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Dropsi
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Der Flug ins Ungewisse
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Titel: Der Flug ins Ungewisse
Autor: Dropsi
Fandom: House MD
Genre: Drama,Romanze
Charaktere: House,Cameron,Cuddy,Wilson,Foreman,Chase
Spoiler: Nein
Pairing: House/Cameron
Disclaimer: Die Figuren von House und Co. gehören nicht mir, sondern NBC Universal, FOX und derer Tochterunternehmen.

Hier kommt was neues von mir. Wünsch euch viel Spass beim lesen.



Der Flug ins Ungewisse

Kapitel 1

In diesem Jahr war der Sommer in Princton sehr heiß und trocken. Die Menschen stöhnten unter der Hitze und wünschten sich eine
Abkühlung.Besonders Kinder und ältere Menschen hatten unter der Glut zu leiden.So war es nicht verwunderlich,dass Hochbetrieb in
der Ambulanz des PPTH herrschte. Dr. Lisa Cuddy,die Dekanin des Krankenhauses,versuchte verzweifelt Herr der Lage zu werden. Ihr
fehlte das Personal an allen Ecken. So war sie gezwungen auch die Mitglieder des Diagnoseteams zum Praxisdienst zu verdonnern.
Dr.Allison Cameron,Dr.Robert Chase und Dr.Eric Foreman kamen der Aufforderung nach,nur der Chef der Diagnostik,Dr.Gregory House,
war nicht bereit dazu. Cuddy war mehr als wütend über dieses Verhalten.Zornigen Schrittes war sie auf dem Weg in das Büro von
House. Durch die Glasfassade hatte sie eine gute Einsicht in das Büro und dort sah sie House am Schreibtisch schlafen. Sie riss
die Bürotür auf und brüllte House an:"Verdammt House,schwingen sie ihren Arsch hoch und gehen sie in die Ambulanz.Ihr Dienst hat
bereits vor 3 Stunden begonnen,schlafen können sie auch zu Hause!" Von diesem Gebrüll schreckte House hoch und rieb sich müde
übers Gesicht. "Müssen sie so einen Krach machen? Nicht mal in Ruhe schlafen kann man hier! Und was den Dienst angeht...machen
sie den doch allein,ich geh nach Hause,brauche dringend Schlaf." Damit stand er langsam auf,packte seinen Rucksack zusammen,nahm
seinen Stock zur Hand und verlies das Büro. Cuddy sah ihm verdutzt hinterher,sie brauchte einen Moment bis sie begriff was vorging.
Wütend rannte sie House hinterher und kurz vor dem Lift bekam sie ihn am Arm zu fassen. "Sie gehen nirgendwo hin,außer in die Klinik.
Haben wir uns verstanden! Sollten sie sich weigern,dann haben sie ein Disziplinarverfahren am Hals und bei der Menge,die sie bisher
angesammelt haben,kann ich sie auch feuern. Und diesmal werde ich es tun!"
House sah sie erschrocken an,bisher hatte Cuddy immer nur damit gedroht.Er hielt es nicht für möglich,da er wußte,welchen hohen
Stellwert seine Fähigkeiten hatten.Etwas in ihrer Stimme lies ihn unsicher werden.Trotzdem wollte er nicht nachgeben.
"Wenn sie meinen,dass ihnen ein übermüdeter Arzt helfen kann,bitte...dann bleib ich hier.Aber heulen sie mir dann nicht die Ohren
voll,wenn etwas schief läuft." Damit betrat er den Lift und drückte den Knopf für das Erdgeschoss. Bevor sich die Türen schließen
konnten,schlüpfte Cuddy ebenfalls in den Aufzug. Sie warf einen kurzen Blick zu House und betrachtete sein Profil. Er sah stur nach
vorn und die Gesichtsmuskel zucken heftig. Cuddy beschlich ein ungutes Gefühl,sie hatte den Eindruck,dass House wirklich fertig
zu sein schien und nicht spielte. Daher raffte sie sich zu folgenden Worten auf:"Gut House,gehen sie nach Hause und schlafen sie
sich aus.Aber morgen beginnt ihr Praxisdienst bereits um 8 Uhr und wehe sie sind um diese Zeit nicht da!"
House sah sie nur kurz an,nickte und ging langsam zum Ausgang. Er hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen,sein T-Shirt klebte
am Rücken und jeder Schritt war eine Qual. Einzig die Aussicht auf eine Tour mit seinem Bike lies ihn weitergehen. Aufatmend
schwang er sich auf die Maschine,startete sie und genoss den Fahrtwind in vollen Zügen. Nachdem er von seiner Tour nach Hause kam,
gönnte er sich eine ausgiebige Dusche,aß ne Kleinigkeit und ging für seine Verhältnisse früh schlafen.
Bevor der Wecker seine Arbeit tun konnte,erwachte House.Er hätte noch 20 Minuten liegen bleiben können,aber er war ausgeruht.Daher
stand er auf und machte sich für die Arbeit fertig. Kurz vor 8 Uhr betrat er das Krankenhaus und meldete sich zum Klinikdienst an.
Die ersten Patienten waren in kürzester Zeit abgefertigt.House konnte es nicht,lassen,hin und wieder mal einen sarkastischen Spruch
den einen oder anderen Patienten an den Kopf zu werfen.
Am späten Vormittag hatte House einen besonders nervigen Patienten,dem er nichts recht machen konnte. Daher verlies er kurzer Hand
das Untersuchungszimmer und schnauzte die erstbeste Schwester an,die ihm über den Weg lief."Gehen sie mir aus dem Weg,sie unfähige
Schnecke.Hätten sie in der Schule besser aufgepasst,dann wäre was gescheites aus ihnen geworden!"Damit schob er sie etwas grob aus
dem Weg und ging zum Lift. Leider blieb seine Aktion nicht unbemerkt.Kaum hatte House sein Büro erreicht,stürmte Cuddy wutentbrannt
dazu."House,was fällt ihnen ein! Sie sind der unsensibelste Kerl,den ich kenne.Was hat ihnen die Schwester angetan,daß sie sie so
runterputzen müßen? Sie werden sich auf der Stelle bei ihr entschuldigen!"
House drehte sich genervt um. "Wollen sie mir dann wieder mit Kündigung drohen? Vielleicht sollte ich freiwillig gehen,dann haben
sie ihre Ruhe und mich nervt keiner mehr!" House hatte die letzten Worte laut geschrieen. Beide standen sich wie Kampfhähne
gegenüber und hatten für ihre Umwelt kein Augen mehr. Cuddy´s unterkiefer klappten förmlich runter,so wütend hatte sie House selten
erlebt. Was keiner von beiden mitbekommen hatte,durch ihr Geschei wurden Wilson,Cameron,Chase und Foreman angelockt und schauten
verdattert zu den Streitenden.
"Cuddy,was ist denn hier los?" Wilson schaute fragend auf die Frau. Diese unterbrach den Blickkontakt zu House und sah Wilson an.
"Fragen sie doch ihren Freund was los ist. Der Herr schnauzt ohne Grund eine arme Schwester an,die dann weinend bei mir im Büro
ihr Leid klagt.Aber nun ist der Bogen überspannt,House.Sie werden in den nächsten Tagen nichts anderes tun,als Praxisdienst. Die
Leitung für ihr Team übertrage ich kommissarisch auf Wilson.Sollte ein Fall für das Team reinkommen,entscheidet Wilson ob sie dazu
gezogen werden.Sie werden täglich von 9-17 Uhr Praxisdienst schieben.Haben sie keinen Patienten zu versorgen,sitzen sie auf einen
von mir bestimmten Platz.Sollten sie zu Mittag essen,haben sie sich bei mir abzumelden und 30 Minuten später wieder anzumelden,
müßen sie zur Toilette,melden sie sich ebenfalls bei mir ab und an!Nehmen sie meine Worte ernst! Höre ich auch nur eine Klage
gegen sie,dann sind sie gefeuert...egal wie hoch ihr Stellenwert hier ist." Damit drehte sie sich zu Wilson um und sah ihn kurz
an. "Wilson,sie sind sein Freund. Nehmen sie sich ihn mal zur Brust und versuchen sie ihn wieder zur Vernunft zu bringen.Sie sind
vielleicht noch der Einzigste der zu ihm durchkommt.Ich verlass mich auf sie." Sie nickte Wilson zu und verließ das Büro. Wilson
schaute ihr verdattert hinterher,dann wante er sich an House´s Assistenten."Würden sie uns bitte allein lassen? Sollten sie an
keinem Fall arbeiten,gehen sie bitte in die Ambulanz."Diese taten um was sie gebeten wurden und verließen das Büro.
"Sag mal,was ist denn mit dir los,House? Ich weiß,daß du Cuddy gern ärgerst,aber was hast du nur angestellt,daß sie mit Kündigung
droht?" Wilson fuhr sich nervös durch die Haare und stemmte seine Arme in die Seite. House hatte still den Ausbruch von Cuddy über
sich ergehen lassen,ohne ein Wort zu sagen.Nun saß er zusammengesunken auf seinem Schreibtischstuhl und starrte ins Leere.
Wilson sah House besorgt an."Greg,was ist denn? kann ich dir irgendwie helfen,hast du Schmerzen oder was ist los?"
Nach mehreren Minuten kam von House endlich eine Reaktion."Es ist nichts,Wilson.Ich brauche keine Hilfe.Laß mich bitte allein,ich
muß nachdenken."Er drehte seinen Stuhl um und starrte aus dem Fenster. Damit zeigte er Wilson an,daß das Gespräch für ihn beendet
ist und er alleinsein wollte. Wilson respektierte den Wunsch seines Freundes und verließ nachdenklich das Büro.
Gute zwei Stunden später löschte House die Lichter in seinem Büro und machte sich auf den Weg nach Hause.
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Re: Der Flug ins Ungewisse
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Kapitel 2


Am nächsten Morgen meldete sich House pünktlich bei Cuddy an,setzte sich auf den für ihm bereitstehenden Stuhl und wartete auf den
Beginn seines Ambulanzdienstes.
Eine Schwester trat vorsichtig auf ihn zu und reichte ihm eine Akte. "Sie haben einen Patienten im Behandlungsraum 1,Dr. House."
House nahm die Akte und nickte. Ohne ein weiters Wort zu verlieren betrat er das Behandlungszimmer und widmete sich seiner Arbeit.
Sobald er seine Patienten verarztet hatte,setzte er sich wieder auf den Stuhl und wartete bis er gebraucht wurde. Die ersten drei
Stunden fand House ja noch ganz witzig,aber so langsam ging ihm die Sache auf die Nerven.Er wollte schon aufbegehren,aber dann
erinnerte er sich an Cuddy´s Ansage und so schluckte er seine Wut runter und verhielt sich auffällig still.
Gegen Mittag erschien Wilson um mit seinen Freund die Cafeteria aufzusuchen."Hey House,komm laß uns was essen gehen,ich hab schon
mächtigen Hunger."
Dieser erhob sich von seinem Platz und trottete langsam zum Büro von Cuddy,dort klopfte er kurz an,steckte sein Kopf durch die Tür
und fragte leise."Ist es genehmigt,daß ich mit Wilson zum Mittagessen gehe oder haben sie was dagegen?"
Cuddy sah kurz von der Akte auf,die sie grade bearbeitete.
"Nein,sie können gehen,aber in 30 Minuten sind sie wieder hier.Haben sie mich verstanden?"
"Jawohl Gnädigste,ich habs kapiert,in 30 Minuten zurück auf die Strafbank und in die Sklaverei."
Damit knallte er die Tür wieder zu und ging mit Wilson was essen. Auf dem Weg zur Cafeteria betrachtete Wilson seinen Freund besorgt
von der Seite und was er sah gefiel ihm überhaupt nicht.House machte einen sehr müden Eindruck und es schien ihm etwas schwer zu
schaffen zu machen.Es sah aus,als wäre sein Gang steifer als gewöhnlich und seine Körperspannung war wie weggeblasen.Wilson nahm sich
vor House darauf anzusprechen,aber er wollte noch so lange damit warten,bis sie ihr Essen hatten.Zu seiner Verwunderung nahm sich House
nur eine kleine Flasche Wasser und einen Pudding von der Theke,bezahlte selbst und setzte sich an einen der Tische,die im hintersten
Winkel des Raumes standen. Nachdem Wilson sein Essen bestellt und gezahlt hatte,setzte er sich zu seinem Freund.

House stocherte mehr in dem Pudding rum,als daß er ihn aß.Auch die üblichen Attaken auf Wilsons Pommes blieben aus.Dieser hielt es
nun für angebracht mit seinem Freund mal ein ernstes Gespräch zu führen."Was ist los,House? Hast du keinen Hunger? Sonst muß ich
immer mein Essen vor dir verteidigen und es regelrecht runterschlingen um überhaupt was davon zu haben."
"Hab keinen Hunger!Sei doch zufrieden,so hast du mal dein Essen nur für dich."House sah auf seine Uhr,erhob sich und murmelte leise:
"Muß wieder los,komme sonst zu spät."Er nahm die Flasche und den leeren Becher,stellte beides auf die Ablage und verließ den Raum.
Wilson sah ihm verwirrt hinterher,schlang sein Essen schnell runter und folgte seinem Freund.Kurz vor dem Lift erreichte er ihn und
hielt House am Arm fest."Komm schon House,was ist los mit dir? Du bist maulfaul und du scheinst mir schlechter zu laufen als sonst!
Und was mich am meisten beunruhigt ist die Tatsache,daß du kaum was ißt. Rede mit mir,ich doch dein Freund!"
House sah seinen Freund nicht an als er antwortete."Es ist alles in Ordnung,hab nur keinen Hunger heut.Mir gehts gut.Und nun laß
mich gehen,sonst wird Cuddy noch sauer,weil ich nicht pünklich zurück bin."Dann betrat er den Fahrstuhl und drückte den Knopf für
das Erdgeschoss.Wilson schüttelte nur mit dem Kopf,als House im Fahrstuhl verschwand. Von wegen,es sei alles in Ordnung! Mit House
stimmte eindeutig etwas nicht,aber er würde es schon noch herausbekommen.Im Moment kam er nicht an House heran und er wußte,
daß es jetzt keinen Sinn machen würde weiter nachzufragen.
Schließlich hatte er sich auch um seine eigenen Patienten zu kümmern und er mußte ein Auge auf die Abteilung von House haben.
Wenige Minuten später war Wilson wieder in seinem Büro und vertiefte sich in die Akten.
House meldete sich bereits nach 15 Minuten bei Cuddy und setzte sich wieder auf den Stuhl.


Dieses bizarre Schauspiel,House kommt in PPTH,meldet sich bei Cuddy und nahm dann brav Platz auf dem Stuhl,bekamen die Schwestern
nun seit mehr als einer Woche zu sehen. Cuddy konnte mehr als zufrieden sein,er verrichtete seine Arbeit ordnungsgemäß und
bisher hatte sie noch keine Beschwerde auf den Tisch zu liegen.
Einzig das Verhalten von House hatte sich verändert,er saß jetzt auch während der Mittagszeit auf dem Stuhl.Wilson hatte mehrfach
versucht ihn zu überreden mit ihm essen zu gehen,aber House hatte nur mit dem Kopf geschüttelt.
So sah man House mit gesenkten Kopf da sitzen,auf den Boden starrend und auf Arbeit wartend.Es schien als hätte er nie was anderes in
seinem Leben gemacht.
Wilson war grade auf dem Weg zu Cuddy um sie im Bezug auf seinen aktuellen Patienten etwas zu fragen,als er an House vorbei kam.
Dieser ließ nicht erkennen,ob er Wilson gesehen hatte oder nicht.
Grade als er ihn ansprechen wollte,wurde House in ein Behandlungsraum gerufen.
Wilson blickte seinem Freund hinterher,als sich dieser schwerfällig in Bewegung setzte. So konnte es einfach nicht weiter gehen,er mußte
Cuddy dazu bringen,die Sache zu beenden.
Er klopfte an die Tür und betrat kurz darauf das Büro. Cuddy saß am Schreibtisch und war mit telefonieren beschäftigt. Sie gab Wilson
durch Handzeichen zu verstehen,daß er sich noch einen kleinen Moment gedulden sollte. Sie beendete das Telefonat und sah Wilson
fragend an. "Was kann ich für sie tun?"

Wilson legte seine Hand kurz in den Nacken und seufzte auf."Eigentlich wollte ich sie wegen eines Patienten sprechen,aber eine Sache ist
im Moment wichtiger. Wie lange wollen sie House noch so zur Schau stellen? Seit über einer Woche sitzt er nun da und tut was sie wollen.
Haben sie sich ihn mal genauer angesehen? Irgendwas ist mit ihm passiert oder vorgefallen,aber er redet nicht darüber. Ich komme einfach
nicht mehr an ihn ran.Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Sogar ein gemeinsames Mittagessen lehnt er ab. Was wollten sie damit
nur bezwecken? Wollten sie ihm Demut einbleuen? Sie müßten doch wissen,wie er tickt.Sie kennen ihn fast genauso lange wie ich.
Eigentlich hatte ich gedacht,daß er ihnen was bedeuten würde,aber da hab ich mich wohl geirrt. So kann es nicht weiter gehen,
sie machen ihn kaputt,beenden sie die Sache auf der Stelle!"
Wilson hatte sich in Rage geredet und begann im Büro hin und her zu laufen. "Ich mach mir Sorgen um House! Seitdem er da sitzen muß,
hab ich kaum ein Wort mit ihm wechseln können."
Cuddy sah ihn überrascht an. "Ich wollte nur erreichen,daß House auch seine Ambulanzstunden ableistet und sich den Schwestern gegen-
über etwas gesittet verhält. Weil ich weiß wie er tickt,mußte ich zu dieser Maßnahme greifen. Er hat sich in der letzten Zeit nichts
zu schulden kommen lassen,daher denke ich,daß diese Strafaktion nun beendet werden kann.Ich werde es ihm gleich sagen."
Cuddy stand auf und verließ mit Wilson im Schlepptau das Büro. House hatte in der Zwischenzeit seinen Patienten behandelt und saß
wieder auf seinem Stuhl. Er bemerkte nicht,wie Cuddy und Wilson sich ihm näherten.Erst als Cuddy ihn ansprach hob er seinen Kopf.
"Ich hoffe sie haben aus dieser Sache was gelernt,House. Da sie sich kooperativ gezeigt haben,dürfen sie nun nach Hause gehen. Heute ist
Donnerstag,sie brauchen morgen nicht zu kommen,ruhen sie sich über das Wochenende aus und ab Montag übernehmen sie wieder die
Leitung der Abteilung. Ich hoffe sie sind auch weiterhin so vernünftig und gehen ihren Job gewissenhaft nach. Und dieser beinhaltet
nun mal auch Praxisdienst. Zwingen sie mich nicht nochmal zu solchen drastischen Mittel zu greifen,House."

Damit drehte sie sich um und ging wieder in das Büro. House stemmte sich mühsam hoch und schwankte leicht. Wilson ergriff instinktiv
seinen Arm um ihm etwas Halt zu geben. "Na komm Junge,ich bring dich heim." House nickte,holte seine Pillendose aus der Tasche und
schluckte vor Wilson gleich drei Vicodin auf einmal.Es dauerte eine ganze Weile bis er in der Lage war allein zu stehen. Kurze Zeit
später verließen beide Männer das Krankenhaus.
Bei House Zu hause angekommen ließ sich dieser auf das Sofa fallen und schloß die Augen. Wilson sah ihn besorgt an. Bisher hat House
noch kein Wort gesagt."Greg hast du Hunger? Ich könnte uns schnell ne Kleinigkeit machen." House schüttelte mit dem Kopf und öffnete
seine Augen."Hab keinen Hunger und es ist auch nichts da,hatte keine Zeit um einkaufen zu gehen. Geh nach Hause,Wilson. Ich brauch
kein Kindermädchen,daß auf mich aufpaßt,bin schon ein großer Junge."
Er stand auf und humpelte schwerfällig ins Schlafzimmer. Wilson folgte ihm und blieb in der Tür stehen. "Im Moment bin ich mir mit
dem Kindermädchen nicht so sicher.Kann ich dich für eine Weile allein lassen? Werd schnell zum Supermarkt fahren und einkaufen,bin
in einer halben Stunde wieder da."
House hatte sich aufs Bett gelegt und in eine Decke eingewickelt. "Mach was du willst,aber laß mich in Ruhe,ich bin müde."
Kurz darauf war House eingeschlafen. Wilson nutzte die Gelegenheit um sich seinen Freund mal etwas genauer anzusehen. Was er sah,
stimmte ihn nachdenklich. House schien in letzter Zeit an Gewicht verloren zu haben. Wer weiß,wann dieser das letzte Mal etwas
ordentliches gegessen hatte.
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Re: Der Flug ins Ungewisse
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Kapitel 3



Wilson hatte den Einkauf schnell erledigt und war grad dabei die Sachen zu verstauen,als sein Handy klingelte. Er wurde dringend
im Krankenhaus gebraucht. Was sollte er nun tun? Sollte er erst den Einkauf zu House bringen oder sofort ins Krankenhaus fahren.
Er wußte,daß es Stunden dauern könnte,eher er wieder aus der Klinik raus kam. Zum Glück sah er gerade Cameron auf den Parkplatz
des Supermarktes fahren. Diese wollte die ruhige Zeit nutzen,um ebenfalls einkaufen zu gehen. In der Klinik war nicht viel zu
tun. Seit House strafversetzt war,hatten sich Cameron,Chase und Foreman ihre Zeit mit Praxisdienst vertrieben. Dort sah sie
gelegentlich House auf seinem Stuhl sitzen. Ihr ging die Angelegenheit eindeutig zu weit,aber Cuddy hatte nun mal so entschieden.
Für Wilson war das Erscheinen von Cameron wie das Erfüllen seiner Gebete. Schnell ging er auf sie zu und sprach sie an."Cameron,
gut daß ich sie hier treffe! Ich möchte sie um einen großen Gefallen bitten. Könnten sie eventuell einige Sachen zu House bringen?
Cuddy hat ihm erlaubt früher zu gehen und da er nichts im Haus hatte,bin ich einkaufen gefahren. Aber man braucht mich dringend im
Krankenhaus. Ich wäre ihnen sehr dankbar,wenn sie dies für mich tun könnten. House scheint es nicht gut zu gehen,er hat sich hin-
gelegt und ist auch sehr schnell eingeschlafen. Eigentlich wollte ich ihm eine Kleinigkeit kochen,da er meiner Meinung nach, schon
eine ganze Weile kaum was gegessen hat. Aber dafür hab ich leider keine Zeit mehr." Wilson sah sie bittend an." Ich würde sie nicht
darum bitten,wenn es nicht dringend wäre."
Cameron hatte aufmerksam zugehört und nickte. "Natürlich helfe ich ihnen,ist kein Problem. Eigentlich wollte ich auch grade ein-
kaufen gehen,aber dies ist nicht so dringend. Laden wir schnell die Sachen um,damit sie in die Klinik können. Soll ich House eine
Kleinigkeit kochen und bei ihm bleiben,bis sie wieder zurück sind?" Wilson sah sie dankbar an."Dass würden sie wirklich tun? Wenn
es ginge, bleiben sie bitte bei ihm bis ich zurück bin. Sollte irgendetwas sein,dann rufen sie mich umgehend an. Ich kann es
nicht erklären,aber ich habe Angst um ihn. Etwas muß vorgefallen sein,aber der ist sturer als ein Esel! Bisher hab ich nicht ein
Wort aus ihm heraus bekommen. Vielleicht ist House ja umgänglicher,wenn er etwas im Magen hat und zur Ruhe gekommen ist. Aber nun
wird es Zeit,wir sollten uns beeilen."
Sie luden den Einkauf in Camerons Wagen und Wilson gab ihr noch den Ersatzschlüssel zu House´s Wohnung. "Gehen sie einfach rein.
Sollte House wach sein und rummeckern,sagen sie ihn schlicht dass es meine Idee war. Sie haben was gut bei mir,Cameron."
Damit verabschiedete er sich von ihr und raste zum Krankenhaus. Nachdenklich setzte sich Cameron in ihr Auto und fuhr zu House.
Was würde sie in wenigen Minuten erwarten? Würde House ausrasten,weil sie einfach seine Wohnung betrat? Wie sollte sie ihm entge-
gen treten? Nach kurzer Fahrt hatte sie ihr Ziel erreicht. Sie nahm den Einkauf aus ihrem Wagen,atmete noch einmal tief durch und
öffnete vorsichtig die Wohnungstür.


In der Wohnung war es ruhig und so schaffe sie erstmal den Einkauf in die Küche. Schnell hatte sie alles verstaut und begann mit
der Zubereitung des Essens. Sie hatte sich entschloßen ihm eine leichte Mahlzeit zu servieren und was eignete sich da besser als
Großmutters Geheimrezept,eine Hühnersuppe. Zum Glück hatte Wilson an alle Zutaten gedacht.
Nachdem das Essen fertig war,beschloß sie nach House zu sehen und ihm einen Teller Suppe zu bringen. Leise öffnete sie die Tür
zum Schlafzimmer und betrat den Raum. Vorsichtig stellte sie den Teller auf den Beistelltisch rüttelte House leicht an der
Schulter. "House,wachen sie auf. Ich hab ihnen ne Kleinigkeit zu essen hingestellt. Es ist eine leichte Suppe und sie sollten
sie essen,solange die noch heiß ist."
House kam nur ganz langsam wieder zu sich und brauchte eine ganze Weile,ehe er realisierte,daß Cameron ihn angesprochen hatte.
"Was suchen sie in meiner Wohnung! Wie kommen sie hier rein! Hauen sie ab und nehmen sie ihre blöde Suppe wieder mit. Ich brauch
kein Kindermädchen." Er versuchte sich aufzurichten,sank aber wieder stöhnend in das Kissen zurück. House schloß für einen
Moment die Augen und holte tief Luft. Unbewußt faste er sich dabei an die Rippen. Cameron war von seinem Ausbruch nicht über-
rascht,da sie Wilson ja darauf vorbereitet hatte. Sorgenvoll sah sie House an,er schien Schmerzen zu haben und nun überlegte
sie,wie sie ihn dazu bekam sich helfen zu lassen.
Während sie noch überlegte,setzte sich House auf und schob die Decke von den Beinen. Er hatte es noch geschafft gehabt seine
Hose auszuziehen,ehe er eingeschlafen war. Cameron sah ihn unbewußt dabei zu und entdeckte zahlreiche dunkle Flecke an seinen
Beinen. Alamiert schaute sie genauer hin und erkannte,daß es sich dabei um Blutergüße handelte.
"Mein Gott House,was ist denn mit ihnen passiert? Sind sie mit dem Bike gestürzt?"
House sah sie kurz an und senkte dann seinen Blick. "Nein,bin nicht gestürzt! Und der Rest geht sie nichts an. Sollten sie
nicht die Wohnung verlassen? Hauen sie endlich ab und lassen mich in Ruhe!" House angelte nach seinem Stock und stemmte sich
langsam vom Bett hoch. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel unsanft neben das Bett. "Verdammte Scheiße!" House versuchte
sich wieder aufzurichten,aber kam wegen der Schmerzen nicht hoch. Cameron war für einen Moment geschockt,aber sie fing sich
schnell. Vorsichtig legte sie ihre Arme um seinen Oberkörper und half ihm beim aufstehen. Dabei rutschte House´s T-Shirt etwas
nach oben und gab einen Blick auf den Rücken frei,auch hier waren dunkle Stellen zu erkennen. Mit etwas Mühe hatte Cameron es
geschaffte,House auf das Bett zu setzen. Schweratment stand sie nun da und versuchte wieder zu Luft zu kommen. Sie mußte
herausbekommen,was mit House passiert war.

"Sie wollen mir doch nicht weis machen,dass es ihnen gut geht. Ich werde hier solange bleiben,bis sie mir gesagt haben was vorge-
fallen ist. Wenn sie wollen,kann ich auch Wilson anrufen,der wird bestimmt zu tage bringen,was mit ihnen passiert ist." Sie ver-
schränkte die Arme und sah ihn abwartend an. House warf nur einen kurzen Blick auf sie und dann wieder runter auf den Boden,
er sah ein,dass er nicht so einfach aus der Sache rauskam. Wilson wollte er auf keinen Fall hier haben,schon Cameron allein
brachte ihn in Nöten. Er kämpfte mit sich und nach langen Minuten seufzte er auf.
"Wenn ich es ihnen sage,dann müßen sie mir versprechen es niemanden, aber wirklich niemanden zu erzählen! Egal wie sehr man
sie bedrängt! Können sie mir darauf ihr Wort geben?"
House hob seinen Kopf und sah sie eindringlich an. Cameron nickte und versprach es ihm.
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Re: Der Flug ins Ungewisse
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Kapitel 4

Nocheinmal holte House tief Luft,hielt sich wieder die Rippen und nahm zwei Vicodintabletten,ehe er leise anfing zu reden.
"Als ich vor einigen Tagen abends nach Hause kam,hatte ich noch einen sehr unangenehmen Besuch bekommen. Drei kräftige
Kerle haben mir sehr deutlich zu verstehen gegeben,dass jemand mit meiner Behandlungsart nicht einverstanden war.
Sie nannten keinen Namen,aber ich kann mir schon denken,wer es gewesen sein könnte. Sie hatten richtigen Spaß daran mich
zu vermöbeln. Die wußten genau,wo sie hinschlagen mußten um es schön schmerzhaft zu machen. Ich hatte versucht mich
so gut ich konnte zu wehren,aber es schien sie sogar noch anzustacheln. Als ich den Widerstand aufgab, haben sie von mir
gelassen und gesagt,daß sie wieder kommen würden,wenn ich nur ein Wort sage und darauf hab ich nun wirklich keine Lust. Die
waren sehr geübt darin,es war nicht das erste Mal das sie dies taten. Sie prahlten richtig mit ihren Aufträgen,die sie für diese
Person bisher schon erledigt hatten. Nun wissen sie,was vorgefallen ist. Sollten sie nur ein Wort zu jemanden sagen,sind
sie gefeuert! Und ich werde dafür sorgen,daß sie in diesem Bundesstaat nie mehr als Ärztin arbeiten dürfen.
Sie haben mein Wort drauf,daß ich dies tun werde! Denken sie nur nicht,daß ich die Sache so einfach unter den Tisch
fallen lasse,ich werde mich schon noch rächen. Aber alles zu seiner Zeit,es muß gut durchdacht und vorbereitet werden. Kein
Geld der Welt kann mich daran hindern und wenn es das Letzte ist,was ich in meinem beschiessenen Leben noch tun werde.
Auch kein gutes Zureden von Cuddy, Wilson oder sonst jemanden,bringt mich von diesem Vorhaben ab."
House hatte sich so in Rage geredet,daß Cameron schon Angst bekam,er würde hyperventilieren. Hastig griff er nach seiner
Tablettendose und ließ drei Vicodintabletten in seine Hand fallen,die er sofort trocken schluckte.


Cameron hatte still zugehört und die Augen entsetzt aufgerissen. Wer würde soetwas veranlassen,nur weil er mit der Behandlung
nicht zufrieden war? Normalerweise würde man sich bei dem Vorgesetzten des Betroffenen beschweren,aber nicht gleich einige
Schlägertypen anheuern,die mit äußerster Brutalität zu Werke gingen. Noch immer glaubte Cameron an das Gute im Menschen,
obwohl ihr so langsam Zweifel kamen und sie ihre Weltanschauung vielleicht nocheinmal neu überdenken sollte. Sie hatte in ihrem
Leben schon einiges erlebt oder gehört,aber noch nie wurden Ärzte wegen ihrer Behandlungsmethoden körperlich angegangen.
Dies nahm Dimensionen an,mit denen sie überhaupt nicht mehr klar kam.
Das House dafür sorgen würde,daß sie keinen Job mehr als Ärztin bekommen würde,glaubte sie ihm sofort.

"House sie müßen sich untersuchen lassen! Wer weiß was die Kerle bei ihnen angerichtet haben. Bitte,lassen sie mich nachsehen.
Ich werde auch versuchen ganz vorsichtig zu sein. "
House schüttelte erst mit dem Kopf,aber dann nickte er. "Okay,dann tun sie,was sie nicht lassen können."
Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte er sein T-Shirt auszuziehen. Cameron griff wortlos zu und half ihm dabei. Sie mußte
hart schlucken,als sie den Rücken sah,da war kaum eine Stelle,die nicht rotblau schimmerte. Wie würde wohl die Vorderseite
aussehen? Cameron machte sich auf einiges gefasst. Auch der Brustbereich zeigte eine Unmenge von Hämatomen auf.
Besonders die Bauchgegend machte ihr Sorgen. Wenn sein Oberkörper schon als Sandsack benutzt worden war,was war dann
mit seinen Beinen? Cameron brachte House dazu sich auch seine Beine ansehen zu dürfen.
Auch die waren mit blauen Stellen übersät.Das geschädigte Bein sah übel aus,wenn man genau hinsah,konnte man sogar noch
einen Stiefelabdruck auf dem Narbengewebe erkennen. Einige Stellen schienen aufgerissen zu sein und man konnte
getrocknetes Blut sehen. Die Burschen wußten wirklich,wo sie hinlangen mußten um ihm zu quälen.
House mußte ja unter höllischen Schmerzen leiden. Wie konnte er nur damit laufen und arbeiten gehen?
Für sie war im Moment nur wichtig,daß House so schnell es geht richtig versorgt wurde. Nachdem sie seine Verletzungen
begutachtet hatte,seufzte sie auf und wandte sich an ihn.
"House,ich kann hier nicht viel für sie tun,sie gehören ins Krankenhaus. Seien sie nicht so ein Sturkopf! Sie können ja bei der
Geschichte mit dem Sturz vom Bike bleiben und ich gab ihnen mein Wort,daß ich nichts sagen werde. Aber ich kann sie beim
besten Willen nicht unbehandelt lassen! Und sich rächen wollen,die Idee finde ich absolut nicht gut. Sie würden sich dann genau
auf das selbe Niveau hinab begeben,wie der andere. Zeigen sie ihn an und lassen sie den Behörden Zeit ihre Arbeit zu machen.
Ich werd jetzt einen neuen Teller Suppe für sie holen und sie überdenken bitte meine Worte. Ich möchte sie nicht im Knast
besuchen müßen. Nur damit der Herr seine Befriedigung und Rache hat."
Damit nahm sie den Teller mit der kalten Suppe und verlies das Zimmer.

House sah ihr nachdenklich hinterher. Er wußte,daß sie recht hatte und er seine Verletzungen unbedingt behandeln lassen mußte.
War er wirklich nur darauf bedacht sich zu rächen? Cameron gab ihm zu denken. War er in seiner Weltanschauung schon so ver-
korkst,daß er nur noch alles schwarz und trostlos sah. Gleiches mit Gleichem zu vergelten,war noch nie die richtige Lösung
gewesen,wie es die Vergangenheit ihm schon mehrmals gezeigt hat.
Ihm war nur nicht wohl bei dem Gedanken,Wilson Rede und Antwort stehen zu müßen. Er wußte,wie hartnäckig und nervend
sein Freund werden konnte. Vorsichtig legte er sich wieder hin und schloß erschöpft die Augen. Die Schmerzen wurden wieder
schlimmer und er versuchte dagegen anzugehen in dem er sein Vicodin nahm.
Cameron war in der Zwischenzeit wieder ins Zimmer zurückgekommen und stellte einen neuen Teller auf den Beistelltisch.
Aus den Augenwinkeln heraus sah sie,daß House erneut zum Schmerzmittel griff und mehr zu sich nahm,als für ihn gut war.
"House,versuchen sie eine Kleinigkeit zu essen. Sie müßen ja nicht gleich den ganzen Teller leeren,aber ein paar Löffelchen
sollten es schon sein. Wann haben sie das letzte Mal etwas zu sich genommen? Mir ist klar,daß es sich mit Schmerzen nicht
gut essen läßt,aber sie als Arzt sollten schon wissen,was sie dringend nötig haben. Ihre Pillen auf leeren Magen zu nehmen,
scheint mir auch nicht das Ideale zu sein."

Genervt öffnete House seine Augen wieder."Sie sind schlimmer als Wilson! Na gut,ich probieres. Geben sie schon her."
Cameron wartete bis House sich aufgesetzt hatte und gab ihm dann den Teller.
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Lieblingscharakter: House

Re: Der Flug ins Ungewisse
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Kapitel 5


Nach zwei Löffel schob er den Teller angewiedert von sich. Zu einem war er kein Freund von Suppe und zum anderen hatte
er heftige Schmerzen,die er nicht unbedingt vor Cameron zeigen wollte. Leider hatte sie ihn genaustens beobachtet und so
bemerkte Cameron was los war. Sie nahm den Teller und brachte ihn zurück in die Küche. Als sie wieder ins Schlafzimmer
kam,lag House auf der Seite und krümmte sich vor Schmerzen. Ohne lange zu überlegen nahm Cameron ihr Handy zur Hand
und rief einen Krankenwagen für House. Sie berührte ihn leicht an seiner Schulter und drehte ihn sachte zu sich um.
Dabei sah sie,wie Blut aus seinem Mundwinkel lief. Nur mit Mühe konnte sie ihr Erschrecken verbergen. Sie wollte ihm nicht
zeigen,wie ernst sein Zustand war.
" House,ich hab einen Krankenwagen gerufen. So geht es nicht weiter,ich bringe sie ins PPTH und da werden sie komplett
durchgecheckt. Ich weiß,daß sie dies nicht wollen,aber sie sehen doch selbst,daß es nicht anders geht. Ich gab ihnen das
Versprechen,daß keiner erfahren wird,was passiert ist,wir bleiben bei der Unfallstory. Bleiben sie liegen,ich werd schnell
einige Sachen für sie zusammenpacken und wenn sie nichts dagegen haben,auch ihre Behandlung übernehmen."
House nickte nur kurz,ihm war nicht nach reden zumute. Erschöpft schloß er seine Augen und bekam nur noch im Unterbe-
wußtsein mit,wie man ihn auf eine Trage legte und ins Auto schob. Cameron hatte bei Chase,der Dienst in der Notaufnahme
hatte,angerufen und ihr Kommen angekündigt. So wartete er bereits auf die Ankunft von House.
"Was ist passiert,Cameron?" "Er hatte wohl mit seinem Bike einen Unfall. Das hatte er mir jedenfalls gesagt,ehe ich ihn herbrachte."
Chase beugte sich über House und leuchtete mit seiner kleinen Stabtaschenlampe in dessen Augen. Der grelle Lichtstrahl
veranlaßte House dazu seinen Kopf leicht wegzudrehen. Er versuchte mit seiner Hand den Arm von Chase festzuhalten,verfehlte
ihn aber immer wieder. Unruhig drehte er sich von einer Seite auf die andere,dann setzte er sich auf und versuchte vom Behand-
lungstisch runterzusteigen. Chase konnte ihn nur mit leichter Gewalt wieder auf die Liege zurückdrücken,was House mit einem
schmerzhaften Aufstöhnen quittierte. Leise fluchte Chase vor sich hin denn House war einfach nicht gewillt mitzuspielen. Hilflos sah
er zu Cameron rüber. Foreman seinerseits versuchte House vergeblich Blut abzunehmen.
"Könntest du bitte mal seinen Arm festhalten. Ich kann nichts erkennen,wenn er so unruhig ist. Wenn House weiter den wilden
Mann makiert,gebe ich ihm was zur Sedierung. Der ist ja schlimmer,als ein Kleinkind!"
Cameron hielt den Arm von House vorsichtig fest und sprach beruhigend auf ihn ein.
"House,sie müßen ruhig liegen bleiben. Sie erschweren uns so nur die Arbeit. Sie wissen doch selbst,wie wichtig die Eingangs-
untersuchung ist. Lassen uns bitte unsere Arbeit machen. Ich weiß,daß sie Schmerzen haben,aber wenn sie mitarbeiten sind sie
bald verschwunden. Sobald wir mit den Untersuchungen fertig sind, kommen sie in ein ruhiges Zimmer und ruhen sich aus.
Ich werd dafür sorgen,daß man ihnen nicht noch mehr unnötige Schmerzen zufügt,versprochen."
Irgendwie schienen die Worte bei House angekommen zu sein,denn er nickte und lag nun ruhig da. Immer wieder versuchte er
Augenkontakt zu Cameron zu halten,die ihm aufmunternd zunickte. Chase und Foreman waren darüber erstaunt,aber sie hatten
keine Zeit groß darüber nachzudenken.

Nach mehreren Stunden Untersuchung lag House endlich im einem ruhigen Eckzimmer und schlief. Über einen Tropf sorgten
Schmerzmedikamente dafür,daß sein geschundener Körper eine Ruhepause bekam. Cameron hatte überlegt ihm noch eine
Magensonde legen lassen um sein Gewichtsverlust auszugleichen,hatte sich aber dagegen entschieden. Lieber wollte sie House
dazu bringen,kleine Mahlzeiten mehrmals über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Eine Sonde konnte ihm immer noch ein-
gesetzt werden,sollte er weiter an Gewicht verlieren.
Im Gemeinschaftsbüro der Diagnostischen Abteilung saßen Cameron,Chase und Foreman über den Untersuchungsergebnissen
und werteten diese aus. Lange sagte keiner was bis Chase seinen Kopf hob.
"Glaubt ihr wirklich,daß House einen Unfall mit seinem Bike hatte? Ich denke eher,er wurde als Sandsack benutzt. Habt ihr die
Verletzungen an seinen Beinen gesehen? Da waren Stiefelabdrücke zu erkennen. Wie sollte er sowas bei einem Sturz bekommen?
Schaut doch mal die Aufnahmen vom CT,MRT und Röntgen an,er hat 2 gebrochene,2 angebrochene Rippen,die Magenschleim-
haut ist eingerissen,seine linke Niere gequetscht,Hautabschürfungen und leichte Verbrennungen an Oberkörper und den Beinen.
Es gibt kaum eine Stelle an seinem Körper,die nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ihr könnt sagen was ihr wollt,in meinen
Augen ist House verprügelt worden. Man sollte Cuddy und die Polizei informieren."
"Und was willst du der Polizei sagen? Der Einzig, der weiß was vorgefallen ist House. Aber ihn kann man im Moment nicht dazu
befragen."
Foreman stand auf und goß sich eine Tasse Kaffee ein.
"Aber mach ruhig,wenn du unbedingt gefeuert werden willst. Du weißt genau,wie sauer er werden kann,wenn man sich unge-
fragt in seine Sachen einmischt. Seine Verletzungen sind sowohl durch einen Unfall als auch durch eine Prügelei zu erklären.
Mich würde nur interessieren,wer jetzt seine Behandlung übernimmt,ist es Cuddy oder Wilson."
"Die Frage kann ich euch beantworten,Jungs. Die Behandlung für House übernehme ich. Er ist damit einverstanden. Bevor ich
ihn hergebrachte,haben wir es so ausgemacht. Tut mir bitte einen Gefallen und laßt Cuddy soweit es geht aus dem Spiel.
Im Moment ist House nicht gut auf sie zu sprechen und ich möchte nicht,daß durch Streitereien seine Genesung gefährdet wird.
"Wie, du übernimmst ihn? Was weiß du genau,Cameron. Und wieso warst du bei ihm? Es war schon komisch,daß du House so
leicht beruhigen konntest und immer Augenkontakt zu ihm gehalten hast. Hast du was mit ihm zu laufen?" Chase sah seine
Kollegin fragend an. Nun war sie etwas in die Ecke gedrängt worden,was sollte sie sagen ohne noch mehr Fragen aufzuwerfen.
Krampfhaft überlegte sie sich eine plausible Erklärung. Sie wollte grade etwas sagen,als Wilson ins Gemeinschaftsbüro gestürmt
kam. Er stoppte kurz vor Cameron und sah sie fragend an.
"Cameron,was ist passiert? Sie haben doch die Einkäufe zu House gebracht...wieso ist er nun hier Patient?"
Wilson war ganz außer Atem und Cameron legte ihm beruhigend ihre Hand auf seinen Arm.
"Ganz ruhig,Wilson. Es nützt ihm nichts,wenn sie hier wie ein aufgescheutes Huhn durch die Gegend rennen. Setzen sie sich, trinken
sie in Ruhe einen Kaffee und ich sage ihnen was passiert ist. Aber wer hat sie denn informiert? Weiß es Cuddy auch schon?"
Sie schob Wilson sanft zum Tisch und drückte ihn auf einen Stuhl. Foreman hatte Wilson eine Tasse hingestellt und nun wartete er
genauso wie Chase gespannt auf das was Cameron zu erzählen hatte. Wilson setzte sich an den Tisch und nahm dankend den
Kaffee entgegen.
" Eine Schwester informierte mich,als ich wegen eines Patienten unten war. Ob Cuddy es auch weiß,kann ich nicht sagen,ich hab
sie jedenfalls nicht gesehen. Aber was ist nun passiert,Cameron?"
Cameron hatte sich ebenfalls mit ihrer Tasse an den Tisch gesetzt und sah kurz in die Runde,ehe sie zu erzählen begann.
" Ich hab,wie sie mich gebeten haben Wilson,die Einkäufe zu House gebracht. In der Wohnung war es ruhig,er schlief noch,so habe
ich die Sachen weggeräumt und ihren Rat befolgt. Für House hatte ich eine leichte Suppe gekocht,die Zutaten hatten sie ja
eingekauft. Als ich ihn dann geweckt habe,hatte er mich angemotzt und wollte mich wieder rausschmeißen. Aber er schien nicht
auf der Höhe zu sein. House hatte innerhalb kürzester Zeit mehrfach Vicodin geschluck,er mußte starke Schmerzen haben,aber sie
kennen ja ihren Freund,der ist verschloßen wie eine Auster. Als er aufstehen wollte,ist er mehr oder weniger aus dem Bett gefallen.
Ich konnte ihn dann schließlich überreden,mir seine Verletzungen zu zeigen. Diese waren so massiv,daß ich bei ihm zu Hause
nichts machen konnte. Immerhin hatte er versucht etwas Suppe zu essen,aber hat es schnell wieder sein gelassen. Ich hab den
Teller wieder rausgebracht und als ich zurück ins Schlafzimmer kam,hatte er vor Schmerzen gestöhnt und Blut lief aus seinem
Mund. Da hab ich einen Krankenwagen gerufen und ihn hergebracht. Diesmal hatte er sich nicht gewährt,also ging es ihm ziemlich
dreckig. Als ich ihn fragte,ob ich seine Behandlung übernehmen soll,war er einverstanden. Sie nun wißt ihr,was vorgefallen ist.
Wilson,sie hatten recht,er hat ziemlich an Gewicht verloren. Ich überlege,ob wir ihm eine Sonde einsetzen sollen oder noch etwas
damit warten. Vielleicht ißt er ja wieder,wenn die schlimmsten Schmerzen abgeklungen sind."