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Sandy House
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Titel: Das Tagebuch der Elizabeth Jane Cuddy
Autor: Sandy House
Fandom: House M.D.
Charaktere: Dr. Gregory House :house16: , Dr. Lisa Cuddy :cuddy22: , Dr. James Wilson, Dr. Robert Chase, Dr. Remy Hadley, Dr. Allison Cameron, Dr. Eric Foreman, Dr. Chi Park, Dr. Jessica Adams, Dr. Chris Taub und einige mehr
Spoiler: Nein
Disclaimer: Die Figuren von House und Co. gehören nicht mir, sondern NBC Universal, FOX und derer Tochterunternehmen.

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Diese FF widme ich meiner treuen Leserin Sonny. :knuddel: :kiss: :friends:

Achtung: Die Tagebucheinträge wurden leicht verändert.

Vielen Dank an Lisa Cuddy für den künstlerischen Beitrag zur FF. :friends: :knuddel: :kiss:

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Das Tagebuch der Elizabeth Jane Cuddy

-1-

New Orleans, 01.03.1865

Liebes Tagebuch,

Es sind wirklich harte Zeiten. Noch immer herrscht Krieg. Ich kann es bald nicht mehr länger mit ansehen wie unsere Landsleute gegenseitig aufeinander los gehen. Wir sind doch eine Nation. Dieser Kampf zwischen Nord- und Südstaaten, Union gegen Konförderation, sollte endlich aufhören. Aber heute ist etwas passiert, das mir genug Kraft gibt, um diese schrecklichen Zeiten des Bürgerkriegs zu überstehen.

Ich bin einem jungen Unionssoldaten begegnet. Er ist gut aussehend und hat strahlend blaue Augen. Die leuchten wie Eiskristalle. Ich habe ihn angesehen und schon war es um mich geschehen. Ich bin unwiderruflich in ihn verliebt. Gregory William House ist sein Name. Ein charmanter Mann. Nur leider werden wir uns nur im geheimen Treffen können, schließlich gehört er zu den feindlichen Truppen. Aber er hat zu mir gesagt, dass er mich auf jeden Fall wieder sehen will und zwar schon bald. Irgendwie wird er schon einen Weg finden, hat er zu mir gesagt und ich glaube ganz fest daran.

Elizabeth Jane Cuddy

New Orleans, immer noch 01.03.1865

Liebes Tagebuch,

Ich habe dir ja schon geschrieben, wen ich kennen gelernt habe, aber noch nicht wo. Es war heute Morgen in der Stadt. Er war mit seinen Truppen unterwegs um zu plündern. Als er mich jedoch entdeckte, blieb er kurz stehen und sah mich an. Dann kam er direkt auf mich zu, nachdem er irgendetwas zu seinen Kameraden gesagt hatte. Wahrscheinlich, dass er mich als eine Art Trophäe nehmen wollte und sie schon mal vorgehen sollten. Als der junge Soldat jedoch bei mir war, stellte er sich höflich vor und ich nannte ihm auch meinen Namen. Ihm gefiel er. Außerdem machte Greg mir Komplimente und dass er mich bald wieder sehen möchte.
„Das wird doch sicher schwierig. Du gehörst zu den Unionstruppen. Mit denen darf ich mich nicht abgeben. Wir Südstaatler sollen die Konföderierten unterstützen. Wenn dann können wir uns nur heimlich sehen.“, sagte ich zu ihm.
„Ich weiß. Ich käme auch in Teufels Küche, wenn herauskommen würde, dass ich mich mit einer Frau aus den Südstaaten treffe. Ich muss los, sonst bekomme ich noch Ärger.“, sagte er und lief zurück zu seinen Kameraden. Die in einiger Entfernung auf ihn gewartet hatten. Ich ging auch weiter meines Weges und hoffte ihn bald wieder zu sehen.

Elizabeth Jane Cuddy

New Orleans, 02.03.1865

Liebes Tagebuch,

Heute habe ich dem jungen gut aussehenden Unionssoldaten heimlich eine verschlüsselte Botschaft zu kommen lassen. Du weißt schon wen ich meine. Gregory William House. Ich habe mich in ihn verliebt. Ich weiß, dass es klüger wäre keinen Kontakt mehr zu ihm aufzunehmen, aber es geht einfach nicht anders. Es ist wie ein Zauber. Ich glaube zwar nicht an Magie, aber damit kann man das Gefühl denke ich ganz gut vergleichen.

Es war nicht einfach ihm meine Nachricht zu kommen zu lassen. Das kannst du dir ja sicherlich vorstellen. Schließlich ist Krieg und was das Ganze zusätzlich noch erschwert, er gehört zu den feindlichen Truppen. Allein schon es sicher aus dem Haus zu schaffen, war in diesen schlimmen Tagen schon so was wie ein Kunststück. Man muss ständig und vor allem auf der Hut sein. Als ich so durch die Straßen zog, begegnete ich unterwegs noch einem Bekannten. Es war George Miller, ein junger Soldat der Konföderierten.
„Elizabeth, was machst du denn hier so ganz allein? Weißt du denn nicht, dass es zur Zeit sehr gefährlich, ist allein herum zu laufen? Stell dir vor, dich würde eine Truppe von Unionssoldaten erwischen.“, sagte er zu mir besorgt.
„Danke, das ist sehr nett, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber das brauchst du nicht.“, antwortete ich. Ich hatte zwar schon etwas Angst, ließ es mir aber nicht zu sehr anmerken. Außerdem hatte ich ein Ziel, das ich nicht aus den Augen ließ. Auf gar keinen Fall.

Ich hatte Glück, dass ich nicht durchs Schlachtfeld musste, um zur gegnerischen Festung zu gelangen. Das blieb mir Gott sei Dank erspart. Mit Sicherheit hätte ich das wohl auch nicht überlebt. Ständig knallen Schüsse durch Gewehre oder Kanonen. Die Luft ist erfüllt vom Rauch des Schwarzpulvers und durch den Rauch, der durch die Flammen von brennenden Häusern entsteht. Ja, richtig. Zur Zeit ist Brandstiftung fast an der Tagesordnung. Außerdem gehen die Soldaten von Union und Konförderation mit Bajonetten aufeinander los.

Ich traf Greg allein vor einem Wirtshaus. Er wollte gerade hineingehen. Anscheinend hatte er so was wie Freigang bekommen. Eine Art Belohnung nehme ich an. Ich kenne mich da nicht so gut aus oder vielleicht hat er sich auch einfach nur raus geschlichen. Keine Ahnung. Jedenfalls rief ich nun: „Greg, warte!“ Blitzschnell drehte sich der Angesprochene zu mir und sah mich mit seinen eisblauen Augen, die wie Kristalle funkelten an.
„Elizabeth, was machst du denn hier? Es ist gefährlich in diesen Zeiten allein auf der Straße zu sein. Du solltest lieber nicht allein herum laufen.“, sagte er nun genau das, was auch schon George zu mir gesagt hatte.
„Danke, ich weiß es zu schätzen, dass du dir Sorgen um mich machst, aber du bist ja schließlich auch allein unterwegs.“, antwortete ich. „Ja, stimmt. Das ist aber was anderes. Erstens bin ich ein Mann und zweitens bin ich ein guter Soldat. Ich weiß mich zu verteidigen.“, entgegnete Gregory William.
„Glaubst du etwa ich könnte das nicht?“, fragte ich ihn gespielt gekränkt.
„Doch, sicherlich. Aber was machst du als Lady, wenn du allein auf eine ganze Horde von meiner Truppe triffst. Du bist doch noch nicht mal bewaffnet.“, machte er sich weiterhin Sorgen um mich.
„Vergiss es. Darum mache ich mir jetzt keine Gedanken. Ich habe hier etwas für dich.“, sagte ich und gab ihm meine verschlüsselte Nachricht. Allerdings stimmte das nicht so ganz. Ich machte mir schon Gedanken, aber das ließ ich mir nicht anmerken.
„Danke, aber die solltest du dir machen. Ist sicherer, vor allem im Moment. Schließlich ist immer noch Krieg.“, sagte der Unionssoldat, steckte den Zettel in eine Tasche seiner Uniform und ging ins Wirtshaus. Ich verabschiedete mich und hoffte ihn bald wieder zu sehen.

Elizabeth Jane Cuddy
Zuletzt geändert von Sandy House am Fr 17. Aug 2012, 13:38, insgesamt 13-mal geändert.
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-2-

New Orleans, 03.03.1865

Liebes Tagebuch,

Heute habe ich Antwort von Greg bekommen. Natürlich auch verschlüsselt. Schließlich soll kein Unbefugter erfahren, was wir uns schreiben. Seine Nachricht hat mich wirklich gefreut. Er will sich eine Uniform der Konföderierten besorgen und in dieser Verkleidung mir einen Besuch abstatten. Schließlich kann er nicht mit seiner Unionsuniform in unserem Haus auftauchen. Mein Vater würde ihn umbringen. Er hasst die „Yankees“.
Meine Mutter hält sich da raus. Doch Dad sagt, dass ich nur einen Südstaatler heiraten darf. Pff, als ob ich mir das vorschreiben lassen würde.

Ich hatte gerade die Botschaft zu Ende gelesen, als ich von unten die Stimme einer Bediensteten hörte. Sie stand bestimmt wieder am Fuß der Treppe.
„Miss Cuddy, kommen Sie bitte runter. Es gibt Essen.“, rief sie.
„Ja.“, antwortete ich knapp. Dann versteckte ich den Zettel unter der Matratze meines Bettes und ging nach unten ins Erdgeschoss, wo sich das Esszimmer befand. Dort angekommen nahm ich am Tisch Platz. Mein Vater saß auch schon da, ebenso wie meine Mutter und meine Schwester. Das Dienstmädchen brachte die Speisen. Na ja, eigentlich waren alle die für uns arbeiteten Sklaven, denn Dad bezahlte die Leute nicht für ihre Arbeit. Mein Vater kann über die Ziele der Union nur mit dem Kopf schütteln.
„Diese „Yankees“ sind doch verrückt. Die wollen tatsächlich die Sklaverei abschaffen. Was für ein Unsinn.“, sagte er dann immer. Ich ärgere mich jedes Mal darüber. Mich macht das richtig wütend und ich muss mich zusammenreißen, dass ich ihm nicht mal die Meinung sage. Wenn es nach mir gehen würde, könnte die Union ruhig gewinnen. Die haben vernünftigere Ansichten als die Konföderierten. Doch für unsere Truppen sieht es sowieso nicht gut aus. Alles deutet darauf hin, dass die Union gewinnen wird. Lange wird das sicher nicht mehr dauern.

Es war nicht gerade ein üppiges Mahl, aber das ist ja auch kein Wunder. Schließlich ist Krieg. Wir können froh sein, dass es noch so gut geht. Heute gab es Fleisch, Kartoffeln und Salat. Mengenmäßig war es zwar nicht viel, aber wir wurden satt. Zumindest einigermaßen. Nachdem alle fertig aufgegessen hatten, ging ich wieder nach oben in mein Zimmer. Ich hatte mal wieder ziemliche Langweile. Mein Vater verbiet mir es mir allzu oft nach draußen zu gehen, erst jetzt nicht ohne männliche Begleitung. Na ja, er machte sich eben Sorgen um mich. Das kann ich ihm wirklich nicht übel nehmen, zumal es wirklich sehr gefährlich da draußen ist. Aber ich komme mir vor wie ein Vogel in einem goldenen Käfig, denn arm ist meine Familie nicht gerade. Mein Dienstmädchen ist bei mir und ich unterhalte mich mit ihr. Sie heißt Mary und ist sehr nett. Mit meiner Schwester Kathy verbringe ich zwar auch viel Zeit, aber sie hat ja auch eine Bedienstete, mit der sie sprechen kann und die so was wie eine Gefährtin ist. Zumindest für uns beide. Für meinen Dad sind sie bloß Sklaven. In diesem Punkt werden er und ich uns wohl nie einig werden.
„Mary, ich muss dir etwas erzählen.“, fing ich an, während sie meine wunderschönen lockigen brünetten Haare bürstete und frisierte.
„Was denn, Miss Cuddy?“, fragte sie höflich.
„Mary, du weißt doch, dass du mich Elizabeth nennen sollst, wenn wir unter uns sind. Da brauchst du doch nicht immer so förmlich zu sein.“, antwortete ich lächelnd.
„Ja, natürlich Mi…ich meine Elizabeth.“, entgegnete sie und fuhr mit ihrer Arbeit fort.
„Ich habe da einen bezaubernden jungen Mann kennen gelernt. Er heißt Gregory William House. Es war sofort um mich geschehen, als ich ihn sah. Ich bin in ihn verliebt.“, schwärmte ich ihr vor.
„Das freut mich, aber er ist doch einer von uns, oder? Ich meine, er ist doch ein Südstaatler?“, erkundigte sie sich etwas beunruhigt.
„Nein, er gehört zu den Nordstaaten. Ich muss ihn aber mal genau fragen, woher er kommt. Greg will mir bald einen Besuch abstatten, das hat er mir geschrieben. Aber verrate es keinem.“, sagte ich freudig. Ich konnte es kaum noch erwarten. Mary war jedoch anzumerken, dass sie Angst hatte. Ich konnte es ihr auch nicht verübeln, schließlich kannte ich meinen Vater und wusste, was los sein würde, wenn er es herausfinden würde. Aber daran durfte ich einfach nicht denken. Seine Verkleidung wird schon nicht auffliegen.

Elizabeth Jane Cuddy
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 19. Jun 2012, 18:36, insgesamt 2-mal geändert.
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-3-

Dr. Lisa Cuddy schlug das Buch ihrer Vorfahrin zu und legte es auf den Nachttisch. Damit sie wusste, wo sie stehen geblieben war, hatte die Ärztin, bevor sie es zugeklappt hatte, ein Lesezeichen hineingelegt. Sie wollte gerade das Licht ihrer Nachttischlampe ausschalten, als sie von lautem Weinen geweckt wurde. Es war Rachel, ihre kleine Adoptivtochter. Rasch stand die Mutter des Mädchens auf und ging zu ihr, um zu sehen was los war. Im Kinderzimmer angekommen, hob die Klinikleiterin die Kleine aus ihrem Bett und nahm sie in den Arm. Nachdem Rachel sich wieder etwas beruhigt hatte, schaute die Endokrinologin nach, was die Ursache war. Nach kurzer Zeit wusste Lisa es. Die Windel war voll und musste gewechselt werden. Das tat sie dann auch und ging, als sie ihre Tochter wieder ins Bett gebracht hatte, ebenfalls schlafen.

Am nächsten Morgen auf der Arbeit hatte sie mal nicht viel zu tun. Eigentlich eine Seltenheit in ihrem Job. Also holte Lisa das Tagebuch, ein Geschenk von Greg, aus ihrer Tasche, schlug es an der Stelle auf, wo sie das Lesezeichen hineingelegt hatte und fing an zu lesen.

New Orleans, 04.03.1865

Liebes Tagebuch,

Heute bekam ich wieder eine Nachricht von Greg. Ich riss dem Boten den Zettel fast aus der Hand, weil ich es kaum mehr erwarten konnte zu lesen, was er geschrieben hatte. Ich rannte hinauf in mein Zimmer und fing eifrig an die Botschaft zu entschlüsseln. Als ich damit fertig war, nahm ich das Blatt Papier in die Hand und fing an zu lesen.

Liebe Elizabeth,

Unser Treffen muss leider noch etwas warten. Hab noch ein wenig Geduld. Schließlich ist gar nicht so einfach. Meine Leute und deine dürfen uns auf gar keinen Fall erwischen. Wenn die Tarnung auffällt, sind wir erledigt. Aber ich werde mich selbstverständlich rechtzeitig wieder bei dir melden, wann ich vorbei komme. Ich hoffe du bist nicht so sehr enttäuscht. Ich vermisse dich.

Dein Gregory William

Ich war allerdings etwas enttäuscht und ließ den Brief sinken. Kaum hatte ich den Zettel versteckt, klopfte es an die Tür.
„Herein.“, rief ich und Mary betrat den Raum.
„Ich störe doch hoffentlich nicht.“, sagte sie.
„Nein, tust du nicht.“, sagte ich zu der dunkelhäutigen Frau. Ich saß mit meinem langen, schicken Kleid auf dem Bett und blies Trübsal.
„Hey, irgendetwas ist doch los. Das sehe ich dir an.“, sagte sie.
„Na schön. Dir kann ich es ja sagen. Unser Treffen hat sich vorschoben. Ich weiß noch nicht wann er mich besuchen kommt. Aber er hat ja auch Recht. Wir dürfen nichts überstürzen, wenn er auffliegt, sind wir beide so gut wie erledigt.“, antwortete ich traurig.
„Ich hätte da vielleicht eine Idee, wie ihr euch eventuell schon schneller sehen könntet. Ist allerdings auch sehr riskant. Du würdest dich in sehr große Gefahr begeben. Ich weiß nicht, ob ich dir von meiner Idee erzählen sollte.“, sagte Mary.
„Nun sag es schon.“, sagte ich neugierig.
„Na schön. Wie wäre es, wenn du dir gefälschte Papiere besorgst und versuchst in die Nordstaaten in die Heimat von Gregory zu reisen? Er könnte ja dann Heimaturlaub beantragen und ihr könntet euch dort treffen. Allerdings wird es wegen dem Südstaatenakzent schwierig sein, euch als eine Nordstaatlerin auszugeben. Aber deiner ist glücklicherweise nicht sehr ausgeprägt. Wenn du dir Mühe gibst, könnte es vielleicht funktionieren. Dieser Plan würde aber auch einige Zeit in Anspruch nehmen.“, beendete das Dienstmädchen seine Erzählung. Ich hatte ihr aufmerksam zugehört und sagte dann: „Ja, den Plan finde ich gut, nur was sage ich meinem Dad? Ich kann ja schließlich nicht einfach so mit unserer Kutsche verschwinden.“
„Uns fällt sicher noch etwas ein.“, versuchte Mary mich aufzumuntern.
„Ja, bestimmt. Ich werde Greg gleich etwas von dem Plan schreiben. Mal sehen, was er davon hält. Hoffentlich versucht er nicht es mir auszureden. Ehrlich gesagt finde ich den Plan noch etwas besser. Ich wollte schon immer mal etwas anderes sehen als nur diese Stadt. Das wird bestimmt ein Abenteuer in den Norden zu reisen.“, sagte ich, ging rüber zu meinem Schreibtisch, holte Papier, Tinte und eine Feder. Ich schrieb alles chiffriert auf. Greg und ich konnten nur hoffen, dass unsere Post nicht durchsucht wurde. Sonst kämen wir beide in Teufels Küche.

Elizabeth Jane Cuddy

Plötzlich betrat eine Krankenschwester das Büro von Dr. Cuddy, der Klinikleiterin des Princeton Plainsboro Teaching Hospitals.
„Dr. Cuddy…“, fing sie an, wurde jedoch von der Endokrinologin unterbrochen.
„Lassen Sie mich raten. Es geht wieder um House, richtig?“, sagte sie genervt.
„Ja, er ist mal wieder nicht zum Dienst in der Ambulanz erschienen.“, antwortete die Krankenschwester, die pinkfarbene Scrubs trug.
„Ich kümmere mich darum.“, meinte die Ärztin nur, klappte das Tagebuch wieder zu, legte es in eine Schublade ihres Schreibtischs und machte sich auf den Weg zu House´Büro.

Wie von ihr erwartet, saß der Diagnostiker auf seinem Bürostuhl, hatte die Füße hochgelegt und schaute fern.
„House, was soll das? Sie haben noch Praxisstunden abzuleisten, also schwingen Sie gefälligst Ihren Hintern runter in die Klinik, haben Sie mich verstanden?“, sagte Cuddy verärgert und ging auf ihn zu, bis sie genau vor seinem Schreibtisch stand.
„Hey, Cuddy. Warum denn so böse? Wie geht´s ihren Zwillingen?“, sagte House und starrte genau in ihren Ausschnitt.
„Hören Sie auf meine Brüste an zu starren!“ Lisa war verärgert. Dann fügte sie noch hinzu.
„Machen Sie Ihre Arbeit.“ Dann drehte sich die Krankenhauschefin um und verließ den Raum. Greg schaute ihr noch hinterher und schaltete dann den Fernseher aus. Er wusste, dass er seine Chefin lieber nicht zu sehr verärgern sollte, also machte er sich widerwillig auf den Weg in die Ambulanz. Doch wenn er fertig war, mit dem Praxisdienst, würde er Cuddy in ihrem Büro wieder einen Besuch abstatten, um sie ein wenig mehr zu nerven.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 19. Jun 2012, 18:36, insgesamt 4-mal geändert.
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-4-

Die Klinikleiterin war wieder in ihr Büro zurückgekehrt und kümmerte sich weiter um die administrativen Dinge, die erledigt werden mussten. In der Mittagspause holte sie allerdings ihr Essen, das sie von zu Hause mitgebracht hatte hervor und ihr Tagebuch. Sie schlug es auf und fing an zu lesen. Dabei aß sie ihr Sandwich und ihr Obst.

Immer noch New Orleans, 05.03.1865

Liebes Tagebuch,

Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin immer noch unsicher. Mir fehlt im Moment die Entschlossenheit. Soll ich wirklich zu lassen, dass er es riskiert verkleidet hier aufzutauchen. Wenn seine Truppe ihn erwischen würde, dann wäre er in großen Schwierigkeiten. Die würden dann doch sicher denken, er wäre ein Verräter und die werden, milde ausgedrückt, sehr hart bestraft. Oder soll ich noch ein viel größeres Risiko auf mich nehmen und in die Nordstaaten reisen so wie Mary es vorgeschlagen hat? Fragen über Fragen gehen mir durch den Kopf. Außerdem erfordert das einiges an Zeit, um sich ordentlich darauf vorzubereiten. Auf der einen Seite ist es wirklich sehr wagemutig und leichtsinnig, auf der anderen aber ein großes Abenteuer und ich will endlich mal etwas erleben. Mal abwarten was Gregory dazu meint. Ich warte noch auf seine Antwort. Na ja, die wird sicher bald eintreffen. Ich muss mich nur noch ein bisschen in Geduld üben, auch wenn es mir schwer fällt. Im Gegensatz zu unseren Bediensteten habe ich nicht mal Arbeit, die mich ablenken könnte. Wenn Mary mit der Hausarbeit beschäftigt ist, verbringe ich einen Großteil meiner Freizeit mit meiner Schwester. Vor die Tür dürfen wir beide jedoch nicht besonders oft und wenn nur in Begleitung. Meistens, wenn wir überhaupt irgendwohin dürfen oder müssen, dann reisen wir mit unserer Kutsche.

„Elizabeth!“ Das war die Stimme meiner Mutter. Sie rief mich also ging ich wie es sich für eine brave Tochter gehört, zu ihr und fragte höflich: „Ja, was möchtest du von mir?“
„George Miller ist gerade gekommen. Ein reizender junger Mann. Er wäre genau der Richtige für dich.“, schwärmte meine Mom.
„Guten Tag, Elizabeth.“, begrüßte mich der Soldat, zog zur Begrüßung seinen Hut und machte eine kleine Verbeugung. Wie es sich für eine Dame gehörte, machte ich einen Knicks und hieß ihn hier willkommen.

Er blieb für eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen. George plauderte mit mir, meiner Mutter und meiner Schwester und nach ungefähr einer Stunde ging er dann wieder. Er meinte, er müsse wieder zurück zu seiner Einheit. Mir war das nur Recht. Meine Mutter mag ihn zwar für den richtigen Mann für mich halten, aber ich bin da anderer Meinung. Ich bin der Ansicht, dass jeder selbst bestimmen sollte, mit wem er zusammen sein will und wen er heiraten möchte.

Am späten Abend hatte ich mein Fenster geöffnet und schaute hinaus in den sternenklaren Nachthimmel. Es war Vollmond und dieser warf sein fahles Licht auf die Stadt und erhellte sie zusätzlich zu den Straßenlaternen. Dann schweifte mein Blick zu den umliegenden, die dunkle Schatten am Horizont warfen. Aber da war noch etwas das nicht ins Bild passte. Ein dunkler Umriss einer Person. Sie kam näher.
„Elizabeth, ich bin´s.“, hörte ich die Stimme von Gregory William.
„Psst! Sei leise, sonst hört dich noch jemand. Was machst du hier? Wenn dich hier jemand sieht…“, antwortete ich besorgt.
„Ich weiß, aber ich wollte dich unbedingt sehen.“, sagte er leise. Diesmal trug er keine Uniform, sondern normale Kleidung.
„Müsstest du nicht in deiner Festung sein? Deine Vorgesetzten und Kollegen werden doch sicher mittlerweile gemerkt haben, dass du nicht da bist.“, meinte ich immer noch mit einem mulmigen Gefühl.
„Eigentlich schon, ja. Aber heute nicht. Ich habe ab jetzt zwei Wochen frei. Morgen trete ich meinen Heimaturlaub an, den ich mir durch meine großartigen Leistungen in der letzten Zeit mehr als verdient habe.“, erklärte der Unionssoldat.
„Das freut mich, aber du hast mir nichts davon gesagt, dass du morgen fährst. Hast du meinen Brief schon bekommen?“, fragte ich neugierig.
„Ich habe es auch erst kurzfristig erfahren, dass mein Urlaub genehmigt wurde und wie der Zufall es will, fährt morgen eine Dampflok in meine Heimat. Ja, den Brief habe ich erhalten. Darüber müssen wir noch reden. Elizabeth, das ist wirklich unverantwortlich. Weißt du, was du da riskierst? Ich bin es nicht wert, dass du das tust. Ich will nicht, dass du dich wegen mir unnötig in Gefahr begibst.“, sagte Greg.
„Ich weiß, dass es gefährlich ist, aber du bist es auf jeden Fall wert das Risiko einzugehen. Sag mal, woher kommst du eigentlich? Also aus welcher Stadt und welchem Bundesstaat.“, erkundigte ich mich bei ihm.
„Aus Chicago, Illinois. Hör mal, ich muss jetzt los. Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Nun mache ich mich auf den Weg zurück zum Hotel. Ich habe mir eines ausgesucht, das in der Nähe des Bahnhofs liegt, damit ich es morgen nicht weit habe, um die Lokomotive zu erreichen.“, verabschiedete er sich von mir und verschwand so leise und unauffällig wie er gekommen war.

Elizabeth Jane Cuddy

Dr. Cuddy schlug das Tagebuch ihrer Vorfahrin wieder zu. Die Mittagspause war vorbei und sie musste weiter arbeiten. Lisa bearbeitete gerade einige Akten als House ihr Büro betrat.
„Was wollen Sie?“, fragte sie ihn.
„Nur ein bisschen bei Ihnen abhängen.“, antwortete er knapp und machte es sich auf ihrer Couch bequem. Die Füße legte er auf den Tisch, der davor stand.
„House, nehmen Sie die Füße vom Tisch. Sie können nicht hier herumlungern. Ich habe zu tun. Haben Sie denn keinen Fall?“, sagte die Klinikchefin genervt und stand auf.
„Nope. Na schön, wenn ich hier nicht willkommen bin, dann gehe ich eben zu Wilson.“, sagte Greg gespielt beleidigt.
„Ja, tun Sie das. Aber halten Sie mich nicht von meiner Arbeit ab. Haben Sie Ihren Praxisdienst schon erledigt?“, fragte ihn die Endokrinologin.
„Ja, habe ich. Sie brauchen mir also nicht noch welchen aufzubrummen. Bye.“, meinte der Diagnostiker, stand wieder auf und humpelte aus dem Zimmer. Cuddy rollte mit den Augen und nahm wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 19. Jun 2012, 18:37, insgesamt 2-mal geändert.
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-5-

Die restliche Zeit bis zum Feierabend verlief relativ ruhig. Wenn da nur nicht immer House wäre, mit dem sich sich herumärgern musste. Sie hatte festgestellt, dass er mal wieder mit dem Führen der Krankenakten ziemlich in Rückstand geraten war und musste ihn nun dazu bringen das nachzuholen. Keine leichte Aufgabe, denn der Diagnostiker fand den Papierkram einfach nur lästig und führte deshalb die Akten nicht besonders gründlich. Cameron war da ganz anders. Cuddy ging also in House Büro und öffnete die Glastür. Sie stellte sich genau vor seinen Schreibtisch.
„Was wollen Sie?“, fragte er leicht genervt.
„Ich will, dass Sie Ihre Arbeit machen. Sie sind mit ziemlich weit im Rückstand was das Führen der Patientenakten betrifft.“, sagte die Klinikchefin genauso unfreundlich.
„War´s das? Ich bin zu gut für Papierkram. Ich werde jemanden aus dem Team damit beauftragen, der das erledigt. Ich glaube Taub ist genau der Richtige für diese Aufgabe.“, antwortete Greg. Lisa rollte mit den Augen und meinte dann: „Was die administrativen Dinge betrifft, sollten Sie sich mal ein Beispiel an Cameron nehmen. Ihre Unterlagen sind immer bestens geführt.“
„Okay, dann frage ich die eben. So wie ich sie kenne, macht sie das sicher gerne.“, entgegnete der Diagnostiker stand auf und humpelte zur Tür hinaus. Cuddy verließ ebenfalls den Raum. House machte sich auf den Weg in die Notaufnahme, während die Endokrinologin wieder zurück in ihr Büro ging.

Zwei Stunden später hatte sie Dienstschluss und packte ihre Sachen zusammen. Dann verließ sie das Krankenhaus und fuhr nach Hause. Dort angekommen verabschiedete sie sich von ihrem Kindermädchen Marina und kümmerte sich nun um Rachel. Erst gegen Abend als die Kleine im Bett war, konnte Lisa es sich auf ihrer Couch bequem machen und etwas entspannen. Nachdem sie noch ein wenig ferngesehen hatte, beschloss die Ärztin sich ebenfalls schlafen zu legen, schaltete den Fernseher aus und ging müde in ihr Badezimmer. Dort putzte sich die Klinikchefin noch die Zähne und zog sich um. Die Endokrinologin schlüpfte in ihren Pyjama und begab sich im Anschluss in ihr Schlafzimmer. Als sie in ihrem Bett lag, schaltete sie noch das Licht ihrer Nachttischlampe an, holte sich das Tagebuch, schlug es auf und fing an weiter darin zu lesen.

New Orleans, 06.03.1865

Liebes Tagebuch,

Nachdem Greg verschwunden war, hatte ich es nicht länger ausgehalten. Ich habe meine Zofe Mary wach gemacht und mich, nachdem ich mich rasch umgezogen hatte, mit ihr aus dem Haus geschlichen. Natürlich lief das nicht ohne Widerworte ab, aber sie wusste, dass sie mir letzten Endes doch gehorchen musste. Zum Glück ist alles gut gegangen. Ich will nicht wissen, was los gewesen wäre, wenn mein Vater mich erwischt hätte. Als wir beide schließlich am Bahnhof angekommen waren, schauten wir gleich nach wann morgen früh ein Zug nach Chicago fahren würde. Gott sei Dank war es nur einer, sonst hätten wir nicht gewusst welcher Gregory nehmen würde. Abfahrt war um fünf Uhr morgens also noch ein paar Stunden Zeit, denn die Glocken der Kirchturmuhr schlugen gerade Mitternacht.
„Komm, wir sollten wieder nach Hause gehen.“, sagte Mary zu mir und dagegen hatte ich keine Einwände.
„Ja, hast Recht. Ist auch ziemlich kühl hier draußen.“, antwortete ich ihr und gemeinsam machten wir uns auf den Rückweg.

Kaum waren wir wieder zurück, legte ich mich ins Bett und mein Dienstmädchen tat es mir gleich. Doch ich hatte auch Angst zu verschlafen und dieser Gedanke hinderte mich daran einzuschlafen. Also blieb ich wach und lauschte dem Läuten der Kirchturmglocken. Als diese schließlich halb fünf schlugen, hielt mich nichts mehr. Eilig zog ich mich an und schlich mich erneut aus dem Haus. Ich weiß, dass ich mein Glück herausforderte, aber wieder lief alles wie am Schnürchen. Diesmal machte ich mich ohne Mary auf den Weg zum Bahnhof. Etwas außer Atem, ich war gelaufen, kam ich dort an und hörte schon das laute zischende Geräusch und sah den Dampf, der aus dem Schornstein der Lokomotive kam. Sie fuhr gerade am Bahnhof ein, als ich am entsprechenden Gleis ankam. Ich hielt an, um kurz zu verschnaufen. Bei dieser Gelegenheit sah ich mich schon mal nach Gregory William um. Kurze Zeit später entdeckte ich ihn. Ich schien auch in sein Blickfeld geraten zu sein, denn nun kam er auf mich zu. Seine bezaubernd eisblauen Augen sahen geradewegs in meine jadegrünen.
„Elizabeth, was machst du denn hier?“, fragte er verwundert, als er direkt vor mir stand. Seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern.
„Ich wollte mich von dir verabschieden.“, antwortete ich genauso leise. In meinem Bauch herrschte ein Gefühl als ob ganz viele Schmetterlinge darin wären. „Wo wohnst du eigentlich genau?“, erkundigte ich mich schließlich bei ihm. Er nannte mir die genaue Adresse, sagte aber dann skeptisch: „Warum willst du das wissen? Du hast doch nicht etwa vor mir hinterher zu reisen? Den Gedanken kannst du gleich wieder vergessen, hörst du?“ Ich wollte ihm gerade antworten, als das laute Dröhnen der Dampflok mich unterbrach.
„Ich muss los. Wir sehen uns bestimmt bald wieder, Elizabeth.“, verabschiedete er sich und bestieg mit seinem Gepäck die Lokomotive. Am liebsten wäre ich auch direkt eingestiegen, aber das ging leider beim besten Willen nicht. Ich blieb also noch einige Zeit am Bahnsteig stehen, solange bis der Zug nicht mehr zu sehen war und ging dann nach Hause.

Lisa Cuddy legte ein Lesezeichen in die entsprechende Seite, schlug das Buch zu, legte es auf den Nachttisch und schaltete das Licht aus. Sie war müde und morgen erwartete sie wieder einen anstrengenden Arbeitstag im Krankenhaus.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 19. Jun 2012, 18:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Am nächsten Morgen um fünf Uhr früh riss der Wecker die Ärztin aus dem Schlaf. Sie schaltete den Alarm aus und startete erst mal mit ein paar Yoga Übungen in den Tag. Rachel schien auch schon wach zu sein, denn sie weinte. Lisa eilte schnell ins Zimmer ihrer kleinen Adoptivtochter, hob das Mädchen aus ihrem Bettchen und nahm sie in den Arm. Als sich die Kleine wieder etwas beruhigt hatte, wechselte die Klinikleiterin ihr die Windeln und ging dann anschließend mit Rachel ins Badezimmer. Dort stieg sie in die Dusche und wusch sich. Danach schlüpfte sie in ihren Bademantel und ging mit Rachel im Arm ins Kinderzimmer, wo sie die Kleine wieder in ihrem Bettchen absetzte. Die Ärztin eilte dann wieder ins Badezimmer, föhnte und frisierte sich die Haare und putzte sich die Zähne. Als sie damit fertig war, ging Lisa in die Küche und warf dort einen kurzen Blick auf die Küchenuhr. Es war mittlerweile Viertel vor sieben. Heute würde Marina, ihre Nanny, gegen halb acht kommen. Also beschloss Cuddy schon mal zu frühstücken und ihrer Adoptivtochter etwas zu essen zu machen. Als die beiden fertig waren und die Klinikleiterin das Geschirr in die Spülmaschine geräumt hatte, klingelte es an der Tür. Die Endokrinologin öffnete diese und ließ das Kindermädchen herein.
„Guten Morgen, Dr. Cuddy.“, wurde sie von Marina begrüßt.
„Guten Morgen. Trifft sich gut, dass Sie schon hier sind. Ich muss mich schnell anziehen und dann ins Krankenhaus.“, antwortete Lisa und ließ die Nanny herein. Diese machte sich auch gleich an die Arbeit und kümmerte sich um Rachel, während ihre Arbeitgeberin sich umziehen ging. Als Cuddy damit fertig war, schnappte sie sich noch schnell ihre Aktentasche, verabschiedete sich von ihrer Kleinen mit einem Kuss auf die Wange und machte sich dann schnell auf den Weg ins Princeton Plainsboro Teaching Hospital.

Die Verwaltungschefin hatte heute einen stressigen Arbeitstag. Ständig kam jemand und wollte irgendetwas von ihr. Natürlich waren auch mal wieder Beschwerden über House dabei. Die Ärztin rollte mit den Augen. Das war ja nun wirklich nichts Neues. Als sie gegen elf Uhr mal ein paar freie Minuten hatte, beschloss die Endokrinologin mal dem Büro ihres besten Arztes einen Besuch abzustatten. Als sie dort ankam, öffnete sie die Glastür um den Raum zu betreten und was sie dann sah, gefiel ihr überhaupt nicht. House ließ sich gerade von einer blonden Schönheit massieren.
„Was ist…“, fing Cuddy an.
„Wäre es Ihnen lieber, wenn ich eine ordentliche Ladung Vicodin schlucken würde?“, entgegnete House.
„Ihr Bein massiert sie nicht.“, stellte die Klinikchefin trocken fest.
„Das wird sie noch. Irgendwann.“, beteuerte der Diagnostiker.
„Bewegen Sie Ihren Arsch in die Ambulanz. Dort haben Sie noch zwei Stunden abzuleisten. Außerdem haben sich schon wieder Patienten über Sie beschwert. Reißen Sie sich zusammen.“, fuhr Lisa ihn wütend an. Warum musste sie ständig auf ihn aufpassen wie bei einem kleinen Kind?
„Und was Sie betrifft: Packen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie.“, wandte Cuddy sich an die Masseurin. Dann verschwand die Ärztin wieder.

Es hatte gut getan mal ein wenig Luft abzulassen. Auch der restliche Arbeitstag blieb stressig. Erst am Abend verließ sie müde das Krankenhaus. Als Rachel im Bett war, hatte Lisa endlich ein wenig Ruhe und Zeit für sich. Sie machte es sich auf ihrer Couch bequem und schaltete den Fernseher ein. Doch sie schenkte den TV Programm keine große Aufmerksamkeit. Ihre Gedanken schweiften ab. Sie musste an House denken. Sie tat zwar oft so als ob sie genervt und wütend auf ihn wäre, was sicherlich auch oft der Fall war, aber sie mochte ihn auch sehr. Wenn sie ehrlich war, waren ihre Gefühle für ihn sogar noch größer. Eigentlich ging es ihr nicht anders wie ihrer Vorfahrin Elizabeth Jane. Bei dieser Gelegenheit fiel ihr das Tagebuch ein. Cuddy beschloss noch ein wenig darin zu lesen, also holte sie es und schlug es an der Stelle auf, wo sie das Lesezeichen hineingelegt hatte und fing an...

Als ich zu Hause in meinem Zimmer war, legte ich mich noch ein wenig schlafen. Allerdings nicht lange, denn ich wurde recht schnell wieder wach. Greg ist noch nicht lange weg und doch fehlt er mir schon jetzt.
„Elizabeth.“, rief nun meine Mutter. Ich ging zu ihr, um mich bei ihr zu erkundigen, was sie von mir wünschte. Daraufhin erzählte sie mir: „Morgen kommt General Wilkinson von den Konföderierten zu uns und ich möchte, dass du und deine Schwester euch so fein wie nur irgendwie möglich zu recht macht. Wer weiß, vielleicht wäre er ja der Richtige für Kathy oder dich. Ach, das wäre bestimmt schön, wenn er einen von euch zur Frau nehmen würde.“, schwärmte sie und fügte dann noch hinzu: „Ich werde Mary und Anne den Auftrag geben euch für den Besuch des Generals herzurichten.“ Dann verschwand sie wieder. Glücklicherweise sah sie nicht mehr wie ich eine Grimasse zog, als ob ich mich übergeben müsste. Warum nur wollte meine Mutter mich immer wieder mit irgendwelchen Männern, die sie für die richtigen hielt, vermählen? Mir und meiner Schwester stand morgen also mal wieder eine der zahlreichen Teegesellschaften, die meine Mutter veranstaltete, bevor.

Elizabeth Jane Cuddy


Lisa Cuddy schlug mit einem Gähnen das Tagebuch zu und beschloss schlafen zu gehen. Sie zog ihren Pyjama an, putzte sich die Zähne und legte sich dann ins Bett.

In der Zwischenzeit lag House auf dem Sofa im Wohnzimmer seines Apartments und sah fern. Er hatte die Füße auf seinen Wohnzimmertisch gelegt und genoß ein Glas Bourbon, das auf dem Tisch stand, ebenso wie die Flasche, aus der er sich großzügig nachschenkte, wenn das Glas leer war. Greg dachte ein wenig nach. Er gab es zwar nur ungern zu, aber er musste sich eingestehen, dass er mehr für Cuddy empfand, als er immer behauptete.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 15. Nov 2011, 13:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Heute mal nur ein kurzes Kaptitel und nur Gegenwart. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. ;) Ich habe im Moment irgendwie eine Schreibblockade. x)

-7-

Am nächsten Morgen saß Cuddy in ihrem Büro und arbeitete an ihren Laptop. Sie schrieb Berichte, allerdings war sie nicht so ganz bei der Sache. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab. Lisa musste ständig an ihn denken und damit war natürlich House gemeint. Wer sonst? Die Verwaltungschefin kannte Greg schon seit dem College. Schon damals hatte sie sich magisch zu ihm hingezogen gefühlt. Vor sich hatte die Ärztin eine dampfende Tasse Kaffee stehen, von der sie ab und zu gedankenverloren einen Schluck nahm. Auf ihrem Schreibtisch stapelten sich einige Patientenakten, aber eine davon, eine blaue, hatte sie zur Seite gelegt. Dabei handelte es sich um einen neuer Fall für House. Die Endokrinologin warf schließlich mal einen Blick auf ihre Uhr. Es war zehn. Also könnte der Abteilungsleiter der Diagnostik vielleicht im Krankenhaus sein. Daher beschloss die Verwaltungschefin zu seinem Büro zu gehen und ihn davon zu überzeugen den Fall anzunehmen. Sie schnappte sich die Akte und machte sich auf den Weg.

Im Konferenzraum wurde sie dann schließlich auch fündig. 13, Taub und Foreman saßen schon am Tisch und frühstückten, während House gerade an der Kaffeemaschine stand und sich einen Kaffee machte.
„Guten Morgen, Cuddy. Na, was führt Sie denn hierher? Sagen Sie bloß Sie haben einen Fall für mich, Boss? Hoffentlich ist er interessant, sonst nehme ich ihn nicht an.“, begrüßte der Nephrologe und Spezialist für Infektionskrankheiten grinsend seine Chefin.
„Keine Sorge. Ich denke, dass ich Sie schon davon überzeugen kann diesen Fall zu übernehmen.“, ließ diese sich nicht aus der Ruhe bringen und hielt ihm die Akte hin. Doch dieser machte keine Anstalten sie zu nehmen, stattdessen nahm er seine rote Kaffeetasse, die nun gefüllt war und setzte sich auf einen der Stühle am Konferenztisch. Cuddy warf leicht genervt die Akte auf den Tisch, die direkt vor House landete. Dieser nahm erst mal einen ordentlichen Schluck aus der roten Tasse.
„14-jähriger Patient, ist seit einer verschleppten Meningitis, die er im Alter von 4 Jahren hatte, taub. Er hat plötzlich Explosionen in seinem Kopf gehört und ist schreiend zusammengebrochen.“, ließ die Klinikchefin nicht locker.
„Na schön, mal angenommen ich übernehme den Fall, was ist dann für mich drin?“, erkundigte sich der Diagnostiker und machte immer noch keine Anstalten sich die Akte, die vor ihm lag, anzusehen.
„Was soll das heißen? Wir verhandeln hier nicht, House. Machen Sie Ihre Arbeit.“, entgegnete die Endokrinologin augenrollend. Sie nervte es, dass sie ihn immer regelrecht dazu drängen musste, seinen Job zu erledigen.
„Ich habe da etwas, das sicher eine Menge Leute brennend interessiert.“, meinte er grinsend.
„Was zur Hölle meinen Sie, House? Drücken Sie sich gefälligst deutlicher aus.“ Langsam wurde Cuddy wütend.
„Ich habe da ein peinliches Foto von Ihnen.“, fuhr der Spezialist für Infektionskrankheiten amüsiert fort.
„Was für ein Unsinn. Das haben Sie ganz sicher nicht.“, antwortete Lisa.
„Ach ja? Sind Sie sich da sicher?“, fragte er mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck.
„Na schön. Was wollen Sie House?“
„Vier Stunden weniger Praxisdienst. Im Gegenzug nehme ich den Fall an und veröffentliche nicht das Foto.“, sagte er.
„Sie bekommen zwei Stunden weniger. Mehr ist nicht drin.“, beharrte seine Chefin auf ihrem Standpunkt.
„Nein, vier. Sonst verbreite ich das peinliche Bild.“, blieb Greg genauso hartnäckig.
„Na schön. Aber übernehmen Sie gefälligst den Fall.“ Sie ärgerte sich, dass sie ihm schon wieder nachgegeben hatte. Endlich schlug House die Akte auf und las sie sich durch. Da ihre Mission nun erfüllt war, verließ Lisa das Büro, hielt aber dann doch noch kurz vor der Glastür an und drehte sich um.

„Da haben Sie ja wieder mal Glück gehabt, dass Cameron Ihren Papierkram erledigt hat, House. Es würde nichts schaden, wenn Sie das mal selber erledigen würden.“, sagte Cuddy bissig.
„Wieso sollte ich? Ich lasse es einfach lange genug liegen, bis sich einer meiner Mitarbeiter oder Cameron dafür aufopfert. Dann muss ich mir doch nicht selber die Finger schmutzig machen.“, konterte der Nephrologe. Die Klinikchefin rollte daraufhin nur mit den Augen und verließ nun endgültig den Raum. Greg konnte es natürlich nicht lassen bei der Gelegenheit noch einen Blick auf den Hintern seiner Chefin zu werfen.
Zuletzt geändert von Sandy House am Sa 9. Jun 2012, 11:36, insgesamt 2-mal geändert.
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In der Mittagspause ging Cuddy in die Cafeteria, wo sie sich einen Salat kaufte. Als sie diesen bezahlt hatte, ließ sie sich mit ihrem Essenstablett und Besteck an einem freien Tisch nieder. Lisa hatte gerade erst wenige Bissen von ihrer Speise zu sich genommen, als sie beschloss die Gelegenheit zu nutzen und ein wenig im Tagebuch weiterzulesen. Die Ärztin hatte es mit hierher genommen und nahm es nun aus ihrer Tasche, die sie bei sich trug und über den Stuhl gehangen hatte. Die Verwaltungschefin schlug das Buch auf und blätterte bis zu der Seite, wo das Lesezeichen lag. Dann fing sie an zu lesen.

New Orleans, 07.03.1865

Liebes Tagebuch,

Heute war es also soweit. Die Teegesellschaft mit dem Südstaatengeneral Wilkinson, die meine Mutter für meine Schwester und mich organisiert hatte. Schon am Morgen fingen die Vorbereitungen dafür an. Das hieß, dass Mary mir in mein bestes und feinstes Kleid half, mich schminkte und mir die Haare frisierte. Ich fühle mich in diesen gigantischen pompösen Kleidern furchtbar eingeengt und die Schuhe sind auch nicht gerade bequem. Aber meine Schwester und ich mussten uns wohl oder übel quälen. Dieser Nachmittag bestärkte nur mein Vorhaben Greg hinterher zu reisen. Als es sich schließlich so weit war und einer unserer „Bediensteten“ unserem Gast die Tür öffnete, waren Kathy und ich ebenfalls anwesend, wenn auch nicht gerade freiwillig.
„Guten Tag, die Damen.“, sagte der Konföderierten General höflich und zückte zur Begrüßung seinen Hut. Wir erwiderten den Gruß ebenso höflich und machten einen kleinen Knicks so gut es unsere Kleider eben zuließen.
„Kommen Sie, Herr General. Nehmen Sie Platz.“, sagte meine Mutter, nachdem sie ihren Gast ins Esszimmer geführt hatte. Kathy und ich waren den beiden notgedrungen gefolgt, denn wir beide wussten nur zu gut, welche Strafen auf uns warteten, wenn wir ungehorsam waren. Kaum saßen alle am Tisch, wurde Tee serviert.
„Erzählen Sie mal ein wenig, General.“, forderte meine Mutter den Mann in Uniform auf.
„Was soll ich Ihnen denn sagen, Madam. Was möchten Sie denn hören?“, erkundigte er sich bei ihr.
„Na ja, wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie uns über den aktuellen Stand der Dinge informieren würden. Uns würde es schon interessieren wie lange dieser Krieg denn noch dauern soll.“, antwortete sie.
„Mit Damen wollte ich eigentlich nicht über den Krieg reden. Da gibt es doch sicher erfreulichere Themen.“, meinte Wilkinson ausweichend. Dazu verkniff ich mir einen Kommentar. Meiner Mom war es anzusehen, dass sie für ihn schwärmte. Dieser General ist in der Tat gut aussehend, aber mein Herz gehört eindeutig Greg und das wird sich auch nicht ändern. Dieser Nachmittag verstärkte meine Entscheidung. Ich entschied mich noch am selben Abend mit Mary zu sprechen und mit ihr meine Reise in den Norden zu planen. Ich wollte nichts anderes als so schnell wie möglich nach Chicago um ihn wiederzusehen.

Am Abend ließ ich sie also in mein Zimmer kommen. Ich saß gerade auf meinem Bett und las in einem Buch, als es klopfte.
„Herein.“, rief ich und daraufhin ging die Tür auf und Mary trat ein.
„Du wolltest mit mir sprechen. Worum geht es?“, fragte sie mich.
„Ich will nach Chicago zu Greg und zwar so schnell wie möglich.“, antwortete ich.

Elizabeth Jane Cuddy

Plötzlich hörte Lisa eine Stimme, die sie nur allzu gut kannte. Es war House.
„Na, was haben Sie denn da für eine spannende Lektüre?“, sagte er und nahm an ihrem Tisch Platz.
„Das Tagebuch, das Sie mir geschenkt haben. Was wollen Sie, House?“, antwortete Cuddy, klappte das Buch zu und schaute ihm direkt in seine eisblauen Augen.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 19. Jun 2012, 18:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Seit der Begegnung mit House in der Cafeteria waren einige Tage vergangen. House und das Team hatten den Fall mit dem 14 jährigen Teenager mittlerweile gelöst. Die Sache mit dem peinlichen Foto hatte sich auch geklärt. Wie sie es erwartet hatte, hatte Greg nur geblufft, aber es hätte ja auch anders sein können. Heute war Samstag. Cuddy stand zu Hause vor dem Spiegel und machte sich für ihre Verabredung mit Greg zurecht. Der Diagnostiker hatte sie nämlich auf den Jahrmarkt eingeladen. Die Endokrinologin hatte sich ehrlich gesagt ziemlich darüber gewundert, aber gerne zugesagt. Das würde sicher ein sehr vergnüglicher Abend werden. Ein Date, ohne den Date Part, wie er sich so schön ausgedrückt hatte. Sie zog sich ein rotes modisches Top mit Ausschnitt und einen Rock. Dazu trug sie HighHeels. Nicht unbedingt eine gute Wahl für auf einen Jahrmarkt zu gehen. Das wusste sie, aber sie wollte gut aussehen. Dann schminkte sie sich und frisierte ihre Haare. Als die Klinikchefin damit fertig war, warf sie einen Blick auf die Uhr. Es war halb acht abends. Um acht wollte House sie abholen kommen. Hoffentlich kam bald Marina, ihr Kindermädchen. Schließlich sollte ihre Nanny auf Rachel aufpassen, während sie mit Greg unterwegs war. Lisa wurde leicht nervös. Es war Viertel vor acht als es endlich klingelte. Die Ärztin eilte zur Tür und öffnete diese. Davor stand Marina.
„Gut, dass Sie endlich kommen. Ich habe heute Abend noch eine Verabredung und meine Begleitung müsste bald da sein.“, begrüßte die Dekanin der Medizin ihre Nanny und ließ sie herein.
„Ich weiß. Deswegen bin ich ja hier, Dr. Cuddy. Wo ist denn die kleine Rachel?“, antwortete das Kindermädchen.
„Ja, danke, dass Sie heute Abend für mich einspringen konnten. Rachel ist in ihrem Zimmer.“, sagte die Klinikchefin freundlich und führte sie zum Kinderzimmer. Lisa öffnete die Tür und sagte zu ihrer Tochter: „Rachel, mein Schatz. Mommy muss gleich los, aber Marina ist da, um sich um dich zu kümmern. Sie wird gut auf dich aufpassen. Bis nachher.“ Sie gab dem Mädchen noch einen Kuss auf die Wange und warf dann noch mal einen Blick auf die Uhr, bevor sie das Zimmer verließ und ins Wohnzimmer ging.

Zehn vor acht. Das hieß, dass es noch zehn Minuten dauern würde, bis House hier auftauchen würde und das auch nur, wenn er pünktlich kam, was bei ihm fast nie der Fall war. Marina kam mit Rachel im Arm nun ebenfalls ins Wohnzimmer, wo ihre Chefin auf der Couch saß und auf Greg wartete. Bis Viertel nach acht musste Lisa sich noch gedulden. Dann klingelte es endlich. Sie ging an die Tür und öffnete. Es war House. Der Diagnostiker hatte es natürlich nicht lassen können, wieder mal zu spät zu erscheinen.
„Sie sind zu spät.“, begrüßte sie ihn.
„Ich weiß. Sorry. Können wir jetzt los oder muss ich mir erst von Ihnen eine Strafpredigt anhören?“, antwortete er grinsend. Greg trug ein hellblaues Hemd, darüber eine Jacke, eine Jeans und Turnschuhe.
„Nein, wir können los. Rachel, mein Schatz, Mummy ist bald wieder da. Bis später, Marina.“, meinte die Endokrinologin und verabschiedete sich von ihrer Tochter und der Nanny. Gemeinsam gingen die beiden zu seinem Auto, das er vor ihrem Haus geparkt hatte. Ganz Gentleman like hielt der Nephrologe ihr die Tür an der Beifahrerseite auf und sie setzte sich hinein. Daraufhin machte er die Tür wieder zu und nahm nun hinterm Steuer Platz und fuhr los.
Zuletzt geändert von Sandy House am Sa 9. Jun 2012, 11:37, insgesamt 2-mal geändert.
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So, hier ist mal wieder ein neues Kapitel. Viel Spaß beim Lesen. :)

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Nach einer Viertelstunde Fahrt erreichten die beiden den Jahrmarkt. House parkte so nah am Rummelplatz wie es möglich war. Beide stiegen aus und gingen gemeinsam zum Fest. Die Kirmes war ziemlich gut besucht. Viele Leute liefen an ihnen vorbei.
„Wohin sollen wir als Erstes gehen?“, erkundigte Greg sich bei Lisa.
„Wie wäre es mit der Achterbahn?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage.
„Gute Idee. Hoffentlich wird Ihnen nur nicht schlecht davon.“, meinte der Diagnostiker grinsend zu seiner Chefin.
„Keine Sorge, das wird schon nicht passieren.“, antwortete die Ärztin lachend. House besorgte die Fahrkarten und dann stiegen beide in einem Waggon ein und warteten darauf, dass es losging. Kurze Zeit später war es schließlich soweit. Die rasante Fahrt begann und die beiden hatten sichtlich ihren Spaß. Die anderen Attraktionen ließen sie natürlich auch nicht aus. Als die zwei genug hatten, fragte der Nephrologe: „Haben Sie Hunger? Sollen wir was essen?“
„Wie wär´s mit einem Eis und später holen wir uns noch Zuckerwatte.“, schlug die Endokrinologin lachend vor.
„Gut. Dann kommen Sie mit. Ich habe da vorne einen Stand gesehen, der welches verkauft und einer, der Zuckerwatte anbietet, ist gleich nebendran.“, antwortete Greg und führte sie dorthin. House kaufte für sich eine Kugel Schokoladeneis und eine Kugel Bananeneis und für Cuddy eine Kugel Erdbeereis und eine Kugel Vanille. Auf beiden Portionen war eine ordentliche Menge Sahne.

Genüsslich schleckten die zwei an ihrem Eis und gingen noch eine Runde über den Festplatz.
„Danke fürs Eis.“, bedankte sich die Dekanin der Medizin lächelnd bei ihm.
„Keine Ursache.“, meinte House. Als beide ihr Eis aufgegessen hatten, gingen sie an einen Stand, der Zuckerwatte verkaufte und holten sich zwei Stück.
„Möchten Sie noch an eine der Schießbuden?“, erkundigte sich der Mediziner bei seiner Begleitung.
„Ja, gute Idee. Macht bestimmt Spaß.“, antwortete sie lachend und gemeinsam schlenderten die beiden zum nächsten Schießstand. Als beide die Zuckerwatte aufgegessen hatten, versuchten sie ihr Glück. Lisa bekam leider nur einen Trostpreis, doch Greg räumte ordentlich ab und gewann einen großen Plüschpanda und einen großen Plüschpinguin.
„Hier, ich kann sowieso nichts damit anfangen.“, sagte er und schenkte Cuddy die Kuscheltiere.
„Danke, House.“, antwortete sie lächelnd.
„Gern geschehen.“, meinte er nur.

Um Mitternacht gab es noch ein großes Feuerwerk, das sich beide gemeinsam ansahen. Es war eine sternenklare Nacht, also hatten sie eine gute Sicht.
„Der Abend war wunderschön.“, sagte Lisa schließlich zu Greg.
„Ja, finde ich auch. Es hat wirklich Spaß gemacht.“, gab er zu. Nach dem Feuerwerk sagte die Ärztin schließlich: „Es ist schon spät. Fahren Sie mich bitte nach Hause.“
„In Ordnung.“ Die beiden verließen den Rummelplatz und gingen zurück zu seinem Auto. Sie stiegen ein und House fuhr Cuddy nach Hause. Vor ihrem Haus stieg sie aus dem Wagen und sagte noch bevor sie die Tür zumachte: „Danke, dass Sie mich heute Abend eingeladen haben. Wir sehen uns am Montag auf der Arbeit.“ Lisa verabschiedete sich von ihm und ging mit den Kuscheltieren zu ihrer Haustür, sperrte mit ihrem Schlüssel auf und betrat ihr Haus. Greg fuhr nun auch nach Hause.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 15. Nov 2011, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Nachdem Marina schließlich gegangen war, zog Lisa sich um, schlüpfte in ihr Nachthemd, schminkte sich ab und putzte sich die Zähne. Anschließend legte sie sich in ihr Bett. Die Ärztin war zwar irgendwie müde, wollte aber trotzdem noch ein wenig lesen. Also schaltete sie die Nachttischlampe an, holte sich das Tagebuch, schlug es auf und fing an darin zu schmökern.

New Orleans, 10.03.1865

Liebes Tagebuch,

Tut mir Leid, dass ich jetzt erst wieder etwas schreibe. Nun ist endlich alles für meine Reise in den Norden geplant und startbereit. Leider muss ich alleine reisen, denn Mary muss leider hier bleiben. Sie soll mir sozusagen ein Alibi geben. Es wäre außerdem auch ziemlich verdächtig, wenn sie auch einfach mitreisen würde. Dad wurde das auch auf keinen Fall erlauben. Den wahren Grund meiner Abreise konnte ich meinen Eltern natürlich nicht erzählen. Mein Vater hätte mich verprügelt, wenn er erfahren hätte, dass ich nach Chicago reise, um mich mit einem Yankee zu treffen. Aber immerhin hat Mary mich noch zum Bahnhof begleitet, wo wir die Fahrkarte nach Chicago gekauft haben. Als sie sich von mir verabschiedet hatte, ist sie mit unserer Kutsche wieder zurück nach Hause gefahren.

Nun sitze ich mit meinem Gepäck und gefälschten Papieren in der Lokomotive in Richtung Norden. Ich schaue aus dem Fenster meines Abteils und sehe die Landschaft an mir vorbeiziehen. Um mir ein wenig die Zeit zu vertreiben, hole ich eins meiner Bücher hervor und fange an zu lesen. Ich bin gerade in meine Lektüre vertieft, als ich plötzlich Schritte höre und die Abteiltür aufgeschoben wird.
„Guten Tag. Miss. Kann ich mich zu Ihnen setzen?“, sagt der Mann, der gerade herein gekommen ist. Daraufhin schaue ich von meinem Buch hoch und sehe ihn an. Er ist ziemlich gut gekleidet.
„Ja, natürlich.“, antworte ich knapp und werfe meinen Blick dann wieder auf die Buchseite. Der Zug rast weiter gen Norden und einige Zeit später kriege ich Hunger. Daher stehe ich auf, gehe an mein Gepäck und hole aus einer meiner Taschen etwas Reiseproviant heraus. Ich esse einen Apfel und ein belegtes Brot und dazu trinke ich Mineralwasser.

Nach einigen Stunden Fahrt wird es schließlich dunkel und ich beschließe mich hinzulegen und zu schlafen. Doch das will mir nicht so recht gelingen, da meine Gedanken immer wieder zu Greg abschweifen. Ich frage mich wie es ihm geht und ob er auch an mich denkt. Ich kann es kaum noch erwarten ihn wiederzusehen. Allerdings ist das nicht der einzige Grund, der mich wachhält. Nein, ich mache mir auch Sorgen, ob alles gut geht. Ich habe Angst, dass doch alles auffliegen könnte und das würde jede Menge Ärger bedeuten. Nicht nur für mich.

Elizabeth Jane Cuddy

Lisa schlug das Tagebuch zu, legte es auf den Nachttisch, schaltete das Licht aus und legte sich schlafen. Am nächsten Morgen konnte sie zwar ausschlafen, aber es war schon spät. Ihr waren beim Lesen schon fast die Augen zugefallen.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 19. Jun 2012, 18:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Als Lisa am nächsten Morgen in ihr Büro kam, wurde sie schon von zwei potentiellen Geldgebern des Krankenhauses in Empfang genommen. Sie warteten schon auf der Couch auf sie. Als Lisa die Tür hereinkam und ihre Jacke an den Kleiderständer hängte, standen der Mann und die Frau auf. Bei den beiden handelte es sich um Mr. und Mrs. Star, die in die Klinik schon viel Geld investiert hatten. Die Ärztin schüttelte den beiden die Hand und setzte sich dann ebenfalls zu ihnen.
„Entschuldigen Sie, dass Sie warten mussten. Sind Sie schon lange hier?“, sagte die Dekanin der Medizin zu ihren Gästen.
„Nein, erst ein paar Minuten. Man hat uns gesagt, dass wir schon mal in Ihrem Büro Platz nehmen sollen und dass Sie sicher bald kommen.“, antwortete der Mann.
„Gut, ich musste heute Morgen auf meine Nanny warten. Sie hatte etwas Verspätung.“, sagte die Endokrinologin lächelnd.
„Da das ja nun geklärt ist, kommen wir zum geschäftlichen Teil, weswegen wir hier sind.“, meldete sich nun Mrs. Star zu Wort. Cuddy unterhielt sich gerade mit den beiden und hatte so gut wie alles unter Dach und Fach, als plötzlich die Tür aufging und House hereinkam, natürlich ohne vorher anzuklopfen.
„House, was wollen Sie? Ich habe Besuch.“, wandte sich die Verwaltungschefin genervt an ihren Angestellten.
„Oh, störe ich Sie bei etwas Wichtigem?“, meinte House mit Unschuldsmiene.
„Tun Sie nicht so scheinheilig. Sie wissen ganz genau von diesem Termin. Kommen Sie später wieder.“, entgegnete Cuddy gereizt.
„Ah, sind das welche von ihren potentiellen Geldgebern?“, erkundigte sich der Nephrologe und Spezialist für Infektionskrankheiten neugierig bei seiner Chefin.
„Ja, sind Sie. Haben Sie nicht gehört was ich gesagt habe, House?“, antwortete die Ärztin genervt und rollte mit den Augen.
„Natürlich, hab ich es gehört. Ich bin ja schließlich nicht schwerhörig. Na gut, ich verschwinde. Es wird sowieso wieder Zeit den Fernseher einzuschalten. Bye.“, verabschiedete sich der Diagnostiker von ihr und verließ das Büro.

„Entschuldigen Sie den kleinen Zwischenfall.“, wandte sich die Dekanin der Medizin nun wieder lächelnd an ihre Gäste.
„Wer ist denn dieser Kerl, der einfach in unser Meeting gestürmt ist?“, erkundigte sich Mr. Star bei ihr.
„Das ist Dr. House. Er ist der beste Arzt des Krankenhauses.“, antwortete Lisa. Sowohl Mr. als auch Mrs. Star sagten daraufhin nichts weiter zu diesem Thema und wandten sich wieder dem Grund zu, warum sie eigentlich hier waren. Schließlich konnten sie es sich nicht erlauben zu viel Zeit unnötig zu vergeuden. Denn Zeit ist Geld. Lisa war auch froh und erleichtert, dass das Thema nicht weiter zur Sprache kam und dass sie bald alles unter Dach und Fach hatte.

Am Abend, nach einem anstrengenden, aber erfolgreichen Arbeitstag, machte sie es sich auf der Couch in ihrem Wohnzimmer bequem, holte wieder das Tagebuch hervor, schlug es auf und fing an zu lesen. Ihre Tochter Rachel schlief schon und im Fernsehen lief nur Schrott, also konnte sie sich in aller Ruhe dem Buch zuwenden. Vor ihr, auf dem Wohnzimmertisch, stand ein Glas mit Smoothie, aus dem sie ab und zu einen Schluck nahm.
Zuletzt geändert von Sandy House am Di 15. Nov 2011, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
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