[Houslerin2.0]

"Du musst mir nicht helfen! Ich brauch keinen Psychologen!", kam es sofort von Amy.
"Fast drei Jahre!", kam es dann doch noch leise von ihr.

[Remy Hadley]

"Er hat dich drei Jahre lang regelmäßig geschlagen und vergewaltigt?", kam es Chase kaum hörbar über die Lippen.

[Houslerin2.0]

Sie nickte:"Und ich war so blöd und bin bei ihm geblieben!"

[Remy Hadley]

"Der letzte Tag... du hast mir nie gesagt, wie du weggekommen bist. Du wirst ihm doch nicht die Meinung gesagt haben und er hat dich gehen lassen?!", fragte Chase sie sacht. Dass sie ins Krankenhaus musste, hatte sie ihm ja bereits gesagt, aber das hatte sie einige andere Male auch.

[Houslerin2.0]

"Ich denke, es reicht für heute!", erwiderte sie und sah auf die Straße vor sich. Sie wollte jetzt nicht weiter über dieses Thema sprechen. Zudem kannte noch nicht mal ihre Schwester die ganze Wahrheit. Aber die Alternative auszusteigen und in ihre Wohnung zu gehen gefiel ihr ebenso wenig. Sie wollte nicht wieder in den Erinnerungen leben und in der Nacht kein Auge zu machen.

[Remy Hadley]

"Das hast du mir schonmal geantwortet. Hör zu, ich bin auch nicht überzeugt von solchem Psycho-Quatsch, aber manchmal hilft es wirklich, alles zu erzählen. Du denkst jetzt daran, sagst es mir aber nicht... Du kannst jetzt alleine mit der Erinnerung sein, oder sie mit mir teilen und wissen, dass dich jemand versteht." Er sah sie an, sein Blick huschte zwischen ihren Augen hin und her. "Angst zu haben ist keine Schande, Amy. Ich habe vor vielem Angst."

[Houslerin2.0]

"Ist das jetzt dein Ernst?", fragte sie böse:"Bringst du mich gleich zu einem deiner Kollegen, wenn ich es dir nicht sage? Ich bin nicht eine deiner Töchter, die irgendwelche Floskeln braucht. Du sagst, man bekommt nicht leicht etwas aus mir heraus. Das ist so. Das war schon immer so und das wurde damals noch verstärkt. Niemand außer meiner Schwester weiß überhaupt von der ganzen Geschichte und warum? Hast du dir schon mal überlegt, dass jemand, der allgemein nicht viel und gerne spricht vielleicht nicht gleich als erstes über so etwas sprechen möchte? Ich habe mich dir anvertraut, habe körperliche Nähe zugelassen. Musst du das jetzt wirklich kaputt machen, in dem du mich so in die Enge treibst? Gib anderen doch die Möglichkeit, in ihrem Tempo zu handeln. Und, wenn du schon von verstehen sprichst, dann müsstest du auch verstehen, dass das für mich vorhin eine Extremsituation war. Du wolltest das nicht, du sagst, du kannst mir nicht weh tun. Aber ich war einfach plötzlich wieder in meiner Vergangenheit. Du bist der erste, der mir seit ihm überhaupt wieder nah war und jetzt komm mir bitte nicht gleich wieder mit dem Seelendoc, den ich denke, selbst dem würde es in so einer Situation so ergehen!"

[Remy Hadley]

Chase nickte langsam und sah zu Boden. "Weißt du, ich bin es gewohnt, die Entscheidungen zu treffen, auch über Dinge, von denen ich keine Ahnung habe. Remys Krankheit hat sie mir mehr und mehr weggenommen, bis ich sie kaum noch als meine Frau wiedererkannt habe. Früher war sie dir ein bisschen ähnlich. Sie sprach wenig, war verschlossen und wirkte kühl, aber sie hatte ein großes Herz. Zum Ende hin war sie voll auf mich angewiesen, wenn sie Schmerzen hatte zögerte sie nicht mehr lange, es mir zu sagen. Ich will nicht, dass es dir irgendwann genauso geht, das ist alles. Bei ihr war es die Krankheit, die sie verändert hat, bei dir sind es deine Erlebnisse." Er pausierte kurz, ehe er fortfuhr: "Du wirst jetzt sagen, dass man das nicht vergleichen kann. Und wahrscheinlich hast du damit auch recht. Aber mit nichts, was ich tue oder sage will ich dich verletzen. Ich tue das, was ich für richtig halte und das war jetzt, dich danach zu fragen, was passiert ist. Dass du es nicht erzählen willst, muss ich akzeptieren, aber ich will dir auch die Chance geben, es loszuwerden."

[Houslerin2.0]

"Nein, das sage ich nicht und ich weiß, dass du darüber sprechen willst und es wissen willst. Aber ich kann dich nur erneut bitten, mir Zeit dazu zugeben. Ich denke, ich sollte jetzt wirklich gehen!", damit wandt sie sich nach hinten, um ihre Krücken zu nehmen.

[Remy Hadley]

"Amy...", kam es von ihm, als sie ihre Krücken genommen hatte. "Bitte geh nicht."

[Houslerin2.0]

"Was soll ich sonst tun? Dir erzählen, was damals passiert ist, weil du mich sonst doch noch zum Psychologen entführst?", kam es von ihr gereizt, ehe sie ihm die ganze Geschichte erzählte.

[Remy Hadley]

"Wieso hast du es Kathleen nicht gesagt? Wieso alles andere, nur das nicht?", war das erste, was er heraus brachte, als sie geendet hatte. "Ist davon die... Narbe am Rücken, die ich nicht anfassen durfte?", flüsterte er dann kaum hörbar.