Der Schmerz und seine Lippe waren ihm egal, denn er hatte nun andere Dinge im Kopf. James küsste Jasmin wieder, nahm dann anschließend ihre Hand und ging mit ihr ins Schlafzimmer.
„Tut dir deine Unterlippe weh?“, fragte Jasmin, als sie im Schlafzimmer angekommen waren und James sich gerade seinen Lieblingspullover auszog. Dann schüttelte er den Kopf und küsste Jasmin erneut. Die stellte keine Fragen mehr und genoss einfach den Augenblick.
Kurze Zeit später lagen sie in Unterwäsche im Bett und küssten sich immer noch. „Ich liebe dich.“, flüsterte James und unterbrach den Kuss kurz. Nachdem Jasmin es erwidert hatte, küssten sie sich wieder. James zog die Decke über ihre Köpfe. Jetzt guckten zwar ihre Füße unten raus, aber das war ihnen egal. Nach so langer Zeit waren sie sich endlich wieder einmal so richtig nah. So lange war es her, dass sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Natürlich hatte Jasmin das vermisst, doch nun war sie sich sicher, dass sich das Warten gelohnt hatte. James war so liebevoll und zärtlich, wie bei ihrem ersten Mal. Jasmin fühlte sich unglaublich wohl und geborgen. Nie hätte sie sich vorstellen können mit irgendjemand anderem zu schlafen. Und das wollte sie auch gar nicht. Sie hatte James und damit war sie voll und ganz zufrieden.
„Ich hab dich vermisst.“, gestand James, als Jasmin in seinem Arm lag. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und Jasmin entgegnete: „Ich hab dich und vor allem das auch vermisst.“ James schmunzelte und Jasmin, bemerkte, dass sie sich ein wenig unklar ausgedrückt hatte. „Ich mein, dass ich es vermisst hab bei dir im Arm zu liegen.“, korrigierte sich Jasmin, woraufhin James seinen Arm unter ihrem Kopf hervor zog. Er strich ihre eine Strähne aus dem Gesicht und grinste sie an. Jasmin grinste ebenfalls und wandte ihren Blick von ihm ab. „Hey.“, sagte er und Jasmin sah ihn wieder an. „Ich hab das auch vermisst. Und ich meine nicht nur, dass du in meinem Arm liegst. Ich hab es vermisst dich zu umarmen, zu küssen, dir zu sagen, dass ich dich liebe. Ich hab dein Lachen vermisst, deine Nähe und ja ich hab es vermisst mit dir zu schlafen.“, gestand er ihr. Jasmin wusste nicht, was sie darauf nun sagen sollte. Deshalb zog sie ihn einfach zu sich und küsste ihn. Jasmin und auch James waren nun wieder überglücklich. Sie hatten sich ausgesprochen und sich wieder versöhnt. Nun stand nichts mehr zwischen ihnen und das freute sie wirklich sehr. Schon lange waren sie nicht mehr so unbeschwert durchs Leben gegangen, wie sie es ab jetzt tun würden. Für nichts auf der Welt würde Jasmin diesen Moment rückgängig machen wollen. Sie wünschte sich sogar, dass er ewig anhalten würde. Das tat er allerdings nicht, denn so wie alles andere, war auch er vergänglich. Das störte sie allerdings nicht. Sie wusste, dass dies einer der schönen Augenblicke sein würde, an die sie sich nur zu gern zurück erinnern wird.
Als sie im Auto saßen, legte James seine Hand auf Jasmins Oberschenkel und die legte ihre Hand auf seine.
Einige Minuten später waren sie zuhause angekommen. Sie zogen sich ihre Schuhe und Jacke aus und James sagte: „Ich zieh mir nur schnell was anderes an. Sonst hab ich die ganze Zeit das Gefühl ich würde noch arbeiten.“ Jasmin nickte, woraufhin er ihr einen Kuss gab und im Schlafzimmer verschwand. Jasmin holte währenddessen etwas zu trinken, zwei Gläser und ein Kartenspiel. Anschließend ging sie auf den Balkon und stellte dort alles auf den Tisch. Es war ein schöner Tag. Es war angenehm warm draußen und die Sonne schien.
Kurze Zeit später kam James zu ihr und bemerkte: „Wir waren lange nicht hier.“ Jasmin nickte zustimmend und dann setzten sie sich. James goss ihnen etwas ein und Jasmin verteilte die Karten.
Einige Stunden lang saßen sie auf dem Balkon und spielten Karten. Die ganze Zeit überlegte Jasmin wie sie am besten sagen sollte, was ihr durch den Kopf ging. Dann entschied sie sich aber einfach für die direkte Variante. „Schatz, es gibt da etwas, was du wissen solltest.“, gestand Jasmin und sah James verlegen an. Der legte gerade seine letzte Karte und fragte dann: „Ist es was Wichtiges? Denn, wenn nicht will ich es nicht wissen.“ Jasmin sah ihn immer noch an und James nickte ihr zu und fragte: „Was gibt’s?“ Jasmin schwieg noch einen kurzen Augenblick und dann begann sie. „Das wirst du jetzt nicht gern hören, aber als Christian und ich uns geküsst haben, hab ich was gefühlt.“, erzählte Jasmin, woraufhin sie kurz stoppte, um die Reaktion von James zu sehen. Er sah sie nur wartend an und Jasmin sprach weiter. „Meine Gedanken haben sich überschlagen, als sich unsere Lippen berührt haben. Mein Herz hat wie verrückt geschlagen und für einen kurzen Augenblick schien die Zeit stehen zu bleiben. Ich war mir sicher, dass ich umgekippt wäre, wenn Christian seine Hand nicht auf meine Rücken gelegt hätte. Meine Knie waren so weich wie Pudding. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so gefühlt, wie in diesem Augenblick. Als ich mit Christian zusammen war, hatte ich mir immer gewünscht mit ihm meinen ersten Kuss zu haben. Der Wunsch wurde mir aber nicht erfüllt. Heut hab ich es aber nicht bereut, dass ich damals nicht über meinen eigenen Schatten gesprungen bin und ihn nicht einfach geküsst hab. Dieser Moment vorhin toppte einfach alles, was in den letzten Tagen und Wochen geschehen ist. Es fühlte sich so an, als würden Christian und ich allein in irgendeinem Universum sein. Irgendwo, wo es niemanden gab außer mich und ihn.“, gestand Jasmin ihrem Mann kleinlaut. Der sah sie immer noch an, als ob er erwartete, dass Jasmin noch irgendetwas zu sagen hatte. Jasmin schwieg allerdings und James tat das auch. „James, bitte sag doch was.“, bat sie, doch James schwieg immer noch. Er warf seine Karten, die er mittlerweile wieder in der Hand hielt, auf den Tisch und stand auf. Er ging zum Geländer des Balkons, hielt sich dort fest und blickte auf die Straße. Einen Augenblick zögerte Jasmin, doch dann legte sie ihre Karten auch weg und stand auf. Sie ging zu ihm und sagte: „James, es tut mir leid.“ Ihr standen schon Tränen in den Augen, als James sich umdrehte. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer, sah auf den Boden und sagte, kaum hörbar: „Damals bei Jessy, hab ich auch was gefühlt. Ich weiß nicht, ob es mit den Tabletten zusammenhing, aber ich hab mich so gefühlt wie noch nie vorher. Mein Herz schlug auch ein wenig schneller. Wäre ich kein angehender Arzt gewesen, hätte ich gedacht, dass ich einen Herzinfarkt bekommen würde.“ Dann schwieg er und Jasmin sah ihn verwundert an. „Was ich damit sagen will, jeder macht mal einen Fehler, Schatz. Du hast mir meinen damals verziehen. Ich werde dir deinen auch verzeihen. Wir haben schon so viel Gutes und Schlechtes zusammen erlebt und durchgestanden. Da werde ich dich wegen sowas, doch nicht gleich verlassen. Ich liebe dich, der Kuss mit Christian wird daran auch nichts ändern.“, erklärte James und sah Jasmin nun schmunzelnd an. Jasmin konnte nicht anders. Sie musste ebenfalls schmunzeln und gab James einen Kuss. „So und wo wir jetzt grade dabei sind uns die Wahrheit zu sagen, sollten wir vielleicht mal über alles reden, was uns stört und so.“, schlug James vor. Jasmin nickte zustimmend und sie setzten sich wieder hin.
Während sie dann weiter Karten spielten, sprachen sie über alles, was sie störte, belastete und ärgerte. Das Gespräch beanspruchte sehr viel Zeit, sodass es schon Abend war, als sie damit fertig waren. Es ging ihnen aber nun viel besser. Jetzt, da sie über alles offen gesprochen hatten, fühlten sie sich wieder wie am Anfang ihrer Beziehung. Sie entschlossen sich dafür rein zu gehen und dort ein wenig weiter zu spielen. James holte aus der Küche eine Flasche Wein und zwei Weingläser, während Jasmin alles ins Wohnzimmer räumte. Die benutzten Gläser, brachte sie anschließend in die Küche und ging dann schnell wieder zurück ins Wohnzimmer. Grade als sie aus der Küche kam, stieß sie allerdings mit James zusammen, der den Korkenzieher wieder wegbringen wollte. Vor Schreck, ließ James den Korkenzieher fallen und Jasmin und er grinsten sich an. Beide bückten sich nach dem Korkenzieher und berührten sich dabei an den Händen. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatten, sahen sie sich tief in die Augen. James nahm Jasmin den Korkenzieher aus der Hand, die ihn letztendlich aufgehoben hatte, und stellte ihn auf den Schrank, neben dem sie standen. Anschließend nahm er Jasmins Gesicht zwischen beide Hände und näherte sich ihr langsam. Jasmin und auch er schlossen ihre Augen, als sich ihre Nasenspitzen berührten. Einen Augenblick später berührten sich ihre Lippen und sie küssten sich. Jasmin konnte kaum mehr denken. Sie hatte gedacht, dass der Kuss mit Christian sie schon um den Verstand gebracht hatte, doch der mit James, stellte alles in den Schatten. Sie fühlte sich wieder so, wie sie sich gefühlt hatte, als sie James das erste Mal geküsst hatte. Ihr Herz schien ihr jeden Moment aus der Brust zu springen, so hefig schlug es. Sie fühlte sich als würde sie schweben, in einer rosaroten Wolke, in der nur Platz für sie und James war. Genau dieses Gefühl hatte sie in den letzten Wochen vermisst, doch nun war es zurück und es fühlte sich verdammt gut an. Und auch an James ging das nicht spurlos vorbei. Sein Herz schlug nicht weniger doll, als das von Jasmin. Er bemerkte, was er all die Wochen über vermisst hatte. Die Liebe, Geborgenheit, Zuneigung und Zweisamkeit von und mit Jasmin. Er schwor sich, ab nun mehr Zeit mit ihr zu verbringen, damit er das nicht noch einmal missen müsste.
Einige Minuten später entfernten sie sich langsam voneinander. James biss sich auf die Unterlippe, woraufhin ihn ein stechender Schmerz durchfuhr. Er hatte vollkommen vergessen, dass seine Unterlippe aufgeplatzt war. Schlagartig öffnete er die Augen und sah Jasmin verliebt an, die seinen Blick erwiderte. „Was ist?“, fragte sie, als James sich an seine Lippe fasste. „Nichts.“, antwortete James allerdings nur und schmunzelte. Der Schmerz und seine Lippe waren ihm egal, denn er hatte nun andere Dinge im Kopf. James küsste Jasmin wieder, nahm dann anschließend ihre Hand und ging mit ihr ins Schlafzimmer.
„Tut dir deine Unterlippe weh?“, fragte Jasmin, als sie im Schlafzimmer angekommen waren und James sich gerade seinen Lieblingspullover auszog. Dann schüttelte er den Kopf und küsste Jasmin erneut. Die stellte keine Fragen mehr und genoss einfach den Augenblick.
Kurze Zeit später lagen sie in Unterwäsche im Bett und küssten sich immer noch. „Ich liebe dich.“, flüsterte James und unterbrach den Kuss kurz. Nachdem Jasmin es erwidert hatte, küssten sie sich wieder. James zog die Decke über ihre Köpfe. Jetzt guckten zwar ihre Füße unten raus, aber das war ihnen egal. Nach so langer Zeit waren sie sich endlich wieder einmal so richtig nah. So lange war es her, dass sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Natürlich hatte Jasmin das vermisst, doch nun war sie sich sicher, dass sich das Warten gelohnt hatte. James war so liebevoll und zärtlich, wie bei ihrem ersten Mal. Jasmin fühlte sich unglaublich wohl und geborgen. Nie hätte sie sich vorstellen können mit irgendjemand anderem zu schlafen. Und das wollte sie auch gar nicht. Sie hatte James und damit war sie voll und ganz zufrieden.
„Ich hab dich vermisst.“, gestand James, als Jasmin in seinem Arm lag. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und Jasmin entgegnete: „Ich hab dich und vor allem das auch vermisst.“ James schmunzelte und Jasmin, bemerkte, dass sie sich ein wenig unklar ausgedrückt hatte. „Ich mein, dass ich es vermisst hab bei dir im Arm zu liegen.“, korrigierte sich Jasmin, woraufhin James seinen Arm unter ihrem Kopf hervor zog. Er strich ihre eine Strähne aus dem Gesicht und grinste sie an. Jasmin grinste ebenfalls und wandte ihren Blick von ihm ab. „Hey.“, sagte er und Jasmin sah ihn wieder an. „Ich hab das auch vermisst. Und ich meine nicht nur, dass du in meinem Arm liegst. Ich hab es vermisst dich zu umarmen, zu küssen, dir zu sagen, dass ich dich liebe. Ich hab dein Lachen vermisst, deine Nähe und ja ich hab es vermisst mit dir zu schlafen.“, gestand er ihr. Jasmin wusste nicht, was sie darauf nun sagen sollte. Deshalb zog sie ihn einfach zu sich und küsste ihn. Jasmin und auch James waren nun wieder überglücklich. Sie hatten sich ausgesprochen und sich wieder versöhnt. Nun stand nichts mehr zwischen ihnen und das freute sie wirklich sehr. Schon lange waren sie nicht mehr so unbeschwert durchs Leben gegangen, wie sie es ab jetzt tun würden. Für nichts auf der Welt würde Jasmin diesen Moment rückgängig machen wollen. Sie wünschte sich sogar, dass er ewig anhalten würde. Das tat er allerdings nicht, denn so wie alles andere, war auch er vergänglich. Das störte sie allerdings nicht. Sie wusste, dass dies einer der schönen Augenblicke sein würde, an die sie sich nur zu gern zurück erinnern wird.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 103 Die Veränderungen
Nun musste man das Gesamtbild betrachten.
Nathan und Haley waren immer noch in Paris, heirateten dort und verbrachten dort ihre Flitterwochen. Sie waren immer noch Teenager. Nicht älter als achtzehn Jahre, aber dennoch schienen sie schon sehr erwachsen, für ihr Alter, zu sein. Lisa, Greg, Jasmin und James waren bei sich zuhause. Sie waren im Gegensatz zu Haley und Nathan schon erwachsen. Sie hatten sich sehr verändert im Vergleich zu damals. Jetzt stellte sich nur die Frage inwiefern sie sich verändert hatten. Ich schätze darauf sollte man nun ein wenig eingehen.
Beginnen wir wieder mit dem ältesten von ihnen. Greg. Er war mittlerweile achtunddreißig und immer noch 1,89 groß, hatte sich aber relativ gut gehalten. Er war immer so gut trainiert, obwohl er keinen Sport mehr treiben konnte. Das heißt, ab und zu boxte er zwar schon noch, aber mehr als das tat er nicht regelmäßig. Den einzigen Sport, den er häufiger trieb, war der mit Lisa. Seine Haare waren braun und einige graue Strähnen hatte er auch schon. Sie hatten aber wieder die normale Länge. Sie waren sieben Zentimeter lang und gelockt. Greg hatte ein paar Falten bekommen, aber sie hielten sich in Grenzen. Er trug immer noch einen drei bis fünf Tage Bart. Außer sein Aussehen hatte sich auch sein Charakter verändert. Er machte nach wie vor gern Witze auf Kosten anderer, war immer noch der sarkastische und ironische Typ, wie früher. Das hatte sich also nicht geändert. Eins hatte sich aber geändert. Seine weiche Seite kam öfter zum Vorschein, als früher. Damals konnte man nur vermuten, dass er eine sanfte, fürsorgliche Seite hatte. Heute konnte man das aber mit Gewissheit sagen. Er hatte immer noch dieselben ozeanblauen Augen, wie früher. Sein Lächeln war auch dasselbe geblieben. Nur, dass es manchmal ein wenig frecher war. Lisa liebte ihn immer noch so sehr wie damals. Sie war unglaublich froh darüber ihn als Mann zu haben und freute sich über jeden Tag, den sie zusammen waren. Ach und in seinen Anzügen sah er immer noch sexy aus und einen Knackarsch hatte er auch noch. Mehr gab es über Greg nicht zu sagen.
Also widmen wir uns nun dem zweitältesten. James. James war siebenunddreißig und er war, genauso wie damals, 1,83 groß. Er hatte immer noch kurze braune Haare, aber sie waren nun ein wenig kürzer als Gregs. Seine Haarlänge betrug ungefähr fünf Zentimeter und an der Stirn standen sie ein wenig nach oben. James war immer noch kein regelmäßiger Bartträger. Er war nach wie vor glattrasiert. Natürlich gab es auch heute noch ein paar Ausnahmen, in denen er sich nicht regelmäßig rasierte und ein paar Stoppeln hatte. Seine Augen waren natürlich immer noch dunkelbraun. Jasmin verlor sich unglaublich gern in ihnen. Seine Lippen hatten sich auch nicht wirklich verändert. Außer, dass er zurzeit eine aufgeplatzte Unterlippe hatte, aber mehr nicht. Sein Lächeln hatte sich eigentlich auch nicht verändert. James trieb immer noch keinen Sport, aber trotzdem war er immer noch nicht dick oder sonst irgendwas. Er hatte den gleichen Körperbau, wie damals. Jasmin stand, wie damals, besonders auf seine Hände und Arme. Er hatte immer noch lange dünne Finger und auf seinen Handrücken traten die Adern hervor, genauso wie auf seinen Unterarmen. Jasmin fand James in allem sexy, egal was er trug. Am liebsten hatte sie es aber, wenn er seinen Lieblingspullover trug. Das war ein grauer Pullover, auf dem in roter Schrift auf der Vorderseite MC Gill stand. James hatte natürlich auch schon einige Falten bekommen. Das war ja auch kein Wunder. Die Zeit hinterließ bei ihnen schließlich auch ihre Spuren. Vom Charakter her hatte sich James allerdings nicht groß verändert. Er war immer noch der liebenswerte, respektvolle Mann wie damals.
Kommen wir nun also zu Lisa. Lisa war, genauso wie James, siebenunddreißig Jahre alt. Sie war immer noch 1,63 groß und ihre Haare waren auch immer noch schulterlang und dunkelbraun. Lisa trug sie nach wie vor immer zum Zopf gebunden. Ihre Augenfarbe war auch immer noch dieselbe. Dunkelbraun und wenn Licht in ihre Augen schien waren sie hellbraun. Lisa hatte natürlich immer noch die vollsten Lippen von allen. Anders als Greg trieb Lisa gar keinen Sport mehr, wenn man den außer Acht lässt, den sie hin und wieder mit Greg trieb. Lisa hatte trotzdem immer noch einen normalen Körperbau. Sie war nicht dick und auch nicht dünn. Sie trug immer noch Jeans und T-Shirt. Die Hemden darüber ließ sie aber mittlerweile immer weg. Lisa hatte sich vom Charakter genauso wenig verändert, wie James. Sie waren einfach immer noch dieselben.
So und jetzt kommen wir zu Jasmin. Sie war inzwischen sechsunddreißig Jahre alt und immer noch 1,75 groß. Sie hatte nach wie vor kurze blonde Haare, doch sie waren kürzer als damals. Ihre Haare waren nun zwölf Zentimeter lang. James liebte ihre Haarlänge und auch Lisa mochte sie. Sie verwuschelte Jasmins Haare nämlich immer gern. Das hatte sie damals schon gern gemacht, aber da hatte es nicht so viel Spaß gemacht, weil Jasmin ja damals noch längere Haare hatte. Das war aber nun nicht mehr so. Im Gegensatz zu ihrer Haarlänge hatte sich ihre Augenfarbe nicht verändert, denn ihre Augen waren immer noch grün, blau. Sie hatte immer noch die schmalsten Lippen von allen. Man sah nach wie vor ihre spitzen Eckzähne, wenn sie lächelte. Jasmin trieb auch keinen Sport. Das bedeutete aber auch nicht, dass sie zugelegt hatte. Nein! Sie hatte immer noch eine ganz normale Figur. Jasmin war eben nicht zu dick und auch nicht zu dünn. Genauso wie Lisa trug sie auch immer noch Jeans und T-Shirt. Zuhause hatte sie aber gern den Lieblingspullover von James an. Sie trug auch ab und an Pullover, und Pulloverjacke. Jasmins Charakter hatte sich schon ein wenig geändert. Dadurch, dass sie ein eigenes Geschäft besaß, musste sie teilweise relativ streng sein, damit ihre Angestellten auf sie hörten und ihren Anweisungen folgten. Demnach war sie ein wenig schroffer geworden, aber sie hatte sich nicht sehr verändert. Im Grunde war sie immer noch genau das gleiche schüchterne Mädchen wie damals auch. Nur, dass das Mädchen von damals erwachsener und reifer geworden ist.
Gut, das war alles, was es über die vier zu wissen gab. Jetzt weiß man inwiefern sie sich verändert haben und wie sie nun aussahen.
Nun musste man das Gesamtbild betrachten.
Nathan und Haley waren immer noch in Paris, heirateten dort und verbrachten dort ihre Flitterwochen. Sie waren immer noch Teenager. Nicht älter als achtzehn Jahre, aber dennoch schienen sie schon sehr erwachsen, für ihr Alter, zu sein. Lisa, Greg, Jasmin und James waren bei sich zuhause. Sie waren im Gegensatz zu Haley und Nathan schon erwachsen. Sie hatten sich sehr verändert im Vergleich zu damals. Jetzt stellte sich nur die Frage inwiefern sie sich verändert hatten. Ich schätze darauf sollte man nun ein wenig eingehen.
Beginnen wir wieder mit dem ältesten von ihnen. Greg. Er war mittlerweile achtunddreißig und immer noch 1,89 groß, hatte sich aber relativ gut gehalten. Er war immer so gut trainiert, obwohl er keinen Sport mehr treiben konnte. Das heißt, ab und zu boxte er zwar schon noch, aber mehr als das tat er nicht regelmäßig. Den einzigen Sport, den er häufiger trieb, war der mit Lisa. Seine Haare waren braun und einige graue Strähnen hatte er auch schon. Sie hatten aber wieder die normale Länge. Sie waren sieben Zentimeter lang und gelockt. Greg hatte ein paar Falten bekommen, aber sie hielten sich in Grenzen. Er trug immer noch einen drei bis fünf Tage Bart. Außer sein Aussehen hatte sich auch sein Charakter verändert. Er machte nach wie vor gern Witze auf Kosten anderer, war immer noch der sarkastische und ironische Typ, wie früher. Das hatte sich also nicht geändert. Eins hatte sich aber geändert. Seine weiche Seite kam öfter zum Vorschein, als früher. Damals konnte man nur vermuten, dass er eine sanfte, fürsorgliche Seite hatte. Heute konnte man das aber mit Gewissheit sagen. Er hatte immer noch dieselben ozeanblauen Augen, wie früher. Sein Lächeln war auch dasselbe geblieben. Nur, dass es manchmal ein wenig frecher war. Lisa liebte ihn immer noch so sehr wie damals. Sie war unglaublich froh darüber ihn als Mann zu haben und freute sich über jeden Tag, den sie zusammen waren. Ach und in seinen Anzügen sah er immer noch sexy aus und einen Knackarsch hatte er auch noch. Mehr gab es über Greg nicht zu sagen.
Also widmen wir uns nun dem zweitältesten. James. James war siebenunddreißig und er war, genauso wie damals, 1,83 groß. Er hatte immer noch kurze braune Haare, aber sie waren nun ein wenig kürzer als Gregs. Seine Haarlänge betrug ungefähr fünf Zentimeter und an der Stirn standen sie ein wenig nach oben. James war immer noch kein regelmäßiger Bartträger. Er war nach wie vor glattrasiert. Natürlich gab es auch heute noch ein paar Ausnahmen, in denen er sich nicht regelmäßig rasierte und ein paar Stoppeln hatte. Seine Augen waren natürlich immer noch dunkelbraun. Jasmin verlor sich unglaublich gern in ihnen. Seine Lippen hatten sich auch nicht wirklich verändert. Außer, dass er zurzeit eine aufgeplatzte Unterlippe hatte, aber mehr nicht. Sein Lächeln hatte sich eigentlich auch nicht verändert. James trieb immer noch keinen Sport, aber trotzdem war er immer noch nicht dick oder sonst irgendwas. Er hatte den gleichen Körperbau, wie damals. Jasmin stand, wie damals, besonders auf seine Hände und Arme. Er hatte immer noch lange dünne Finger und auf seinen Handrücken traten die Adern hervor, genauso wie auf seinen Unterarmen. Jasmin fand James in allem sexy, egal was er trug. Am liebsten hatte sie es aber, wenn er seinen Lieblingspullover trug. Das war ein grauer Pullover, auf dem in roter Schrift auf der Vorderseite MC Gill stand. James hatte natürlich auch schon einige Falten bekommen. Das war ja auch kein Wunder. Die Zeit hinterließ bei ihnen schließlich auch ihre Spuren. Vom Charakter her hatte sich James allerdings nicht groß verändert. Er war immer noch der liebenswerte, respektvolle Mann wie damals.
Kommen wir nun also zu Lisa. Lisa war, genauso wie James, siebenunddreißig Jahre alt. Sie war immer noch 1,63 groß und ihre Haare waren auch immer noch schulterlang und dunkelbraun. Lisa trug sie nach wie vor immer zum Zopf gebunden. Ihre Augenfarbe war auch immer noch dieselbe. Dunkelbraun und wenn Licht in ihre Augen schien waren sie hellbraun. Lisa hatte natürlich immer noch die vollsten Lippen von allen. Anders als Greg trieb Lisa gar keinen Sport mehr, wenn man den außer Acht lässt, den sie hin und wieder mit Greg trieb. Lisa hatte trotzdem immer noch einen normalen Körperbau. Sie war nicht dick und auch nicht dünn. Sie trug immer noch Jeans und T-Shirt. Die Hemden darüber ließ sie aber mittlerweile immer weg. Lisa hatte sich vom Charakter genauso wenig verändert, wie James. Sie waren einfach immer noch dieselben.
So und jetzt kommen wir zu Jasmin. Sie war inzwischen sechsunddreißig Jahre alt und immer noch 1,75 groß. Sie hatte nach wie vor kurze blonde Haare, doch sie waren kürzer als damals. Ihre Haare waren nun zwölf Zentimeter lang. James liebte ihre Haarlänge und auch Lisa mochte sie. Sie verwuschelte Jasmins Haare nämlich immer gern. Das hatte sie damals schon gern gemacht, aber da hatte es nicht so viel Spaß gemacht, weil Jasmin ja damals noch längere Haare hatte. Das war aber nun nicht mehr so. Im Gegensatz zu ihrer Haarlänge hatte sich ihre Augenfarbe nicht verändert, denn ihre Augen waren immer noch grün, blau. Sie hatte immer noch die schmalsten Lippen von allen. Man sah nach wie vor ihre spitzen Eckzähne, wenn sie lächelte. Jasmin trieb auch keinen Sport. Das bedeutete aber auch nicht, dass sie zugelegt hatte. Nein! Sie hatte immer noch eine ganz normale Figur. Jasmin war eben nicht zu dick und auch nicht zu dünn. Genauso wie Lisa trug sie auch immer noch Jeans und T-Shirt. Zuhause hatte sie aber gern den Lieblingspullover von James an. Sie trug auch ab und an Pullover, und Pulloverjacke. Jasmins Charakter hatte sich schon ein wenig geändert. Dadurch, dass sie ein eigenes Geschäft besaß, musste sie teilweise relativ streng sein, damit ihre Angestellten auf sie hörten und ihren Anweisungen folgten. Demnach war sie ein wenig schroffer geworden, aber sie hatte sich nicht sehr verändert. Im Grunde war sie immer noch genau das gleiche schüchterne Mädchen wie damals auch. Nur, dass das Mädchen von damals erwachsener und reifer geworden ist.
Gut, das war alles, was es über die vier zu wissen gab. Jetzt weiß man inwiefern sie sich verändert haben und wie sie nun aussahen.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 104 Geheimnisvoller Retter
Einige Tage später fuhren Greg und Lisa zur Arbeit und unterhielten sich ein wenig. Dabei kam es zu einem fürchterlichen Unfall und Greg wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Lisa kollidiert auf einer Kreuzung mit einem anderen Wagen. Sie standen gerade eben noch an einer Kreuzung und warteten. Als es grün wurde, fuhr Lisa los und bog nach links ab. Sie waren schon fast von der Kreuzung runter, als auf einmal ein Auto angerast kam und hupte. Doch es war zu spät. Lisa konnte nichts mehr tun. Das Auto krachte mit voller Wucht in die Beifahrerseite und schob das Auto von Lisa einige Meter weiter. Ein Autofahrer, der ebenfalls an der Kreuzung gestanden und alles mit angesehen hatte, stieg sofort aus seinem Auto aus. Der Autofahrer war älter als Greg und Lisa. Er war sehr kräftig gebaut und kam direkt auf sie zu. Lisa stieg in der Zeit schon aus dem Auto aus. Sie tat sich ein bisschen schwer, da sie eine Platzwunde am Kopf hatte und starke Schmerzen zu haben schien. „Ganz ruhig, ganz ruhig. Ich hab sie.“, sagte der Autofahrer und half Lisa dabei sich hinzulegen. „Sehen sie nach Greg.“, bat Lisa den Autofahrer. Natürlich kannte der Autofahrer Greg nicht, aber er schien zu wissen wen Lisa damit meinte. Der Autofahrer lehnte sich ins Auto und fühlte den Puls von Greg, an dessen Hals. Greg war bewusstlos und blutete aus Mund und Ohr. Einen kurzen Augenblick hielt der Autofahrer inne und kam dann wieder aus dem Auto raus. Lisa lag derweil immer noch auf dem Boden. Sie schien immer noch starke Schmerzen zu haben, weswegen sie sich nur zaghaft bewegen konnte. „Wie geht’s Greg?“, fragte sie besorgt. „Er wird das packen, Miss.“, antwortete der Autofahrer nur. Währenddessen eilte er auf die Beifahrerseite und riss die Tür auf. Die Beifahrerseite war ziemlich eingedellt, aber das war ja kein Wunder. Anschließend nahm der Autofahrer Greg vorsichtig auf den Arm und trug ihn zu seinem Auto. Dort legte er ihn auf die Rückbank und fuhr dann zusammen mit Lisa und Greg ins Krankenhaus. Als er dort angekommen war, trug er Greg ins Krankenhaus und sagte: „Ich brauche einen Arzt.“ Sofort kamen mehrere Schwestern zu ihm geeilt und der Autofahrer informierte sie darüber, dass Lisa noch im Auto saß und Hilfe brauchte. Ein, zwei Schwestern rannten nach draußen und Perry kam zu dem Autofahrer geeilt. Ihm folgten zwei Schwestern mit einer Trage. „Was ist passiert?“, fragte Perry, woraufhin der Autofahrer antwortete: „Ein Autounfall. Er saß auf dem Beifahrersitz. Genau da, wo der Aufprall war.“ Während er gesprochen hatte, legte er Greg behutsam auf die Trage. „Gut. Er muss sofort beatmet werden und wir brauchen seine Blutgruppe.“, sagte Perry zu den Schwestern. Anschließend sah er den Autofahrer an und sagte: „Wir werden ihn operieren müssen.“ „Machen sie, was sie für richtig halten.“, entgegnete der Autofahrer nur. „Sind sie ein Angehöriger?“, fragte Perry den Autofahrer. Einen kurzen Augenblick schwieg der Autofahrer noch, doch dann gestand er: „Er ist mein Sohn.“ Perry nickte nur und verschwand dann zusammen mit den Schwestern, die Greg vor sich her schoben. Der Autofahrer blieb allein im Krankenhausflur zurück.
Lisa wurde währenddessen von Cuddy untersucht, die schon über den Unfall informiert wurde. Lisa saß auf einer Trage und Cuddy leuchtete ihr grad mit einer Lampe in die Augen. „Sie haben ein Schleudertrauma. Und das hier muss genäht werden. Aber das wird schon wieder.“, informierte Cuddy Lisa anschließend. Lisa seufzte und entgegnete nichts.
Greg war währenddessen schon im OP. Eine Schwester schnitt ihm gerade sein T-Shirt auf und die anderen Schwestern bereiteten alles vor. Außer den Verletzungen am Kopf, hatte Greg noch eine Bauchwunde. Lisa war mittlerweile schon genäht worden und saß auf dem Gang, als Chase, der von Perry informiert wurde, an ihr vorbeilief. Lisa sah ihm nach, stand dann auf und holte ihr Handy aus der Jackentasche. Sie rief James an und nachdem es kurz geklingelt hatte, ging er ran.
Greg wurde im selben Augenblick operiert. Es schien alles glatt zu laufen, doch plötzlich hörte man ein durchgehendes Piepen. Sein Herz war stehengeblieben. Alle Anwesenden im OP hielten inne und starrten auf den Bildschirm, der den Herzschlag von Greg überwachte. „Notfall. Wir haben hier einen Herzstillstand. Defibrillator auf zweihundert Joule. Los bewegt euch.“, hörte man eine Schwester im nächsten Augenblick sagen. „Defi auf zweihundert.“, stellte eine andere Schwester fest. Chase versuchte zur selben Zeit Greg wieder zu beleben, doch es klappte nicht. Die Schwester sagte: „Und weg.“ Chase nahm seine Hände weg und die Schwester setzte den Defibrillator an. Sie schockte Gregs Herz kurz, doch das Piepen brach nicht ab. Chase orderte noch etwas an und begann dann wieder damit Greg wieder zu beleben. Die Schwester erhöhte den Defibrillator auf dreihundert Joule und schockte Gregs Herz erneut. „Immer noch Herzstillstand.“, bemerkte sie anschließend verwundert, doch nach kurzem begann Gregs Herz wieder zu schlagen. „Okay fangen wir an.“, sagte Chase zu den Schwestern, die ihm alles reichten was er während der gesamten OP benötigte.
Lisa war währenddessen noch einmal bei Cuddy, die sich ihre Wunde ansah. Sie klebte ein Pflaster darüber und Lisa fragte: „Wie lange wird’s dauern, Cuddy?“ „Ähm, wir sind schon so gut wie fertig.“, antwortete Cuddy und beäugte Lisas Platzwunde noch einen Augenblick. „Ich meine nicht mich, sondern Greg.“, erklärte Lisa und Cuddy sah sie ertappt an. „Wie lange wird er noch operiert?“, fragte Lisa sie besorgt. „Das hängt davon ab wie ernst seine Verletzungen sind.“, antwortete Cuddy nur und ging. Lisa seufzte noch einmal und sah betroffen auf den Boden. Anschließend nahm sie wieder ihr Handy und rief jemanden an. Dieses Mal waren es allerdings Haley und Nathan. Die waren gerade wieder zuhause angekommen und packten ihre Koffer aus. Sie hatten keine Lust ans Telefon zu gehen, deswegen übernahm das der Anrufbeantworter. „Nathan, geh bitte ran. Es gab einen Unfall und Greg wurde ziemlich schwer verletzt. Nathan.“, hörte man Lisa sagen und sofort war Nathan am Telefon. „Lisa, hey. Er wird doch aber wieder gesund.“, bemerkte Nathan und sah traurig aus. Einen kurzen Moment schwieg Nathan. In diesem Moment sprach Lisa und anschließend sagte Nathan nur noch: „Okay, danke.“ Er legte auf und sah Haley traurig an. „Wir fahren sofort ins Krankenhaus.“, sagte Haley und fuhr zusammen mit Nathan ins Krankenhaus. Einige Minuten später kamen sie dort, im selben Augenblick wie Jasmin und James, an. Sie hatten keine Zeit für irgendwelche Begrüßungen. Stattdessen betraten sie zusammen das Krankenhaus und suchten nach Lisa. Kurze Zeit später fanden sie sie im Wartezimmer sitzen. „Lisa.“, sagte Jasmin. Als sie ihren Namen hörte, sah sie auf und Jasmin kam sofort zu ihr. Lisa stand auf und Jasmin fiel ihr um den Hals. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“, gestand Jasmin erleichtert. „Wo ist er?“, fragte James und Jasmin und Lisa beendeten die Umarmung. „Es tut mir so leid, aber das andere Auto…“, begann Lisa, doch James unterbrach sie. „In welchem Operationssaal sind sie? Ich will wissen was sie mit ihm machen.“, sagte James und war schon kurz davor wieder zu gehen, doch Jasmin nahm seine Hand und hielt ihn zurück. James sah sie besorgt an und richtete seinen Blick dann auf Lisa. „Sie… sie haben uns gebeten hier zu warten, bis er ins Aufwachzimmer verlegt wird.“, informierte Lisa sie und sah bedrückt aus. „Er wird doch wieder gesund, Dad?! Ich will ihn nicht verlieren.“, gestand Nathan auf einmal und hatte Tränen in den Augen. James sah seinen Sohn an und sagte mit fester Stimme: „Ich weiß.“ „Das… das geht nicht.“, stammelte Nathan noch. James kam zu seinem Sohn und nahm ihn in den Arm, um ihn ein wenig zu trösten. Da sah er plötzlich Perry, der sich gerade mit einer anderen Patientin unterhielt. „Entschuldige bitte Perry.“, sagte James und Perry wurde auf sie aufmerksam. Er kam sofort zu ihnen gelaufen und James fragte: „Warst du grade im OP bei Greg?“ „Ja, er hatte einen Autounfall. Er ist mein Onkel.“, fügte Nathan hinzu. „Chase ist ein ausgezeichneter Chirurg. Zum Glück wurde Greg sofort von seinem Vater hergebracht.“, antwortete Perry nur und brachte damit Verwunderung in Umlauf. „Seiner Frau.“, korrigierte Nathan, woraufhin Perry erklärte: „Nein, seinem Vater. Er hat deinem Onkel anscheinend das Leben gerettet.“ Nachdem Perry gegangen war, sahen sich alle verwundert an. Sie verstanden nicht wovon Perry gesprochen hatte, doch sie hatten auch nicht länger die Zeit darüber nachzudenken. „Wer gehört zu Greg House?“, fragte eine Schwester, die ins Wartezimmer gekommen war. Alle richteten ihren Blick auf die Schwester und Lisa antwortete: „Ich bin seine Frau. Geht’s meinem Mann gut?“ Die Schwester nickte und erzählte: „Er ist stabil. Er ist im Aufwachzimmer.“ James wandte sich an Haley und Nathan und bat sie zu gehen. Die taten, was er gesagt hatte und dann wandte er sich wieder der Schwester zu. „Es gab ne Menge zu tun. Seine rechte Lunge war kollabiert und musste wieder hergestellt werden. Dr. Chase musste seine Milz entfernen. Das dürfte aber keine langfristigen Folgen haben.“ „Er kommt also wieder in Ordnung?!“, stellte Lisa mit Erleichterung fest. Wieder nickte die Schwester und sagte: „Er hat noch eine Gehirnerschütterung und ein paar Blutergüsse.“ Lisa nickte nun auch. Sie dachte, dass das schon alles war, doch die Schwester gestand: „Es gab jedoch Komplikationen, während des Eingriffs.“ Lisa sah die Schwester schockiert an. „Was?!“, entgegnete sie entsetzt. Die Schwester wirkte betroffen und erzählte: „Ihr Mann hat sehr viel Blut verloren, wodurch seine Herzfrequenz gesunken ist. Wir hatten ihn für ein paar Sekunden verloren, aber wie gesagt sein Zustand ist stabil. Die Vitalfunktionen sehen gut aus. Jetzt müssen wir abwarten, bis er aufwacht.“ „Und wann wird er aufwachen?“, fragte Lisa besorgt. „Das könnte in ein paar Stunden oder auch in ein paar Tagen sein. Es liegt bei ihm.“, antwortete die Schwester, woraufhin Lisa nur noch sagte: „Okay.“ „Danke.“, sagte James zur Schwester. „Gern geschehen.“, entgegnete sie und verschwand. Jasmin nahm Lisa in den Arm. Sie alle waren fassungslos. „Oh Gott.“, sagte Lisa nur und weinte ein wenig.
Kurze Zeit später saßen sie alle bei Greg im Zimmer. Er schlief noch, doch sie wollten nicht gehen. „Ich werde es mir nie verzeihen, wenn er nicht wieder gesund wird.“, meinte Lisa traurig, stand auf und gab Greg einen Kuss auf die Stirn. Keiner entgegnete etwas auf die Aussage von Lisa. Sie wussten einfach nicht was sie darauf sagen sollten. Also saßen sie einfach stumm in seinem Zimmer und warteten. Einige Stunden später verließen James, Jasmin, Nathan und Haley das Krankenhaus. Sie hatten beschlossen nach Hause zu fahren, da nicht alle im Krankenhaus übernachten konnten. Also gingen sie und ließen Lisa mit Greg allein. Natürlich fühlten sich James, Jasmin, Nathan und Haley nicht wohl bei dem Gedanken nach Hause zu fahren, aber solange Greg schlief, konnten sie sowieso nichts machen.
Am nächsten Morgen fuhren James und Jasmin aber wieder früh ins Krankenhaus. Als sie dort ankamen, stand Lisa gerade an einem Getränkeautomaten und holte sich einen Café. „Hey.“, begrüßten James und Jasmin sie und Lisa erwiderte es. „Wie sieht’s aus?“, fragte James anschließend. „Er ist noch ohne Bewusstsein, aber die Ärzte sagen seine Werte seien gut.“, antwortete Lisa und setzte sich mit James und Jasmin auf ein paar Stühle, die in ihrer Nähe standen. „Das sind tolle Neuigkeiten. Ich schätze du hattest noch keine Chance was Vernünftiges zu essen.“, bemerkte Jasmin. „Ich bin auch gar nicht hungrig.“, entgegnete Lisa nur. Jasmin gefiel es ganz und gar nicht, dass Lisa nichts aß, aber sie wusste nur zu gut wie sich Lisa fühlte. Deswegen akzeptierte sie ihre Antwort. Einige Minuten schwiegen sie, doch dann sagte Lisa: „Die ganze Nacht hab ich bei Greg gesessen und ihn angesehen. Und ich dachte immer wieder ich wär diejenige, die nicht aufwacht. Das ist bestimmt alles nur so ne Art Traum, denn wenn’s kein Traum ist, dann ist es sowas wie ne Bestrafung.“ Jasmin und James verstanden nicht ganz was Lisa meinte, deswegen fragte er: „Bestrafung wofür denn?“ „Dafür, dass ich egoistisch war. Hätte ich nicht darauf bestanden mit Auto zu fahren, wäre das nicht passiert.“, antwortete Lisa. Sie war überzeugt davon, dass es ihre Schuld war. „Sowas darfst du nicht denken. Das ist nicht deine Schuld.“, entgegnete Jasmin und sah ihre beste Freundin mitfühlend an. Lisa sagte darauf nichts mehr und wieder schwiegen sie nur.
Die Tage vergingen nur schleppend. Es schien als hätte jemand die Zeitlupentaste gedrückt. Lisa verbrachte jeden Tag bei Greg im Krankenhaus und Nathan, Haley, Jasmin und James kamen regelmäßig zu besuch. Es verging nicht ein Tag, an dem Lisa nicht gehofft hat, dass Greg endlich seine Augen öffnen und sie anlächeln würde. Doch er tat es nie.
Als Lisa einige Tage später gerade in Gregs Zimmer kam, nachdem sie sich kurz die Beine vertreten hatte, saß Nathan an Gregs Bett. Sie schmunzelte ihn kurz an und Nathan schmunzelte zurück. „Tante Lisa, wenn du irgendwas brauchst, bin ich für dich da.“, sagte er, woraufhin sich Lisa bedankte. Einen Augenblick schwiegen beide, doch dann gestand Lisa: „Das einzige, was mir wichtig ist, ist Greg wieder lachen zu sehen. Und zu hören, wie er unter der Dusche singt. Und zu sehen wie er die Augen verdreht, wenn ich ihm Pommes vom Teller klaue.“ Nathan sah Lisa mitfühlend an und nahm sie in den Arm. „Er wird sicher wieder gesund.“, sagte er, um sie ein wenig zu beruhigen. Dann kam auf einmal Jasmin. „Ich dachte mir, wenn ich dich immer wieder bitte etwas zu essen, wirst du es vielleicht auch irgendwann tun.“, sagte sie und betrat das Zimmer. Lisa sah ihre beste Freundin grinsend an und Nathan meinte: „Na los geht schon. Ich bleib bei Onkel Greg.“ Lisa bedankte sich bei Nathan und ging dann mit Jasmin zusammen in die Cafeteria. Es war eine willkommene Abwechslung für Lisa, denn sie wusste ja nicht was zur selben Zeit bei Greg und Nathan passierte. „Hey, man. In letzter Zeit ist alles ziemlich verkackt. Für Mum und Dad ist das auch alles nicht leicht. Tante Lisa ist ziemlich traurig, also bitte mach für sie wieder die Augen auf.“, sagte Nathan zu Greg. Er wusste nicht, ob Greg ihn überhaupt hören konnte, aber das war ihm egal. Nachdem er gesprochen hatte, sah er bedrückt aufs Bett. Doch plötzlich spürte er etwas an seiner Hand. Seine Hand lag auf der Bettkante und als er zu ihr blickte, sah er, dass Gregs Hand seine berührte. Er glaubte, dass er sich das nur einbildete, doch ein Blick in Gregs Gesicht, belehrte ihn eines Besseren. Greg hatte seine Augen ein wenig geöffnet und sah Nathan an. „Hey.“, begrüßte Nathan ihn überrascht. „Wasser.“, bat Greg, woraufhin Nathan nickte und ihm ein Glas mit Wasser reichte. Natürlich musste er seinem Onkel dabei helfen zu trinken und nachdem er das getan hatte, stellte er das Glas wieder auf den Nachttisch. Greg schluckte mit schmerzverzerrtem Gesicht „Don’t take my sunshine away.“, sang Greg nur langsam.“ Nathan grinste und stellte fest: „Du hast es gehört?!“ Nathan hatte Greg, während er im Koma lag vorgesungen, in der Hoffnung, dass er es hören würde. Und das hat er getan, wie er nun feststellte. „Ich bin froh, dass du wieder da bist.“, gestand Nathan seinem Onkel. „Was machst du hier?“, fragte Greg und Nathan antwortete: „Ist nicht weiter wichtig. Ich hol Lisa.“ Anschließend stand er auf und verschwand kurz. Wenige Minuten später kam Nathan mit Lisa, Jasmin und James, der mittlerweile auch bei ihnen war, zurück. Als sie wieder zurück ins Zimmer kamen, hatte Greg die Augen wieder geschlossen. Lisa ging sofort zu ihm und sagte: „Greg, wach auf. Komm schon, mach die Augen auf.“ Greg öffnete seine Augen, grinste und sagte: „Hey, Schatz. Du hast mir gefehlt.“ Lisa wollte eigentlich etwas entgegnen, aber sie konnte nicht. Sie fing an zu weinen und Greg nahm sie in den Arm. Nun war Greg wieder wach und es schien nun alles wieder gut zu werden. Alle waren froh, dass er wohlauf war. In den nächsten Tagen ging es immer weiter bergauf. Lisa musste sich nun keine Sorgen mehr machen. Ihr blieb nur noch eins und das war, sich bei demjenigen zu bedankten, der Greg gerettet hatte. Der Autofahrer. Sie besorgte sich die Anschrift des Autofahrers, doch die Polizei gab ihr nur die Adresse des Geschäftes, in dem er arbeitete. Also fuhr Lisa dort hin und als sie dort ankam, erkannte der Mann sie gleich wieder. „Er musste operiert werden. Ich versteh, wenn sie sauer sind, aber…“, begann der Mann und wurde von Lisa unterbrochen. Sie umarmte ihn vor lauter Erleichterung und nachdem sie ihn wieder losgelassen hatte, sagte sie: „Dankeschön.“ Der Autofahrer sah sie verwundert an und nickte nur, woraufhin Lisa wieder ging.
In den nächsten Tagen ging es relativ schnell, dass Greg wieder auf den Beinen war. Als Lisa eines Tages in sein Zimmer kam, saß er schon im Bett. „Hey, nicht so schnell du Held. Deine Narben reißen auf.“, sagte Lisa zu ihrem Mann. „Ist nur ne Schublade, Süße. Ich bin nicht ganz hilflos.“, entgegnete Greg, woraufhin Lisa meinte: „Wirst du aber, wenn du so weiter machst.“ „Na wie fühlen wir uns heute?“, fragte Perry, als er das Zimmer betrat. „Als ob man mir die Milz entfernt hätte.“, antwortete Greg schnippisch. Perry lachte kurz und bemerkte: „Das wird noch ne Weile weh tun.“ Sie unterhielten sich noch eine Weile und dann verließ Perry wieder das Zimmer. Lisa packte Gregs Sachen und fuhr dann mit ihm zusammen nach Hause. Natürlich mussten sie mit dem Bus fahren, da ihr Auto ja kaputt war. „Die Schwester sagt du hättest nen neuen Rekord aufgestellt. Die meisten Besucher, während der Bewusstlosigkeit.“, erzählte sie, als sie zuhause ankamen. Greg schmunzelte und bemerkte: „Wieso denn?! War doch nur ich.“ Lisa schmunzelte nun auch und brachte Gregs Sachen ins Schlafzimmer. Greg setzte sich auf die Couch und Lisa kam einen Augenblick später zu ihm. Sie setzte sich neben ihn und gestand: „Ich hatte solche Angst, dass du nicht mehr aufwachst.“ „Was?! Und darauf verzichten mit dir zusammen zu sein?! Niemals.“, entgegnete er und schüttelte den Kopf. Sie küssten sich einmal kurz und anschließend lehnte sie sich bei ihm an. Greg legte einen Arm um sie und hielt sie so fest er nur konnte. Er war froh wieder zuhause zu sein und Lisa im Arm halten zu können. Und Lisa war froh ihn außer Gefahr zu wissen. Nie wieder wollte sie ihn so sehen und solche Angst um ihn haben. Sie waren beide einfach nur froh, dass alles gut gegangen war und Greg nun wieder auf dem Weg der Besserung war.
In den nächsten Tagen ging es Greg von Tag zu Tag immer besser. Natürlich hatte er immer noch Schmerzen am Bauch, aber damit musste er leben. Sie lenkten ihn auch wenigstens von den Schmerzen seines Beines ab. Das Gute an seiner Operation war, dass Cuddy ihn gezwungen hatte erst einmal Urlaub zu nehmen, bis er sich wieder vollkommen erholt hatte. Das ließ sich Greg natürlich nicht zweimal sagen. Er blieb liebend gern zuhause. Zwar hatte er dort nichts zu tun, aber das machte ihm nichts aus. Ab und an saß er auch einfach nur da und machte sich Gedanken, bis ihm eines Tages eine ganz bestimmte Frage in den Kopf schoss.
Einige Tage später fuhren Greg und Lisa zur Arbeit und unterhielten sich ein wenig. Dabei kam es zu einem fürchterlichen Unfall und Greg wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Lisa kollidiert auf einer Kreuzung mit einem anderen Wagen. Sie standen gerade eben noch an einer Kreuzung und warteten. Als es grün wurde, fuhr Lisa los und bog nach links ab. Sie waren schon fast von der Kreuzung runter, als auf einmal ein Auto angerast kam und hupte. Doch es war zu spät. Lisa konnte nichts mehr tun. Das Auto krachte mit voller Wucht in die Beifahrerseite und schob das Auto von Lisa einige Meter weiter. Ein Autofahrer, der ebenfalls an der Kreuzung gestanden und alles mit angesehen hatte, stieg sofort aus seinem Auto aus. Der Autofahrer war älter als Greg und Lisa. Er war sehr kräftig gebaut und kam direkt auf sie zu. Lisa stieg in der Zeit schon aus dem Auto aus. Sie tat sich ein bisschen schwer, da sie eine Platzwunde am Kopf hatte und starke Schmerzen zu haben schien. „Ganz ruhig, ganz ruhig. Ich hab sie.“, sagte der Autofahrer und half Lisa dabei sich hinzulegen. „Sehen sie nach Greg.“, bat Lisa den Autofahrer. Natürlich kannte der Autofahrer Greg nicht, aber er schien zu wissen wen Lisa damit meinte. Der Autofahrer lehnte sich ins Auto und fühlte den Puls von Greg, an dessen Hals. Greg war bewusstlos und blutete aus Mund und Ohr. Einen kurzen Augenblick hielt der Autofahrer inne und kam dann wieder aus dem Auto raus. Lisa lag derweil immer noch auf dem Boden. Sie schien immer noch starke Schmerzen zu haben, weswegen sie sich nur zaghaft bewegen konnte. „Wie geht’s Greg?“, fragte sie besorgt. „Er wird das packen, Miss.“, antwortete der Autofahrer nur. Währenddessen eilte er auf die Beifahrerseite und riss die Tür auf. Die Beifahrerseite war ziemlich eingedellt, aber das war ja kein Wunder. Anschließend nahm der Autofahrer Greg vorsichtig auf den Arm und trug ihn zu seinem Auto. Dort legte er ihn auf die Rückbank und fuhr dann zusammen mit Lisa und Greg ins Krankenhaus. Als er dort angekommen war, trug er Greg ins Krankenhaus und sagte: „Ich brauche einen Arzt.“ Sofort kamen mehrere Schwestern zu ihm geeilt und der Autofahrer informierte sie darüber, dass Lisa noch im Auto saß und Hilfe brauchte. Ein, zwei Schwestern rannten nach draußen und Perry kam zu dem Autofahrer geeilt. Ihm folgten zwei Schwestern mit einer Trage. „Was ist passiert?“, fragte Perry, woraufhin der Autofahrer antwortete: „Ein Autounfall. Er saß auf dem Beifahrersitz. Genau da, wo der Aufprall war.“ Während er gesprochen hatte, legte er Greg behutsam auf die Trage. „Gut. Er muss sofort beatmet werden und wir brauchen seine Blutgruppe.“, sagte Perry zu den Schwestern. Anschließend sah er den Autofahrer an und sagte: „Wir werden ihn operieren müssen.“ „Machen sie, was sie für richtig halten.“, entgegnete der Autofahrer nur. „Sind sie ein Angehöriger?“, fragte Perry den Autofahrer. Einen kurzen Augenblick schwieg der Autofahrer noch, doch dann gestand er: „Er ist mein Sohn.“ Perry nickte nur und verschwand dann zusammen mit den Schwestern, die Greg vor sich her schoben. Der Autofahrer blieb allein im Krankenhausflur zurück.
Lisa wurde währenddessen von Cuddy untersucht, die schon über den Unfall informiert wurde. Lisa saß auf einer Trage und Cuddy leuchtete ihr grad mit einer Lampe in die Augen. „Sie haben ein Schleudertrauma. Und das hier muss genäht werden. Aber das wird schon wieder.“, informierte Cuddy Lisa anschließend. Lisa seufzte und entgegnete nichts.
Greg war währenddessen schon im OP. Eine Schwester schnitt ihm gerade sein T-Shirt auf und die anderen Schwestern bereiteten alles vor. Außer den Verletzungen am Kopf, hatte Greg noch eine Bauchwunde. Lisa war mittlerweile schon genäht worden und saß auf dem Gang, als Chase, der von Perry informiert wurde, an ihr vorbeilief. Lisa sah ihm nach, stand dann auf und holte ihr Handy aus der Jackentasche. Sie rief James an und nachdem es kurz geklingelt hatte, ging er ran.
Greg wurde im selben Augenblick operiert. Es schien alles glatt zu laufen, doch plötzlich hörte man ein durchgehendes Piepen. Sein Herz war stehengeblieben. Alle Anwesenden im OP hielten inne und starrten auf den Bildschirm, der den Herzschlag von Greg überwachte. „Notfall. Wir haben hier einen Herzstillstand. Defibrillator auf zweihundert Joule. Los bewegt euch.“, hörte man eine Schwester im nächsten Augenblick sagen. „Defi auf zweihundert.“, stellte eine andere Schwester fest. Chase versuchte zur selben Zeit Greg wieder zu beleben, doch es klappte nicht. Die Schwester sagte: „Und weg.“ Chase nahm seine Hände weg und die Schwester setzte den Defibrillator an. Sie schockte Gregs Herz kurz, doch das Piepen brach nicht ab. Chase orderte noch etwas an und begann dann wieder damit Greg wieder zu beleben. Die Schwester erhöhte den Defibrillator auf dreihundert Joule und schockte Gregs Herz erneut. „Immer noch Herzstillstand.“, bemerkte sie anschließend verwundert, doch nach kurzem begann Gregs Herz wieder zu schlagen. „Okay fangen wir an.“, sagte Chase zu den Schwestern, die ihm alles reichten was er während der gesamten OP benötigte.
Lisa war währenddessen noch einmal bei Cuddy, die sich ihre Wunde ansah. Sie klebte ein Pflaster darüber und Lisa fragte: „Wie lange wird’s dauern, Cuddy?“ „Ähm, wir sind schon so gut wie fertig.“, antwortete Cuddy und beäugte Lisas Platzwunde noch einen Augenblick. „Ich meine nicht mich, sondern Greg.“, erklärte Lisa und Cuddy sah sie ertappt an. „Wie lange wird er noch operiert?“, fragte Lisa sie besorgt. „Das hängt davon ab wie ernst seine Verletzungen sind.“, antwortete Cuddy nur und ging. Lisa seufzte noch einmal und sah betroffen auf den Boden. Anschließend nahm sie wieder ihr Handy und rief jemanden an. Dieses Mal waren es allerdings Haley und Nathan. Die waren gerade wieder zuhause angekommen und packten ihre Koffer aus. Sie hatten keine Lust ans Telefon zu gehen, deswegen übernahm das der Anrufbeantworter. „Nathan, geh bitte ran. Es gab einen Unfall und Greg wurde ziemlich schwer verletzt. Nathan.“, hörte man Lisa sagen und sofort war Nathan am Telefon. „Lisa, hey. Er wird doch aber wieder gesund.“, bemerkte Nathan und sah traurig aus. Einen kurzen Moment schwieg Nathan. In diesem Moment sprach Lisa und anschließend sagte Nathan nur noch: „Okay, danke.“ Er legte auf und sah Haley traurig an. „Wir fahren sofort ins Krankenhaus.“, sagte Haley und fuhr zusammen mit Nathan ins Krankenhaus. Einige Minuten später kamen sie dort, im selben Augenblick wie Jasmin und James, an. Sie hatten keine Zeit für irgendwelche Begrüßungen. Stattdessen betraten sie zusammen das Krankenhaus und suchten nach Lisa. Kurze Zeit später fanden sie sie im Wartezimmer sitzen. „Lisa.“, sagte Jasmin. Als sie ihren Namen hörte, sah sie auf und Jasmin kam sofort zu ihr. Lisa stand auf und Jasmin fiel ihr um den Hals. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“, gestand Jasmin erleichtert. „Wo ist er?“, fragte James und Jasmin und Lisa beendeten die Umarmung. „Es tut mir so leid, aber das andere Auto…“, begann Lisa, doch James unterbrach sie. „In welchem Operationssaal sind sie? Ich will wissen was sie mit ihm machen.“, sagte James und war schon kurz davor wieder zu gehen, doch Jasmin nahm seine Hand und hielt ihn zurück. James sah sie besorgt an und richtete seinen Blick dann auf Lisa. „Sie… sie haben uns gebeten hier zu warten, bis er ins Aufwachzimmer verlegt wird.“, informierte Lisa sie und sah bedrückt aus. „Er wird doch wieder gesund, Dad?! Ich will ihn nicht verlieren.“, gestand Nathan auf einmal und hatte Tränen in den Augen. James sah seinen Sohn an und sagte mit fester Stimme: „Ich weiß.“ „Das… das geht nicht.“, stammelte Nathan noch. James kam zu seinem Sohn und nahm ihn in den Arm, um ihn ein wenig zu trösten. Da sah er plötzlich Perry, der sich gerade mit einer anderen Patientin unterhielt. „Entschuldige bitte Perry.“, sagte James und Perry wurde auf sie aufmerksam. Er kam sofort zu ihnen gelaufen und James fragte: „Warst du grade im OP bei Greg?“ „Ja, er hatte einen Autounfall. Er ist mein Onkel.“, fügte Nathan hinzu. „Chase ist ein ausgezeichneter Chirurg. Zum Glück wurde Greg sofort von seinem Vater hergebracht.“, antwortete Perry nur und brachte damit Verwunderung in Umlauf. „Seiner Frau.“, korrigierte Nathan, woraufhin Perry erklärte: „Nein, seinem Vater. Er hat deinem Onkel anscheinend das Leben gerettet.“ Nachdem Perry gegangen war, sahen sich alle verwundert an. Sie verstanden nicht wovon Perry gesprochen hatte, doch sie hatten auch nicht länger die Zeit darüber nachzudenken. „Wer gehört zu Greg House?“, fragte eine Schwester, die ins Wartezimmer gekommen war. Alle richteten ihren Blick auf die Schwester und Lisa antwortete: „Ich bin seine Frau. Geht’s meinem Mann gut?“ Die Schwester nickte und erzählte: „Er ist stabil. Er ist im Aufwachzimmer.“ James wandte sich an Haley und Nathan und bat sie zu gehen. Die taten, was er gesagt hatte und dann wandte er sich wieder der Schwester zu. „Es gab ne Menge zu tun. Seine rechte Lunge war kollabiert und musste wieder hergestellt werden. Dr. Chase musste seine Milz entfernen. Das dürfte aber keine langfristigen Folgen haben.“ „Er kommt also wieder in Ordnung?!“, stellte Lisa mit Erleichterung fest. Wieder nickte die Schwester und sagte: „Er hat noch eine Gehirnerschütterung und ein paar Blutergüsse.“ Lisa nickte nun auch. Sie dachte, dass das schon alles war, doch die Schwester gestand: „Es gab jedoch Komplikationen, während des Eingriffs.“ Lisa sah die Schwester schockiert an. „Was?!“, entgegnete sie entsetzt. Die Schwester wirkte betroffen und erzählte: „Ihr Mann hat sehr viel Blut verloren, wodurch seine Herzfrequenz gesunken ist. Wir hatten ihn für ein paar Sekunden verloren, aber wie gesagt sein Zustand ist stabil. Die Vitalfunktionen sehen gut aus. Jetzt müssen wir abwarten, bis er aufwacht.“ „Und wann wird er aufwachen?“, fragte Lisa besorgt. „Das könnte in ein paar Stunden oder auch in ein paar Tagen sein. Es liegt bei ihm.“, antwortete die Schwester, woraufhin Lisa nur noch sagte: „Okay.“ „Danke.“, sagte James zur Schwester. „Gern geschehen.“, entgegnete sie und verschwand. Jasmin nahm Lisa in den Arm. Sie alle waren fassungslos. „Oh Gott.“, sagte Lisa nur und weinte ein wenig.
Kurze Zeit später saßen sie alle bei Greg im Zimmer. Er schlief noch, doch sie wollten nicht gehen. „Ich werde es mir nie verzeihen, wenn er nicht wieder gesund wird.“, meinte Lisa traurig, stand auf und gab Greg einen Kuss auf die Stirn. Keiner entgegnete etwas auf die Aussage von Lisa. Sie wussten einfach nicht was sie darauf sagen sollten. Also saßen sie einfach stumm in seinem Zimmer und warteten. Einige Stunden später verließen James, Jasmin, Nathan und Haley das Krankenhaus. Sie hatten beschlossen nach Hause zu fahren, da nicht alle im Krankenhaus übernachten konnten. Also gingen sie und ließen Lisa mit Greg allein. Natürlich fühlten sich James, Jasmin, Nathan und Haley nicht wohl bei dem Gedanken nach Hause zu fahren, aber solange Greg schlief, konnten sie sowieso nichts machen.
Am nächsten Morgen fuhren James und Jasmin aber wieder früh ins Krankenhaus. Als sie dort ankamen, stand Lisa gerade an einem Getränkeautomaten und holte sich einen Café. „Hey.“, begrüßten James und Jasmin sie und Lisa erwiderte es. „Wie sieht’s aus?“, fragte James anschließend. „Er ist noch ohne Bewusstsein, aber die Ärzte sagen seine Werte seien gut.“, antwortete Lisa und setzte sich mit James und Jasmin auf ein paar Stühle, die in ihrer Nähe standen. „Das sind tolle Neuigkeiten. Ich schätze du hattest noch keine Chance was Vernünftiges zu essen.“, bemerkte Jasmin. „Ich bin auch gar nicht hungrig.“, entgegnete Lisa nur. Jasmin gefiel es ganz und gar nicht, dass Lisa nichts aß, aber sie wusste nur zu gut wie sich Lisa fühlte. Deswegen akzeptierte sie ihre Antwort. Einige Minuten schwiegen sie, doch dann sagte Lisa: „Die ganze Nacht hab ich bei Greg gesessen und ihn angesehen. Und ich dachte immer wieder ich wär diejenige, die nicht aufwacht. Das ist bestimmt alles nur so ne Art Traum, denn wenn’s kein Traum ist, dann ist es sowas wie ne Bestrafung.“ Jasmin und James verstanden nicht ganz was Lisa meinte, deswegen fragte er: „Bestrafung wofür denn?“ „Dafür, dass ich egoistisch war. Hätte ich nicht darauf bestanden mit Auto zu fahren, wäre das nicht passiert.“, antwortete Lisa. Sie war überzeugt davon, dass es ihre Schuld war. „Sowas darfst du nicht denken. Das ist nicht deine Schuld.“, entgegnete Jasmin und sah ihre beste Freundin mitfühlend an. Lisa sagte darauf nichts mehr und wieder schwiegen sie nur.
Die Tage vergingen nur schleppend. Es schien als hätte jemand die Zeitlupentaste gedrückt. Lisa verbrachte jeden Tag bei Greg im Krankenhaus und Nathan, Haley, Jasmin und James kamen regelmäßig zu besuch. Es verging nicht ein Tag, an dem Lisa nicht gehofft hat, dass Greg endlich seine Augen öffnen und sie anlächeln würde. Doch er tat es nie.
Als Lisa einige Tage später gerade in Gregs Zimmer kam, nachdem sie sich kurz die Beine vertreten hatte, saß Nathan an Gregs Bett. Sie schmunzelte ihn kurz an und Nathan schmunzelte zurück. „Tante Lisa, wenn du irgendwas brauchst, bin ich für dich da.“, sagte er, woraufhin sich Lisa bedankte. Einen Augenblick schwiegen beide, doch dann gestand Lisa: „Das einzige, was mir wichtig ist, ist Greg wieder lachen zu sehen. Und zu hören, wie er unter der Dusche singt. Und zu sehen wie er die Augen verdreht, wenn ich ihm Pommes vom Teller klaue.“ Nathan sah Lisa mitfühlend an und nahm sie in den Arm. „Er wird sicher wieder gesund.“, sagte er, um sie ein wenig zu beruhigen. Dann kam auf einmal Jasmin. „Ich dachte mir, wenn ich dich immer wieder bitte etwas zu essen, wirst du es vielleicht auch irgendwann tun.“, sagte sie und betrat das Zimmer. Lisa sah ihre beste Freundin grinsend an und Nathan meinte: „Na los geht schon. Ich bleib bei Onkel Greg.“ Lisa bedankte sich bei Nathan und ging dann mit Jasmin zusammen in die Cafeteria. Es war eine willkommene Abwechslung für Lisa, denn sie wusste ja nicht was zur selben Zeit bei Greg und Nathan passierte. „Hey, man. In letzter Zeit ist alles ziemlich verkackt. Für Mum und Dad ist das auch alles nicht leicht. Tante Lisa ist ziemlich traurig, also bitte mach für sie wieder die Augen auf.“, sagte Nathan zu Greg. Er wusste nicht, ob Greg ihn überhaupt hören konnte, aber das war ihm egal. Nachdem er gesprochen hatte, sah er bedrückt aufs Bett. Doch plötzlich spürte er etwas an seiner Hand. Seine Hand lag auf der Bettkante und als er zu ihr blickte, sah er, dass Gregs Hand seine berührte. Er glaubte, dass er sich das nur einbildete, doch ein Blick in Gregs Gesicht, belehrte ihn eines Besseren. Greg hatte seine Augen ein wenig geöffnet und sah Nathan an. „Hey.“, begrüßte Nathan ihn überrascht. „Wasser.“, bat Greg, woraufhin Nathan nickte und ihm ein Glas mit Wasser reichte. Natürlich musste er seinem Onkel dabei helfen zu trinken und nachdem er das getan hatte, stellte er das Glas wieder auf den Nachttisch. Greg schluckte mit schmerzverzerrtem Gesicht „Don’t take my sunshine away.“, sang Greg nur langsam.“ Nathan grinste und stellte fest: „Du hast es gehört?!“ Nathan hatte Greg, während er im Koma lag vorgesungen, in der Hoffnung, dass er es hören würde. Und das hat er getan, wie er nun feststellte. „Ich bin froh, dass du wieder da bist.“, gestand Nathan seinem Onkel. „Was machst du hier?“, fragte Greg und Nathan antwortete: „Ist nicht weiter wichtig. Ich hol Lisa.“ Anschließend stand er auf und verschwand kurz. Wenige Minuten später kam Nathan mit Lisa, Jasmin und James, der mittlerweile auch bei ihnen war, zurück. Als sie wieder zurück ins Zimmer kamen, hatte Greg die Augen wieder geschlossen. Lisa ging sofort zu ihm und sagte: „Greg, wach auf. Komm schon, mach die Augen auf.“ Greg öffnete seine Augen, grinste und sagte: „Hey, Schatz. Du hast mir gefehlt.“ Lisa wollte eigentlich etwas entgegnen, aber sie konnte nicht. Sie fing an zu weinen und Greg nahm sie in den Arm. Nun war Greg wieder wach und es schien nun alles wieder gut zu werden. Alle waren froh, dass er wohlauf war. In den nächsten Tagen ging es immer weiter bergauf. Lisa musste sich nun keine Sorgen mehr machen. Ihr blieb nur noch eins und das war, sich bei demjenigen zu bedankten, der Greg gerettet hatte. Der Autofahrer. Sie besorgte sich die Anschrift des Autofahrers, doch die Polizei gab ihr nur die Adresse des Geschäftes, in dem er arbeitete. Also fuhr Lisa dort hin und als sie dort ankam, erkannte der Mann sie gleich wieder. „Er musste operiert werden. Ich versteh, wenn sie sauer sind, aber…“, begann der Mann und wurde von Lisa unterbrochen. Sie umarmte ihn vor lauter Erleichterung und nachdem sie ihn wieder losgelassen hatte, sagte sie: „Dankeschön.“ Der Autofahrer sah sie verwundert an und nickte nur, woraufhin Lisa wieder ging.
In den nächsten Tagen ging es relativ schnell, dass Greg wieder auf den Beinen war. Als Lisa eines Tages in sein Zimmer kam, saß er schon im Bett. „Hey, nicht so schnell du Held. Deine Narben reißen auf.“, sagte Lisa zu ihrem Mann. „Ist nur ne Schublade, Süße. Ich bin nicht ganz hilflos.“, entgegnete Greg, woraufhin Lisa meinte: „Wirst du aber, wenn du so weiter machst.“ „Na wie fühlen wir uns heute?“, fragte Perry, als er das Zimmer betrat. „Als ob man mir die Milz entfernt hätte.“, antwortete Greg schnippisch. Perry lachte kurz und bemerkte: „Das wird noch ne Weile weh tun.“ Sie unterhielten sich noch eine Weile und dann verließ Perry wieder das Zimmer. Lisa packte Gregs Sachen und fuhr dann mit ihm zusammen nach Hause. Natürlich mussten sie mit dem Bus fahren, da ihr Auto ja kaputt war. „Die Schwester sagt du hättest nen neuen Rekord aufgestellt. Die meisten Besucher, während der Bewusstlosigkeit.“, erzählte sie, als sie zuhause ankamen. Greg schmunzelte und bemerkte: „Wieso denn?! War doch nur ich.“ Lisa schmunzelte nun auch und brachte Gregs Sachen ins Schlafzimmer. Greg setzte sich auf die Couch und Lisa kam einen Augenblick später zu ihm. Sie setzte sich neben ihn und gestand: „Ich hatte solche Angst, dass du nicht mehr aufwachst.“ „Was?! Und darauf verzichten mit dir zusammen zu sein?! Niemals.“, entgegnete er und schüttelte den Kopf. Sie küssten sich einmal kurz und anschließend lehnte sie sich bei ihm an. Greg legte einen Arm um sie und hielt sie so fest er nur konnte. Er war froh wieder zuhause zu sein und Lisa im Arm halten zu können. Und Lisa war froh ihn außer Gefahr zu wissen. Nie wieder wollte sie ihn so sehen und solche Angst um ihn haben. Sie waren beide einfach nur froh, dass alles gut gegangen war und Greg nun wieder auf dem Weg der Besserung war.
In den nächsten Tagen ging es Greg von Tag zu Tag immer besser. Natürlich hatte er immer noch Schmerzen am Bauch, aber damit musste er leben. Sie lenkten ihn auch wenigstens von den Schmerzen seines Beines ab. Das Gute an seiner Operation war, dass Cuddy ihn gezwungen hatte erst einmal Urlaub zu nehmen, bis er sich wieder vollkommen erholt hatte. Das ließ sich Greg natürlich nicht zweimal sagen. Er blieb liebend gern zuhause. Zwar hatte er dort nichts zu tun, aber das machte ihm nichts aus. Ab und an saß er auch einfach nur da und machte sich Gedanken, bis ihm eines Tages eine ganz bestimmte Frage in den Kopf schoss.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 105 Eingeholte Vergangenheit
Wer hat mich gerettet?
Die Frage war berechtigt, denn er hatte nichts von dem, was am Tag des Unfalls mit ihm passiert war, mitbekommen. Er konnte sich natürlich keine Antwort darauf geben, aber die Frage ließ ihn nicht los. Also wollte er James, Jasmin und Lisa danach fragen.
Als sie dann einige Tage später wieder etwas zusammen unternahmen, sprach Greg sie darauf an. „Was ist denn eigentlich passiert, als wir den Unfall hatten? Ich mein, wie sind wir ins Krankenhaus gekommen?“, fragte er seine Frau und seinen besten Freunde. Die sahen sich fragend an. Die ganze Zeit über hatten sie total verdrängt was Perry ihnen im Wartezimmer gesagt hatte, doch nun schienen sie sich schlagartig daran zu erinnern. „Ein Autofahrer hat alles mit angesehen. Er hat dich aus dem Auto geholt und in sein Auto gelegt. Dann ist er mit uns ins Krankenhaus gefahren. Als wir dort angekommen sind, ist er sofort ausgestiegen und hat dich ins Krankenhaus getragen. Ab da hab ich dich erst mal nicht mehr gesehen.“, antwortete Lisa. Sie verschwieg ihm bewusst was Perry ihnen erzählt hatte. Greg entging allerdings nicht, dass Jasmin, James und Lisa sich verdächtige Blicke zuwarfen. „Wieso sollte mich irgendein Autofahrer retten? Er hätte doch auch ebenso gut einfach weiter fahren können. Das ergibt keinen Sinn.“, bemerkte Greg, woraufhin James entgegnete: „Greg, es gibt auch nette und hilfsbereite Menschen auf der Welt.“ Greg verdrehte die Augen, legte die Stirn in Falten und stellte fest: „Jeder Mensch lügt.“ Daraufhin sagte vorerst keiner etwas. Sie wussten nicht was sie noch sagen sollten.
Sollten sie ihm erzählen was Perry ihnen gesagt hatte?
Lisa hielt es einfach nicht mehr aus. Sie musste ihm die Wahrheit sagen und erzählte: „Als wir im Wartezimmer gewartet haben, haben wir Perry getroffen. Er hat uns erzählt, dass sich der Autofahrer, der dich ins Krankenhaus gebracht hat, als dein Vater ausgegeben hat.“ Greg sah Lisa verwundert an und sagte dann: „Perry muss sich verhört haben.“ Greg lachte und stand auf.
Sie saßen in einem Café, tranken Café und aßen Kuchen. Es war klar, dass Greg so auf die Nachricht reagieren würde. Lisa hatte es ihm aber sagen müssen. Greg wollte davon allerdings nichts mehr hören und ging nach draußen. Lisa sah ihm traurig hinterher und James bemerkte: „Es war klar, dass er so reagiert. Seit ich ihn kenne, hat er nie über seinen Vater geredet. Ab und zu hat er seine Mutter erwähnt, aber nicht ein einziges Mal seinen Vater.“ Lisa nickte nur. Sie erinnerte sich nur zu gut an das, was Greg ihr am Fluss, auf der anderen Seite seiner Heimatstadt, erzählt hatte. Es gefiel ihr natürlich auch nicht, weil sie seinen Vater hasste. Sie kannte ihn zwar nicht, aber das, was Greg ihr damals erzählt hatte, reichte vollkommen aus. Als Lisa zu ihm gegangen war und ihn umarmt hatte, hatte sie nicht mehr daran gedacht was Perry ihnen erzählt hatte. Nach all den Tagen, in denen Greg im Koma lag, war sie so froh gewesen, dass er endlich wieder bei Bewusstsein war. Sie hatte einfach vergessen, dass er der Vater von Greg war. Der Autofahrer hätte natürlich auch lügen können, aber, um das rauszufinden sollten sie mit ihm reden. Greg würde sich darauf aber nie einlassen. Wie also konnte sie herausfinden, ob er der Vater von Greg war oder nicht?
„Geh zu ihm.“, sagte James und riss Lisa damit aus ihren Gedanken. Lisa sah ihn verwirrt an und James wiederholte: „Greg. Geh zu ihm. Du solltest mit ihm reden.“ Lisa nickte nur, stand dann auf und ging zu Greg. „Hey.“, sagte sie, als sie draußen angekommen war. Greg entgegnete nichts und er drehte sich auch nicht zu ihr um. Lisa seufzte und stellte sich neben ihn. „Wir wissen nicht mit Gewissheit, ob er dein Vater ist. Nachdem er dich ins Krankenhaus gebracht hat, haben wir ihn nicht mehr gesehen. Ich war nur kurz einmal bei ihm, um mich bei ihm zu bedanken.“, erzählte Lisa, doch Greg reagierte immer noch nicht. „Greg, wir sollten mit ihm reden. Nur so finden wir raus, ob er wirklich dein Vater ist.“, fügte Lisa noch hinzu. Greg schwieg allerdings immer noch. Lisa seufzte noch einmal. Sie wusste einfach nicht was sie noch sagen sollte. Also hielt sie es für besser wieder reinzugehen.
Sie hatte sich gerade von ihm abgewandt, als Greg auf einmal sagte: „Und was, wenn er es ist?! Ich will nichts mit ihm zu tun haben. Nur, weil er mich gerettet hat, heißt es nicht, dass ich ihm verzeih was er mir damals angetan hat. Ich werde ihm das nie verzeihen.“ Lisa drehte sich wieder zu ihm um und trat vor ihn. Sie sah ihn an und entgegnete: „Du musst ihm auch nicht verzeihen, Greg. Ich denke einfach es ist besser, wenn wir wissen, ob er es war oder nicht.“ Einen kurzen Augenblick überlegte Greg noch und dann nickte er schließlich zustimmend. „Lass uns wieder reingehen.“, bemerkte Lisa, woraufhin sie und Greg wieder zu James und Jasmin gingen. „Und?“, fragte James, nachdem sich Greg und Lisa wieder hingesetzt hatten. „Wir werden mit ihm reden.“, antwortete Greg und trank seinen Café aus. James und Jasmin nickten und Greg fügte noch hinzu: „Heute noch.“ Daraufhin sahen sie ihn alle schockiert an und Greg erklärte: „Was ist?! Ich will das so schnell wie möglich hinter mir haben, damit ich diesen Kerl ein für alle Mal aus meinem Leben streichen kann.“ Sie hielten das alle für keine gute Idee, aber sie konnten und wollten Greg auch nicht davon abbringen. Was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihm nur schwer bis überhaupt nicht ausreden. Also tranken sie ihren Café aus, aßen ihren Kuchen auf und bezahlten dann. Lisa hatte immer noch die Adresse seines Geschäftes und dort fuhren sie alle zusammen hin.
Eine Weile später kamen sie bei dem Geschäft von Gregs vermeintlichem Vater an. „Wenn du willst, können wir erst mal hier warten.“, sagte Lisa, doch Greg schüttelte den Kopf. „Nein. Ihr sollt ihn kennenlernen wie er wirklich ist.“, entgegnete Greg und gab Lisa einen Kuss. Anschließend stiegen sie alle gemeinsam aus James‘ Auto aus und betraten das Geschäft. Es war nicht viel los. Man sah nur ein paar Kunden und zwei Angestellte. Einer von ihnen war zweifellos der Autofahrer. Als sie das Geschäft betraten, ertönte eine Klingel und der Autofahrer kam zu ihnen gelaufen. „Hi, Dad.“, begrüßte Greg den Autofahrer. Es schien also tatsächlich wahr zu sein. Der Autofahrer war Gregs Vater. „Greg.“, entgegnete sein Vater und sah ihn überrascht an, „Ich bin ja so froh, dass du alles überstanden hast.“ Er versuchte zu grinsen, aber es war vergeblich. Greg warf ihm einen grimmigen Blick zu, woraufhin sein Vater sagte: „Lass uns nach hinten gehen.“ „Nein. Es sollen ruhig alle mitkriegen was für ein Schwein du bist.“, entgegnete Greg und verschränkte die Arme vor der Brust. Er ging einen Schritt vor, sah sich um und sagte dann, so laut, dass es alle hören konnten: „Dieser Mann hier ist mein sogenannter Vater. Er war wirklich ein fantastischer Vater. Welches Kind wird nicht gern von seinem eigenen Vater jahrelang missbraucht. Er hat mich immer und immer wieder geschlagen. Er hat nicht mal akzeptiert, dass ich einen Unfall hatte und seitdem ein Krüppel bin. Aber das ist natürlich vollkommen normal. Das macht ja jeder Vater.“ Greg hatte mit Absicht immer wieder das Wort Vater benutzt, denn jedes Mal, wenn er es aussprach, betonte er es mehr als die anderen. Alle Anwesenden sahen Greg verwundert an und trauten sich nicht auch nur das Geringste zu sagen. Gregs Vater packte ihn am Arm, doch Greg befreite sich aus seinem Griff und sagte: „Fass mich nie wieder an.“ Gregs Vater ließ seine Hand sinken und bat: „Junge, lass uns doch in Ruhe reden.“ „Es gibt nichts mehr zu reden, Vater.“, entgegnete Greg und lachte kurz.
Einen Augenblick herrschte Stille, doch dann fiel ihm plötzlich etwas ein. „Doch, eine Sache gibt es noch. Wieso hast du mich nach dem Unfall gerettet? Wieso hast du mich nicht einfach verrecken lassen? Das wäre dir doch nur recht gewesen. Dann hättest du immer bekommen, was du wolltest.“, sagte Greg noch und sah seinen Vater wartend an. Der holte gerade Luft um etwas zu sagen und begann dann mit: „Greg,… Junge…“ Weiter kam sein Vater nicht, denn Greg unterbrach ihn. „Ach, weißt du was?! Ich will es gar nicht hören. Und ich bin schon lange nicht mehr dein Junge, falls du das noch nicht bemerkt hast. Es ist mir scheiß egal wieso du mich gerettet hast. Die Tatsache, dass du es getan hast, wird auch nichts daran ändern, wie du mich und Mum damals behandelt hast. Hätte ich damals den Mut dazu gehabt mich dir zu widersetzen, hätte ich es getan. Leider hatte ich den Mut dazu nicht. Du glaubst gar nicht wie sehr ich das heut bereu. Glaub mir, wenn ich damals schon die Kraft von heut gehabt hätte, wärst du derjenige gewesen, der geschlagen worden wäre. Ich hab mir nur immer wieder geschworen, dass ich’s dir eines Tages heimzahlen werde. Ich wollte dir zeigen wie es ist Tag für Tag geschlagen zu werden. Aber weißt du was? Ich bin nicht so ein verdammtes Schwein, wie du. Als ich damals abgehauen bin, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich Mum zurück gelassen hab. Im Nachhinein war es aber genau die richtige Entscheidung. Mich hat bei euch nichts mehr gehalten. Ich war froh dich los zu sein. Ich bin so froh, dass ich nichts von dir geerbt hab. Wenn ich so geworden wäre wie du, hätte ich mich schon längst umgebracht. Halt dich aus meinem und dem Leben meiner Freunde, meines Neffen und vor allem dem Leben meiner Frau, raus. Du, Vater, bist schon lange für mich gestorben.“, sagte Greg und verließ das Geschäft. Lisa, James und Jasmin gingen mit ihm. Das waren die letzten Worte, die Greg jemals an seinen Vater gerichtet hatte. Die Kunden und Angestellten aus dem Geschäft sahen Greg, Lisa, James und Jasmin mit großen Augen hinterher. Gregs Vater war total verdutzt. Er stand wie angewurzelt da und konnte nicht fassen was gerade geschehen war.
Greg, Lisa, Jasmin und James waren währenddessen schon wieder auf dem Weg nach Hause. Sie schwiegen alle und Greg machte sich Gedanken. Er fühlte sich so frei und erleichtert. Endlich hatte er seinem Vater all das sagen können, was schon lange in ihm geschlummert hatte. Er konnte sich endlich von seinem Vater lossagen. Nun, da er mit ihm abgeschlossen hatte, fiel ihm eine große Last vom Herzen. Er grinste und war glücklicher als jemals zuvor. Nun konnte er sein Leben voll und ganz genießen und vollkommen unbeschwert, ohne weitere schlechte Erinnerungen aus seiner Kindheit, durchs Leben gehen.
Lisa war verdammt stolz auf Greg. Noch nie hatte sie ihn so gesehen. Er hatte nie irgendwas Gutes an seinem Vater gefunden und sie war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass er es seinem Vater eines Tages heimzahlen würde. Doch das hatte er nicht getan. Er hatte ihm einfach gesagt was er dachte und damit hätte Lisa niemals gerechnet. Aber genau das machte sie ja so stolz. Sie sah Greg einen kurzen Augenblick lang an. Der sah aus dem Fenster und bekam das deswegen nicht mit. Lisa musste aber einfach irgendwas machen, deswegen legte sie eine Hand auf seinen Oberschenkel. Greg sah sie überrascht an, woraufhin Lisa nur grinste und Greg seine Hand auf ihre legte.
Wer hat mich gerettet?
Die Frage war berechtigt, denn er hatte nichts von dem, was am Tag des Unfalls mit ihm passiert war, mitbekommen. Er konnte sich natürlich keine Antwort darauf geben, aber die Frage ließ ihn nicht los. Also wollte er James, Jasmin und Lisa danach fragen.
Als sie dann einige Tage später wieder etwas zusammen unternahmen, sprach Greg sie darauf an. „Was ist denn eigentlich passiert, als wir den Unfall hatten? Ich mein, wie sind wir ins Krankenhaus gekommen?“, fragte er seine Frau und seinen besten Freunde. Die sahen sich fragend an. Die ganze Zeit über hatten sie total verdrängt was Perry ihnen im Wartezimmer gesagt hatte, doch nun schienen sie sich schlagartig daran zu erinnern. „Ein Autofahrer hat alles mit angesehen. Er hat dich aus dem Auto geholt und in sein Auto gelegt. Dann ist er mit uns ins Krankenhaus gefahren. Als wir dort angekommen sind, ist er sofort ausgestiegen und hat dich ins Krankenhaus getragen. Ab da hab ich dich erst mal nicht mehr gesehen.“, antwortete Lisa. Sie verschwieg ihm bewusst was Perry ihnen erzählt hatte. Greg entging allerdings nicht, dass Jasmin, James und Lisa sich verdächtige Blicke zuwarfen. „Wieso sollte mich irgendein Autofahrer retten? Er hätte doch auch ebenso gut einfach weiter fahren können. Das ergibt keinen Sinn.“, bemerkte Greg, woraufhin James entgegnete: „Greg, es gibt auch nette und hilfsbereite Menschen auf der Welt.“ Greg verdrehte die Augen, legte die Stirn in Falten und stellte fest: „Jeder Mensch lügt.“ Daraufhin sagte vorerst keiner etwas. Sie wussten nicht was sie noch sagen sollten.
Sollten sie ihm erzählen was Perry ihnen gesagt hatte?
Lisa hielt es einfach nicht mehr aus. Sie musste ihm die Wahrheit sagen und erzählte: „Als wir im Wartezimmer gewartet haben, haben wir Perry getroffen. Er hat uns erzählt, dass sich der Autofahrer, der dich ins Krankenhaus gebracht hat, als dein Vater ausgegeben hat.“ Greg sah Lisa verwundert an und sagte dann: „Perry muss sich verhört haben.“ Greg lachte und stand auf.
Sie saßen in einem Café, tranken Café und aßen Kuchen. Es war klar, dass Greg so auf die Nachricht reagieren würde. Lisa hatte es ihm aber sagen müssen. Greg wollte davon allerdings nichts mehr hören und ging nach draußen. Lisa sah ihm traurig hinterher und James bemerkte: „Es war klar, dass er so reagiert. Seit ich ihn kenne, hat er nie über seinen Vater geredet. Ab und zu hat er seine Mutter erwähnt, aber nicht ein einziges Mal seinen Vater.“ Lisa nickte nur. Sie erinnerte sich nur zu gut an das, was Greg ihr am Fluss, auf der anderen Seite seiner Heimatstadt, erzählt hatte. Es gefiel ihr natürlich auch nicht, weil sie seinen Vater hasste. Sie kannte ihn zwar nicht, aber das, was Greg ihr damals erzählt hatte, reichte vollkommen aus. Als Lisa zu ihm gegangen war und ihn umarmt hatte, hatte sie nicht mehr daran gedacht was Perry ihnen erzählt hatte. Nach all den Tagen, in denen Greg im Koma lag, war sie so froh gewesen, dass er endlich wieder bei Bewusstsein war. Sie hatte einfach vergessen, dass er der Vater von Greg war. Der Autofahrer hätte natürlich auch lügen können, aber, um das rauszufinden sollten sie mit ihm reden. Greg würde sich darauf aber nie einlassen. Wie also konnte sie herausfinden, ob er der Vater von Greg war oder nicht?
„Geh zu ihm.“, sagte James und riss Lisa damit aus ihren Gedanken. Lisa sah ihn verwirrt an und James wiederholte: „Greg. Geh zu ihm. Du solltest mit ihm reden.“ Lisa nickte nur, stand dann auf und ging zu Greg. „Hey.“, sagte sie, als sie draußen angekommen war. Greg entgegnete nichts und er drehte sich auch nicht zu ihr um. Lisa seufzte und stellte sich neben ihn. „Wir wissen nicht mit Gewissheit, ob er dein Vater ist. Nachdem er dich ins Krankenhaus gebracht hat, haben wir ihn nicht mehr gesehen. Ich war nur kurz einmal bei ihm, um mich bei ihm zu bedanken.“, erzählte Lisa, doch Greg reagierte immer noch nicht. „Greg, wir sollten mit ihm reden. Nur so finden wir raus, ob er wirklich dein Vater ist.“, fügte Lisa noch hinzu. Greg schwieg allerdings immer noch. Lisa seufzte noch einmal. Sie wusste einfach nicht was sie noch sagen sollte. Also hielt sie es für besser wieder reinzugehen.
Sie hatte sich gerade von ihm abgewandt, als Greg auf einmal sagte: „Und was, wenn er es ist?! Ich will nichts mit ihm zu tun haben. Nur, weil er mich gerettet hat, heißt es nicht, dass ich ihm verzeih was er mir damals angetan hat. Ich werde ihm das nie verzeihen.“ Lisa drehte sich wieder zu ihm um und trat vor ihn. Sie sah ihn an und entgegnete: „Du musst ihm auch nicht verzeihen, Greg. Ich denke einfach es ist besser, wenn wir wissen, ob er es war oder nicht.“ Einen kurzen Augenblick überlegte Greg noch und dann nickte er schließlich zustimmend. „Lass uns wieder reingehen.“, bemerkte Lisa, woraufhin sie und Greg wieder zu James und Jasmin gingen. „Und?“, fragte James, nachdem sich Greg und Lisa wieder hingesetzt hatten. „Wir werden mit ihm reden.“, antwortete Greg und trank seinen Café aus. James und Jasmin nickten und Greg fügte noch hinzu: „Heute noch.“ Daraufhin sahen sie ihn alle schockiert an und Greg erklärte: „Was ist?! Ich will das so schnell wie möglich hinter mir haben, damit ich diesen Kerl ein für alle Mal aus meinem Leben streichen kann.“ Sie hielten das alle für keine gute Idee, aber sie konnten und wollten Greg auch nicht davon abbringen. Was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihm nur schwer bis überhaupt nicht ausreden. Also tranken sie ihren Café aus, aßen ihren Kuchen auf und bezahlten dann. Lisa hatte immer noch die Adresse seines Geschäftes und dort fuhren sie alle zusammen hin.
Eine Weile später kamen sie bei dem Geschäft von Gregs vermeintlichem Vater an. „Wenn du willst, können wir erst mal hier warten.“, sagte Lisa, doch Greg schüttelte den Kopf. „Nein. Ihr sollt ihn kennenlernen wie er wirklich ist.“, entgegnete Greg und gab Lisa einen Kuss. Anschließend stiegen sie alle gemeinsam aus James‘ Auto aus und betraten das Geschäft. Es war nicht viel los. Man sah nur ein paar Kunden und zwei Angestellte. Einer von ihnen war zweifellos der Autofahrer. Als sie das Geschäft betraten, ertönte eine Klingel und der Autofahrer kam zu ihnen gelaufen. „Hi, Dad.“, begrüßte Greg den Autofahrer. Es schien also tatsächlich wahr zu sein. Der Autofahrer war Gregs Vater. „Greg.“, entgegnete sein Vater und sah ihn überrascht an, „Ich bin ja so froh, dass du alles überstanden hast.“ Er versuchte zu grinsen, aber es war vergeblich. Greg warf ihm einen grimmigen Blick zu, woraufhin sein Vater sagte: „Lass uns nach hinten gehen.“ „Nein. Es sollen ruhig alle mitkriegen was für ein Schwein du bist.“, entgegnete Greg und verschränkte die Arme vor der Brust. Er ging einen Schritt vor, sah sich um und sagte dann, so laut, dass es alle hören konnten: „Dieser Mann hier ist mein sogenannter Vater. Er war wirklich ein fantastischer Vater. Welches Kind wird nicht gern von seinem eigenen Vater jahrelang missbraucht. Er hat mich immer und immer wieder geschlagen. Er hat nicht mal akzeptiert, dass ich einen Unfall hatte und seitdem ein Krüppel bin. Aber das ist natürlich vollkommen normal. Das macht ja jeder Vater.“ Greg hatte mit Absicht immer wieder das Wort Vater benutzt, denn jedes Mal, wenn er es aussprach, betonte er es mehr als die anderen. Alle Anwesenden sahen Greg verwundert an und trauten sich nicht auch nur das Geringste zu sagen. Gregs Vater packte ihn am Arm, doch Greg befreite sich aus seinem Griff und sagte: „Fass mich nie wieder an.“ Gregs Vater ließ seine Hand sinken und bat: „Junge, lass uns doch in Ruhe reden.“ „Es gibt nichts mehr zu reden, Vater.“, entgegnete Greg und lachte kurz.
Einen Augenblick herrschte Stille, doch dann fiel ihm plötzlich etwas ein. „Doch, eine Sache gibt es noch. Wieso hast du mich nach dem Unfall gerettet? Wieso hast du mich nicht einfach verrecken lassen? Das wäre dir doch nur recht gewesen. Dann hättest du immer bekommen, was du wolltest.“, sagte Greg noch und sah seinen Vater wartend an. Der holte gerade Luft um etwas zu sagen und begann dann mit: „Greg,… Junge…“ Weiter kam sein Vater nicht, denn Greg unterbrach ihn. „Ach, weißt du was?! Ich will es gar nicht hören. Und ich bin schon lange nicht mehr dein Junge, falls du das noch nicht bemerkt hast. Es ist mir scheiß egal wieso du mich gerettet hast. Die Tatsache, dass du es getan hast, wird auch nichts daran ändern, wie du mich und Mum damals behandelt hast. Hätte ich damals den Mut dazu gehabt mich dir zu widersetzen, hätte ich es getan. Leider hatte ich den Mut dazu nicht. Du glaubst gar nicht wie sehr ich das heut bereu. Glaub mir, wenn ich damals schon die Kraft von heut gehabt hätte, wärst du derjenige gewesen, der geschlagen worden wäre. Ich hab mir nur immer wieder geschworen, dass ich’s dir eines Tages heimzahlen werde. Ich wollte dir zeigen wie es ist Tag für Tag geschlagen zu werden. Aber weißt du was? Ich bin nicht so ein verdammtes Schwein, wie du. Als ich damals abgehauen bin, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich Mum zurück gelassen hab. Im Nachhinein war es aber genau die richtige Entscheidung. Mich hat bei euch nichts mehr gehalten. Ich war froh dich los zu sein. Ich bin so froh, dass ich nichts von dir geerbt hab. Wenn ich so geworden wäre wie du, hätte ich mich schon längst umgebracht. Halt dich aus meinem und dem Leben meiner Freunde, meines Neffen und vor allem dem Leben meiner Frau, raus. Du, Vater, bist schon lange für mich gestorben.“, sagte Greg und verließ das Geschäft. Lisa, James und Jasmin gingen mit ihm. Das waren die letzten Worte, die Greg jemals an seinen Vater gerichtet hatte. Die Kunden und Angestellten aus dem Geschäft sahen Greg, Lisa, James und Jasmin mit großen Augen hinterher. Gregs Vater war total verdutzt. Er stand wie angewurzelt da und konnte nicht fassen was gerade geschehen war.
Greg, Lisa, Jasmin und James waren währenddessen schon wieder auf dem Weg nach Hause. Sie schwiegen alle und Greg machte sich Gedanken. Er fühlte sich so frei und erleichtert. Endlich hatte er seinem Vater all das sagen können, was schon lange in ihm geschlummert hatte. Er konnte sich endlich von seinem Vater lossagen. Nun, da er mit ihm abgeschlossen hatte, fiel ihm eine große Last vom Herzen. Er grinste und war glücklicher als jemals zuvor. Nun konnte er sein Leben voll und ganz genießen und vollkommen unbeschwert, ohne weitere schlechte Erinnerungen aus seiner Kindheit, durchs Leben gehen.
Lisa war verdammt stolz auf Greg. Noch nie hatte sie ihn so gesehen. Er hatte nie irgendwas Gutes an seinem Vater gefunden und sie war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass er es seinem Vater eines Tages heimzahlen würde. Doch das hatte er nicht getan. Er hatte ihm einfach gesagt was er dachte und damit hätte Lisa niemals gerechnet. Aber genau das machte sie ja so stolz. Sie sah Greg einen kurzen Augenblick lang an. Der sah aus dem Fenster und bekam das deswegen nicht mit. Lisa musste aber einfach irgendwas machen, deswegen legte sie eine Hand auf seinen Oberschenkel. Greg sah sie überrascht an, woraufhin Lisa nur grinste und Greg seine Hand auf ihre legte.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 106 Aufgeflogen
„Und da sagt nochmal einer Auto fahren ist sicherer als Motorrad fahren.“, bemerkte Greg und grinste. Keiner der drei anderen entgegnete etwas, weswegen es vorerst wieder still wurde. Dann fiel Greg allerdings etwas ein. „Seit wann sind denn eigentlich Haley und Nathan wieder da?“, fragte er. Er hatte ja nicht mitbekommen wann sie nach Hause gekommen waren. „Schon seit einigen Tagen.“, antwortete James. „Und haben sie irgendwas erzählt? Wie waren ihre Flitterwochen?“, fragte Greg interessiert. James schüttelte nur den Kopf und erzählte: „Wir hatten noch nicht viel Zeit uns mit ihnen zu unterhalten. Du warst erst einmal wichtiger.“ Greg lachte daraufhin kurz und entgegnete: „Schwachsinn. Nichts ist wichtiger als zu wissen wie ihre Flitterwochen waren. Ich wette die haben die ganze Zeit nur auf ihrem Zimmer verbracht. Und da ist es ja wohl interessanter zu erfahren was sie da getrieben haben, als mich zu bemuttern und zu bemitleiden.“ Nun schmunzelten sie alle.
Greg konnte es einfach nicht lassen. Er mischte sich nur zu gern in die Privatangelegenheiten anderer ein. Das bereitete ihm Spaß. Aber sobald man sich in seine Angelegenheiten einmischte, machte er sofort dicht. So war er eben. Einfach unverbesserlich. Aber so mochten und liebten sie ihn ja auch alle.
„Also ich finde wir sollten den beiden jetzt sofort einen Besuch abstatten.“, sagte Greg. Für einen kurzen Moment herrschte noch Stille. Jeder dachte darüber nach, was er gesagt hatte und Greg nutzte die Gelegenheit, um weiter zu drängeln. „Kommt schon. Das ist euer Sohn. Ein bisschen mehr Engagement hätte ich da schon erwartet.“, fügte er an James und Jasmin gewandt hinzu. „Du hast ja recht. Wir sollten sie besuchen.“, entgegnete Jasmin. Greg schien sich über Jasmins Antwort sehr zu freuen. Sein Grinsen wurde breiter und er sagte leise: „Yes.“ Das bekam allerdings keiner mit. Also fuhren sie zu Haley und Nathan und waren einige Minuten später schon dort.
Haley öffnete ihnen die Tür. Sie hatte Jamie auf dem Arm. Den hatten sie einige Tage nach ihrer Rückkehr von Deb abgeholt. „Hey, kommt rein.“, begrüßte sie alle und ließ sie rein. „Nate ist im Garten.“, informierte Haley sie, ging ins Wohnzimmer und setzte Jamie auf seine Decke, wo er ein wenig spielte. „Hat er jetzt schon die Nase voll von dir, oder wieso ist er im Garten?“, fragte Greg scherzhaft. Haley schmunzelte ihn an und entgegnete nur: „Freut mich, dass es dir wieder besser geht, Greg.“ Anschließend ging sie kurz nach draußen, um Nathan zu holen und kam dann wieder rein. Sie setzte Café auf und kurze Zeit später kam auch Nathan rein. „Hey.“, begrüßte er sie alle. Er gab seiner Mutter und Lisa einen Kuss auf die Wange, seinen Vater umarmte er kurz und Greg gab er, wie immer, High-Five. „Sag mal, was hat mich denn da grad geblendet, Nate?“, fragte Greg überrascht. Nathan schien sich ertappt zu fühlen, versteckte die Hände hinter seinem Rücken und antwortete: „Ich weiß nicht. Vielleicht war das die Sonne.“ Greg kniff seine Augen zusammen und sah Nathan mit geschärftem Blick an. „Nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es etwas an deiner rechten Hand war.“, stellte Greg fest und sah ihn wartend an.
Nathan wusste nicht was er darauf jetzt tun oder sagen sollte. Seine und Haleys Eltern und Freunde wussten ja, dass sie nicht geheiratet hatten. Sie hatten aber nichts von ihren Plänen gewusst. Das hieß, dass sie immer noch glaubten, dass Haley und Nathan immer noch nur verlobt waren. Wie würden sie nun darauf reagieren, wenn sie ihnen sagen würden, dass sie in Paris geheiratet hatten? Und das ohne sie.
Greg setzte auf einmal ein gehässiges Grinsen auf. Es schien, als ob er Nathans Gedanken lesen könnte, denn er bemerkte: „Ich wusste doch, dass es eine gute Idee ist unangemeldet hier aufzutauchen.“ Er sah Nathan noch immer an und der versuchte überzeugend zurück zu grinsen. Doch es gelang ihm nicht so recht. Und in seinem Kopf bildeten sich einige Fragen. Wusste Greg von ihrem Vorhaben in Paris? War es wieder nur irgendeine Falle von ihm, um die Wahrheit zu erfahren? Hätten sie ihnen doch einfach von ihrem Plan erzählen sollen? Was war nun richtig und falsch? Nathan war wirklich ratlos und Haley war immer noch in der Küche beschäftigt. Also was nun? Lügen oder ehrlich sein?
„Der Café ist fertig. Setzen wir uns.“, sagte Haley, als sie mit der Cafekanne ins Wohnzimmer kam. Sie stellte sie auf den Couchtisch und verschwand dann noch einmal kurz in der Küche, um sechs Tassen zu holen. Greg, Lisa, Jasmin, James und Nathan hatten sich schon hingesetzt und Haley setzte sich zu ihnen, nachdem sie jedem etwas eingegossen hatte. Sie gab Nathan einen Kuss und fragte dann: „Worum ging’s denn grad?“ „Ach, wir hatten nur grad darüber geredet was ihr uns verheimlicht.“, antwortete Greg. „Greg, wieso sollten sie uns denn etwas verheimlichen? Du bildest dir sicher nur wieder irgendwas ein.“, entgegnete James, doch Nathan gestand: „Nein, Dad. Er hat recht.“ Nun waren alle Augen auf ihn gerichtet und Greg freute sich, dass er sein Talent wieder einmal unter Beweis gestellt hatte. Nathan sah Haley kurz an und erzählte dann: „Ihr wisst ja, dass unsere Hochzeit hier ins Wasser gefallen ist. Also haben wir uns vorgenommen in Paris zu heiraten. Und das haben wir auch getan. Es tut uns leid. Wir hätten euch wirklich gern dabei gehabt, aber das ging ja nicht.“ Jasmin schmunzelte und entgegnete: „Das freut mich für euch. Herzlichen Glückwunsch. Es ist doch nicht so schlimm, dass wir nicht dabei sein konnten.“ James nickte zustimmend, woraufhin Nathan ein wenig erleichterter wirkte. Er erzählte ihnen anschließend noch ein wenig über ihre Flitterwochen und zeigte ihnen die Fotos, die sie geschossen hatten.
„Und da sagt nochmal einer Auto fahren ist sicherer als Motorrad fahren.“, bemerkte Greg und grinste. Keiner der drei anderen entgegnete etwas, weswegen es vorerst wieder still wurde. Dann fiel Greg allerdings etwas ein. „Seit wann sind denn eigentlich Haley und Nathan wieder da?“, fragte er. Er hatte ja nicht mitbekommen wann sie nach Hause gekommen waren. „Schon seit einigen Tagen.“, antwortete James. „Und haben sie irgendwas erzählt? Wie waren ihre Flitterwochen?“, fragte Greg interessiert. James schüttelte nur den Kopf und erzählte: „Wir hatten noch nicht viel Zeit uns mit ihnen zu unterhalten. Du warst erst einmal wichtiger.“ Greg lachte daraufhin kurz und entgegnete: „Schwachsinn. Nichts ist wichtiger als zu wissen wie ihre Flitterwochen waren. Ich wette die haben die ganze Zeit nur auf ihrem Zimmer verbracht. Und da ist es ja wohl interessanter zu erfahren was sie da getrieben haben, als mich zu bemuttern und zu bemitleiden.“ Nun schmunzelten sie alle.
Greg konnte es einfach nicht lassen. Er mischte sich nur zu gern in die Privatangelegenheiten anderer ein. Das bereitete ihm Spaß. Aber sobald man sich in seine Angelegenheiten einmischte, machte er sofort dicht. So war er eben. Einfach unverbesserlich. Aber so mochten und liebten sie ihn ja auch alle.
„Also ich finde wir sollten den beiden jetzt sofort einen Besuch abstatten.“, sagte Greg. Für einen kurzen Moment herrschte noch Stille. Jeder dachte darüber nach, was er gesagt hatte und Greg nutzte die Gelegenheit, um weiter zu drängeln. „Kommt schon. Das ist euer Sohn. Ein bisschen mehr Engagement hätte ich da schon erwartet.“, fügte er an James und Jasmin gewandt hinzu. „Du hast ja recht. Wir sollten sie besuchen.“, entgegnete Jasmin. Greg schien sich über Jasmins Antwort sehr zu freuen. Sein Grinsen wurde breiter und er sagte leise: „Yes.“ Das bekam allerdings keiner mit. Also fuhren sie zu Haley und Nathan und waren einige Minuten später schon dort.
Haley öffnete ihnen die Tür. Sie hatte Jamie auf dem Arm. Den hatten sie einige Tage nach ihrer Rückkehr von Deb abgeholt. „Hey, kommt rein.“, begrüßte sie alle und ließ sie rein. „Nate ist im Garten.“, informierte Haley sie, ging ins Wohnzimmer und setzte Jamie auf seine Decke, wo er ein wenig spielte. „Hat er jetzt schon die Nase voll von dir, oder wieso ist er im Garten?“, fragte Greg scherzhaft. Haley schmunzelte ihn an und entgegnete nur: „Freut mich, dass es dir wieder besser geht, Greg.“ Anschließend ging sie kurz nach draußen, um Nathan zu holen und kam dann wieder rein. Sie setzte Café auf und kurze Zeit später kam auch Nathan rein. „Hey.“, begrüßte er sie alle. Er gab seiner Mutter und Lisa einen Kuss auf die Wange, seinen Vater umarmte er kurz und Greg gab er, wie immer, High-Five. „Sag mal, was hat mich denn da grad geblendet, Nate?“, fragte Greg überrascht. Nathan schien sich ertappt zu fühlen, versteckte die Hände hinter seinem Rücken und antwortete: „Ich weiß nicht. Vielleicht war das die Sonne.“ Greg kniff seine Augen zusammen und sah Nathan mit geschärftem Blick an. „Nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es etwas an deiner rechten Hand war.“, stellte Greg fest und sah ihn wartend an.
Nathan wusste nicht was er darauf jetzt tun oder sagen sollte. Seine und Haleys Eltern und Freunde wussten ja, dass sie nicht geheiratet hatten. Sie hatten aber nichts von ihren Plänen gewusst. Das hieß, dass sie immer noch glaubten, dass Haley und Nathan immer noch nur verlobt waren. Wie würden sie nun darauf reagieren, wenn sie ihnen sagen würden, dass sie in Paris geheiratet hatten? Und das ohne sie.
Greg setzte auf einmal ein gehässiges Grinsen auf. Es schien, als ob er Nathans Gedanken lesen könnte, denn er bemerkte: „Ich wusste doch, dass es eine gute Idee ist unangemeldet hier aufzutauchen.“ Er sah Nathan noch immer an und der versuchte überzeugend zurück zu grinsen. Doch es gelang ihm nicht so recht. Und in seinem Kopf bildeten sich einige Fragen. Wusste Greg von ihrem Vorhaben in Paris? War es wieder nur irgendeine Falle von ihm, um die Wahrheit zu erfahren? Hätten sie ihnen doch einfach von ihrem Plan erzählen sollen? Was war nun richtig und falsch? Nathan war wirklich ratlos und Haley war immer noch in der Küche beschäftigt. Also was nun? Lügen oder ehrlich sein?
„Der Café ist fertig. Setzen wir uns.“, sagte Haley, als sie mit der Cafekanne ins Wohnzimmer kam. Sie stellte sie auf den Couchtisch und verschwand dann noch einmal kurz in der Küche, um sechs Tassen zu holen. Greg, Lisa, Jasmin, James und Nathan hatten sich schon hingesetzt und Haley setzte sich zu ihnen, nachdem sie jedem etwas eingegossen hatte. Sie gab Nathan einen Kuss und fragte dann: „Worum ging’s denn grad?“ „Ach, wir hatten nur grad darüber geredet was ihr uns verheimlicht.“, antwortete Greg. „Greg, wieso sollten sie uns denn etwas verheimlichen? Du bildest dir sicher nur wieder irgendwas ein.“, entgegnete James, doch Nathan gestand: „Nein, Dad. Er hat recht.“ Nun waren alle Augen auf ihn gerichtet und Greg freute sich, dass er sein Talent wieder einmal unter Beweis gestellt hatte. Nathan sah Haley kurz an und erzählte dann: „Ihr wisst ja, dass unsere Hochzeit hier ins Wasser gefallen ist. Also haben wir uns vorgenommen in Paris zu heiraten. Und das haben wir auch getan. Es tut uns leid. Wir hätten euch wirklich gern dabei gehabt, aber das ging ja nicht.“ Jasmin schmunzelte und entgegnete: „Das freut mich für euch. Herzlichen Glückwunsch. Es ist doch nicht so schlimm, dass wir nicht dabei sein konnten.“ James nickte zustimmend, woraufhin Nathan ein wenig erleichterter wirkte. Er erzählte ihnen anschließend noch ein wenig über ihre Flitterwochen und zeigte ihnen die Fotos, die sie geschossen hatten.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 107 Onkel Holmes
„Was ist denn eigentlich mit deinem Training, Nate? Ist jetzt nicht bald wieder ein Spiel?“, fragte Jasmin und Nathan antwortete: „Ich muss morgen wieder anfangen zu trainieren. Das nächste Spiel ist ein Auswärtsspiel. Das heißt ich werde für ein paar Tage nicht da sein.“ Während er sprach, wanderte sein Blick zu Haley. Die schien nicht besonders glücklich darüber zu sein. „Wenn du das nicht willst, bleib ich hier, Hales.“, schlug Nathan vor, doch Haley schüttelte augenblicklich den Kopf. „Nein, das ist deine Chance ein großer Basketballspieler zu werden. Was auch immer kommt, ich werde es akzeptieren und hinter dir stehen. Also fahr ruhig mit. Aber wehe du kommst nach Hause und erzählst mir, dass ihr verloren habt.“, entgegnete sie und grinste. Nathan war froh, dass seine Frau nichts dagegen hatte. Nur durch ihre Hilfe konnte er an seinem Traum festhalten und arbeiten. Nathan grinste ebenfalls und dann küssten sie sich kurz. Alle Anwesenden wussten, dass in den nächsten Tagen viel auf sie zukommen würde. Nathan hatte kaum Zeit für andere Dinge. Er musste jeden Tag trainieren und wenn er abends nach Hause kam, fiel er geschafft ins Bett. Die Tage vergingen wie Sekunden. Schon bald war es so weit, dass sich Nathan zusammen mit seinem Team und Coach Carter auf den Weg machte. Haley kam während der Abwesenheit von Nathan sehr gut zurecht. Sie konnte jederzeit auf die Hilfe von James, Jasmin und Deb zählen, die sie allerdings nur einmal in Anspruch nehmen musste. Auch diese Tage vergingen wie im Flug. Ehe sich Haley versah, war der Tag der Rückkehr gekommen. Jasmin, James, Lisa und Greg hatten keine Zeit, um Nathan abzuholen. Sie mussten alle arbeiten. Also musste Haley allein fahren. Sie wurde aber ein wenig aufgehalten. Jamie hatte sich ausgerechnet dann in die Windeln gemacht, als sie los wollte. Sie war nun also dazu gezwungen Jamies Windeln zu wechseln, was ihr ein wenig Zeit raubte. Sie hatte nicht gedacht, dass Nathan diese Zeit, in der Haley Jamies Windeln wechselte, zum Verhängnis werden würde. Das Team kam früher im Trainingscamp an, als gedacht. Die anderen Spieler fuhren alle schon nach Hause und auch der Coach fuhr zu seiner Frau. Also stand Nathan allein dort und wartete. Er wusste, dass Haley kommen würde, um ihn abzuholen, doch sie kam einfach nicht. Nathan wartete aber weiter. Sicher hätte er Haley anrufen können, aber sein Akku war leer. Also blieb ihm keine andere Wahl, als zu warten und das tat er auch. Das hätte er aber besser nicht tun sollen. Nach einigen Minuten kam nämlich ein schwarzer Mercedes angefahren. Nathan wunderte sich wer das sein könnte und versuchte verzweifelt einen Blick auf den Fahrer zu erhaschen. Es gelang ihm nicht, denn die Scheiben waren getönt. Nathan wandte sich von dem Wagen ab und war gerade dabei zur Straße zu laufen. Im nächsten Augenblick ging allerdings eine Tür auf und ein Mann stieg aus. Er lief Nathan leise nach und schlug ihn nieder. Anschließend schleppte er Nathan ins Auto, stieg ein und das Auto fuhr weiter.
Im selben Augenblick saß Haley im Bus, der zum Trainingscamp fuhr. Sie hatte Jamie dabei und als sie am Camp ankam, schien sie ein wenig verwundert zu sein. Normalerweise hätte Nathan dort sein müssen. Sie war fünf Minuten zu spät, doch es war niemand zu sehen. Haley dachte, dass Nathan vielleicht mit einem seiner Teamkollegen mitgefahren war, weshalb sie ihn anrief. Es ging allerdings nur seine Mailbox ran. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zu fahren. Sie nahm den nächsten Bus und als sie zuhause ankam, freute sie sich schon darauf ihren Mann endlich wieder in die Arme schließen zu können. Nathan war aber nicht da. Das war immer noch kein Grund in Panik zu verfallen. Vielleicht war er auch einfach nur noch irgendwo mit der Mannschaft. Haley entschied sich also dafür zu warten. Das Warten war allerdings vergeblich, denn Nathan kam einfach nicht nach Hause. Egal wie spät es war, Haley blieb allein. Auch am nächsten Morgen war sie allein und das blieb sie auch den Rest des Tages über. Nun verfiel sie allerdings in leichte Panik. Es sah Nathan überhaupt nicht ähnlich weg zu bleiben, ohne sich auf irgendeine Art und Weise zu melden. Haley machte sich deswegen auf den Weg zu James und Jasmin, um ihnen davon zu erzählen. James entschloss sich dazu sofort mit Jasmin und Haley zur Polizei zu fahren. Dort angekommen, gaben sie eine Vermisstenanzeige auf, doch ein Polizist wies sie darauf hin, dass es eine Weile dauern könnte, bis sie sich darum kümmern würden. Natürlich gefiel das James, Jasmin und Haley überhaupt nicht, aber sie konnten nichts dagegen tun. Und so warteten sie tagelang darauf, dass sich die Polizei bei ihnen meldete. Greg und Lisa waren mittlerweile auch schon eingeweiht und das Team, in dem Nathan spielte, wusste auch Bescheid. Sie alle hofften sehr, dass Nathan bald wieder kommen würde, aber sie waren fest davon überzeugt, dass er entführt wurde. Greg wollte aber nicht tatenlos rumsitzen und abwarten. Er suchte selbst nach irgendwelchen Hinweisen und wenn es sein musste, würde er Nathan auch ganz allein befreien. Greg sammelte alles, was nur ansatzweise ein Beweis sein konnte. Er bezog jedes Basketballteam der Welt mit ein, die sich auch nur irgendwie zu den Feinden von Coach Carter gemacht hatten. Jeden einzelnen Spieler nahm er genauer unter die Lupe, bis er eine etwas geringere Auswahl von den Leuten hatte, die vielleicht etwas gegen Nathan haben konnten. Es gab einige Spieler, die ihn um seinen Platz bei den Soldiers beneideten und einige von ihnen waren ziemlich zwielichtige Typen. James, Jasmin und Haley wussten nichts von dem, was Greg trieb. Nur Lisa wusste davon und das war auch schon mehr, als ihm lieb war. Als Greg und Lisa eines Tages wieder bei Jasmin und James waren, verschwiegen sie ihnen Gregs Vorhaben. Sie unterhielten sich nur über die vermeintlichen Entführer und was sie wollen könnten. „Immerhin haben wir noch das Video von Nate.“, bemerkte Jasmin und schaltete nebenbei den Fernseher ein. „Kann ich das Video haben?“, fragte Greg und sah sie hoffnungsvoll an. Jasmin nickte nur, gab ihm einen USB-Stick, auf den sie das Video gezogen hatte und sah dann in den Fernseher. Dort lief gerade eine Reportage.
„Chinesen und Franzosen werden laut einer Studie weltweit am häufigsten entführt. An dritter Stelle stehen aber bereits die deutschen Staatsbürger. Zwischen 1998 und 2008 habe sich die Zahl der Entführungen weltweit mehr als verdreifacht, heißt es in einer Studie. Nachdem schon 2008 ein "Rekordjahr" gewesen sei, zeichnete sich 2009 eine ähnlich hohe Zahl von Entführungen ab. Chinesen, Franzosen und Deutsche werden am häufigsten entführt, weil sie häufig in oder durch unsichere Gebiete reisen. Die statistische Wahrscheinlichkeit entführt zu werden, ist in Deutschland äußerst gering. Zählt man jedoch zu dem Personenkreis, der eine hohe Position bekleidet oder zu den wohlhabenden Persönlichkeiten, steigt das Gefährdungsrisiko sprunghaft. Bekanntheitsgrad ist jedoch kein zwingendes Merkmal. Immer wieder werden auch nicht bekannte Persönlichkeiten mit dem Ziel der Gelderpressung entführt. Wenige Entführungen mit kleinen Lösegeldforderungen sind bekannt. Der Täter geht durch eine aufwendige Planung und eine hohe Festnahmewahrscheinlichkeit Risiken ein, die ihn in der Regel zwingen ein neues Leben nach der Entführung zu planen. Die Mehrzahl der Entführten in Deutschland ist männlich. Zirka die Hälfte sind Kinder, die meisten davon sind zwischen 14 - 16 Jahre alt. Knapp 90 Prozent der Entführten kommen lebend frei. Bei den Kindern nur zirka 50 Prozent. Das Tötungsrisiko für Kleinkinder ist geringer, da Täter hier eine niedrigere Identifizierungsangst haben. Das Tötungsrisiko ist außerdem bei Einzeltätern ungleich höher so wie bei nichtmaskierten Tätern.
Eine Häufung von Entführungen gibt es nach statistischen Auswertungen von Oktober bis Dezember. Die wenigsten Entführungen erfolgen am Wochenende. Vermutlich, weil das Opferverhalten am Wochenende weniger gut eingeschätzt werden kann. Bevorzugte Tage sind daher Donnerstag, Freitag und Montag. Die meisten Entführungen liegen in Zeiten, in denen das Opfer die Wohnung oder das Büro verlässt oder betritt. Die Entführungen finden vorzugsweise auf der Straße statt. In Deutschland dauern die Entführungen selten über dreißig Tage.
Bei den Tätern handelt es sich vielfach um bereits Vorbestrafte. Neben den allgemeinkriminellen Amateuren gibt es Schwerkriminelle und zusätzlich Profis, die sich intensiv auf die Entführung vorbereiten. Die meisten Täter arbeiten in Gruppen von zwei bis drei Personen. Über drei Viertel der Täter zeigen eine hohe Gewaltbereitschaft, ohne dass diese zur Tötung des Opfers führen muss. Das Kommunikationsverhalten von Tätern durch Verwendung von Funk, Mobiltelefonen oder Datensystemen hat sich weiter anonymisiert und erschwert die Ermittlungsansätze. In Kolumbien, das seit vielen Jahren in der Entführungsstatistik weit vorn liegt, wurden 2001 erstmals über 3000 Entführungen registriert. In Mittel- und Südamerika ist über die Jahre eine regelrechte Entführungsindustrie entstanden. Die Entführungsorganisationen arbeiten grundsätzlich anders als bei uns. Die Überlebenschance beträgt weltweit dennoch über neunzig Prozent. Zirka sieben Prozent sterben bei der Tötung der Entführer, zum Beispiel bei einer Flucht, durch Verwundungen oder Krankheiten.“, erzählte der Sprecher.
Jasmin hatte gespannt zugehört, doch James hatte den Fernseher wieder ausgeschaltet. Jasmin sah ihn deshalb entsetzt an, doch James sagte nur: „Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, um sich das anzuhören.“ „Was ist, wenn seine Entführer auch Geld wollen, James? Vielleicht wurde er von solchen Leuten entführt, die ihre Opfer am Ende umbringen.“, entgegnete Jasmin und sah ihren Mann traurig an. James wusste zwar, dass Jasmin recht haben konnte, aber sie mussten jetzt einfach daran glauben, dass alles wieder gut werden würde. „Er wird unverletzt da raus kommen. Das versprech ich euch.“, sagte Greg mit ernster Miene, stand auf und ging. Jasmin und James sahen ihm verwirrt nach. Sie wussten nicht was Greg damit sagen wollte und Lisa schmunzelte auch nur ein wenig verlegen. Sie zuckte mit den Schultern und gestand: „Ich weiß auch nicht was er vorhat.“ Natürlich wusste sie es, aber sie wollte James und Jasmin nicht noch mehr in Unruhe stürzen. Also behielt sie es für sich und fügte noch hinzu: „Ich geh ihm besser mal nach.“ James und Jasmin nickten nur und verabschiedeten sich von Lisa, die anschließend verschwand. Nachdem Lisa weg war, fing Jasmin an zu weinen. James nahm sie sofort in den Arm und Jasmin fragte: „Warum unser Sohn?“ „Ich weiß es nicht.“, antwortete James. Jasmin schniefte und stellte fest: „Er hat doch schon genug durchmachen müssen.“ James schwieg einen kurzen Augenblick, seufzte und verkniff sich das Weinen. Dann entgegnete er nur: „Ich weiß, Schatz. Ich weiß.“ Die ganze Situation war wirklich schlimm für alle. Haley versuchte verzweifelt die starke zu spielen. Auch, wenn Jamie noch so klein war, war sie sich sicher, dass er trotzdem wahr nahm, was um ihn rum passierte. Genau deswegen blieb sie die meiste Zeit mit ihm zuhause. Jasmin und James gingen trotzdem arbeiten. Jasmin meinte, sie würde so wenigstens ein wenig Ablenkung bekommen. James ging einfach nur arbeiten, um nicht die ganze Zeit zuhause sitzen und sich Gedanken machen zu müssen. Lisa ging auch arbeiten. Natürlich war sie auch ziemlich traurig und hoffte, dass es Nathan gut ging, aber sie wusste, dass es ihm nichts brachte, wenn sie zuhause rumsitzen und nichts tun würde. Also eigentlich war der Alltag von jedem wie sonst auch. Nur der von Greg war anders. Er war immer noch auf der Suche nach einer Spur. Er hoffte, dass das Video von Nathan ihm vielleicht ein wenig half. Das Video hatte Nathan aufgenommen, als das Auswärtsspiel stattfand. Kurz vor dem Spiel hatte er noch einige Minuten Zeit. Er hatte das Video für Haley, Jamie und seine Eltern aufgenommen. Sie sollten die Orte sehen, an denen er sich aufhielt. Und auch die Menschen, die dort anwesend waren, sollten sie sehen. Also hatte er die Zuschauer gefilmt. Greg sah sich das Video immer und immer wieder an, doch nie entdeckte er auch nur irgendwas, was ihm weiter helfen konnte. Immer wieder startete er es neu. Das tat er nun schon zum zehnten Mal und auf einmal stach ihm etwas ins Auge. Im Publikum sah er einen Typen der einen ziemlich schaurigen Eindruck machte. Greg war sich auch sicher ihn irgendwo schon mal gesehen zu haben. Er vergrößerte das Bild, um sich den Mann genauer anzusehen. „Aber natürlich.“, sagte er auf einmal. Er war sich nun absolut sicher. Dieser Mann war der fieseste Coach, den es gab. Er und war schon wegen einigen Dingen Vorbestraft und einer seiner Jungs hätte den Platz von Nathan bekommen, wenn sich Coach Carter nicht für Nathan entschieden hätte. Das hatte Jasmin damals von Frau Fischer erfahren und Jasmin hatte es Greg, Lisa und James erzählt. Greg war sich sicher, dass der Coach etwas mit Nathans Entführung zu tun hatte. Also recherchierte er ein wenig, um alles Notwendige über ihn rauszufinden. Nachdem er alle notwendigen Informationen gesammelt hatte, legte er sich einen Plan zurecht. Er wollte Nathan auf eigene Faust befreien und das schon am morgigen Tag. Er sammelte alle Materialien zusammen, von denen er dachte, dass er sie brauchen würde. Die ganze Nacht ging er seinen Plan immer wieder durch, um nichts zu vergessen. „Schatz, was machst du denn da?“, fragte Lisa, als sie mitten in der Nacht wach wurde. Sie ging zu Greg, der auf der Couch saß und auf das Bild des Coaches starrte, was er sich ausgedruckt hatte. Lisa setzte sich allerdings nicht neben ihn. Sie stützte sich auf die Couchlehne und legte ihre Arme über Gregs Schultern. Anschließend gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und sagte: „Komm mit ins Bett.“ Greg schloss für einen kurzen Moment seine Augen und genoss ihre Nähe, aber er antwortete: „Ich kann nicht.“ Lisa seufzte, richtete sich auf und fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. Dann ging sie um die Couch rum und setzte sich neben ihn. Greg nahm die Decke, die auf der linken Seite der Couch lag und deckte Lisa damit zu. Anschließend legte er seinen rechten Arm um sie und Lisa kuschelte sich an ihn an. Greg gab ihr einen Kuss auf die Stirn und Lisa legte ihre rechte Hand auf seinen rechten Oberschenkel. „Was hast du vor, Greg?“, fragte sie ihn, woraufhin er antwortete: „Das kann ich dir nicht sagen. Du würdest mich nur davon abhalten wollen. Ich muss das aber tun. Wenn das also heißt, dass ich es dir nicht sagen kann, dann ist es so und es tut mir leid.“ Lisa entgegnete darauf nichts mehr, denn sie war schon wieder eingeschlafen. Greg bemerkte das, hielt sie noch fester im Arm und studierte weiter seinen Plan.
Am nächsten Morgen machte sich Greg sehr früh fertig. Er stand behutsam auf, um Lisa nicht zu wecken, zog sich an, putzte sich die Zähne, nahm seine Tasche, die er am vorigen Abend noch gepackt hatte und ging. Lisa bekam davon nichts mit, denn sie schlief immer noch tief und fest.
Während sie, James, Jasmin, Haley und Jamie noch schliefen, war Greg auf dem Weg zum Trainingscamp des Coaches, der Nathan entführt haben sollte. Das Trainingscamp glich eher einem Häftlingslager. Der Spielfeldboden bestand aus Stein und die Halle, in der die Umkleidekabinen waren, schien eine zerfallene Lagerhalle zu sein. Zweifellos würde sich hier nur jemand aufhalten, der Dreck am Stecken hatte.
Als Greg bei dem Trainingscamp ankam, versteckte er sich hinter einem Busch. Er hatte sich einen Grundriss des Camps ausgedruckt und konnte somit einschätzen wie groß es war und von wo man überall hereinkam. Nach einem kurzen Augenblick machte sich Greg auf den Weg. Er rechnete damit, dass er nicht ungesehen bleiben würde, doch er hatte sich getäuscht. Überall wo er hinging, war niemand zu sehen. Das Camp schien vollkommen leer zu sein. Greg freute sich natürlich darüber, aber trotzdem ging er mit einer gewissen Vorsicht voran. Greg durchkämmte alle Räume, die es gab, aber nirgendwo konnte er Nathan finden. Auf dem Grundriss war zwar noch ein Raum abgebildet, doch Greg hielt es für eine Art Rumpelkammer. Ihm blieb allerdings keine andere Wahl, als den Weg zu diesem Raum zu suchen. Einige Minuten später war er dort schon angekommen und öffnete die Tür. Der Raum war viel größer, als es auf dem Grundriss abgebildet war. Es war dunkel und weiter hinten stand ein Tisch, auf dem eine Lampe stand und brannte. Nach einigen Schritten stand Greg neben dem Tisch und sah sich in dem Raum um. Er entdeckte in einiger Entfernung einen Stuhl stehen, auf dem jemand zu sitzen schien. Da er nicht wusste wer es war, ging er Schnurstraks auf den Stuhl zu. Je näher er kam, desto deutlicher erkannte er denjenigen, der auf dem Stuhl saß. Er hatte die Statur von Nathan und über dem Kopf hatte er einen Beutel gestülpt. Greg ging fest entschlossen auf den Stuhl zu. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. So sehr hoffte er, dass es Nathan war. Er atmete einmal tief ein und riss dem jemand, den Beutel vom Kopf. Anschließend stand er regungslos da und sah auf den jemand hinab. Langsam hob der den Kopf und sah Greg mit zusammengekniffenen Augen an. Im nächsten Augenblick stiegen Tränen in Gregs Augen und er schien wahnsinnig erleichtert zu sein. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte Nathan gefunden und das ohne irgendwelche Komplikationen. „Nate.“, stellte er erleichtert fest. Sofort kniete er sich, so gut es ging, hin, um die Fesseln von Nathan zu lösen. Er war, an den Handgelenken, an den Armlehnen des Stuhls und, an den Knöcheln, an die vorderen Stuhlbeine des Stuhls gefesselt worden. Es dauerte nicht sehr lange, bis Greg die Fesseln gelöst hatte. Er hatte sich ein Messer mitgenommen und nachdem er Nathan befreit hatte, richtete er sich auf. Nathan stand auf und anschließend verschwanden sie schnell von diesem Ort. Sie hatten wirklich Glück, dass niemand gekommen war und als sie an Gregs Motorrad angekommen waren, atmeten sie erst einmal tief durch. Sie stiegen auf das Motorrad auf und vergaßen dabei Helme aufzusetzen. Das war ihnen aber im Moment nicht so wichtig. Sie waren einfach nur froh ungesehen von dort entkommen zu sein. Nathan hielt sich, während der Fahrt, an Greg fest. Nicht, weil er Angst hatte runter zu fallen, sondern weil er froh war, ihn endlich wieder zu sehen. Nach einer Weile kamen sie vor der Wohnung von Greg an und stiegen vom Motorrad ab. Ohne irgendwas zu sagen, betraten sie die Wohnung von Greg. Lisa war mittlerweile schon wach. Sie stand gerade in der Küche und wusch ab, als Greg die Tür öffnete. Ihr Blick wanderte sofort zur Tür und sie ließ alles stehen und liegen, als sie Greg erblickte. Der war in der Zwischenzeit schon einige Schritte in die Wohnung gegangen, sodass Nathan die Tür schließen konnte.
„Was ist denn eigentlich mit deinem Training, Nate? Ist jetzt nicht bald wieder ein Spiel?“, fragte Jasmin und Nathan antwortete: „Ich muss morgen wieder anfangen zu trainieren. Das nächste Spiel ist ein Auswärtsspiel. Das heißt ich werde für ein paar Tage nicht da sein.“ Während er sprach, wanderte sein Blick zu Haley. Die schien nicht besonders glücklich darüber zu sein. „Wenn du das nicht willst, bleib ich hier, Hales.“, schlug Nathan vor, doch Haley schüttelte augenblicklich den Kopf. „Nein, das ist deine Chance ein großer Basketballspieler zu werden. Was auch immer kommt, ich werde es akzeptieren und hinter dir stehen. Also fahr ruhig mit. Aber wehe du kommst nach Hause und erzählst mir, dass ihr verloren habt.“, entgegnete sie und grinste. Nathan war froh, dass seine Frau nichts dagegen hatte. Nur durch ihre Hilfe konnte er an seinem Traum festhalten und arbeiten. Nathan grinste ebenfalls und dann küssten sie sich kurz. Alle Anwesenden wussten, dass in den nächsten Tagen viel auf sie zukommen würde. Nathan hatte kaum Zeit für andere Dinge. Er musste jeden Tag trainieren und wenn er abends nach Hause kam, fiel er geschafft ins Bett. Die Tage vergingen wie Sekunden. Schon bald war es so weit, dass sich Nathan zusammen mit seinem Team und Coach Carter auf den Weg machte. Haley kam während der Abwesenheit von Nathan sehr gut zurecht. Sie konnte jederzeit auf die Hilfe von James, Jasmin und Deb zählen, die sie allerdings nur einmal in Anspruch nehmen musste. Auch diese Tage vergingen wie im Flug. Ehe sich Haley versah, war der Tag der Rückkehr gekommen. Jasmin, James, Lisa und Greg hatten keine Zeit, um Nathan abzuholen. Sie mussten alle arbeiten. Also musste Haley allein fahren. Sie wurde aber ein wenig aufgehalten. Jamie hatte sich ausgerechnet dann in die Windeln gemacht, als sie los wollte. Sie war nun also dazu gezwungen Jamies Windeln zu wechseln, was ihr ein wenig Zeit raubte. Sie hatte nicht gedacht, dass Nathan diese Zeit, in der Haley Jamies Windeln wechselte, zum Verhängnis werden würde. Das Team kam früher im Trainingscamp an, als gedacht. Die anderen Spieler fuhren alle schon nach Hause und auch der Coach fuhr zu seiner Frau. Also stand Nathan allein dort und wartete. Er wusste, dass Haley kommen würde, um ihn abzuholen, doch sie kam einfach nicht. Nathan wartete aber weiter. Sicher hätte er Haley anrufen können, aber sein Akku war leer. Also blieb ihm keine andere Wahl, als zu warten und das tat er auch. Das hätte er aber besser nicht tun sollen. Nach einigen Minuten kam nämlich ein schwarzer Mercedes angefahren. Nathan wunderte sich wer das sein könnte und versuchte verzweifelt einen Blick auf den Fahrer zu erhaschen. Es gelang ihm nicht, denn die Scheiben waren getönt. Nathan wandte sich von dem Wagen ab und war gerade dabei zur Straße zu laufen. Im nächsten Augenblick ging allerdings eine Tür auf und ein Mann stieg aus. Er lief Nathan leise nach und schlug ihn nieder. Anschließend schleppte er Nathan ins Auto, stieg ein und das Auto fuhr weiter.
Im selben Augenblick saß Haley im Bus, der zum Trainingscamp fuhr. Sie hatte Jamie dabei und als sie am Camp ankam, schien sie ein wenig verwundert zu sein. Normalerweise hätte Nathan dort sein müssen. Sie war fünf Minuten zu spät, doch es war niemand zu sehen. Haley dachte, dass Nathan vielleicht mit einem seiner Teamkollegen mitgefahren war, weshalb sie ihn anrief. Es ging allerdings nur seine Mailbox ran. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zu fahren. Sie nahm den nächsten Bus und als sie zuhause ankam, freute sie sich schon darauf ihren Mann endlich wieder in die Arme schließen zu können. Nathan war aber nicht da. Das war immer noch kein Grund in Panik zu verfallen. Vielleicht war er auch einfach nur noch irgendwo mit der Mannschaft. Haley entschied sich also dafür zu warten. Das Warten war allerdings vergeblich, denn Nathan kam einfach nicht nach Hause. Egal wie spät es war, Haley blieb allein. Auch am nächsten Morgen war sie allein und das blieb sie auch den Rest des Tages über. Nun verfiel sie allerdings in leichte Panik. Es sah Nathan überhaupt nicht ähnlich weg zu bleiben, ohne sich auf irgendeine Art und Weise zu melden. Haley machte sich deswegen auf den Weg zu James und Jasmin, um ihnen davon zu erzählen. James entschloss sich dazu sofort mit Jasmin und Haley zur Polizei zu fahren. Dort angekommen, gaben sie eine Vermisstenanzeige auf, doch ein Polizist wies sie darauf hin, dass es eine Weile dauern könnte, bis sie sich darum kümmern würden. Natürlich gefiel das James, Jasmin und Haley überhaupt nicht, aber sie konnten nichts dagegen tun. Und so warteten sie tagelang darauf, dass sich die Polizei bei ihnen meldete. Greg und Lisa waren mittlerweile auch schon eingeweiht und das Team, in dem Nathan spielte, wusste auch Bescheid. Sie alle hofften sehr, dass Nathan bald wieder kommen würde, aber sie waren fest davon überzeugt, dass er entführt wurde. Greg wollte aber nicht tatenlos rumsitzen und abwarten. Er suchte selbst nach irgendwelchen Hinweisen und wenn es sein musste, würde er Nathan auch ganz allein befreien. Greg sammelte alles, was nur ansatzweise ein Beweis sein konnte. Er bezog jedes Basketballteam der Welt mit ein, die sich auch nur irgendwie zu den Feinden von Coach Carter gemacht hatten. Jeden einzelnen Spieler nahm er genauer unter die Lupe, bis er eine etwas geringere Auswahl von den Leuten hatte, die vielleicht etwas gegen Nathan haben konnten. Es gab einige Spieler, die ihn um seinen Platz bei den Soldiers beneideten und einige von ihnen waren ziemlich zwielichtige Typen. James, Jasmin und Haley wussten nichts von dem, was Greg trieb. Nur Lisa wusste davon und das war auch schon mehr, als ihm lieb war. Als Greg und Lisa eines Tages wieder bei Jasmin und James waren, verschwiegen sie ihnen Gregs Vorhaben. Sie unterhielten sich nur über die vermeintlichen Entführer und was sie wollen könnten. „Immerhin haben wir noch das Video von Nate.“, bemerkte Jasmin und schaltete nebenbei den Fernseher ein. „Kann ich das Video haben?“, fragte Greg und sah sie hoffnungsvoll an. Jasmin nickte nur, gab ihm einen USB-Stick, auf den sie das Video gezogen hatte und sah dann in den Fernseher. Dort lief gerade eine Reportage.
„Chinesen und Franzosen werden laut einer Studie weltweit am häufigsten entführt. An dritter Stelle stehen aber bereits die deutschen Staatsbürger. Zwischen 1998 und 2008 habe sich die Zahl der Entführungen weltweit mehr als verdreifacht, heißt es in einer Studie. Nachdem schon 2008 ein "Rekordjahr" gewesen sei, zeichnete sich 2009 eine ähnlich hohe Zahl von Entführungen ab. Chinesen, Franzosen und Deutsche werden am häufigsten entführt, weil sie häufig in oder durch unsichere Gebiete reisen. Die statistische Wahrscheinlichkeit entführt zu werden, ist in Deutschland äußerst gering. Zählt man jedoch zu dem Personenkreis, der eine hohe Position bekleidet oder zu den wohlhabenden Persönlichkeiten, steigt das Gefährdungsrisiko sprunghaft. Bekanntheitsgrad ist jedoch kein zwingendes Merkmal. Immer wieder werden auch nicht bekannte Persönlichkeiten mit dem Ziel der Gelderpressung entführt. Wenige Entführungen mit kleinen Lösegeldforderungen sind bekannt. Der Täter geht durch eine aufwendige Planung und eine hohe Festnahmewahrscheinlichkeit Risiken ein, die ihn in der Regel zwingen ein neues Leben nach der Entführung zu planen. Die Mehrzahl der Entführten in Deutschland ist männlich. Zirka die Hälfte sind Kinder, die meisten davon sind zwischen 14 - 16 Jahre alt. Knapp 90 Prozent der Entführten kommen lebend frei. Bei den Kindern nur zirka 50 Prozent. Das Tötungsrisiko für Kleinkinder ist geringer, da Täter hier eine niedrigere Identifizierungsangst haben. Das Tötungsrisiko ist außerdem bei Einzeltätern ungleich höher so wie bei nichtmaskierten Tätern.
Eine Häufung von Entführungen gibt es nach statistischen Auswertungen von Oktober bis Dezember. Die wenigsten Entführungen erfolgen am Wochenende. Vermutlich, weil das Opferverhalten am Wochenende weniger gut eingeschätzt werden kann. Bevorzugte Tage sind daher Donnerstag, Freitag und Montag. Die meisten Entführungen liegen in Zeiten, in denen das Opfer die Wohnung oder das Büro verlässt oder betritt. Die Entführungen finden vorzugsweise auf der Straße statt. In Deutschland dauern die Entführungen selten über dreißig Tage.
Bei den Tätern handelt es sich vielfach um bereits Vorbestrafte. Neben den allgemeinkriminellen Amateuren gibt es Schwerkriminelle und zusätzlich Profis, die sich intensiv auf die Entführung vorbereiten. Die meisten Täter arbeiten in Gruppen von zwei bis drei Personen. Über drei Viertel der Täter zeigen eine hohe Gewaltbereitschaft, ohne dass diese zur Tötung des Opfers führen muss. Das Kommunikationsverhalten von Tätern durch Verwendung von Funk, Mobiltelefonen oder Datensystemen hat sich weiter anonymisiert und erschwert die Ermittlungsansätze. In Kolumbien, das seit vielen Jahren in der Entführungsstatistik weit vorn liegt, wurden 2001 erstmals über 3000 Entführungen registriert. In Mittel- und Südamerika ist über die Jahre eine regelrechte Entführungsindustrie entstanden. Die Entführungsorganisationen arbeiten grundsätzlich anders als bei uns. Die Überlebenschance beträgt weltweit dennoch über neunzig Prozent. Zirka sieben Prozent sterben bei der Tötung der Entführer, zum Beispiel bei einer Flucht, durch Verwundungen oder Krankheiten.“, erzählte der Sprecher.
Jasmin hatte gespannt zugehört, doch James hatte den Fernseher wieder ausgeschaltet. Jasmin sah ihn deshalb entsetzt an, doch James sagte nur: „Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, um sich das anzuhören.“ „Was ist, wenn seine Entführer auch Geld wollen, James? Vielleicht wurde er von solchen Leuten entführt, die ihre Opfer am Ende umbringen.“, entgegnete Jasmin und sah ihren Mann traurig an. James wusste zwar, dass Jasmin recht haben konnte, aber sie mussten jetzt einfach daran glauben, dass alles wieder gut werden würde. „Er wird unverletzt da raus kommen. Das versprech ich euch.“, sagte Greg mit ernster Miene, stand auf und ging. Jasmin und James sahen ihm verwirrt nach. Sie wussten nicht was Greg damit sagen wollte und Lisa schmunzelte auch nur ein wenig verlegen. Sie zuckte mit den Schultern und gestand: „Ich weiß auch nicht was er vorhat.“ Natürlich wusste sie es, aber sie wollte James und Jasmin nicht noch mehr in Unruhe stürzen. Also behielt sie es für sich und fügte noch hinzu: „Ich geh ihm besser mal nach.“ James und Jasmin nickten nur und verabschiedeten sich von Lisa, die anschließend verschwand. Nachdem Lisa weg war, fing Jasmin an zu weinen. James nahm sie sofort in den Arm und Jasmin fragte: „Warum unser Sohn?“ „Ich weiß es nicht.“, antwortete James. Jasmin schniefte und stellte fest: „Er hat doch schon genug durchmachen müssen.“ James schwieg einen kurzen Augenblick, seufzte und verkniff sich das Weinen. Dann entgegnete er nur: „Ich weiß, Schatz. Ich weiß.“ Die ganze Situation war wirklich schlimm für alle. Haley versuchte verzweifelt die starke zu spielen. Auch, wenn Jamie noch so klein war, war sie sich sicher, dass er trotzdem wahr nahm, was um ihn rum passierte. Genau deswegen blieb sie die meiste Zeit mit ihm zuhause. Jasmin und James gingen trotzdem arbeiten. Jasmin meinte, sie würde so wenigstens ein wenig Ablenkung bekommen. James ging einfach nur arbeiten, um nicht die ganze Zeit zuhause sitzen und sich Gedanken machen zu müssen. Lisa ging auch arbeiten. Natürlich war sie auch ziemlich traurig und hoffte, dass es Nathan gut ging, aber sie wusste, dass es ihm nichts brachte, wenn sie zuhause rumsitzen und nichts tun würde. Also eigentlich war der Alltag von jedem wie sonst auch. Nur der von Greg war anders. Er war immer noch auf der Suche nach einer Spur. Er hoffte, dass das Video von Nathan ihm vielleicht ein wenig half. Das Video hatte Nathan aufgenommen, als das Auswärtsspiel stattfand. Kurz vor dem Spiel hatte er noch einige Minuten Zeit. Er hatte das Video für Haley, Jamie und seine Eltern aufgenommen. Sie sollten die Orte sehen, an denen er sich aufhielt. Und auch die Menschen, die dort anwesend waren, sollten sie sehen. Also hatte er die Zuschauer gefilmt. Greg sah sich das Video immer und immer wieder an, doch nie entdeckte er auch nur irgendwas, was ihm weiter helfen konnte. Immer wieder startete er es neu. Das tat er nun schon zum zehnten Mal und auf einmal stach ihm etwas ins Auge. Im Publikum sah er einen Typen der einen ziemlich schaurigen Eindruck machte. Greg war sich auch sicher ihn irgendwo schon mal gesehen zu haben. Er vergrößerte das Bild, um sich den Mann genauer anzusehen. „Aber natürlich.“, sagte er auf einmal. Er war sich nun absolut sicher. Dieser Mann war der fieseste Coach, den es gab. Er und war schon wegen einigen Dingen Vorbestraft und einer seiner Jungs hätte den Platz von Nathan bekommen, wenn sich Coach Carter nicht für Nathan entschieden hätte. Das hatte Jasmin damals von Frau Fischer erfahren und Jasmin hatte es Greg, Lisa und James erzählt. Greg war sich sicher, dass der Coach etwas mit Nathans Entführung zu tun hatte. Also recherchierte er ein wenig, um alles Notwendige über ihn rauszufinden. Nachdem er alle notwendigen Informationen gesammelt hatte, legte er sich einen Plan zurecht. Er wollte Nathan auf eigene Faust befreien und das schon am morgigen Tag. Er sammelte alle Materialien zusammen, von denen er dachte, dass er sie brauchen würde. Die ganze Nacht ging er seinen Plan immer wieder durch, um nichts zu vergessen. „Schatz, was machst du denn da?“, fragte Lisa, als sie mitten in der Nacht wach wurde. Sie ging zu Greg, der auf der Couch saß und auf das Bild des Coaches starrte, was er sich ausgedruckt hatte. Lisa setzte sich allerdings nicht neben ihn. Sie stützte sich auf die Couchlehne und legte ihre Arme über Gregs Schultern. Anschließend gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und sagte: „Komm mit ins Bett.“ Greg schloss für einen kurzen Moment seine Augen und genoss ihre Nähe, aber er antwortete: „Ich kann nicht.“ Lisa seufzte, richtete sich auf und fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. Dann ging sie um die Couch rum und setzte sich neben ihn. Greg nahm die Decke, die auf der linken Seite der Couch lag und deckte Lisa damit zu. Anschließend legte er seinen rechten Arm um sie und Lisa kuschelte sich an ihn an. Greg gab ihr einen Kuss auf die Stirn und Lisa legte ihre rechte Hand auf seinen rechten Oberschenkel. „Was hast du vor, Greg?“, fragte sie ihn, woraufhin er antwortete: „Das kann ich dir nicht sagen. Du würdest mich nur davon abhalten wollen. Ich muss das aber tun. Wenn das also heißt, dass ich es dir nicht sagen kann, dann ist es so und es tut mir leid.“ Lisa entgegnete darauf nichts mehr, denn sie war schon wieder eingeschlafen. Greg bemerkte das, hielt sie noch fester im Arm und studierte weiter seinen Plan.
Am nächsten Morgen machte sich Greg sehr früh fertig. Er stand behutsam auf, um Lisa nicht zu wecken, zog sich an, putzte sich die Zähne, nahm seine Tasche, die er am vorigen Abend noch gepackt hatte und ging. Lisa bekam davon nichts mit, denn sie schlief immer noch tief und fest.
Während sie, James, Jasmin, Haley und Jamie noch schliefen, war Greg auf dem Weg zum Trainingscamp des Coaches, der Nathan entführt haben sollte. Das Trainingscamp glich eher einem Häftlingslager. Der Spielfeldboden bestand aus Stein und die Halle, in der die Umkleidekabinen waren, schien eine zerfallene Lagerhalle zu sein. Zweifellos würde sich hier nur jemand aufhalten, der Dreck am Stecken hatte.
Als Greg bei dem Trainingscamp ankam, versteckte er sich hinter einem Busch. Er hatte sich einen Grundriss des Camps ausgedruckt und konnte somit einschätzen wie groß es war und von wo man überall hereinkam. Nach einem kurzen Augenblick machte sich Greg auf den Weg. Er rechnete damit, dass er nicht ungesehen bleiben würde, doch er hatte sich getäuscht. Überall wo er hinging, war niemand zu sehen. Das Camp schien vollkommen leer zu sein. Greg freute sich natürlich darüber, aber trotzdem ging er mit einer gewissen Vorsicht voran. Greg durchkämmte alle Räume, die es gab, aber nirgendwo konnte er Nathan finden. Auf dem Grundriss war zwar noch ein Raum abgebildet, doch Greg hielt es für eine Art Rumpelkammer. Ihm blieb allerdings keine andere Wahl, als den Weg zu diesem Raum zu suchen. Einige Minuten später war er dort schon angekommen und öffnete die Tür. Der Raum war viel größer, als es auf dem Grundriss abgebildet war. Es war dunkel und weiter hinten stand ein Tisch, auf dem eine Lampe stand und brannte. Nach einigen Schritten stand Greg neben dem Tisch und sah sich in dem Raum um. Er entdeckte in einiger Entfernung einen Stuhl stehen, auf dem jemand zu sitzen schien. Da er nicht wusste wer es war, ging er Schnurstraks auf den Stuhl zu. Je näher er kam, desto deutlicher erkannte er denjenigen, der auf dem Stuhl saß. Er hatte die Statur von Nathan und über dem Kopf hatte er einen Beutel gestülpt. Greg ging fest entschlossen auf den Stuhl zu. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. So sehr hoffte er, dass es Nathan war. Er atmete einmal tief ein und riss dem jemand, den Beutel vom Kopf. Anschließend stand er regungslos da und sah auf den jemand hinab. Langsam hob der den Kopf und sah Greg mit zusammengekniffenen Augen an. Im nächsten Augenblick stiegen Tränen in Gregs Augen und er schien wahnsinnig erleichtert zu sein. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte Nathan gefunden und das ohne irgendwelche Komplikationen. „Nate.“, stellte er erleichtert fest. Sofort kniete er sich, so gut es ging, hin, um die Fesseln von Nathan zu lösen. Er war, an den Handgelenken, an den Armlehnen des Stuhls und, an den Knöcheln, an die vorderen Stuhlbeine des Stuhls gefesselt worden. Es dauerte nicht sehr lange, bis Greg die Fesseln gelöst hatte. Er hatte sich ein Messer mitgenommen und nachdem er Nathan befreit hatte, richtete er sich auf. Nathan stand auf und anschließend verschwanden sie schnell von diesem Ort. Sie hatten wirklich Glück, dass niemand gekommen war und als sie an Gregs Motorrad angekommen waren, atmeten sie erst einmal tief durch. Sie stiegen auf das Motorrad auf und vergaßen dabei Helme aufzusetzen. Das war ihnen aber im Moment nicht so wichtig. Sie waren einfach nur froh ungesehen von dort entkommen zu sein. Nathan hielt sich, während der Fahrt, an Greg fest. Nicht, weil er Angst hatte runter zu fallen, sondern weil er froh war, ihn endlich wieder zu sehen. Nach einer Weile kamen sie vor der Wohnung von Greg an und stiegen vom Motorrad ab. Ohne irgendwas zu sagen, betraten sie die Wohnung von Greg. Lisa war mittlerweile schon wach. Sie stand gerade in der Küche und wusch ab, als Greg die Tür öffnete. Ihr Blick wanderte sofort zur Tür und sie ließ alles stehen und liegen, als sie Greg erblickte. Der war in der Zwischenzeit schon einige Schritte in die Wohnung gegangen, sodass Nathan die Tür schließen konnte.

Beiträge: 824
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 23:48
Lieblingscharakter: Wilson
Shipper: Hilson
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: Berlin-Spandau
Kapitel 108 Erleichterung
Lisa kam auf Greg zu und fiel ihm um den Hals. „Wo um alles in der Welt hast du gesteckt?“, fragte sie ihn besorgt. Greg schmunzelte, nahm sie in den Arm und antwortete: „Ich hab jemanden nach Hause geholt.“ Lisa entgegnete daraufhin nichts mehr, löste sich aus der Umarmung und küsste Greg kurz. „Also, wenn ich jedes Mal so begrüßt werde, wenn ich irgendwas Gefährliches mach, ist es eine Überlegung wert das öfter zu tun.“, bemerkte Greg und grinste sie frech an. Lisa warf ihm nur einen vielsagenden Blick zu und umarmte dann Nathan. „Das ist nicht witzig, Greg. Ich hab mir Sorgen gemacht.“, gestand sie, während sie Nathan umarmte. Greg reagierte darauf nicht. Er ging in die Küche, um sich etwas zu essen zu holen. „Freut mich dich zu sehen, Nate.“, sagte Lisa zu Nathan und ging dann ebenfalls in die Küche. Sie widmete sich wieder dem Geschirr und Greg fragte Nathan: „Sag mal, wie siehst du denn eigentlich aus? Was haben die denn mit dir gemacht?“ „Das erzähl ich euch, wenn Mum, Dad und Haley hier sind.“, antwortete Nathan nur und setzte sich auf die Couch. Auf einmal schlug Greg sich gegen die Stirn. Er holte sein Handy aus der Hosentasche und schrieb ihnen eine SMS. „Was denn jetzt?“, fragte Nathan neugierig. „Naja, deine Eltern und deine Frau wissen ja nicht, dass du wieder da bist, wenn ich es ihnen nicht schreibe oder?!“, antwortete Greg und steckte sein Handy wieder weg.
Einige Minuten später klingelte es an Gregs Tür und als er sie öffnete, standen James, Jasmin und Haley zusammen mit Jamie davor. Haley gab Jasmin Jamie und rannte dann auf Nathan zu, der aufgestanden war, als es klingelte. Sie fiel ihm um den Hals und wollte ihn nicht mehr los lassen, doch Nathan sagte: „Hales, ich bekomm keine Luft mehr.“ Augenblicklich ließ sie ihn los und küsste ihn. Anschließend schmunzelte sie ihn mit Tränen in den Augen an und sagte: „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“ Nathan schmunzelte ebenfalls und nickte nur. „Was ist? Wollt ihr da Wurzeln schlagen?“, fragte Greg James und Jasmin, die eintraten und die Tür schlossen. Jasmin setzte Jamie auf den Boden und umarmte ihren Sohn dann auch. James tat das auch und Nathan nahm Jamie danach auf den Arm. Er hielt ihn in die Höhe und gestand: „Hey, mein Kleiner. Du hast mir wahnsinnig gefehlt.“ Anschließend setzten sie sich alle auf die Couch und Lisa kam auch zu ihnen. „Wie hast du’s geschafft zu fliehen?“, fragte Jasmin ihren Sohn. „Onkel Greg hat mir geholfen. Er hat mich gefunden und mich da raus geholt.“, antwortete Nathan und grinste Greg zu. Greg gefiel es als Held dargestellt zu werden. Lisa schlug ihm allerdings leicht gegen die Schulter und sagte: „Du brauchst dich gar nicht so in dem Ruhm zu baden. Ich find es gar nicht toll, dass du immer den Helden spielen musst.“ „Wer soll es denn sonst machen?“, fragte Greg scherzhaft. Lisa warf ihm wieder nur einen ernsten Blick zu, woraufhin Greg sie an sich drückte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. „Jetzt erzähl aber mal was die mit dir gemacht haben.“, drängte Greg und sah Nathan wartend an. „Wir sind früher am Trainingscamp angekommen, als wir es gedacht hätten. Ich wusste ja, dass Haley kommt, um mich abzuholen. Also hab ich gewartet. Dann kam so ein komischer schwarzer Mercedes und im nächsten Moment hab ich nur noch einen Schlag auf den Hinterkopf gespürt. Als ich wieder zu mir kam, saß ich bereits auf dem Stuhl und hatte einen Beutel über meinem Kopf. Es hat ziemlich lange gedauert bis jemand kam. Der hatte dann Spaß daran mich zu schlagen und immer, wenn er fertig war, hat er mir den Beutel wieder über den Kopf gezogen.“, erzählte Nathan. Einen kurzen Moment trat Stille ein, doch dann fragte Lisa: „Und wie seid ihr da unverletzt wieder raus gekommen?“ „Es war niemand da. Onkel Greg hatte Glück. Sie hatten gesagt, dass sie zu ihrem Boss wollten. Mich haben sie dort zurückgelassen, weil sie dachten, dass mich niemand finden würde.“, antwortete Nathan auf Lisas Frage. „Danke, Greg.“, sagte Jasmin und sah Greg ernst an. Wieder einmal musste sie sich bei ihm bedanken, weil er jemandem das Leben gerettet hatte. Diesmal war es allerdings nicht sie, sondern Nathan. Greg nickte nur und wechselte dann das Thema. Den ganzen Tag über blieben sie bei Greg und Lisa. Sie unterhielten sich über alles Mögliche, spielten ein wenig und sahen Fernsehen. Ein jeder von ihnen war froh, dass die ganze Sache so glimpfig ausgegangen war. Sie wussten allerdings nicht, dass die Sache noch nicht vorbei war.
Lisa kam auf Greg zu und fiel ihm um den Hals. „Wo um alles in der Welt hast du gesteckt?“, fragte sie ihn besorgt. Greg schmunzelte, nahm sie in den Arm und antwortete: „Ich hab jemanden nach Hause geholt.“ Lisa entgegnete daraufhin nichts mehr, löste sich aus der Umarmung und küsste Greg kurz. „Also, wenn ich jedes Mal so begrüßt werde, wenn ich irgendwas Gefährliches mach, ist es eine Überlegung wert das öfter zu tun.“, bemerkte Greg und grinste sie frech an. Lisa warf ihm nur einen vielsagenden Blick zu und umarmte dann Nathan. „Das ist nicht witzig, Greg. Ich hab mir Sorgen gemacht.“, gestand sie, während sie Nathan umarmte. Greg reagierte darauf nicht. Er ging in die Küche, um sich etwas zu essen zu holen. „Freut mich dich zu sehen, Nate.“, sagte Lisa zu Nathan und ging dann ebenfalls in die Küche. Sie widmete sich wieder dem Geschirr und Greg fragte Nathan: „Sag mal, wie siehst du denn eigentlich aus? Was haben die denn mit dir gemacht?“ „Das erzähl ich euch, wenn Mum, Dad und Haley hier sind.“, antwortete Nathan nur und setzte sich auf die Couch. Auf einmal schlug Greg sich gegen die Stirn. Er holte sein Handy aus der Hosentasche und schrieb ihnen eine SMS. „Was denn jetzt?“, fragte Nathan neugierig. „Naja, deine Eltern und deine Frau wissen ja nicht, dass du wieder da bist, wenn ich es ihnen nicht schreibe oder?!“, antwortete Greg und steckte sein Handy wieder weg.
Einige Minuten später klingelte es an Gregs Tür und als er sie öffnete, standen James, Jasmin und Haley zusammen mit Jamie davor. Haley gab Jasmin Jamie und rannte dann auf Nathan zu, der aufgestanden war, als es klingelte. Sie fiel ihm um den Hals und wollte ihn nicht mehr los lassen, doch Nathan sagte: „Hales, ich bekomm keine Luft mehr.“ Augenblicklich ließ sie ihn los und küsste ihn. Anschließend schmunzelte sie ihn mit Tränen in den Augen an und sagte: „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“ Nathan schmunzelte ebenfalls und nickte nur. „Was ist? Wollt ihr da Wurzeln schlagen?“, fragte Greg James und Jasmin, die eintraten und die Tür schlossen. Jasmin setzte Jamie auf den Boden und umarmte ihren Sohn dann auch. James tat das auch und Nathan nahm Jamie danach auf den Arm. Er hielt ihn in die Höhe und gestand: „Hey, mein Kleiner. Du hast mir wahnsinnig gefehlt.“ Anschließend setzten sie sich alle auf die Couch und Lisa kam auch zu ihnen. „Wie hast du’s geschafft zu fliehen?“, fragte Jasmin ihren Sohn. „Onkel Greg hat mir geholfen. Er hat mich gefunden und mich da raus geholt.“, antwortete Nathan und grinste Greg zu. Greg gefiel es als Held dargestellt zu werden. Lisa schlug ihm allerdings leicht gegen die Schulter und sagte: „Du brauchst dich gar nicht so in dem Ruhm zu baden. Ich find es gar nicht toll, dass du immer den Helden spielen musst.“ „Wer soll es denn sonst machen?“, fragte Greg scherzhaft. Lisa warf ihm wieder nur einen ernsten Blick zu, woraufhin Greg sie an sich drückte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. „Jetzt erzähl aber mal was die mit dir gemacht haben.“, drängte Greg und sah Nathan wartend an. „Wir sind früher am Trainingscamp angekommen, als wir es gedacht hätten. Ich wusste ja, dass Haley kommt, um mich abzuholen. Also hab ich gewartet. Dann kam so ein komischer schwarzer Mercedes und im nächsten Moment hab ich nur noch einen Schlag auf den Hinterkopf gespürt. Als ich wieder zu mir kam, saß ich bereits auf dem Stuhl und hatte einen Beutel über meinem Kopf. Es hat ziemlich lange gedauert bis jemand kam. Der hatte dann Spaß daran mich zu schlagen und immer, wenn er fertig war, hat er mir den Beutel wieder über den Kopf gezogen.“, erzählte Nathan. Einen kurzen Moment trat Stille ein, doch dann fragte Lisa: „Und wie seid ihr da unverletzt wieder raus gekommen?“ „Es war niemand da. Onkel Greg hatte Glück. Sie hatten gesagt, dass sie zu ihrem Boss wollten. Mich haben sie dort zurückgelassen, weil sie dachten, dass mich niemand finden würde.“, antwortete Nathan auf Lisas Frage. „Danke, Greg.“, sagte Jasmin und sah Greg ernst an. Wieder einmal musste sie sich bei ihm bedanken, weil er jemandem das Leben gerettet hatte. Diesmal war es allerdings nicht sie, sondern Nathan. Greg nickte nur und wechselte dann das Thema. Den ganzen Tag über blieben sie bei Greg und Lisa. Sie unterhielten sich über alles Mögliche, spielten ein wenig und sahen Fernsehen. Ein jeder von ihnen war froh, dass die ganze Sache so glimpfig ausgegangen war. Sie wussten allerdings nicht, dass die Sache noch nicht vorbei war.
