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Houslerin
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Er wollte sie zunächst unbedingt los haben, ehe er sich übergab. Doch was hätte er dann mit der vollen Nierenschale anfangen sollen? Was wäre passiert, wenn er auch diese hätte auf den Boden fallen lassen. Er wollte sich das gar nicht ausmalen. Außerdem hatte er die Übelkeit nun bereits schon so lange unterdrückt, dass er nun einfach nicht mehr konnte.

So hielt er sich die Schale mit der linken Hand vor den Mund, drückte sie einmal kurz gegen sein Kinn um sicher zu sein, dass er sie auch richtig positioniert hatte und begann schließlich sich angestrengt zu übergeben.

"Bitte entschuldigen Sie, dass Sie das mit ansehen mussten, Frau Kollegin!", meinte er danach sogleich völlig beschämt, aber auch sehr erleichtert.
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Remy Hadley
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"Sie sind auf jeden Fall nicht der erste", gab sie zurück und wandte sich kurz zu Elena um, die noch immer unverändert und mit geschlossenen Augen in ihrer Ecke stand.
Als Kathrin ihm die Schale abnahm, kam allerdings wieder Bewegung in sie. Wie mechanisch ging sie zum Waschbecken und trat dann wieder zu Kaminski ans Bett, wo sie ihm das Gesicht abtupfte.

"Wir kommen hier schon zurecht", sagt sie an Kathrin gewandt und setzte sich an die Bettkante, nachdem sie den Boden aufgeräumt hatte.
Nach einer erneuten Kontrolle der Vitalwerte ging die Anästhesistin auch wirklich wieder nach draußen.

"Ich will jetzt nichts von Ihnen hören", meinte Elena leise und griff erneut nach seiner Hand. Aber sie meinte alles, sir wollte auch nicht hören, dass er nichts sah und wer weiß was noch.
Sie war verantwortlich für alles, was es auch sein mochte.
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"You spend your whole life looking for answers, because you think the next answer would change something, maybe make you a little less miserable. And you know that when you run out questions, you don't just run out of answers. You run out of hope. You glad you know that?"(13)

“There is a sacredness in tears. They are not the mark of weakness, but of power. They speak more eloquently than ten thousand tongues. They are messengers of overwhelming grief...and unspeakable love.”(Irving)
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Houslerin
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"Nicht der erste Patient, das glaube ich gerne. Aber ich war auch mal Ihr Kollege!", er holte kurz tief Luft. Das Beruhigungsmittel zeigte langsam seine Wirkung.

Als er die Stimme von Elena hörte, wusste er, dass er Recht gehabt hatte.
"Wir kommen hier schon zurecht!", sagte diese. Es fing also schon an. Sie fühlte sich für ihn und seinen Zustand verantwortlich. Das sollte sie nicht. So sehr er es auch immer genossen hatte, wenn sie bei ihm gewesen war, er war nicht mehr der der er einmal war. Wenn es so weiter ging, war er ein Pflegefall und er konnte es ihr nicht zumuten, dass sie sich für ihn aufgab, oder überhaupt nur übermäßig Zeit schenkte. Das würde sie auch nicht erfüllen.

Auch wenn es gegen seine Natur war, entsprach er ihren Wunsch. Schließlich war es Elena und das Beruhigungsmittel ging auch an einem Dr. Kaminski nicht spurlos vorbei.
So schloß er kurz die Augen. Ein leises:"Es tut mir leid!", konnte er sich nicht verkneifen. Es tat ihm wirklich leid. Es tat ihm leid, dass Elena jetzt hier sitzen musste, es tat ihm leid, dass er ihr diese Entscheidung überlassen hatte...Er hätte es niemanden anders überlassen sollen. Er hätte sich gleich das Mittel verabreichen sollen, um anschließend bei seiner Frau und seiner Tochter zu sein, statt hier jetzt irgendjemanden zur Last zu fallen. Es wäre seine Chance gewesen, endlich wieder mit ihnen vereint zu sein und Fabian wäre dann wohl auch erleichtert. Schließlich wäre es genau das gewesen, was er ihm an den Kopf geworfen hatte, nur eben etwas verspätet.

Die Anstrengung und das Chaos in seinem ließen die Übelkeit erneut ansteigen. "Nicht schon wieder!", dachte er. Ein leichter Schauer durch fuhr seinen Körper. Er war kraftlos, hatte trotz der Standartdosierung nach der OP starke Schmerzen, sah immer noch nicht richtig und seine rechte Hand konnte er vergessen. Was sollte er nur tun, wenn das alles jetzt wirklich zu seinem Leben gehörte? Sein Beruf konnte er dann vergessen, er würde nicht mal mehr lesen können. In seinem Kopf sah er seine überfüllten Bücherregale in seiner Wohnung. Schließlich kreisten seine Gedanken von den Bücherregalen zu seinem Schreibtisch auf dem die Ampullen lagen. Sie waren noch da und er konnte seine linke Hand noch benutzen...

MIttlerer Weile zitterte er leicht und hatte eine Gänsehaut. Kaminski empfand es mit einem Mal wieder sehr kalt in dem Raum. Nur Elena´s Anwesenheit gab ihm eine gewisse Wärme und er hasste sich dafür gleich noch mehr.
Zuletzt geändert von Houslerin am Fr 27. Mär 2015, 09:47, insgesamt 4-mal geändert.
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Remy Hadley
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"Ruhen Sie sich aus." Sie konnte und wollte in diesem Moment nicht weiter auf seine Entschuldigung eingehen. Er tat ihr leid, aber er hatte auch recht, er hätte ihr diese Entscheidung nicht überlassen dürfen, ohne vorher mit ihr darüber zu sprechen.

Sie wollte über so Vieles mit ihm reden, aber es musste warten, er durfte sich jetzt nicht aufregen und das würde er mit Sicherheit.

Als er zu zittern anfing, legte sie ihm eine zweite Decke auf die Beine und zog die untere höher, die Nierenschale platzierte sie ebenfalls in Reichweite.
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"Ruhen Sie sich aus." Sie konnte und wollte in diesem Moment nicht weiter auf seine Entschuldigung eingehen. Er tat ihr leid, aber er hatte auch recht, er hätte ihr diese Entscheidung nicht überlassen dürfen, ohne vorher mit ihr darüber zu sprechen.

Sie wollte über so Vieles mit ihm reden, aber es musste warten, er durfte sich jetzt nicht aufregen und das würde er mit Sicherheit.

Als er zu zittern anfing, legte sie ihm eine zweite Decke auf die Beine und zog die untere höher, die Nierenschale platzierte sie ebenfalls in Reichweite.
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Schon alleine dieser Satz brachte ihn wieder zur Verzweiflung. Wer hätte sich das vor einiger Zeit noch zu ihm sagen trauen. Er war doch der unnahbare Dr. Kaminski. Was war nur aus ihm geworden?

Aber im Moment war er für jeden Protest zu schwach. Er hatte eine schwere OP hinter sich. Zudem machte das Beruhigungsmittel es ihm immer schwerer, seine Augen offen zu halten.

"Sie haben sicher noch wichtigere Dinge zu tun!", meinte Kaminski noch leise, ehe er seine Augen schloß und dann fast direkt danach einschlief.
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Da Kaminski dabei war, einzuschlafen, antwortete Elena ihm nicht mehr, sondern erhob sich von der Bettkante, um sich auf den Stuhl neben ihm niederzulassen.
Ironischer Weise hatte sie keine wichtigeren Dinge zu tun und niemand hätte sie momentan von seinem Bett wegbewegen können, außer vielleicht ein Kollege, der sie um ein Gespräch draußen vor der Tür bat.

Während es ihm die Augen immer mehr zuzog, musterte sie ihn. Sie hatte in den letzten Tagen und Wochen bereits einen verletzlichen Dr. Kaminski kennengelernt, der nicht länger die Fassade der Schmerzfreiheit und Sorglosigkeit aufrecht erhalten konnte. Jetzt, von der Operation geschwächt, erkannte sie ihn erst recht kaum wieder.
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Kaminski fiel für die nächsten Stunden in einen tiefen Schlaf. Die Monitore zeigten gleichmäßige Vitalzeichen an.
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Elena blieb auf ihrem Stuhl sitzen und unterbrach ihr Tun ausschließlich mit zwei Toilettengängen und einer Kaffeebeschaffung.

Da gestand er ihr seine Liebe erst, wenn er der Meinung war, dass es ohnehin keine Rolle mehr spielte. Wochenlang war sie da gewesen, Martin war für sie verloren und sie hatte es akzeptiert.
Was sie und Kaminski hatten, war anders, es war besonders und sie wusste nicht, ob es funktionieren würde, doch es war einen Versuch wert, auch wenn es nur durch vorsichtiges Vorantasten möglich wäre, wenn überhaupt.
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Kaminski wachte erst am Vormittag des nächsten Tages wieder auf. Er hielt die Augen noch eine Weile geschlossen. Er fragte sich, ob die Doppelbilder noch seine Sicht beeinträchtigten. Warum war er wieder aufgewacht? Warum wachte er nur immer wieder und wieder auf? Er sah seine Frau und seine Tochter vor seinen Augen. Es wäre so schön und leicht gewesen, jetzt bei ihnen zu sein.

Er hörte Elena atmen. Zumindest dachte er, es würde sich um Elena handeln. Wer sollte sonst bei ihm sitzen. Er hörte keine Schritte, also konnte es keiner der anderen Ärzte oder eine Schwester sein. Er drehte seinen Kopf ganz leicht und blinzelte dann doch einmal leicht. Es half ja nichts. Da waren sie wieder, die Doppelbilder, die ihn so sehr einschränkten. Sofort versuchte er auch wieder eine Faust zu bilden. Erneut hatte er dabei keinen Erfolg. Es war einfach zum Verzweifeln.
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Elena war spät am Abend schließlich vor Erschöpfung eingeschlafen, schließlich war der vergangene Tag auch für sie sehr aufreibend gewesen und hatte seine Spuren hinterlassen. Sie saß noch immer auf dem Stuhl, ihr Oberkörper war jedoch nach vorn gesunken und lag jetzt auf Kaminskis Bett, ihr Kopf neben ihm, ihr linker Arm halb auf ihm.
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Erst jetzt, nachdem er mehr und mehr munter wurde, bemerkte er den Druck auf sich. Er sah an seinem Bett entlang runter und sah eine dunkelhaarige Gestalt, bei der es sich um Elena handeln musste. Wer sonst sollte den auch sonst so hier bei ihm sein.

Zunächst dachte Kaminski, er dürfte sich so wenig wie möglich bewegen. Dann musste er grinsen. Zu großen Positionsveränderungen war er derzeit sowieso nicht in der Lage. Dann gestand er sich für einen kurzen Augenblick zu, das Gefühl zu genießen. Die Frau, die er so verehrte, war ihm so nah. Er wiederstand nur schwer dem Drang ihr durch ihr kurzes Haar zu streichen.

So gleich schüttelte er ganz leicht seinen Kopf. Alles andere ließen die Schmerzen und die Übelkeit nicht zu. Doch er musste diese Gedanken verwerfen. Was dachte er sich eigentlich? Sie lag hier völlig unbequem, dachte, sie könnte nicht gehen, ihn nicht alleine lassen. Sie fühlte sich verantwortlich und dachte, sie müsse nun 24 Stunden bei ihm, oder wenigstens für ihn erreichbar sein.

"Elena!", flüsterte er sanft. Seine linke Hand strich kurz über ihren Arm. Diese weiche, schöne Haut. "Reiß dich zusammen!", sagte er zu sich selbst und rüttelte leicht an ihrem Arm:"Elena, gehen Sie nach Hause. Sie brauchen Schlaf...und ein Bett."