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Kidnapped [FF]
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Autor: Gregory House / tammy
Genere: Drama
Charaktere: House, Wilson, Cuddy, Lucas, neues Team, andere Charaktere
Disclaimer: ich verdiene hiermit kein Geld und mir gehört nichts an der Serie
Pairing: Huddy, Hilson Friendship, Luddy
Summary: Cuddy verliert ihren Job und gerät in finanzielle Not. Sie lernt Jemanden kennen, der ihr verspricht zu helfen. House will zu seiner großen Liebe Cuddy, jedoch kann er sie nicht finden, da sie untergetaucht ist, und beschließt mit Wilson sie zu suchen. Huddy und Hilson Friendship. Es soll ein bisschen in Richtung Krimi und Actionabenteuer gehen. Könnte auch Drama beinhalten. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 1: Danach

House starrte fortwährend in seinem Bett auf die Decke und wusste nicht weiter. Er war ziemlich deprimiert. Wie konnte es nur passieren, dass das Gericht Cuddy für schuldig hielt? Er wusste, dass es Cuddys Fehler war, aber welchem Arzt würde das nicht passieren? Selbst ihm verlief damals ein Fehler. Jeder Arzt machte mal einen Fehler im Leben. Aber Cuddy musste dann gleich die ganze Portion abkriegen. Jetzt verlor sie die Klinik und das Ganze Personal war entlassen. Somit stand für House klar, dass er einen neuen Job brauchte. Dringend. Wilson konnte er auch nicht mehr anpumpen. Er war schließlich genauso arm dran wie er. Nicht mal eine Wohnung hatte er. Er wohnte immer noch bei ihm, seit seiner letzten Scheidung. Er wusste nicht recht was er jetzt machen sollte. So machte er einfach das Licht aus und schloss die Augen. Am nächsten Tag würde das Leben anders aussehen, so dachte er es sich Zumindest.

Der Nächste Morgen. Der Wecker klingelte. Mit noch geschlossenen Augen, suchte House nach seinem Wecker und stellte das verdammte Ding ab. Wie immer lag er breit auf dem Bauch auf dem Bett und die Decke war verkehrt herum. Er öffnete die Augen langsam und sah sich um. Nichts Ungewöhnliches. Stöhnend richtete er sich auf und rieb sich schmerzverzogen sein Bein. Auf seinem Nachtisch waren seine Schmerzkiller. Davon schluckte er gleich eine. Die Wirkung setzte ein und er humpelte ins Bad.
Doch er kam nicht rein.
„Wilson beeil dich mal!“, meckerte er.
Ohne Kommentar ging die Tür auf und Wilson stand mit dem Föhn am Spiegel. House gab kein Kommentar von sich, sondern humpelte einfach ins Bad und erledigte sein morgendliches Geschäft. Wilson ging schnell raus. Er wollte ihm nicht beim pinkeln zusehen. Die Tür ging scheppernd zu.
Nach einigen Minuten war House fertig angezogen und humpelte in die Küche.
„Wir haben nichts mehr.“, bemerkte Wilson gleich, als er in den Kühlschrank sah.
„Dann müssen wir jetzt einkaufen.“, konterte House genervt.
„Greg. Auch wenn es für dich noch unrealistisch erscheint. Wir müssen wirklich aufpassen. Bis irgendeiner wieder einen Job hat und das kann dauern. Wir haben keine Empfehlung oder so. Wir müssen jetzt wirklich schauen wo wir unsere Sachen herkriegen, damit wir arbeiten können.“, erklärte Wilson ihm.
House stand wirklich sehr unruhig an der Couch. Ihn packte ein Gedanke. Schnell griff er seine Sachen und fuhr ins PPTH. Wilson war irritiert. Er blieb einfach elektrisiert zurück. House ging in sein ehemaliges Büro. Das Krankenhaus war nicht leer. Es wurde noch gearbeitet dort. Aber es gab keinen, der das Klinikum leitete. Cuddy wurde entlassen. Es würde bald leer stehen, wenn keiner für Cuddy einspringen würde, dachte House. Sein Büro war noch nicht leer. Er nahm sich ein Karton und packte seine Sachen. Ein komisches Gefühl. Ihm schossen jegliche Gedanken und Erinnerungen durch den Kopf. Er arbeitete dort eine Ewigkeit und jetzt sollte er es dort einfach aufgeben? House gab niemals einfach auf. Aber diese Mal musste er es wohl. Es arbeiteten noch ein paar Schwestern dort. Zwangsweiße. Packen einige Akten in Kisten und beaufsichtigten die übrigen Pateinten. Nach und nach wurden sie in andere Krankenhäuser gebracht. Eine Hand voll Ärzten waren noch in diesem Krankenhaus und behandelten die Patienten. Es kam sehr hart für House. Er hatte fast seine Sachen zusammengepackt, als plötzlich die Tür zum Teamzimmer aufgerissen wurde. Foreman eilte hinein. House unterbrach sein packen und begrüßte ihn. Foreman hörte auf rumzukramen und drehte sich zu House.
„Oh. Eh. Dr. House. Ich wollte meine Sachen holen.“, sprach Foreman leicht eingeschüchtert.
„Sie also auch?“, fragte House etwas unsicher.
„Leider.“, gab Foreman von sich. Obwohl er wusste, dass es der richtige Zeitpunkt gewesen wäre sich zu Verabschieden, traute er sich nicht und sein Blick wanderte zu Boden. Er drehte sich um und wollte grade zurück in sein Büro, als Foreman ihn plötzlich ansprach: „House!“
Erneut drehte sich House zu Foreman: „Ja?“
„Danke.“ Foreman bedankte sich bei House für die letzten Jahre, die er mit ihm arbeiten durfte. Zögernd nickte House. Dann ging er zurück und packte weiter seine Kiste. Foreman tat es ebenfalls. Einige Minuten vergingen. Zuletzt packte er seine Tasse ein, schloss den Karton und packte sie unter dem Arm. Griff nach seinen Stock und ging aus seinem Büro. Wahrscheinlich das letzte Mal für den Rest seines Lebens. Es überkam ihm ein mulmiges Gefühl, als er die Türklinke griff. House nahm sich einen letzten Atemzug und öffnete die Tür. Nun stand er da, vor seinem Büro. Den Schriftzug in seinem Blickfeld. Mit seinem rechten Zeigefinger glitt er über seinen Namen und ein Gefühl der Leere überkam ihn. Leere insofern, weil ihm doch, auch wenn er es nicht zugeben würde eine gewisse Verbundenheit zu diesem Krankenhaus, zu diesem Büro und ja, auch zu den Menschen die tagtäglich hier ihre Arbeit verrichtet hatten, bestand. Langsam mit müden Schritten begab House sich zum Aufzug. Für ihn ging alles wie im Slow Motion. Jede Bewegung die er machte. Er wollte nicht gehen, nicht unter diesen Umständen. Irgendwie kamen ihm deshalb seine Beine schwerer vor als sonst. So als würden auf beiden Seiten schwere Steine an ihm herab hingen, die ihm sagen wollten: „Und du tust nichts dagegen? Soll das dein ernst sein? Du gibst also auf?“ Es war ein langer Weg bis zum Aufzug, so kam es ihm zumindest vor. Er horchte auf seine Schritte und vernahm ein leichtes quietschen was von seinen Turnschuhen ausging und das Echo des leeren Flurs übertrug ein Wimmern. Immer und immer wieder halte das Wimmern über den Flur und ließ House´s Nackenhaare zu Berge stehen. Am Aufzug endlich angekommen, drückte er den Knopf, so wie er es immer Tat. Dann kam er und Er trat behutsam hinein. Wieder drückte er einen Knopf. Dieses Mal zum Erdgeschoss. Einen letzten Blick durch den Flur gönnte er sich noch, ehe die Türen sich wieder schlossen. Doch dann wurden sie aufgehalten. Foreman kam in den Aufzug. Stellte sich neben ihn.
„Ich denke es wäre Zeit Abschied zu nehmen.“, sprach Foreman leise.
„Denke ich auch.“ House senkte seinen Kopf leicht nach unten.
Der Aufzug hielt an und öffnete seine Türen.
Im Gleichschritt gingen beide hinaus. Bis zum Eingang. Beide schwiegen. Dann blieben sie stehen. Gleichzeitig. Drehten sich zueinander und Foreman hielt ihm seine Hand hin.
„Es war toll mit ihnen zu Arbeiten. Ich wünschen ihnen alles Gute und noch viel Erfolg.“ Foreman blieb bei seinem Worten ein kleiner Kloß im Hals hängen. Denn es war sein bester Job überhaupt. House gab ihm sanft die Hand und gab diese Worte
„Ihnen wünsche ich für die Zukunft auch alles Gute.“
Dann ließen sie wieder los. Einen Moment lang sahen sie sich noch an. Doch dann wagte House seinen Schritt und ging wahrscheinlich das letzte Mal aus diesem Klinikum. Foreman folgte ihm. Dann trennten sich ihre Wege. Unsicher schnallte House seinen Karton an die Maschine und fuhr langsam los. Zuhause angekommen, stellte er sein Kiste auf den Wohnzimmertisch und begab sich behutsam ans auspacken.
„Wo warst du?“, kam es von Wilson, der in der Küche stand.
„Seit wann interessiert es dich wo ich bin?“
„Du warst plötzlich weg. Ohne jegliches Wort. Hat mich etwas irritiert.“ Nun stand Wilson in der Tür und lehnte am Türrahmen. Trank gemütlich seinen Kaffee.
House blickte im Augenwinkel zu seinem Freund hinüber und erkannte wie Wilson gekleidet war. Im Freizeitlock. Ansprechend war es nicht grade, aber warum sollte er sich auch besonders kleiden? Er würde Sowieso nicht was Besonderes unternehmen wollen. House verdrehte leicht seine Augen.
„Im Büro.“ Er widmete sich wieder seiner Kiste.
Sein Ball. Den er wirklich sehr mochte. Den legte er auf seinen Flügel. Soweit war er fertig und machte sich auf seiner Couch bequem. Wilson war schon länger auf dieser. Der Fernseher war eingeschaltet und beide waren still. Sahen dem Treiben des Gerätes zu.

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Cuddy saß verzweifelt in ihrer Küche. Trank schon ihren dritten Kaffee. Schlafen konnte sie die Nacht nicht wirklich. Die ganze Nacht wälzte sie sich nur hin und her. Bekam kein Auge zu. Die Tatsache, dass sie fristlos gefeuert wurde, ließ sie einfach nicht los. Man sah ihr deutlich an, dass sie die Nacht ziemlich weinte. Ihre Augen waren ziemlich angeschwollen und rot. Gedankenverloren starrte sie aus ihrem Küchenfenster und es schossen ihr wieder jegliche Gedanken durch den Kopf. Tränen streichelten ihre Wangen. Sie konnte diese einfach nicht zurück halten. Kamen einfach. Die Wanduhr schlug 12 Uhr mittags. Sie wischte sich mit ihrem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und erhob sich langsam von ihrem Stuhl. Müde schlenderte sie in ihr Bad zog sich aus, schaltete die Dusche ein und stieg in diese hinein. Warmes Wasser lief über ihren Körper und wärmte sie. Ziemlich erschöpft lehnte sie an der Wand und ließ das Wasser einfach über sich laufen. Mit Tränen in den Augen schloss sie diese. Was sollte sie jetzt tun? Sie musste sich einen neuen Job suchen. Doch ging das so einfach? Immerhin musste sie noch ihr Haus abbezahlen. Konnte sie sich das noch leisten? Sie fühlte sich richtig mies. Diese ganzen Fragen ließen sie einfach nicht los. Doch noch eine Frage quälte sie viel mehr. Was ist mit House? Liebte sie ihn? Sie wusste es nicht. Irgendwas in ihrem innerem sagte ihr, dass sie ihn liebte. Und wahrscheinlich war es auch so. Wenn sie ihn nicht lieben würde, dann würde sie nicht an ihn denken. Aber sie tat es. Sollte sie zu ihm? Nein. Sie wollte es nicht. All diese miesen Gedanken schwammen ihr im Kopf rum.
„Wieso muss diese verdammte Kacke auch nur mir passieren?“, schrie sie fluchend. Sank langsam zu Boden und brach in Tränen aus. Kauernd saß sie da und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände. Der Schrei von ihr war deutlich zu hören. Zum Glück war niemand mehr im Haus. Allein war sie. Sie lebte allein in einem Haus. Kaum Freunde, eine Familie, die aber weiter weg wohnte. Ein richtiges Privatleben hatte Cuddy schon länger nicht mehr. Und das machte ihr deutlich zu schaffen. Schluchzend stemmte sie sich hoch und griff nach ihrem Handtuch außerhalb der Dusche. Wickelte es sich um ihren Körper und verließ den kleinen Duschraum. Trat ziemlich zerstört vor das Waschbecken und sah in den Spiegel. Viel erkennen konnte sie nicht. Er war beschlagen von dem vielem Wasserdampf. Kurz wischte sie über ihn und sah hinein. Immer noch waren ihre Augen rot und geschwollen. Die Augen wurden umrandet von dunklen Ringen. Aus dem Bad hinaus ging sie in ihr Schlafzimmer. Da stand sie vor ihrem Schrank, holte erstmal tief Luft und öffnete dann den Schrank. Ziellos wühlte sie in dem Schrank rum. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden. Eigentlich wollte sie zuhause bleiben. Oder wollte sie heute Abend weg gehen? Konnte sie sich das leisten? Nein. Konnte sie nicht. Also nahm sie einen Freizeitanzug. Zog ihn an und begab sich wieder in die Küche. Stille im Haus. Nur das Ticken der Wanduhr verriet ihr, dass die Zeit nicht still stand. Aufmerksam hörte sie der Uhr zu, wie sie tickte. Saß da und schenkte ich erneut einen Kaffee ein. Dann stand sie wieder auf und ging dann in ihr Wohnzimmer. Mit dem Kaffee und setzte sich auf die Couch. Nach einer Weile ergriff sie die Initiative und ging zu ihrem Postkasten. Wird sie nur schlechte Nachrichten erwarten? Sie hoffte es nicht. Erst zögerte sie den Postkasten auf zu machen. Doch dann machte sie ihn schnell auf und holte ihre Post raus. Danach schloss sie ihn wieder und sah auf ihre Post. Rechnungen. Ausgerechnet dumme Rechnungen. Was wird sie erwarten? Hohe Rechnungen? Bitte nicht. Immer noch blieb sie angewurzelt vom dem Postkasten stehen.
„Oh. Eh. Guten Tag Ms. Cuddy.“, begrüßte sie jemand sanft und freundlich. Erschrocken fuhr Cuddy um und sah den netten Zeitungsjungen.
„Oh. Hallo John.“, begrüßte sie ihn ebenfalls.
„Ich habe hier ihre Zeitung.“ John hielt ihr die Zeitung hin. Sie nahm sie an.
„Vielen Dank, John. Wie geht’s den deiner Mum?“, wollte sie zuletzt noch von ihm wissen.
„Oh. Ihr geht’s prächtig. Danke der Nachfrage.“ John strahlte und fuhr sich lässig durch sein braunes Haar. Auch wenn es schon eine Weile her war, als die Mutter von ihm im Sterben lag, fragte sie ihn danach.
„Gut gut. Dann grüß sie mal ganz nett von mir.“ Es freute sie ein wenig. Wenigstens mal eine erfreulichere Nachricht an diesem trüben Tag. So trüb war er gar nicht. Die Sonne schien kräftig und es war wolkenloser strahlblauer Himmel zu sehen.
„Werde ich machen. Also dann muss ich jetzt weiter. Bin heute ziemlich spät dran.“ John gab ein Lächeln von sich und machte Anstalten zu gehen. Cuddy nickte ihm zu.
„Man sieht sich.“, meinte sie noch zuletzt zu ihm. Er war schon um die Ecke abgebogen. John gab ebenfalls ein deutliches Nicken von sich. Man konnte es noch sehen. Einen Moment blieb sie noch stehen. Sah ihm nah. Aber dann war er verschwunden. Mit 17 Jahren war er doch schon verdammt Reif. Nett, freundlich, zuvorkommend. Er war ein Guter Junge, der was für sein Leben Tat. Was Schlechtes hörte sie nie von ihm. Doch hoffte sie, dass er nicht durch Falsche Freunde in den Abgrund rutschte. Auf irgendeine Weise mochte sie ihn. Sie drehte sich wieder um und ging hinein. Schloss langsam die Tür hinter sich und lehnte sich an sie. Sie hielt ihre Zeitung immer noch in der Hand. Langsam hielt sie die hoch und faltete sie etwas auf. Was sie da zu lesen bekam trieb sie noch in die Verzweiflung. Keine große Schlagzeile. Eher bescheiden stand es am Rand.
„Princeton Plainsboro Teaching Hospital geschlossen!“, las sie.
Dieser Satz trieb ihr wieder Tränen in die Augen. Auf die Zeitung starrend ging sie wieder ins Wohnzimmer. Sie öffnete zögernd ihre Post. Sie konnte es nicht fassen. Ihre Rechnungen waren höher als sie dachte. So ein Mist war das. Sie ließ sich wieder auf ihre Couch nieder und las weiter die Post. Danach schmiss sie diese verzweifelt auf den Tisch und fing wieder an bitterlich zu weinen. Wie sollte sie das jemals bezahlen? Es war nicht wirklich möglich. Wenn sie das alles bezahlte hätte sie aber nicht mehr viel für sich und zum leben. Ihre Verzweiflung sah man ihr deutlich an. Wieder blickte sie zur Uhr. Ein Uhr mittags. Eigentlich aß sie immer um diese Zeit etwas. Aber sie hatte einfach keinen Hunger. Sattdessen blieb sie im Wohnzimmer sitzen und ließ ihren Tränen freien Lauf, dachte über Die Zukunft und die Vergangenheit nach. Eine Vergangenheit mit House war das. Und wird es eine Zukunft mit House geben? Sichelich nicht. Mehrmals wischte sie sich die Tränen auf dem Gesicht. Taschentücher lagen auf dem Tisch. Sie verbrachte fast den ganzen Nachmittag so.
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kidnapped [FF]
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Kapitel 2: Ein Abend Eine Bekanntschaft.

Der Sonnenuntergang brach langsam ein. Die warmen restlichen Sonnenstrahlen ließen das Wohnzimmer in einem warmen Orangeton aufleuchten. Immer noch saß sie im auf der Couch und ihre Augen waren geschwollen. Geweint hatte sie jetzt schon länger nicht mehr. Doch man konnte es ihr noch immer ansehen. Gedankenverloren und doch noch voll im Kopf stand sie auf und ging ins Bad, wo sie sich erstmal frisch machte. Sie stand vor ihrem Spiegel, sah sich selbst an und sie empfand sich selbst als schrecklich. Etwas Wasser tat gut. Danach sah sie besser aus.
Lisa. Werd klar im Kopf!, sprach eine Stimme in ihrem Kopf.
Sie schlürfte in ihr Schlafzimmer uns setzte sich behutsam aufs Bett. Vor ihr sah sie ihren riesigen Schrank. Und er war prall gefüllt mit jeglichen Outfits. Irgendwie bekam sie das Gefühl zuhause zu verrotten. Sie wollte einfach nur raus.
Gönn dir nen schönen Abend und geh aus. Wieder diese Stimme im Kopf. Was machte sie ihrem Kopf? Nein ausgehen wäre keine so wirklich klasse Idee. Warum sollte sie auch? Lieber sollte sie sich an den Computer setzen und nach Jobs suchen. Doch so wirklich überzeugt war sie davon auch nicht. Doch ausgehen? Diese Idee schien ihr aus einem bestimmten Grund eher in den Sinn zu kommen. Wenn sie schon ausgehen sollte, wohin dann?
Nimm die nächste Bar um die Ecke und trink etwas, sagte man ihr im Kopf erneut. Diese Stimme. Sie war leise, doch deutlich. Deutlich genug um sich davon leiten zu lassen. Ja. Sie ließ sich von ihr Leiten. Bei jeder Aktion die sie Tat, sagte ihr inneres ich was sie zu tun hatte. Eine innere Macht lies Cuddy zu einer Marionette mutieren. Eine halbe Stunde später stand sie vor ihrem Spiegel im Schlafzimmer. Ein Cocktailkleid betonte ihre weibliche Figur. Die Harre waren gestylt. Geschminkt, und man sah nichts mehr von ihren geschwollenen Augen. Sie wollte in eine Bar gehen. Und warum dann ein Cocktailkleid? Sie hörte nicht mehr auf das was sie wirklich wollte, sondern tat einfach nur das was ihr inneres ich ihr sagte. Noch schnell packte sie sich ihre Handtasche zusammen und sie verließ ihr Haus. Stand vor der Tür und schloss ab. Dann ging sie in der Abenddämmerung die Straße entlang. An der nächsten Kreuzung hielt sie kurz inne und überlegte kurz wo sich die Bar befand.
Rechts. Lisa. Rechts.
In Cuddys Kopf spukte es. Immer und immer wieder sprach diese Stimme auf sie ein. Führte sie wie von Geisterhand. Nach einigen Wendungen kam sie auf diese Bar zu. Diese Bar, die sich ‚Mr. Snoop‘ nannte. Seid einiger Ewigkeit gab es die Bar und auch Cuddy wohnte seiniger Zeit in ihrer Nähe. Warum ging sie jetzt erst hin? Wahrscheinlich, weil sie nie für eine Bar war. Doch wie es immer hieß, dass man niemals nie sagen sollte. Und so stand sie jetzt vor ihr. Griff langsam nach der Türklinke und öffnete erst etwas unsicher die Tür. Doch dann ging sie mühelos auf und sie trat schrittweise in die Bar hinein. Ihr Blick schweifte durch den Raum und fixierte den Tresen. Etwas unsicher ging sie auf ihn zu uns setzte sich auf den Barhocker. Sie blickte erneut durch den Raum und biss sich etwas auf die Unterlippe. Irgendwie war sie ziemlich verkrampft. Doch die Atmosphäre, die sie empfing lockerte sie. Leises Stimmengwirr hörte man aus dem hinteren Raum und alles war schlicht, elegant und modern eingerichtet. Es wirkte aber dennoch nicht kühl, sondern sehr gemütlich. Zum Glück war es auch nicht sonderlich voll. Vor sich sah sie auf dem Tresen eine Getränkekarte liegen. Automatisch fuhr ihre Hand zur Karte, nahm sie auf und schlug diese dann auf. Ihr Lieblingsgetränk fand sie jedoch nicht. Leicht seufzend ließ sie die Karte sinken. Sollte sie doch wieder die Bar verlassen und einfach nach Hause gehen? Irgendwie überkam ihr ein Gefühl, noch einsamer zu sein, als zu Hause.
Dann geh wieder, wenn du dich nicht wohl fühlst. Mal wieder sprach im Kopf wieder jemand mit ihr. Nach kurzer Überlegung erhob sie sich dann behutsam vom Hocker, griff nach ihrer Handtasche und steuerte mit langsamen Schritten auf den Ausgang zu. Doch mit einem Mal stand jemand vor ihr. Ein Mann, nicht viel größer als sie, gut gebaut. Und was ihr sofort auffiel waren seine Augen. Blau? Nein. Sie waren ganz besonders. Grau.
„Schon wieder gehen?“, meinte dieser eine.
„Äh…“, kam es aus ihr heraus. Mehr aber nicht. „Ja.“, antwortete sie dann aber knapp und leise. Cuddy war eingeschüchtert. Was sollte sie jetzt tun?
Reiß dich zusammen Mädel!
„Wie wäre es noch mit nen Drink bevor Sie gehen?“
Cuddy dachte kurz nach, Ja. Genau das hast du doch gesucht, Lisa. Eine nette Bekanntschaft. Ein kleiner Smalltalk und dein Abend ist gerettet.
„Ja gerne.“, brachte sie dann doch noch zustande. Sie lächelte den Mann vor ihr an. Er ging vor und setzte sich an einer der Tische. Cuddy folgte ihm und ließ sich gegenüber von ihm auf einem Stuhl nieder.
„Übrigens, ich heiße Lucas.“ Er hielt ihr die Hand hin.
„Ähm. Lisa.“, stellte sie sich ebenfalls vor. Beide gaben sich die Hand.
„Was darf ich ihnen holen?“, fragte Lucas. „Champagner?“, gab er ihr zur Auswahl.
„Oh. Ja gerne.“, bedankte sich Cuddy bei ihm. Lucas stand auf und bestellte am Tresen eine Flasche Champagner für beide. Mit vollen Händen kam er zurück und öffnete die Flasche. Goss in die Gläser etwas ein und hielt ihr eins davon hin. Cuddy nahm es auf und bedankte sich mit einem knappen: „Danke.“
Lucas lächelte sie charmant an und sprach: „Auf eine bezaubernde Lady.“
Daraufhin schmunzelte sie verlegen zurück. Beide hoben ihre Gläser und stießen an. Cuddy nippte an ihrem Glas und stellte es sanft hin. Vor Aufregung kaute sie etwas auf ihrer Unterlippe rum. Auch Lucas stellte sein Glas vor sich hin. Er sah sie jedoch nicht an, sondern blickte in sein Glas und schwieg. Die frau gegenüber von ihm schwieg ebenfalls. Es war ein unerträgliches Schweigen beiderseits.
„Und was tun Sie so beruflich?“, brach Cuddy nun endlich das Schweigen. Ihr Blick war auf die Flasche gerichtet und es baute sich ein selbstsicheres Lächeln in ihrem Gesicht auf.
„Wissen Sie…“, fing Lucas an und blickte wieder zu Cuddy hoch. „Ich bin mein eigener Chef.“ Lucas lehnte sich etwas zurück und wartete Cuddys Reaktion ab. Diese sah ihn mit einem bewunderten Blick an und gab nur von sich: „Oh. Was leiten Sie den für eine Firma?“ Sie wurde neugierig und fragte ihn weiter aus. Lucas wurde jedoch etwas nervös. Er konnte ihr doch schlecht sagen, dass er in der Drogen-Szene in New Jersey tätig war. Eher gesagt war er sogar der ewig gesuchte Boss. Irgendwie mochte Lucas diese Frau. Er empfand Cuddy als eine besondere Person.
„Das würde Sie wohl nicht so richtig interessieren. Viel lieber interessiert mich aber was Sie denn so machen?“, lenkte er schnell von seiner Tätigkeit ab. Cuddy wurde bei dieser Frage etwas blass. Sie wusste nicht direkt was sie antworten sollte. Sollte sie ihn anlügen, damit er keinen Verdacht schöpfte, dass Sie jetzt praktisch arbeitslos war?
„Ich bin Ärztin.“, antwortete sie knapp. So ganz wahr war es auch nicht. Aber irgendwie musste sie jetzt was sagen. Lucas hörte danach sofort auf zu trinken und blickte ihr in ihre Augen. In ihre grünen Augen.
„Doktor Lisa Cuddy?“ Seine Stimme wurde am Ende höher. Cuddy blickte beschämend in ihr Glas und traute sich nun nicht mehr in sein Gesicht zu gucken. „Ja.“
„Tut mir Leid was passiert ist.“ Er lehnte sich wieder in den Stuhl, verschränkte einen Arm vor der Brust und hielt in der anderen Hand sein Glas.
„Also haben Sie den Bericht in der Zeitung gelesen.“ Sie klang ziemlich verzweifelt und man hörte es aus ihrer Stimme heraus, dass es ihr ganz und gar nicht passte über dieses brisante Thema zu reden. „Also…“, fasste sie einen Entschluss. „Ich denke nicht, dass Sie mich haben wollen. Eine Arbeitslose Frau.“, spottete sie über sich selbst. Zu sehr von den Erlebnissen geprägt nahm sie ihr Sachen und wollte sie zum Ausgang begeben.
„Warten Sie!“, befahl Lucas. Hektisch stand er auf und kam auf Cuddy zu. Schnell packte er sanft ihren Arm. Cuddy blieb stehen, sah in seine Augen.
„Wer sagt, dass Sie keiner haben will?“ Ein durchdringlicher Blick von Lucas durchbohrte Cuddy innerlich fast.
„Wer will schon eine Frau haben, die nicht imstande ist mal ne Klinik zuleiten? Ich bin Arbeitslos.“
„Meinen Sie nicht, Sie nehmen das Problem zu ernst?“
„Sollte ich es nicht? Irgendwann habe ich kein Geld mehr und bin auf der Straße. Wollen Sie allen Ernstes so eine Frau haben? Wenn ich nen Mann wäre, würde ich das nicht wollen.“, versuchte sie sich zu verteidigen und löste sich aus Lucas‘ leichtem Griff.
„Sind Sie jetzt schon Obdachlos?“, konterte Lucas. Cuddy sah zu Boden und biss sich auf die Unterlippe: „Nein.“
„Das Geldproblem ist wohl das geringste Problem. Ich frage mich eher warum so eine Frau wie Sie Single ist?“ Lucas klang sehr charmant. Cuddy lächelte etwas verlegen. Ihr Kopf wandte sich vom Boden ab und sie begegnete zwei grauen Augen.
„Ich habe die große Liebe noch nicht gefunden.“ War das wirklich so? Was war mit Gregory House? Liebte sie ihn doch nicht oder verlor sie ihr Herz grade an den charmanten Lucas? Allem Anschein nach geschah dies grade. Sie fand ihn immer Toller.
„Wirklich nicht? Das ist schade. Hören Sie…“, er stockte kurz und zog aus seiner Brusttasche seines Hemdes eine kleine Karte. „Wenn sie jetzt gehen wollen, dann halte ich sie nicht auf. Aber wenn sie sich es doch anders überlegen sollten… Hier ist meine Karte.“ Dann hielt er ihr die Karte hin. Sie nahm diese auf und sah drauf. Es standen bloß sein Name und seine Handy-Nummer drauf. Cuddy nickte hinterher. „Danke.“, bedankte sie sich und fuhr ihre Hand automatisch zur Türklinke. Lucas blieb einfach stehen und sah Cuddy zu, wie diese die Bar verließ.

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Zwei Tage Später. Immer noch war Sie deprimiert und saß seufzend auf ihrer Couch während sie den Fernseher ausschaltete um in die Küche zu gehen. Sie checkte in den letzten Tagen ihr Konto und musste bedauerlicher weise feststellen, dass sie nicht mehr sehr viel hatte. In der Küche griff sie den Griff ihres Kühlschrankes, um ihn zu öffnen. Doch dabei wurde sie aufgehalten. Denn sie sah plötzlich einen kleine Zettel der an der Tür mit einem Magnet befestig war. Die Karte vergaß sie schon völlig. Nach einem kurzen Blick auf diese, nahm Cuddy sie vom Kühlschrank ab und las sie. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Es war die Visitenkarte von Lucas. Er war charmant gutaussehend und ein erfolgreicher Mann Geschäftsmann. Was wollte man den mehr als Frau? Vielleicht war er doch der Mann der sie wirklich so nahm wie sie ist? Als sie ihn vor ein paar Tagen in der Bar traf, fühlte sich bei ihm wohl. Sie bekam das Gefühl, doch noch was Besonderes zu sein. Auf irgendeine Weise mochte sie ihn sehr und wollte ihn vielleicht doch noch mal treffen. Eigentlich wollte sie sich grade etwas zum Mittag machen, aber als sie den Zettel sah, verlor sie den Appetit und wollte bei Lucas sein. So schloss sie den Kühlschrank wieder, denn sie einen Spalt schon öffnete. Lehnte sich an ihn und starrte die Karte an. Nach ein paar Minuten Überlegung ging sie zu ihrem Telefon und nahm den Hörer von der Ladestation. Las die Karte erneut und wählte langsam Lucas‘ Nummer. Sie war nervös, sehr nervös. Mit zitternden Daumen drückte sie dann endlich auf die Anruftaste und fuhr das Telefon an ihr Ohr. Sie wartete ungeduldig auf die Person am anderen Ende der Leitung. Das Tuten des Telefons und die Klingelgeräusche dröhnten mit voller Lautstärke in ihr Ohr. Nach gefühlten 2 Stunden nahm an anderem Ende jemand ab.
„Ja? Douglas hier.“
Cuddys Herz pochte. Sie spürte wie ihr Herzschlag ihr Hals hinaufkletterte. „Äh. Hier ist…“ Sie kam ins Stottern.
„Ah. Ja. Lisa Cuddy. Die schöne Lady aus der Bar.“, kam es von Lucas. Cuddy war sichtlich verwundert, darüber, dass Lucas sie sofort erkannte.
„Ähm Ja.“, klang sie erleichtert.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte Lucas charmant in den Hörer.
„Ähm. Tja. Wissen Sie… Es ist so…“, fing sie an. Doch dann kam ihr Lucas dazwischen: „Sie brauchen mir nichts zu erklären. Ich kenne ihr Problem. Dafür gibt es sicherlich auch ein wunderbare Lösung.“
„Meinen Sie wirklich?“ Unsicherheit machte sich in ihr breit.
„Und ob es das gibt. Ich wette Sie wollen zu mir und dann könnten wir über das Problem reden und es wahrscheinlich auch aus der Welt schaffen.“, erklärte Lucas. Er überrumpelte sie mit seinem Angebot. Doch Cuddy gefiel dies. „Hört sich interessant an.“
„Ist es sicherlich auch. Also was meinen Sie? Ich habe alles was eine Frau begehrt. Sie können bei mir einziehen und solange bleiben wie sie wollen. Bis Sie vielleicht einen neuen Job haben oder wer weiß.“
„Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist.“ Sie wurde noch unsicherer.
„Kommen Sie schon. Was haben Sie denn schon zu verlieren? Sie haben nur was zu gewinnen bei mir.“
Irgendwie Stimmte es, was Lucas da sagte, Aber unsicher fühlte Sie sich immer noch und wusste nicht recht, was sie von der Idee halten sollte.
„Ich denke ich kann mich auf Sie verlassen.“, stimmte Sie Lucas zu.
„Hört sich prima an. Also sagen Sie mir ihre Adresse und ich hole sie ab.“
Cuddy lächelte leicht verlegen. Dann gab sie bereitwillig ihre Adresse bekannt: „Also es ist die Waverlystreet 925.“
„Okay. Ich habe es mir Notiert. Also sagen wir mal in einer Stunde?“, fragte Lucas dann.
„Ist okay.“
„Dann bis gleich.“, verabschiedete er sich
„Ja Bye.“, sagte sie noch ehe Lucas auflegte und der Freizeichenton erklang. Zufrieden legte sie ihr Telefon auf die Ladestation und ging in ihr Schlafzimmer.
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kidnapped [FF]
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Kapitel 3: Sehnsüchte...

Eine Woche. Eine verdammt lange und verzweifelte Woche verging. So langsam wurde die Sache für House etwas unerträglich. Am Anfang dachte er sich, dass doch ganz gut täte mal nichts zu tun. Die letzten Tage tat er es auch. Aber so langsam hatte er keinen Gefallen mehr daran und er bekam Sehnsucht. Sehnsucht nach etwas Bestimmtes. Jemand Bestimmten. Nach wem sehnte er sich so sehr? War es doch seine große Sehnsucht zu Cuddy? Sicherlich schon. Es war einfach wahre Liebe. Doch House konnte es nicht wahrhaben. Liebte er diese Frau wirklich? Er würde Cuddy nicht lieben, wenn er nicht an sie denken würde und Sehnsucht nach ihr hätte.
„Was bedrückt dich so sehr House?“, kam es von Wilson der vor ihm in der Küche am Tisch saß. House wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen. Wilson bemerkte gleich, wenn was mit House nicht stimmte.
„Nichts. Hat sich schon erledigt.“
„Cuddy?“ Wilson schmierte sich ein Erdnussbuttersandwich und biss hinein, was er in den letzten Tagen wirklich fast immer aß. Es war billig und schmeckte gut. Genau das Richtige um zu sparen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würden die Beiden ohne Dach über dem Kopf sich in der Gegend rum treiben müssen.
House umklammerte leicht seine Tasse. Als der Name seiner großen Liebe Wilsons Lippen verließ, schellte sein Kopf schlagartig nach oben und begegnete zwei braunen Augen, die ihm sagten wie Wilson sich fühlte. Erniedrig und entmutigt. Ohne Empfehlung war es praktisch unmöglich einen neuen Job in einem anderen Krankenhaus zu finden. Das machte Beiden sehr zu schaffen.
„Nein. Wie kommst du darauf, dass ich Sehnsucht nach Cuddy hätte?“ Er bereute sofort, was er sagte. Er konnte sich selber symbolisch in den Hintern treten und kaute auf seiner Unterlippe rum. Wilson merkte sofort, dass sein Freund sich verriet. Ein leichtes Lächeln baute sich in Wilsons Gesicht auf. „Also doch.“
House verdrehte daraufhin seine Augen und nippte an seinem Kaffee.
„Du hast schon immer was für Cuddy empfunden, nicht?“ Wilson ging nun intensiver auf dieses Thema ein, doch House war das sichtlich unangenehm, weil er niemals für nötig hielt, dass er nach Stacy noch jemanden fand, die er innig liebte. Diese eine war Lisa Cuddy. Ja er liebte sie, doch was ist eigentlich Liebe? Genau diese Frage stellte sich House seit einigen Tagen. House war in seine Gedanken vertieft und reagierte eigentlich gar nicht richtig auf Wilsons Frage.
„House? Greg.. Bist du noch da?“ Er fuchtelte mit seiner Hand vor House´s Gesicht rum. House starrte in seine Tasse und dachte über die Bedeutung der Liebe nach. Durch Wilsons Gestik wurde er jedoch wieder in die Realität zurück geholt und blickte wieder zu ihm rauf. „Hast du angst ich könnte was verpassen oder warum nervst du mich mit solchen Fragen?“
„Nein. Aber du empfindest doch was für sie oder?“
„Das ist ne Idiotische Frage Wilson!“, zischte House leicht verbittert. Er stand auf, ging ins Wohnzimmer und starrte seinen Fernseher gedankenverloren an.
„House. Das war ne einfache Frage, die man mit Ja oder Nein beantworten kann. Nun dann kann ich mir Schlüsse daraus ziehen und annehmen, dass ich Recht habe und du was für Cuddy empfindest.“ Er kam auf die Couch zu und ließ sich neben House nieder. House war aber nicht wirklich von Wilsons Worte beeindruckt und fasste einen Entschluss. Vertieft in seine Gedanken nahm er seinen Stock, stand wieder auf und zog seine Jacke an. Wilson sah ihm zu, wie er das alles tat und baute ein leichtes Schmunzeln in seinem Gesicht auf.
„House, bevor du gehst…“, sagte Wilson schnell in der Hoffnung, House würde ihm noch einen kurzen Moment zuhören. Das tat House auch. Er blieb abrupt vor der Tür stehen und drehte seinen Kopf zu seinem Freund.
„Ich weiß, dass du zu Cuddy willst.“, lies Wilson leise von und sah ihn an. An der Tür wurde House etwas mulmig. Wilson merkte einfach alles, das wurde House nun endlich klar. Er konnte nie etwas vor ihm richtig Geheim halten. Nachdem Wilson dies sagte, nickte er leicht und drehte sich wieder zur Tür.
„Noch etwas…“ Wieder wurde House aufgehalten von Wilson. Dieses Mal drehte er sich auf der Couch zu ihm um und sagte leise: „Ich möchte nur, dass du weiß, dass ich für dich da bin.“
„Ja, Wilson.“, murmelte House leise und nickte. Endlich konnte House gehen. Er setzte sich auf sein Motorrad, befestigte seinen Stock an die dafür vorgesehene Halterung, setzte seinen Helm auf und ließ seine Maschine starten. Nach einer kurzen Überlegung, wo er langfahren sollte, fuhr er auch schon zielsicher los.
Es dauerte nicht sehr lang, da war House auch schon da. Vor dem Haus kam er zum stehen. Seine Maschine lief noch. Er fuhr sie an den Straßenrand. Voll mit Gedanken was er jetzt tun sollte, saß House immer noch auf seiner Honda und betrachtete Cuddys Haus. Was er bemerkte war, wie sich ein komisches Gefühl in seinem Innerem breit machte und sein Herz bis zum Hals pochen spürte. Langsam stieg er ab nahm sich mechanisch seinen Stock und ging mit schweren, mühsamen Schritten auf die Eingangstür seiner großen Liebe zu. Kurz vor der Tür hielt er plötzlich inne und wusste nicht direkt, was er tun sollte. Er hörte sein Blut in den Ohren rauschen und seine Umwelt nahm er schon nicht mehr richtig wahr. Mit einem Mal bekam er den Drang sich sofort wieder umzudrehen und zu fliehen vor dieser Situation. Es war ihm nicht ganz wohl bei der Sache, Cuddy zu sagen, dass er sie vermisste.
Jetzt reiß dich zusammen. Immerhin bist du Erwachsen, dachte House sich. Nervös stand er vor der Tür und kaute leicht an seiner Unterlippe. Schwer nahm er seinen Arm hoch und wollte klopfen. Doch er bekam Panik und zog ihn hektisch zurück. Resigniert ballte er seine Hand zur Faust und kniff seine Augen zu. Scharf blies er Luft aus und wiederholte seine Tat. Er klopfte. Nervös wartete er. Blickte zu Boden. Er hörte nichts anderes mehr, als sein eigenes Herz pochen. Eine Weile wartete er, doch es tat sich nichts. Die Tür blieb verschlossen. Sollte er erneut klopfen? Vielleicht hatte sie es ja nicht gehört? House ging davon aus, dass sie nicht da zu sein schien. Irgendwo hatte er doch noch Post-It Zettel gehabt. Hecktisch tastete er auf seinem Oberkörper rum, in der Hoffnung noch irgendwas zu finden. Tatsächlich fand er auch was. Aber wo sollte er jetzt einen Kugelschreiber auftreiben? Schnell humpelte House zu seinem Motorrad zurück und kramte in seinem Rucksack rum, den er immer dabei hatte. Prompt fand er auch was er suchte. Hektisch krickelte er auf dem Zettel etwas vor sich hin. Ein wenig war House schon enttäuscht, da er doch wirklich hoffte, dass Cuddy da war. Die Nachricht lautete: „Ich war hier. Ruf zurück. House. “ Seine Notiz war eigentlich doch sehr Schlicht und unpersönlich gehalten. Warum sollte er es auch machen? Noch schnell klebte er den Zettel an Cuddys Haustür und verschwand auf seinem Motorrad. Ein kurzes aufheulen und er jagte die Maschine durch New Jersey.
Wieder Zuhause, schmiss der Diagnostiker seine Sachen quer auf die Couch.
„Schon wieder zurück?“, fragte der Onkologe ziemlich verwundert wegen der frühen Ankunft seines Freundes. Der Ältere gab, wie gewöhnlich, keine Antwort. Er wollte jetzt einfach nicht über dies Thema reden. Dafür war seine Enttäuschung gerade zu groß. Der Onkologe war von seinem Verhalten nicht sehr Überrascht. Er ließ ihn einfach. Bohrte nicht nach, denn er wusste, dass das eher zu was andern, als das Gewünschte, führen würde. Seelenruhig und nachdenklich saßen die beiden wieder nebeneinander auf der Couch. Kein Wort. Nur eine tickende Uhr. Totenstille.
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kidnapped [FF]
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