[Lisa Cuddy]

Kurze Zeit später war der Alarm durch und fast das ganze Krankenhaus begann nach Lisa zu suchen. House fragte sich, wo so ein kleines Mädchen denn eigentlich hinkonnte. Er überlegte. Hätten nicht ihre Eltern es sich anders überlegen und sie wieder mitnehmen können? Er wusste es nicht, jedoch bezweifelte er auch, dass die Eltern sie wieder holen würden, nachdem sie sie schon weggegeben hatten. Das würde ja keinen Sinn machen.

Lisa inzwischen hatte keine Ahnung, wo sie sich eigentlich befand. Sie war in dieses Fahrdings eingestiegen, in dem sie vorher mit den netten Onkels gewesen war. Kaum war sie draußen gewesen, war sie einfach weitergekrabbelt und saß jetzt verzweifelt vor einer Tür und wollte sie aufbekommen. Leider war sie noch zu klein. So begann sie einfach zu weinen und dagegen zu hämmern.

[Hilson]

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, eilte Wilson die Treppen zum Dach hinauf. Über sein Keuchen konnte er weiter oben Babygebüll hören. Nanu? Wie kam die Kleine den da hinauf?
Tatsächlich fand er das Kind, welches House so einfach 'Lisa' genannt hatte, vor der Tür zum Dach. Sie brüllte wie am Spieß und klatschte mit ihren Händen immer wieder gegen das Metall. James hob sie vorsichtig auf seine Arme. Als Lisa ihn erkannte wurde sie augenblicklich ruhig, rollte sich in seinem Arm zusammen und schlief ein, als hätte sie nur darauf gewartet das Wison auftauchen und sie hochheben würde.
Er lächelte kurz und holte dann sein Handy heraus, um House anzupiepsen.

[Lisa Cuddy]

House war erleichtert, als er Wilsons Nachricht las. Schnell informierte er die anderen und ging dann zu Lisas Zimmer. Grinsend sah er die Kleine an.
„Na der scheints ja gut zu gehen“, grinste er. „Wenn sie es sogar schafft aufs Dach zu klettern.“
Vorsichtig legte er die schlafende Lisa ins Bett. Diese kuschelte sich wohlig zusammen und nuckelte an ihrem Schnuller.
„Was machen wir eigentlich mit ihr, wenn sie ganz gesund ist?“, wandte er sich nun an Wilson. „Sie scheint ja einige Probleme damit zu haben, sich von uns zu lösen.“

[Hilson]

House nickte mit dem Kopf in Richtung Tür und die beiden Männer verließen das Zimmer, um die Kleine nicht aufzuwecken. Auf dem Weg zurück in die Räume der Diagnostischen Medizin diskutierten sie.
"Wenn sie von ihren Eltern ausgesetzt worden ist, dann haben diese immer das Sorgerecht. Aber, und das denke ich eher, sie wurde von jemand anderem ausgesetzt, vielleicht hatte er keinen Boch, sich um sie zu kümmern. Ich, ehrlich gesagt, auch nicht. Du etwa?", fragte House
"Ich stelle mir es kompliziert vor, mit ihr als Anhängsel ganz normal zu arbeiten. Wir haben beide keine geregelten Arbeitszeiten. Mal ganz zu schweigen davon, dass wir beide Männer sind...", meinte Wilson.

[Lisa Cuddy]

„Dann sind wir uns da wenigstens einig. Sobald sie gesund ist, wandert sie zur Polizei.“
Greg war mit seiner Idee sehr zufrieden, was wollte er schließlich mit einem Kind? Mal abgesehen davon, dass er als Vater wohl sowieso versagen würde, in seiner Wohnung war kein Platz für ein kleines Kind. Und außerdem war überall Vicodin versteckt, das machte das Ganze noch viel gefährlicher für Lisa.

Ein paar Tage später war sie vollkommen gesund und so fröhlich wie immer. Lisa strahlte richtig, wenn Greg oder James das Zimmer betraten und weinte jedesmal, wenn sie es wieder verließen. Sie hing sehr an den beiden, doch schließlich war der Tag des Abschieds gekommen. Die beiden Männer wollten Lisa der Polizei übergeben, doch diese sträubte und wehrte sich verzweifelt dagegen. Sie wollte nicht weg von den beiden, nicht weg von denen, die sie endlich mal auf den Arm nahmen und sich richtig um sie kümmerten. Sie war zwar noch sehr klein, aber sie spürte, dass sie zwei Männer sie liebevoller, vielleicht auch nur unbewusst, behandelten, als die Leute in dem Forschungslabor.

[Hilson]

Auf dem Polizeirevier sprachen sie den Polizisten vom letzten mal wieder an.
'Es habe sich niemand gemeldet' gab er zu Antwort, als die beiden Männer nachfragten. James hielt unauffällig Ausschau nach einer hübschen Polizistin, die er möglicherweise angraben konnte. Er hatte eine Schwäche für hübsche Frauen...
House bemerkte, wie sein Freund etwas den Hals reckte.
"Na, schon eine Ex-Mrs-Wilson Nummer Vier gefunden?", flüsterte er seinem Freund zu.
James zog eine Schnute. Nebenbei registirierte er, wie nah sie sich waren. Körperliche Nähe war etwas, was in ihrer Freundschaft so selten war, wie eine Sonnenfinternis. House verabscheute es, wenn Wilson ihm so nahe kam.
Ein leichtes Prickeln ünerkam ihn und breitete sich auf seiner Haut aus und er vergaß völlig, was er House eigentlich als Erwiederung hatte sagen wollen.

[Lisa Cuddy]

„Würde es dir etwas ausmachen, etwas weiter von mir wegzugehen? Die denken sonst noch wir sind schwul“, zischte Greg seinem besten Freund zu, der auch etwas Abstand nahm.
Er mochte diese Nähe einfach nicht, obwohl er zugeben musste, dass es ihm doch etwas gefallen hatte, als Wilson ihm so Nahe war. Doch das würde er ihm garantiert nicht auf die Nase binden. Es gab eben Dinge, die musste keiner wissen.
Lisa wurde hingegen immer unruhiger. Sie weigerte sich weiterhin, von jemand anderem, als von Wilson oder House gehalten zu werden. Sie wollte nicht weg.

[Hilson]

"Jetzt gib schon Ruhe, Kleines."
House versuchte, Lisa dem Polizisten zu geben, doch Lisa drehte ihr Organ zu voller Lautstäke auf und brüllte das gesamte Polizeirevier zusammen.
"Geben Sie her.", murmelte Wilson und wollte dem Beamten die Kleine schon abnehmen, als seine Hand plötzlich mit der von House zusammen stieß. Der Diagnostiker hatte Lisa ebenfalls nehmen wollen, ließ sie aber bei seinem Freund, da er keinen Verdacht erregen wollte.
Wilson bekam eine Gänsehaut, als er seinen Freund berührte. Er war froh, dass er langärmlich angezogen war.

[Lisa Cuddy]

Greg, der gleichzeitig hatte nach Lisa greifen wollen, berührte versehentlich die Hand seines besten Freundes. Erschreckt zog er sie darauf zurück. Zum Glück konnte er Dinge wie Rot werden gut unterdrücken. Gleich darauf schüttelte er aber unwillig den Kopf. Warum war es ihm peinlich, dass er gerade versehentlich seinen besten Freund berührt hatte? War denn ein 12jähriges, auf Justin Bieber stehendes Schulmädchen? Wohl kaum.
Das Geschreie und Gezetere der Kleinen riss ihn aus seinen Gedanken. Schnell nahm er sie an sich, nicht damit James noch auf die Idee kam, er sei verlegen, und wiegte Lisa leicht. Diese beruhigte sich auch sofort, kaum dass Greg sie genommen hatte.
„Und was jetzt?“
Etas hilflos sah Greg zu James und dem Polizisten.
„Was machen wir jetzt mit ihr?“

[Hilson]

"Sie könnten einen Antrag auf Sorgerechtserweb stellen. Sie würden Pflegeeltern werden und könnten sie dann später auch adoptieren. Wenn einer von Ihnen beiden verheiratet ist, würde das die Chancen erhöhen. Wir können ja bezeugen, dass die Kleine nur Sie beide duldet, was ein weiterer wichtiger Faktor ist.", meinte der Polizist etwas verlegen. Er war sich sicher, dass die beiden Männer vor ihm nur gut befreundet waren, doch was würden die Behörden denken, wenn er zwei männliche Namen eintrug?
"Na super.". stöhnte Greg.
Er hatte überhaupt keine Lust, irgendjemanden zu erklären warum ausgerechnet sie beide sich um Lisa kümmerten. Immerhin wurden sie oft genug schräg angesehen, wenn sie irgendwo zusammen auftauchten. Viele Leute gingen automatisch davon aus, dass sie ein Paar waren.

[Lisa Cuddy]

Lisa kuschelte sich an Greg und sah ihn mit großen Kulleraugen an.
„Sieh mich nicht so bettelnd an“, murrte Greg. „Das zieht nicht.“
Lisa guckte weiter mit ihren großen, blauen Kulleraugen Greg an. Dieser seufzte genervt.
„Von mir aus. Machen wir es halt so. Der Zwerg bleibt bei uns.“
Lisa strahlte vergnügt, so als ob sie verstanden hätte dass sie bei Greg und James bleiben dürfte.
„Aber ich wechsel keine Windeln“, sagte Greg. „Wo können wir eigentlich so einen Antrag stellen?“
Er hatte immerhin keine Ahnung von sowas.

[Hilson]

Wilson musste schmunzeln, als sein Freund die Bemerkung über die Windeln machte.
Der Beamte erklärte ihnen genau, wo und bei wem sie die Anträge stellen mussten, dann verabschiedeten sie sich und verließen das Präsidium.

Nach einer einstündigen Tour durch sämtliche Behörden, so kam es den beiden Männern zumindest vor, erschienen sie wieder in der Klinik. Cameron platzte fast vor Wut, als sie sah, dass das Kind immernoch da war.
"Sagte ich nicht, dass Sie die Kleine weggeben sollen?!", fragte sie entrüstet, als sie die drei in der Lobby traf.
"Haben Sie schon mal versucht, die Kleine von uns zu trennen? Ich wünsche ihen viel Erfolg!", gab Greg gereitzt zurück.
Sein bein schmerzte und er brauchte dringend eine Pause. Er reichte Lisa dem Onkologen und schluckte zwei Vicodin.
"Sie wollen mir doch nicht allen Ernstes weis machen, dass das Kind sie nicht los lässt?", fragte Cameron genervt.