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Remy Hadley
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Einige Minuten saßen sie nur so da und lauschten in die Stille hinein. Dann lehnte Remy sich an die Lehne ihrer Couch, damit sie MJ ansehen konnte.

"Was denken Sie, wie es jetzt weitergeht? Ich meine... Glauben Sie, dass sich jetzt irgendetwas ändert? Ich fühle mich besser, aber was wird übermorgen sein? Wenn ich vorwärts schaue, sehe ich nur ein dunkles Loch und ich habe keine Ahnung, wie ich nicht daran denken soll. Da ist kein Licht am Ende des Tunnels." Sie schüttelte den Kopf, um ihre Aussage zu unterstreichen.
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"You spend your whole life looking for answers, because you think the next answer would change something, maybe make you a little less miserable. And you know that when you run out questions, you don't just run out of answers. You run out of hope. You glad you know that?"(13)

“There is a sacredness in tears. They are not the mark of weakness, but of power. They speak more eloquently than ten thousand tongues. They are messengers of overwhelming grief...and unspeakable love.”(Irving)
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Apollo
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“Ob sich etwas ändert und wie es weitergeht hängt von Ihnen ab. Lassen Sie es mich so formulieren: Sie sind mit einer Krankheit konfrontiert, deren Progression unumkehrbar ist. Das ist ein Fakt, um das wir nicht herum kommen. Gleichzeitig ist die moderne Huntington Forschung jedoch schon so weit, dass die Progression verlangsamt und die Erscheinungen der Krankheit abgemildert werden können. Desweiterem haben Sie jede Menge auf der Seele liegen. Ich glaube, dass es Ihnen gut getan hat ihre Sorgen zu teilen. Es ist daher sinnvoll, wenn Sie das, was sie belastet, raus lassen. Und zwar in professionell geführten Gesprächen innerhalb einer professionellen Betreuung mit Personen, die im Umgang mit Hungtingtonpatienten geschult und versiert sind. Ich kenne einen Ort, wo das alles möglich ist. Diesen Ort hat Lawrence schon benannt.“

Erwiderte MJ und blickte dann Remy mit einem freundlichen, warmen Lächeln an.

„Aber nicht nur das professionelle ist wichtig, sondern auch das zwischenmenschliche. Ich glaube, dass es Ihnen sehr schwerfällt sich anderen anzuvertrauen. Gleichzeitig denke ich, dass Sie eine gewisse Einsamkeit in ihrem Leben empfinden und sich nach Gesellschaft sehnen. Lawrence und ich sind Menschen, die anderen gerne Gesellschaft leisten. Auch Ihnen. Sie haben gerade gesagt, dass, wenn sie nach vorne schauen, nur ein dunkles Loch sehen und keine Ahnung haben, wie sie nicht daran denken sollen. Ich glaube der Schlüssel für dieses Dilemma liegt in der Blickrichtung. Sehen Sie nicht nach vorne, sondern woanders hin. Was Sie brauchen sie andere Eindrücke und Erlebnisse. Ganz einfach gesagt: Abwechslung. Abwechslung wie es ein Flanieren auf den quirligen Straßen zwischen den Häuserschluchten Manhattans in New York, bei dem Besuch der Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt Paris oder beim Urlaub unter strahlendblauen Himmel auf den sonnigen Seychellen möglich ist.“

MJ pausierte und fuhr dann mit ihrem warmen, freundlichen Lächeln fort

„Das alles gerade Aufgezählte ist es, was Lawrence und ich Ihnen anbieten können. Es ist auch der Weg wie es weitergehen kann, damit es sich bei Ihnen hinsichtlich des Wohlfühlens zum Positiven ändert. Doch ob Sie das angebotene annehmen wollen bzw. diesen Weg beschreiten wollen, ist ihre ureigenste Entscheidung, Dr. Hadley.“

Das war MJ Art: Wege aufzeigen, aber die Entscheidung diese Wege zu folgen demjenigen zu überlassen, dem diese Wege angeboten werden.
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Remy Hadley
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Remy wartete geduldig ab, bis MJ geendet hatte.

"Das kommt alles ein bisschen plötzlich. Ich weiß genau, dass ich kein Typ Mensch bin, der über sich redet, der überhaupt viel redet. Ich kann Ihnen jetzt noch nicht sagen, wie ich mich entscheide. Ich muss erst ein paar Tage darüber nachdenken. Was den Urlaub betrifft, haben Sie sicherlich Recht. Ich brauche Abstand und Abwechslung vom Alltag."

Seufzend stand sie auf, lief zum Fenster und blickte auf die Straße hinunter. Kurz beobachtete sie die vorbeifahrenden Autos, dann wendete sie sich wieder dem Inneren ihres Wohnzimmers zu und lief noch kurz umher. Als sie merkte, dass ihre erneut schwindelig wurde, hielt sie sich am Schrank fest und wollte sich wieder setzen, ehe der Blick wieder vollends schwarz wurde.
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„Dass Sie Zeit zur Entscheidung brauchen ist völlig verständlich. Ich habe Ihnen mur meine Antworten auf ihre Fragen gegeben. Desweiteren möchte Ihnen nur aufzeigen, welche Möglichkeiten aus meiner Sicht für sie offen bzw. angebracht sind und ihnen klar machen, dass ich diese Möglichkeiten für Sie anstoßen kann. Die Entscheidung für diese Anstöße legen jedoch bei Ihnen. Nehmen Sie sich Zeit und entscheiden Sie für sich ohne jeglichen Zwang meinerseits. Denn das ist das wichtigste: Das sie selbst entscheiden und niemand ihnen seinen Willen aufzwingt.“

Erwiderte MJ und fing dann Remy auf, als dieser wieder schwarz vor Augen wurde und dadurch zu fallen drohte. Dann brachte sie Remy zum Sofa zurück und legte sie dort vorsichtig in angenehmer Position hin.
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Remy Hadley
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Remy ärgerte sich darüber, dass ihr noch immer schummerig wurde, wenn sie länger stand. Sicher war ihr Blutdruck noch dazu im Keller.

"Was glauben Sie, wo Kutner so lange bleibt?" Mit einem kurzen Blick auf die Uhr wusste sie, dass er bereits über eine halbe Stunde fort sein musste.
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„Ich denke, dass er den direkten Umweg hierhin nimmt. Er weiß genau, was er zu einkaufen hat, aber bei neuen technischen Produkten kann das schon mal nebensächlich werden. Aber das werden wir sofort wissen.“

Meinte MJ mit einem leichten Grinsen und rief dann über ihr Handy bei Kutner an. Es war nur ein kurzes Gespräch, aber bei dem MJ herzhaft lachte und so das extrem positive Verhältnis zwischen ihr und Kutner deutlich wurde. Sie legte auf, ließ das Handy verschwinden und wandte sich wieder an Remy.

„Er ist in wenigen Minuten, da er noch den Wagen ausprobieren muss. Bentley bringt im Laufe dieses Jahres sein neues Topmodel, den Bentley Mulsanne, raus. Bentley hat mir als langjährige Kundin einen solchen Mulsanne für den heutigen Tag zur Probefahrt zur Verfügung gestellt. Es ist ein Luxusmodell mit der neuesten High Endtechnik. Und da ist mein lieber Sohn wie von Sinnen. Sie kennen das bestimmt: Männer und Technik.“

Sagte sie lachend und ließ sich dann in einem Sessel neben Remy nieder.
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Schweigend lauschte Remy dem Telefongespräch und dann MJs Ausführungen darüber, was Kutner gesagt hatte.
Als sie es erfuhr, musste ebenfalls grinsen.

"Ja, Männer und Technik. Da werden sie wieder zu kleinen Jungs." Lächelnd wischte sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn, schwang die Beine von der Couch und richtete dann das Wort direkt an MJ.
"Ich hole mir etwas zu trinken. Wollen Sie auch etwas? Wasser, Cola, Limonade?"
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„Ein Glas Wasser, bitte.”

Erwiderte MJ, während sie dabei ihren Blick durch die Wohnung gleiten ließ und gleichzeitig mit wachsamen Blick Remy nicht aus den Augen ließ.

„Kommen Sie aus Princeton?“
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Remy lehnte sich auf die Frage hin ein Stück in den Türrahmen, um ihre Gesprächspartnerin sehen zu können.

"Nein, meine Familie stammt aus Boston. Ich bin hierher gezogen als... Naja, ich bin eben später hergezogen."

In einer gewohnten Geste zog sie eine Flasche aus dem Wasserkasten, der in der hintersten Ecke ihrer Küche stand und nahm sich zwei Gläser aus dem Schrank. Als sie beim Ausschenken des Wassers vom zweiten Glas angelangt war, schüttete sie die Hälfte daneben. Fluchend schnappte sie sich einen Lappen, der über der Spüle hing und tupfte die Flüssigkeit, die über die ganze Arbeitsplatte lief, vorsichtig auf.

Dann balancierte sie mit den beiden Gläsern ins Wohnzimmer zurück. "Tut mir leid. Ich... war ungeschickt."
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„Wieso denn? Beide Gläser sind doch voll. Danke.“

Meinte MJ dann, als sie ihr Glas nahm und einen Schluck Wasser trank.

„So. Ihre Familie kommt also aus Boston. Meine kommt aus New York City, wobei die Wurzeln der Rockefellers jenseits des Atlantiks im Herzen Europas liegen. Sind Sie in Boston geboren?“
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"Ja, wir haben anfangs über einen großen Zeitraum in Boston gelebt. Später dann sind wir allerdings an den Stadtrand gezogen, aus... privaten Gründen."

Für einen kurzen, kaum wahrnehmbaren Augenblick schien sie zu zögern, ob sie weitersprechen sollte.

"Als meine Mutter krank wurde, war es fast unmöglich, dass wir in der Stadt blieben. Zum einen aus gesundheitlichen Gründen, zum anderen weil sich die Leute das Maul über uns zerrissen haben. Das ist eigentlich das größte Problem, was ich habe... Dass es mir auch so gehen wird."
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„Ihre Zukunft ist keine schöne. Was auf Sie zukommt ist ein Alptraum. Einen Alptraum, den Sie bereits aus nächster Nähe gesehen haben.“

Meinte MJ und erwiderte sich dann vorsichtig tastend.

„Ihre Kindheit war bestimmt keine leichte. Einen ihnen nicht wohlgesinnte Umwelt und eine innerfamiliäre Familienwelt, die zusends düsterer wurde. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.“

MJ holte ihr Handy raus und suchte eine abgespeichertes Bild raus.

„Sehen Sie sich bitte dieses Gemälde einmal, lassen Sie es auf sich einwirken und sagen Sie mir dann, was es für Sie ausdrückt bzw. welche Gefühle es Ihnen auflöst.“

Bat MJ Remy und zeigt ihr folgendes Bild.
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