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Remy Hadley
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Registriert: Fr 4. Dez 2009, 15:46
Lieblingscharakter: Thirteen
Shipper: Huddy, Chirteen
Lieblingsepisode/n: 4x8, 5x9, 5x14, 6x24, 7x18, 7x22, und und und...
Fox-Gucker: Nein
Wohnort: kleines Kaff im Erzgebirge

Titel: There’s too much that time cannot erase
Hauptpersonen: Remy Hadley
Nebenpersonen: Helena Hadley, Brian Hadley
Genre: Drama
Shipper: keine

Die Personen Helena und Brian Hadley sind einzig durch meine Phantasie entstanden, genau wie die meisten Geschehnisse meiner FF. Den Charakter Remy Hadley habe ich nicht erfunden. Ich erhebe keinerlei Ansprüche auf diese Figur.
Die Story ist mein Eigentum.


Kapitel 1

Lange lag sie wach. Die Schreie hallten durch das leere Haus, und trafen sie tief in ihrem Inneren. Jeden Tag fürchtete sie sich von Neuem vor der Dunkelheit und vor dem zu Bett gehen. Immer wieder…

Irgendwie war die Nacht vorbei gegangen. Kaum 3 Stunden hatte sie wohl geschlafen. Dankbar über den Tagbeginn sprang sie aus dem Bett und zog sich schnell an. Bevor sie ihr Zimmer verließ, vergewisserte sie sich zuerst durch einen Spalt zwischen der leicht geöffneten Türe hindurch, ob sie allein auf dem Flur sein würde. Langsam schlich sie die Treppenstufen hinunter und schielte durchs Geländer in die Küche. Ihre dunkelbraunen Haare hingen ihr wirr ins Gesicht und ihre leuchtend hellgrünen Augen blitzten auf.

Ihr Vater saß auf einem Stuhl. Flink rannte sie die restlichen Stufen hinunter und preschte über den Fließenboden. So schnell wie sie in seine Arme sprang, verschüttete er beinahe seinen Kaffee. Lachend strich er ihr durchs Gesicht.

„Keine Schule heute?!“ Empört schaute seine Tochter ihn an. „Heute ist Samstag, Daddy! Immer vergisst du das!“ Leicht zerknirscht schaute der junge Mann auf seine Kaffeetasse. Trotz seines jungen Alters hatte er schon graue Strähnen in den Haaren und sein Gesicht war von tiefen Falten gezeichnet. „Du hast Recht, ich bin unmöglich…“ „Unternimmst du heute was mit mir?“ Ein flehender Ausdruck lag in ihrem Gesicht. Der Mann stand auf und schenkte sich Kaffee nach. „Dad?!“ Nach langem Schweigen zog er die Kleine erneut an sich heran. „Remy, es geht nicht. Du weißt das doch. Geh doch… mit deinen Freunden spielen.“ Das Leuchten in den Augen war verschwunden, und es bildete sich ein wässriger Schleier darin. „Na, na, wer wird denn da weinen.“ „Ich hab keine Freunde…“ Remy rannte aus der Küche die Stufen wieder hinauf. In ihrer Hast nahm sie gleich zwei auf einmal und stieß am oberen Ende mit ihrer Mutter zusammen.

„Entschuldige, ich hatte nicht aufgepasst und…“ Weiter kam das Mädchen nicht, da bekam sie schon eine schallende Ohrfeige. Vor Schreck und Schmerz drehte sie den Kopf zur Seite und taumelte nach hinten. Nur die kräftigen Arme hinter ihr verhinderten einen Treppensturz. „Helena! Das muss nun wirklich nicht sein!“ Die Angesprochene schaute erschrocken auf Remy, die nun ans Geländer und ihren Vater gelehnt da stand, und ihre glühend heiße Wange hielt. „Ich… wollte das nicht… Ehrlich!... Keine Absicht.“ Als sie mit zitternder Hand nach Remys Kopf griff, wich diese ängstlich zurück und umklammerte den Rumpf ihres Vaters.

„Es ist besser, du ruhst dich etwas aus. Ich bring dich nach unten auf die Couch.“ Helena zog den Arm zurück, als ihr Mann danach griff. „Ich komme aus… dem Bett… gerade. Will a-aufstehen.“ Remy kannte das Sprechen ihrer Mutter, und hatte sich schon tausendfach von ihrem Vater anhören müssen, dass sie nichts dafür kann, und sie das verstehen müsste. Sie konnte es nicht. Warum konnte sie nicht wie Mütter anderer Kinder sein? Wie die Mütter ihrer Freunde, wenn sie die Kinder, mit denen sie ab und zu zusammen war Freunde nennen konnte?

Als Ihr Vater die verstörte Frau nun doch am Ärmel zu fassen bekam, huschte Remy schnell durch die Lücke im Gang und schloss sich in ihrem Zimmer ein…. Schon wieder. Es war ungefähr das zehnte Mal in dieser Woche, dass sie sich in ihrem Zimmer verschanzte und aus dem Fenster kletterte, um übers Dach das Haus zu verlassen. Wenn ihr Vater wüsste, wie sie dies immer wieder schaffte, würde er einen Herzanfall bekommen. Schließlich konnte der wollene, geflochtene Zopf, den sie mit ihrem Vater gebastelt hatte, als sie 4 gewesen war auch einmal reißen. Ihre Mutter hob dies gar nicht an. Sie bemerkte es nicht einmal, wenn sie nicht zu Hause war.

Noch einen Blick warf sie in ihr Zimmer, dann stieg sie mit ihrem Rucksack aus dem Fenster und knallte es wutentbrannte zu.

Das letzte Stück sprang sie an der Hauswand hinunter. Eilig rannte sie den Kiesweg hoch, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass ihr auch niemand nachsah. Aber wer sollte das auch tun?
Zuletzt geändert von Remy Hadley am Mi 17. Nov 2010, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
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"You spend your whole life looking for answers, because you think the next answer would change something, maybe make you a little less miserable. And you know that when you run out questions, you don't just run out of answers. You run out of hope. You glad you know that?"(13)

“There is a sacredness in tears. They are not the mark of weakness, but of power. They speak more eloquently than ten thousand tongues. They are messengers of overwhelming grief...and unspeakable love.”(Irving)
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Remy Hadley
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Kapitel 2

Wohin sie lief, wusste sie nicht. Sie wusste nur eines: Einfach erst mal so weit wie möglich weg von zu Hause. Sie rannte und rannte, bis sie keine Luft mehr bekam. Als sie stehen blieb und sich umschaute, fand sie sich neben der Bushaltestelle weit außerhalb der Stadt wieder. Nur noch ein kurzes Stück, dann war sie an ihrem Lieblingsplatz. Aber wollte sie dort hin?

Unentschlossen, was sie als nächstes tun sollte, lehnte sie sich an das Haltestellenschild, was sich daraufhin quietschend zur Seite neigte. Aber das kümmerte sie nicht. Die Morgenluft war kühl, obwohl in nur einer Woche die langen Sommerferien anfingen. Ein Alptraum. Tief atmete sie ein und ließ die Frische durch ihre Lungen strömen. Als ihr Puls sich wieder normalisiert hatte, lief sie weiter die Straße hinauf, bis sie an einen kleinen Abzweig kam, der in den Wald hineinführte. Als sie ihn betrat, fühlte sie den weichen Boden unter ihren Schuhen.

Nach etwa fünf Minuten, kam sie auf eine kleine Lichtung. Ihr Revier. Dort war sie täglich mehrere Stunden lang. Sie schloss die Augen und sog den Geruch von Tannennadeln und Laub ein. Kurzerhand überquerte sie die freie Fläche, und setzte sich auf einen umgestürzten Baum, der am anderen Ende lag. Eine Sekunden lang saß sie da, und tat nichts; starrte einfach ins Leere. Dann griff sie sich ihren Rucksack, und zog eine kleine Flöte heraus. Ihr Vater hatte sie gebastelt und ihr zum fünften Geburtstag geschenkt. Seit dem nahm sie sie immer mit, egal wohin ihr Weg sie führte. Die Flöte war kaum länger als ihre Hand von der Fingerspitze bis zum Handgelenk, doch spielte sie trotzdem alle Töne sauber und deutlich.

Lange schaute Remy auf das hölzerne Instrument, was sie nachdenklich in der Hand wog und über das sie immer wieder mit den Fingern strich. So sauber war das Holz verarbeitet, so fein die Löcher geschnitzt, dass sie sie immer wieder von Neuem bewunderte. Schließlich setzte sie sie an die Lippen und begann zu spielen. Hohe, klare Töne schwirrten durch die Luft, und Remys Finger fanden immer wieder wie von selbst die richtigen Löcher. Sie schloss die Augen und spielte und spielte. Die Melodie hatte sie sich selbst ausgedacht. Eine schöne Melodie war es, traurig klang sie, und nachdenklich.

Erst als die Sonne beinahe im Zenit stand, erhob sich Remy und steckte die Flöte in die Tasche zurück. Der Heimweg war lang, kam ihr jedoch stets viel zu kurz vor. Beinahe hatte es den Anschein, als ob er immer kürzer war, als der Weg zu ihrem Plätzchen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie noch nicht nach Hause wollte. Doch pünktlich zum Mittagessen musste sie wieder zurück sein, damit ihr Vater, oder gar ihre Mutter nicht merkte, dass sie nicht in ihrem Zimmer war.

In der Zwischenzeit stand Brian an Remys Zimmertüre. „Komm schon, Prinzessin! Mach die Tür auf. Was ist denn los mit dir? ... Hey, jetzt komm schon!“ Mit dem Kopf lehnte er an der Tür und redete mit sanfter Stimme auf seine Tochter ein. Wie konnte er auch ahnen, dass diese sich gar nicht mehr im Zimmer befand.

Keuchend erreichte Remy das Haus. Da sah sie die Katastrophe. Vor Schreck blieb sie stehen und ihr wurde ganz schlecht. Das Seil, an dem sie immer zum Fenster hinein- und herauskletterte, lag auf dem Hof. Wie sollte sie denn jetzt wieder nach oben kommen?! Angst schnürte ihr die Kehle zu. Was würde ihr Vater dazu sagen? Fiebernd dachte sich nach, wie sie sich unbemerkt zurück ins Haus, oder sogar in ihr Zimmer schleichen konnte, doch es wollte ihr nichts einfallen.

Also fasste sie sich ein Herz und ging zur Haustüre. Vorsichtig steckte sie den Schlüssel ins Loch und drehte ihn herum. Leise klackend sprang die Tür auf und Remy schob sich auf Zehenspitze durch den Hausflur. Endlos lang erschien ihr der Gang. Aus der Küche zog der Duft von Essen. Lasagne… Ihr Lieblingsessen. Und das Lieblingsessen ihrer Mutter. Als sie um die Ecke kam, hörte sie ihren Vater. Dieser stand noch immer vor ihrer Zimmertür. „Verdammt.“ Kaum hörbar entfloh der Fluch ihren Lippen. Was nun? Da kam ihr die Idee.

Fröhlich hopsend sprang sie die Treppenstufen hoch. Brian schaute auf. „Wieso…?“ Weiter kam er nicht. „Daddy, was machst du denn da?“ „Ich wollte, ich dachte du… Wo warst du denn?“ In Remys Augen war eine kleine Verunsicherung zu erkennen. „Ich war draußen. Hab… ein bisschen frische Luft geschnappt.“ „Wieso ist dein Zimmer abgeschlossen?“ Hilfesuchend blickte sie sich im Haus um… Eine Idee musste her, und zwar schnell. „Naja, warum nicht? Du schließt doch auch die Haustüre ab, wenn wir nicht zu Hause sind.“ Brian musste über die Erklärung schmunzeln und nahm seine Tochter mit einem Ruck auf den Arm. Remy klammerte sich um seinen Hals und legte ihren Kopf an seinen. Erleichtert war sie. Und sie fühlte sich wohl… Bei ihrem Vater.
Zuletzt geändert von Remy Hadley am Mi 17. Nov 2010, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
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"You spend your whole life looking for answers, because you think the next answer would change something, maybe make you a little less miserable. And you know that when you run out questions, you don't just run out of answers. You run out of hope. You glad you know that?"(13)

“There is a sacredness in tears. They are not the mark of weakness, but of power. They speak more eloquently than ten thousand tongues. They are messengers of overwhelming grief...and unspeakable love.”(Irving)
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