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Kapitel 73 Die letzten Tage bis zur Geburt
Haley und Nathan konnten es aber kaum erwarten wieder nach Hause zu kommen. Sie freuten sich nicht nur auf Nathans bequemes Bett, sondern auch auf das Essen seines Vaters. Und Nathan freute sich darauf, dass er sich wieder selbst an den Herd stellen und etwas zu essen kochen konnte.
Die nächsten Monate liefen eigentlich wenig spektakulär ab. Nathan ging zwei Mal in der Woche ins Krankenhaus und trainierte zusammen mit Perry. Die restlichen Tage über trainierte er allein oder mit Haley, Greg, James, Jasmin oder Lisa. Haley wurde von Monat zu Monat dicker und hatte auch immer unglaubliche Fressattacken. Greg fand das ziemlich belustigend. Er machte oft irgendwelche Scherze auf Haleys Kosten. Die nahm ihm das aber nie übel, denn sie wusste ja wie er es meinte. Ja es dauerte wirklich nicht lange bis Haley sich kugelrund gefuttert hatte.
Als sie im sechsten Monat war, musste noch einmal, wie Nathan es schon gesagt hatte, ein neuer Schunt gelegt werden. Danach lag Haley wieder zwei Wochen im Krankenhaus und Nathan war wieder jeden Tag bei ihr. Allerdings fuhr er diesmal jeden Tag zum Krankenhaus und lag nicht mit ihr auf einem Zimmer. Die zwei Wochen vergingen relativ schnell und Haley kam dann wieder mit zu Nathan. Dort verging die Zeit auch wie im Flug. Nathan konnte mittlerweile schon wieder ohne Krücken laufen. Wenn er viel gelaufen war, taten ihm seine Beine zwar schon noch etwas weh, aber auch das änderte sich schon bald. Als Haley eines Tages wieder beim Ultraschall war, hatte Nathan einen Termin, bei dem ihm die Fäden gezogen wurden. Es tat etwas weh, aber er war froh sie endlich los zu sein. Zuhause sah er sich seine Narbe immer wieder im Spiegel an. Haley rieb sie ihm immer mit etwas Creme ein, damit sie nicht alt und runzelig aussah. Sie waren schon jetzt eine kleine Familie, auch wenn ihr Baby noch gar nicht auf der Welt war. Es dauerte aber nicht mehr lange und dann wäre ihre Familie komplett. Nathan und Haley fieberten dem Tag der Geburt entgegen, während jeder einzelne Tag verging als wäre es nur eine Stunde.
Schon bald war es so weit und Haley bekam die ersten Wehen. Nathan fuhr sofort mit ihr ins Krankenhaus. Dort angekommen, bekam Haley ein Zimmer und wartete mit Nathan darauf, dass es endlich los ging. Während sie warteten, hatte Nathan James und Jasmin und Greg und Lisa angerufen. Er bat sie darum ins Krankenhaus zu kommen und sie taten es alle. Greg war davon natürlich nicht so begeistert. „Er hatte keine Lust mit anzusehen wie ein Baby aus dem Körper einer Frau gepresst wird.“, so lauteten seine Worte. Außerdem kam noch dazu, dass Nathan wieder einmal zum falschen Zeitpunkt angerufen hatte, was Greg die Laune noch mehr vermieste. Lisa schaffte es aber wieder mal ihn zu überreden und nur deswegen begleitete er sie.
Nachdem alle bei Nathan und Haley eingetroffen waren, mussten sie noch einige Stunden warten. Doch dann wurden die Wehen auf einmal stärker und Haleys Fruchtblase platzte. Nathan holte sofort einen Arzt, der Haley auf der Stelle in den Kreissaal brachte. Nathan folgte ihnen in den Kreissaal und wich nicht von Haleys Seite. Er wollte unbedingt bei der Geburt seines ersten Kindes dabei sein und davon ließ er sich auch nicht abhalten.
Haley und Nathan konnten es aber kaum erwarten wieder nach Hause zu kommen. Sie freuten sich nicht nur auf Nathans bequemes Bett, sondern auch auf das Essen seines Vaters. Und Nathan freute sich darauf, dass er sich wieder selbst an den Herd stellen und etwas zu essen kochen konnte.
Die nächsten Monate liefen eigentlich wenig spektakulär ab. Nathan ging zwei Mal in der Woche ins Krankenhaus und trainierte zusammen mit Perry. Die restlichen Tage über trainierte er allein oder mit Haley, Greg, James, Jasmin oder Lisa. Haley wurde von Monat zu Monat dicker und hatte auch immer unglaubliche Fressattacken. Greg fand das ziemlich belustigend. Er machte oft irgendwelche Scherze auf Haleys Kosten. Die nahm ihm das aber nie übel, denn sie wusste ja wie er es meinte. Ja es dauerte wirklich nicht lange bis Haley sich kugelrund gefuttert hatte.
Als sie im sechsten Monat war, musste noch einmal, wie Nathan es schon gesagt hatte, ein neuer Schunt gelegt werden. Danach lag Haley wieder zwei Wochen im Krankenhaus und Nathan war wieder jeden Tag bei ihr. Allerdings fuhr er diesmal jeden Tag zum Krankenhaus und lag nicht mit ihr auf einem Zimmer. Die zwei Wochen vergingen relativ schnell und Haley kam dann wieder mit zu Nathan. Dort verging die Zeit auch wie im Flug. Nathan konnte mittlerweile schon wieder ohne Krücken laufen. Wenn er viel gelaufen war, taten ihm seine Beine zwar schon noch etwas weh, aber auch das änderte sich schon bald. Als Haley eines Tages wieder beim Ultraschall war, hatte Nathan einen Termin, bei dem ihm die Fäden gezogen wurden. Es tat etwas weh, aber er war froh sie endlich los zu sein. Zuhause sah er sich seine Narbe immer wieder im Spiegel an. Haley rieb sie ihm immer mit etwas Creme ein, damit sie nicht alt und runzelig aussah. Sie waren schon jetzt eine kleine Familie, auch wenn ihr Baby noch gar nicht auf der Welt war. Es dauerte aber nicht mehr lange und dann wäre ihre Familie komplett. Nathan und Haley fieberten dem Tag der Geburt entgegen, während jeder einzelne Tag verging als wäre es nur eine Stunde.
Schon bald war es so weit und Haley bekam die ersten Wehen. Nathan fuhr sofort mit ihr ins Krankenhaus. Dort angekommen, bekam Haley ein Zimmer und wartete mit Nathan darauf, dass es endlich los ging. Während sie warteten, hatte Nathan James und Jasmin und Greg und Lisa angerufen. Er bat sie darum ins Krankenhaus zu kommen und sie taten es alle. Greg war davon natürlich nicht so begeistert. „Er hatte keine Lust mit anzusehen wie ein Baby aus dem Körper einer Frau gepresst wird.“, so lauteten seine Worte. Außerdem kam noch dazu, dass Nathan wieder einmal zum falschen Zeitpunkt angerufen hatte, was Greg die Laune noch mehr vermieste. Lisa schaffte es aber wieder mal ihn zu überreden und nur deswegen begleitete er sie.
Nachdem alle bei Nathan und Haley eingetroffen waren, mussten sie noch einige Stunden warten. Doch dann wurden die Wehen auf einmal stärker und Haleys Fruchtblase platzte. Nathan holte sofort einen Arzt, der Haley auf der Stelle in den Kreissaal brachte. Nathan folgte ihnen in den Kreissaal und wich nicht von Haleys Seite. Er wollte unbedingt bei der Geburt seines ersten Kindes dabei sein und davon ließ er sich auch nicht abhalten.

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Kapitel 74 Ein Baby, eine Antwort
Jasmin, James, Lisa und Greg warteten währenddessen im Wartezimmer, das für Angehörige von Patienten im Kreissaal war. Sie mussten sehr lange warten und Greg hatte schon keine Lust mehr. Er war gerade aufgestanden und wollte gehen als Perry ins Wartezimmer kam. „Leute, ich hab etwas zu verkünden. Das Baby ist da, aber die Nabelschnur lag um seinen Hals. Also musste es auf die Intensiv.“, sagte er. Greg setzte sich daraufhin wieder zu Lisa.
Alle waren still und sahen Perry sprachlos an. Greg legte einen Arm um Lisa und James nahm Jasmins Hand. Dieser Moment war wirklich einzigartig. Nie zuvor erfüllte so viel Liebe einen Raum. Sie alle, auch Greg, dachten an Haley, Nathan und ihr Baby und beteten für sie. Dieser Moment hat uns eins begreifen lassen. Es heißt erst, wenn man ein Kind hat, merkt man zu wie viel Liebe man fähig ist. Es kann einen völlig verändern. Es kann einen mit Freude erfüllen. Es kann einem sogar die Antwort geben, nach der man schon lange gesucht hat.
Plötzlich öffnete sich die Tür des Wartezimmers und Perry trat beiseite. Er gab den Blick auf Nathan frei, doch der war nicht allein gekommen. Er hatte seinen Sohn auf dem Arm, hielt ihn so, dass ihn jeder sehen konnte und sagte: „Meine Damen und Herren, ich möchte euch jemanden vorstellen. Das ist Jamie Scott. Ich bin Vater.“ Nathan strahlte voller Glück und nun standen alle auf. Sie freuten sich mit ihm und stellten sich um ihn herum um den kleinen Jamie zu betrachten. Während Nathan seinen Sohn noch voller Glück präsentierte, machte es bei James und Jasmin auf einmal „klick“. Sie sahen sich erwartungsvoll an und James sagte: „Wagen wir’s.“ Jasmin nickte nur und anschließend küssten sie sich. Was James damit meinte, war nicht schwer zu erraten. All die Jahre über hatten sie darüber nachgedacht noch ein zweites Kind zu bekommen. Irgendwann ist das allerdings in Vergessenheit geraten, aber durch die Schwangerschaft von Haley hatten sie sich weder daran erinnert und nun hatten sie ihre Antwort gefunden. Sie wollten noch ein Kind. Allerdings behielten sie das vorerst für sich. Sie wollten dem kleinen Jamie nicht die Show stehlen.
Jasmin, James, Lisa und Greg warteten währenddessen im Wartezimmer, das für Angehörige von Patienten im Kreissaal war. Sie mussten sehr lange warten und Greg hatte schon keine Lust mehr. Er war gerade aufgestanden und wollte gehen als Perry ins Wartezimmer kam. „Leute, ich hab etwas zu verkünden. Das Baby ist da, aber die Nabelschnur lag um seinen Hals. Also musste es auf die Intensiv.“, sagte er. Greg setzte sich daraufhin wieder zu Lisa.
Alle waren still und sahen Perry sprachlos an. Greg legte einen Arm um Lisa und James nahm Jasmins Hand. Dieser Moment war wirklich einzigartig. Nie zuvor erfüllte so viel Liebe einen Raum. Sie alle, auch Greg, dachten an Haley, Nathan und ihr Baby und beteten für sie. Dieser Moment hat uns eins begreifen lassen. Es heißt erst, wenn man ein Kind hat, merkt man zu wie viel Liebe man fähig ist. Es kann einen völlig verändern. Es kann einen mit Freude erfüllen. Es kann einem sogar die Antwort geben, nach der man schon lange gesucht hat.
Plötzlich öffnete sich die Tür des Wartezimmers und Perry trat beiseite. Er gab den Blick auf Nathan frei, doch der war nicht allein gekommen. Er hatte seinen Sohn auf dem Arm, hielt ihn so, dass ihn jeder sehen konnte und sagte: „Meine Damen und Herren, ich möchte euch jemanden vorstellen. Das ist Jamie Scott. Ich bin Vater.“ Nathan strahlte voller Glück und nun standen alle auf. Sie freuten sich mit ihm und stellten sich um ihn herum um den kleinen Jamie zu betrachten. Während Nathan seinen Sohn noch voller Glück präsentierte, machte es bei James und Jasmin auf einmal „klick“. Sie sahen sich erwartungsvoll an und James sagte: „Wagen wir’s.“ Jasmin nickte nur und anschließend küssten sie sich. Was James damit meinte, war nicht schwer zu erraten. All die Jahre über hatten sie darüber nachgedacht noch ein zweites Kind zu bekommen. Irgendwann ist das allerdings in Vergessenheit geraten, aber durch die Schwangerschaft von Haley hatten sie sich weder daran erinnert und nun hatten sie ihre Antwort gefunden. Sie wollten noch ein Kind. Allerdings behielten sie das vorerst für sich. Sie wollten dem kleinen Jamie nicht die Show stehlen.

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Kapitel 75 Alle waren glücklich
Nach der Geburt musste Haley nicht lange im Krankenhaus bleiben. Da sie und Jamie in Ordnung waren, musste sie sich nur ein wenig ausruhen und dann durften sie am Abend schon wieder nach Hause. Als sie dann am Abend alle zusammen nach Hause fuhren, kamen Greg und Lisa noch mit zu James. Lio begrüßte sie alle mit Gebell und lief um ihre Beine herum. Nachdem sich alle ihre Schuhe und Jacke ausgezogen hatten, gingen sie ins Wohnzimmer. Sie setzten sich auf die Coach, sahen ein wenig Fern und unterhielten sich. Haley hatte Jamie auf dem Arm, als James fragte: „Und wie viel hat der Kleine auf die Waage gebracht?“ „2650 Gramm bei einer Größe von 50 Zentimetern.“, antwortete Haley und lächelte stolz. „Dagegen war Nathan ja ein richtiger Wonneproppen mit seinen 3250 Gramm bei 54 Zentimeter.“, bemerkte Jasmin und zwinkerte ihrem Sohn zu. Nathan schmunzelte verlegen und wurde ein wenig rot. „Mum, das war eins der Dinge, die Haley noch nicht wusste.“, sagte Nathan und knirschte mit den Zähnen. James, Jasmin, Haley und Lisa grinsten. Nur Greg tat es nicht. Er war ein wenig genervt. Erst hatte Nathan mal wieder zum falschen Zeitpunkt angerufen, dann musste er stundenlang darauf warten, dass Haley endlich ihr 2650 Gramm schweres Baby zwischen ihren Beinen heraus presst und jetzt muss er sich auch noch dieses ganze Babygesülze anhören. „Was ist denn das eigentlich für ein schwuler Name? Jamie. Wer zum Teufel nennt sein Kind Jamie?!“, unterbrach Greg die fröhliche Stimmung. Nathan sah Greg verwundert an und sagte: „Den Namen hat Haley ausgesucht, aber eigentlich ist er nur ne Abkürzung.“ „Ne Abkürzung von was? Von ich bin schwul bitte verhaut mich?“, entgegnete Greg. Nathan und auch alle anderen schmunzelten. „Nein, von James.“, antwortete Haley. Nun war Greg erst einmal still. Er wusste nicht was er darauf sagen sollte, doch nach ein paar Minuten kam ihm plötzlich etwas in den Sinn. „Ach übrigens, ich hab jetzt wirklich einen gut bei dir.“, sagte er zu Nathan und grinste ihn frech an. Nathan stand allerdings ein wenig auf der Leitung und fragte: „Wieso denn das?“ Greg verdrehte die Augen und sagte: „Haltet dem Scheißer mal die Ohren zu.“ Haley tat was Greg gesagt hatte und hielt Jamie die Ohren zu. Also antwortete Greg nun: „Weil du mich mal wieder davon abgehalten hast meinen Spaß mit Lisa zu haben. Du hast mir jetzt schon zum gefühlten tausendstem Mal die Tour vermasselt, man. Langsam tut’s da unten n bisschen weh.“ „Tut mir ja leid. Ist das letzte Mal gewesen.“, entschuldigte sich Nathan, woraufhin Greg nur noch sagte: „Das will ich auch hoffen.“ Haley nahm ihre Hände wieder weg von Jamies Ohren und anschließend unterhielten sie sich noch einige Stunden über anständige Dinge. Irgendwann in der Nacht machten sich Greg und Lisa auf den Weg nach Hause. Sie verabschiedeten sich von allen, wobei Lisa Jamie einen Kuss auf die Wange gab und Greg ihn am Bauch kitzelte. Nachdem sie gegangen waren, gingen auch James und Jasmin und Haley und Nathan schlafen. Haley legte Jamie ins Kinderbettchen, was sie von James und Jasmin bekommen hatten. Sie hatten es noch aufgehoben, genauso wie all das andere Babyzeug. Also mussten sich Haley und Nathan nicht die Mühe machen selber noch etwas zu kaufen, wofür sie sehr dankbar waren. Nathan räumte währenddessen noch mit seinem Vater den Tisch ab und nachdem sie sich alle die Zähne geputzt, sich umgezogen und sich eine gute Nacht gewünscht hatten, legten sie sich in ihre Betten. Haley legte sich in Nathan Arm und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie hatten die Augen schon geschlossen als sie sich sagten, dass sie sich liebten. Beide hatten ein Grinsen auf dem Gesicht. Sie waren einfach die glücklichsten Menschen auf der Welt. Obwohl sie noch so jung waren, haben sie sich dafür entschieden ihr Baby zu bekommen und sind nun froh über diese Entscheidung. In diesem Moment dachten sie einfach nicht mehr daran, dass sie erst sechszehn und siebzehn waren. Die Hauptsache für sie war, dass sie sich liebten und glücklich waren.
James und Jasmin waren auch glücklich. Vor allem waren sie glücklich darüber endlich eine Antwort auf ihre Frage gefunden zu haben. „Wir wollen es also wirklich nochmal versuchen, ja?“, fragte Jasmin. „Ja, oder nicht?“, antwortete James unsicher. Jasmin nickte darauf nur, schmunzelte und sagte: „Ich hoffe es geht alles gut.“ „Das wird es.“, entgegnete James, gab Jasmin einen Kuss und nahm sie anschließend in den Arm. Jasmin dachte an ihre Schwangerschaft zurück und freute sich schon darauf wieder mit einem Babybauch umher zu laufen und nach neun Monaten ihr Baby im Arm zu halten. Auch James dachte an vergangene Zeiten. Er dachte daran wie er Nathan aufwachsen sehen hat, wie Nathan seine ersten Schritte gegangen und seine ersten Worte gesagt hat. Das sind für ihn die schönsten Erinnerungen und er würde sich freuen so etwas noch einmal erleben zu können. So schliefen nun auch sie glücklich und zufrieden ein.
Nur Greg und Lisa schliefen noch nicht. Sie lagen zwar schon im Bett wie die anderen auch, aber eigentlich hatte Greg ja etwas anderes vorgehabt als zu schlafen. Doch leider wurde daraus nichts. „Das ist doch jetzt nicht wahr oder?!“, sagte Greg und starrte an die Decke. „Es ist schon viel zu spät, Greg. Ich bin müde.“, sagte Lisa, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drehte sich auf die Seite. Greg passte das eigentlich ganz und gar nicht, aber er konnte es ja nicht ändern. Allerdings musste er seinem Frust erst einmal freien Lauf lassen. „Das gibt’s doch nicht, ey. Hat es der Knirps doch tatsächlich geschafft mir die komplette Tour zu vermasseln, man. Ich dachte, dass wenigstens noch n Quickie oder so geht, aber nicht mal das sei mir noch vergönnt. Wenn ich den das nächste Mal sehe, bring ich ihn um.“, ärgerte sich Greg. Lisa ließ das ganze unbeeindruckt. Sie schmunzelte nur und versuchte zu schlafen. Wieder verdrehte Greg die Augen, schnaufte und sagte: „Dann komm wenigstens her.“ Lisa drehte sich zu ihm um, legte sich in seinen Arm und kuschelte sich bei ihm an. Bevor sie einschlief, hob sie noch einmal ihren Kopf, gab Greg noch einen Kuss und legte ihren Kopf dann wieder auf Gregs Brustkorb. „Gute Nacht.“, sagte sie noch zu ihm, doch Greg grummelte nur und entgegnete: „Die wird nur einer von uns haben.“ Wieder schmunzelte Lisa nur unbeeindruckt und schlief nach wenigen Minuten ein. Bis Greg einschlief dauerte es etwas länger. Bei Lisa kann man davon ausgehen, dass sie auch glücklich war. Normalerweise war Greg das auch, wenn er nicht einer solchen Qual ausgesetzt war wie in den letzten Wochen.
Nach der Geburt musste Haley nicht lange im Krankenhaus bleiben. Da sie und Jamie in Ordnung waren, musste sie sich nur ein wenig ausruhen und dann durften sie am Abend schon wieder nach Hause. Als sie dann am Abend alle zusammen nach Hause fuhren, kamen Greg und Lisa noch mit zu James. Lio begrüßte sie alle mit Gebell und lief um ihre Beine herum. Nachdem sich alle ihre Schuhe und Jacke ausgezogen hatten, gingen sie ins Wohnzimmer. Sie setzten sich auf die Coach, sahen ein wenig Fern und unterhielten sich. Haley hatte Jamie auf dem Arm, als James fragte: „Und wie viel hat der Kleine auf die Waage gebracht?“ „2650 Gramm bei einer Größe von 50 Zentimetern.“, antwortete Haley und lächelte stolz. „Dagegen war Nathan ja ein richtiger Wonneproppen mit seinen 3250 Gramm bei 54 Zentimeter.“, bemerkte Jasmin und zwinkerte ihrem Sohn zu. Nathan schmunzelte verlegen und wurde ein wenig rot. „Mum, das war eins der Dinge, die Haley noch nicht wusste.“, sagte Nathan und knirschte mit den Zähnen. James, Jasmin, Haley und Lisa grinsten. Nur Greg tat es nicht. Er war ein wenig genervt. Erst hatte Nathan mal wieder zum falschen Zeitpunkt angerufen, dann musste er stundenlang darauf warten, dass Haley endlich ihr 2650 Gramm schweres Baby zwischen ihren Beinen heraus presst und jetzt muss er sich auch noch dieses ganze Babygesülze anhören. „Was ist denn das eigentlich für ein schwuler Name? Jamie. Wer zum Teufel nennt sein Kind Jamie?!“, unterbrach Greg die fröhliche Stimmung. Nathan sah Greg verwundert an und sagte: „Den Namen hat Haley ausgesucht, aber eigentlich ist er nur ne Abkürzung.“ „Ne Abkürzung von was? Von ich bin schwul bitte verhaut mich?“, entgegnete Greg. Nathan und auch alle anderen schmunzelten. „Nein, von James.“, antwortete Haley. Nun war Greg erst einmal still. Er wusste nicht was er darauf sagen sollte, doch nach ein paar Minuten kam ihm plötzlich etwas in den Sinn. „Ach übrigens, ich hab jetzt wirklich einen gut bei dir.“, sagte er zu Nathan und grinste ihn frech an. Nathan stand allerdings ein wenig auf der Leitung und fragte: „Wieso denn das?“ Greg verdrehte die Augen und sagte: „Haltet dem Scheißer mal die Ohren zu.“ Haley tat was Greg gesagt hatte und hielt Jamie die Ohren zu. Also antwortete Greg nun: „Weil du mich mal wieder davon abgehalten hast meinen Spaß mit Lisa zu haben. Du hast mir jetzt schon zum gefühlten tausendstem Mal die Tour vermasselt, man. Langsam tut’s da unten n bisschen weh.“ „Tut mir ja leid. Ist das letzte Mal gewesen.“, entschuldigte sich Nathan, woraufhin Greg nur noch sagte: „Das will ich auch hoffen.“ Haley nahm ihre Hände wieder weg von Jamies Ohren und anschließend unterhielten sie sich noch einige Stunden über anständige Dinge. Irgendwann in der Nacht machten sich Greg und Lisa auf den Weg nach Hause. Sie verabschiedeten sich von allen, wobei Lisa Jamie einen Kuss auf die Wange gab und Greg ihn am Bauch kitzelte. Nachdem sie gegangen waren, gingen auch James und Jasmin und Haley und Nathan schlafen. Haley legte Jamie ins Kinderbettchen, was sie von James und Jasmin bekommen hatten. Sie hatten es noch aufgehoben, genauso wie all das andere Babyzeug. Also mussten sich Haley und Nathan nicht die Mühe machen selber noch etwas zu kaufen, wofür sie sehr dankbar waren. Nathan räumte währenddessen noch mit seinem Vater den Tisch ab und nachdem sie sich alle die Zähne geputzt, sich umgezogen und sich eine gute Nacht gewünscht hatten, legten sie sich in ihre Betten. Haley legte sich in Nathan Arm und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie hatten die Augen schon geschlossen als sie sich sagten, dass sie sich liebten. Beide hatten ein Grinsen auf dem Gesicht. Sie waren einfach die glücklichsten Menschen auf der Welt. Obwohl sie noch so jung waren, haben sie sich dafür entschieden ihr Baby zu bekommen und sind nun froh über diese Entscheidung. In diesem Moment dachten sie einfach nicht mehr daran, dass sie erst sechszehn und siebzehn waren. Die Hauptsache für sie war, dass sie sich liebten und glücklich waren.
James und Jasmin waren auch glücklich. Vor allem waren sie glücklich darüber endlich eine Antwort auf ihre Frage gefunden zu haben. „Wir wollen es also wirklich nochmal versuchen, ja?“, fragte Jasmin. „Ja, oder nicht?“, antwortete James unsicher. Jasmin nickte darauf nur, schmunzelte und sagte: „Ich hoffe es geht alles gut.“ „Das wird es.“, entgegnete James, gab Jasmin einen Kuss und nahm sie anschließend in den Arm. Jasmin dachte an ihre Schwangerschaft zurück und freute sich schon darauf wieder mit einem Babybauch umher zu laufen und nach neun Monaten ihr Baby im Arm zu halten. Auch James dachte an vergangene Zeiten. Er dachte daran wie er Nathan aufwachsen sehen hat, wie Nathan seine ersten Schritte gegangen und seine ersten Worte gesagt hat. Das sind für ihn die schönsten Erinnerungen und er würde sich freuen so etwas noch einmal erleben zu können. So schliefen nun auch sie glücklich und zufrieden ein.
Nur Greg und Lisa schliefen noch nicht. Sie lagen zwar schon im Bett wie die anderen auch, aber eigentlich hatte Greg ja etwas anderes vorgehabt als zu schlafen. Doch leider wurde daraus nichts. „Das ist doch jetzt nicht wahr oder?!“, sagte Greg und starrte an die Decke. „Es ist schon viel zu spät, Greg. Ich bin müde.“, sagte Lisa, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drehte sich auf die Seite. Greg passte das eigentlich ganz und gar nicht, aber er konnte es ja nicht ändern. Allerdings musste er seinem Frust erst einmal freien Lauf lassen. „Das gibt’s doch nicht, ey. Hat es der Knirps doch tatsächlich geschafft mir die komplette Tour zu vermasseln, man. Ich dachte, dass wenigstens noch n Quickie oder so geht, aber nicht mal das sei mir noch vergönnt. Wenn ich den das nächste Mal sehe, bring ich ihn um.“, ärgerte sich Greg. Lisa ließ das ganze unbeeindruckt. Sie schmunzelte nur und versuchte zu schlafen. Wieder verdrehte Greg die Augen, schnaufte und sagte: „Dann komm wenigstens her.“ Lisa drehte sich zu ihm um, legte sich in seinen Arm und kuschelte sich bei ihm an. Bevor sie einschlief, hob sie noch einmal ihren Kopf, gab Greg noch einen Kuss und legte ihren Kopf dann wieder auf Gregs Brustkorb. „Gute Nacht.“, sagte sie noch zu ihm, doch Greg grummelte nur und entgegnete: „Die wird nur einer von uns haben.“ Wieder schmunzelte Lisa nur unbeeindruckt und schlief nach wenigen Minuten ein. Bis Greg einschlief dauerte es etwas länger. Bei Lisa kann man davon ausgehen, dass sie auch glücklich war. Normalerweise war Greg das auch, wenn er nicht einer solchen Qual ausgesetzt war wie in den letzten Wochen.

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Kapitel 76 Gregs weiche Seite
Am nächsten Morgen war Greg früh wach. Wie er vorhergesagt hatte, hatte er nicht gut geschlafen. Er war eigentlich noch müde, aber es nutzte ihm ja nichts noch liegen zu bleiben, wenn er eh nicht schlafen konnte. Also stand er auf, zog sich ein T-Shirt an und ging ins Wohnzimmer. Er wusste nicht was er machen sollte, also nahm er sich seine Gitarre, setzte sich auf einen Stuhl und spielte ein wenig. Natürlich spielte er leise um Lisa nicht zu wecken, doch es half nichts. Kurze Zeit später stand Lisa im Wohnzimmer und lächelte ihn an. „Weißt du eigentlich, dass du ziemlich sexy aussiehst, wenn du da so sitzt?! In Boxershorts, T-Shirt und mit deiner Gitarre.“, begrüßte sie ihn und kam auf ihn zu. Greg sah sie nicht an. Er spielte weiter auf seiner Gitarre und entgegnete: „Und weißt du eigentlich, dass du umwerfend sexy aussiehst, wenn du in Unterwäsche vor mir stehst und ein Hemd von mir an hast?! Da könnt ich dich auf der Stelle vernaschen.“ Lisa lächelte immer noch und sagte: „Na dann tu’s doch.“ Sie stand nun direkt vor ihm und Greg hörte auf zu spielen. Er stand langsam auf und sah Lisa mit großen Augen an. Lisa lächelte ununterbrochen, küsste Greg kurz, nahm dann seine Hand und ging in Richtung Schlafzimmer. Greg war immer noch vollkommen verblüfft, legte seine Gitarre auf die Couch, als sie daran vorbei liefen und folgte Lisa. Als sie im Schlafzimmer ankamen, ließ Lisa Gregs Hand los, drehte sich zu ihm um und küsste ihn erneut. Greg schien erst vollkommen überrumpelt zu sein, doch dann erwiderte er den Kuss. Sie gingen weiter aufs Bett zu und ließen sich darauf fallen. Nun wurde Greg endlich von seinen Qualen erlöst und niemand störte sie dabei.
„Na endlich.“, sagte Greg erleichtert und vollkommen außer Atem. „Bist du jetzt wieder glücklich ja?“, fragte Lisa und schmunzelte. „Hey, ich bin immer glücklich. Wie könnte ich das auch nicht sein mit einer Frau wie dir an meiner Seite.“, antwortete Greg. „Idiot.“, entgegnete Lisa nur, doch Greg sagte: „Das war mein Ernst.“ Er sah Lisa an und Lisa küsste ihn. „Ist ganz schön warm hier oder?!“, bemerkte Greg anschließend. Lisa antwortete nur kurz: „Ja.“ Beide waren vollkommen verschwitzt und außer Atem. „Was hältst du von duschen?“, fragte Greg und grinste Lisa frech an. Einen Augenblick überlegte Lisa, doch dann nickte sie und antwortete: „Das ist ne gute Idee.“ Also standen sie auf und gingen gemeinsam duschen. Auch dort hatten sie noch einmal ihren Spaß und Greg zeigte sich mal wieder von seiner weichen Seite. Noch während sie unter der Dusche standen, fing Greg plötzlich an zu summen. Anschließend sah er Lisa nicht an, seifte sich ein und sang: „Weißt du eigentlich wie schön alles mit dir ist?! Die Sonne geht zweimal auf. In mir drin und draußen auch. Mit dir macht das Wort „vielleicht“ vielleicht noch Sinn. Kann mich kaum erinnern wie sie war, die Zeit bevor es dich für mich gab. Sag mir wie schläfst du heute Nacht. Ich hoffe nicht so schlecht wie ich. fühl mich so „ohne dich“.
Denn vor dir brauch ich mich nicht auszuziehen, um mich dir zu zeigen. Denn vor dir erscheint mir meine Zeit wie ausgelebt. Was kann das schon bedeuten? Denn vor dir, nur zu dir sag ich sowas wie ich liebe dich.“ Er summte noch ein wenig, duschte sich dann ab und verließ die Dusche. Lisa sah ihn verwundert an und machte es ihm nach. Sie seifte sich ein, duschte sich ab und verließ dann die Dusche. „Ich geh schon mal ins Wohnzimmer.“, sagte Greg, während Lisa sich abtrocknete und anzog. Kurze Zeit später putzte sie sich gerade die Zähne, als sie eine Melodie aus dem Wohnzimmer hörte. Sie spukte die Zahnpasta aus, spülte sich den Mund aus und ging dann ins Wohnzimmer. Greg saß auf dem Stuhl, auf dem er am Morgen schon gesessen hatte und spielte wieder auf seiner Gitarre. „This is a song that I wrote for you. The way to tell you, that my love is true. You make me smile when the sun don't shine. You make me feel that your heart is mine. In the darkness you're all I see. Like an angel you came over me. I will follow you wherever you go. Now it's time to say what I feel for you.
Cause you are my inspiration. You bring the summer into my life. You are my inspiration. You bring the summer… You bring the summer into my life. Cause you are my inspiration.
There's nothing that I wouldn't give to you. With every breath I'm close to you. You're my life, you're all my pride. You’re my little star, my shining light.
Cause you are my inspiration. You bring the summer into my life. You are my inspiration. You bring the summer… You bring the summer into my life. Cause you are my inspiration.
Cause you are my inspiration. You bring the summer into my life. You are my inspiration. You bring the summer… You bring the summer into my life. Cause you are my inspiration.”, sang Greg. Lisa sah Greg immer noch verwundert an. Sie sagte nichts und hörte ihm nur aufmerksam zu. Nachdem das Lied zu Ende war, stand Greg auf und legte die Gitarre auf die Couch. Dann kam er zu Lisa, stellte sich vor sie und nahm ihre Hände. „Ich weiß, ich zeig’s dir nicht oft und ich bin bestimmt, nein ganz sicher sogar, ziemlich schwierig. Um mit mir zu Recht zu kommen, braucht man viel Geduld und das alles. Ich bin dir unheimlich dankbar, dass du es mit mir aushältst. Und vor allem bin ich dir dankbar, dass du mich so lässt wie ich bin und nicht versuchst mich zu verbiegen. Ich bin nun mal so wie ich bin. Und man merkt es mir vielleicht nicht an, aber du und nur du bist in meinem Herzen. Damals hatte ich echt Angst vor dem hier. Vor uns. Ich hatte Angst dich zu spüren. Ich hatte Angst mich zu verlieren. Jetzt kommt mir ein Tag, eine Stunde oder sogar eine Minute ohne dich einfach unendlich vor. Ich bin froh dich an meiner Seite zu haben. Ich liebe dich, Lisa.“, gestand Greg und fuhr sich verlegen durch die Haare. Lisa lächelte ihn an, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Ich liebe dich auch.“, erwiderte Lisa, woraufhin Greg grinste und ihre Hände los ließ. Er legte seine Arme um sie und sie küssten sich erneut. Auch wenn Greg es nie zugab, aber er hatte wirklich eine weiche und sentimentale Seite. Der einzige Mensch, der diese Seite jedoch ab und zu sah, war Lisa. James hatte diese Seite auch schon ein paar Mal gesehen, aber sonst wusste niemand davon. Lisa liebte ihn aber so wie er war. Sie liebte ihn, wenn er wütend, sarkastisch oder griesgrämig war. Und sie liebte ihn, wenn er zärtlich, liebevoll und einfühlsam war. Sie liebte ihn für seine Witze, ob sie nun schmutzig oder anständig waren. Ja es gab oft Zeiten, in denen Lisa Greg erlebte, wie es nie jemand zuvor getan hat. Und sie war auch außerordentlich froh darüber, dass er ihr so sehr vertraute wie niemand anderem und dass er so offen und ehrlich zu ihr war. Man konnte nun mit Gewissheit sagen, dass Lisa und auch Greg überglücklich waren.
„Lass uns weg fahren.“, sagte Greg auf einmal und sah Lisa lächelnd an. Seine Augen funkelten nach langem mal wieder und Lisa konnte ihren Blick gar nicht abwenden. „Lass uns weg fahren.“, wiederholte Greg nochmal und fügte noch hinzu: „Irgendwo hin. Egal wo hin. Einfach nur du und ich. Ganz allein.“ „Du bist echt verrückt.“, bemerkte Lisa und schüttelte lächelnd den Kopf. „Ja und daran ist nur einer Schuld.“, rechtfertigte sich Greg. „Ach und wer?“, fragte Lisa, obwohl sie die Antwort schon kannte. Doch anstatt zu antworten, küsste Greg sie nur kurz. „Na du. Du bringst mich Tag für Tag immer mehr um den Verstand.“, antwortete Greg dann doch. Lisa schmunzelte nur und Greg tat das auch. „Also was ist nun? Fahren wir weg?“, fragte Greg aufgeregt. Einen Augenblick überlegte Lisa noch, doch dann nickte sie. Greg sprang sofort auf, holte eine Tasche und packte da ein paar Sachen ein. Er packte Handtuch, Decke und Jacken ein. Er zog sich seine Schuhe an und wartete darauf, dass Lisa sich auch fertig machte. Lisa grinste immer noch als sie aufstand und sich ihre Schuhe anzog. Nachdem sie fertig war, nahm Greg ihre Hand und verließ mit ihr die Wohnung. Sie eilten zu seinem Motorrad und während Greg die Helme unterm Sitz hervorholte und die Tasche verstaute, schrieb Lisa Jasmin eine SMS. Sie informierte sie nur kurz darüber, dass sie heute nicht zu erreichen sei und steckte ihr Handy dann wieder in ihre Hosentasche. Greg kam zu ihr, gab ihr einen Helm und sie setzten sich beide ihren Helm auf. Anschließend stiegen sie aufs Motorrad, Lisa hielt sich an Greg fest und Greg fuhr dann los. Lisa genoss es wieder einmal hinter Greg auf dem Motorrad zu sitzen und den Wind an ihnen vorbeisausen zu hören. Zu lange waren sie schon nicht mehr einfach aufs Motorrad gestiegen und dorthin gefahren, wo sie die Lust hin trieb. Umso mehr freute sie sich jetzt darüber einfach mal wieder Zeit nur mit Greg allein verbringen zu können und das an irgendeinem Ort, wo sie keiner kannte. Greg fuhr durch die Straßen ohne darauf zu achten wo er eigentlich lang fuhr. Er vertraute seinem Motorrad und seinem Orientierungssinn so sehr, dass er wusste, dass sie beide zusammen ihn und Lisa an einen wunderbaren Platz bringen würden. Also fuhr er einfach weiter und weiter. Irgendwann verließen sie die Stadt, aber auch dann machte er nicht halt. Sie durchquerten zwei, drei Städte, bis sie schließlich dort ankamen, wo Greg sie hingeführt hatte. Lisa hatte die ganze Fahrt über die Augen geschlossen gehabt, doch nun öffnete sie ihre Augen wieder.
„Wir sind da.“, sagte Greg und schaltete den Motor seines Motorrads aus. Lisa stieg vom Motorrad ab und setzte ihren Helm ab. Greg tat genau dasselbe, aber nachdem er abgestiegen war, stellte er sein Motorrad erst einmal an einen sicheren Platz. Nachdem sie sich ihre Helme abgesetzt hatten, holte Greg die Tasche unter dem Sitz hervor und verstaute dann die Helme darunter. Lisa sah sich in der Zeit schon einmal um. Sie überlegte, ob sie den Ort kannte, aber nichts kam ihr auch nur ansatzweise bekannt vor. „Ist schön hier nicht wahr?“, fragte Greg als er zu ihr kam. Lisa drehte sich zu Greg und antwortete: „Naja, im Moment kann ich noch nichts sehen, was schön sein soll.“ Komischerweise schien Greg das gar nichts auszumachen, denn er grinste und sagte: „Wart’s nur ab. Sobald es dunkel wird, wirst du merken was an diesem Ort so schön ist.“ Lisa fragte sich was Greg damit meinen könnte und sah sich noch ein wenig um, doch Greg ging einen Schritt vor, hielt ihr eine Hand hin und sagte: „Komm.“ Lisa nahm seine Hand und dann liefen sie noch ein Stück weiter. Kein Mensch war hier. Sie waren wirklich ganz allein und das obwohl es hier eine Schaukel, eine Rutsche und vieles mehr gab.
Schon bald waren sie so weit gelaufen, dass sie Gregs Motorrad nicht mehr sehen konnten. Das schien Greg allerdings überhaupt nichts auszumachen. Er schien sich hier auszukennen und sich sicher zu sein, dass sie hier wirklich ganz allein waren und es auch bleiben würden. Als sie bei einer kleinen grasbewachsenen Fläche ankamen, stoppte Greg und holte aus der Tasche eine Decke. Diese breite er aus und legte sie aufs Gras. Anschließend setzte er sich auf die Decke und bat Lisa sich neben ihn zu setzen. „Was machen wir hier?“, fragte Lisa, nachdem sie sich gesetzt hatte. „Wir machen uns einen schönen Tag.“, antwortete Greg und grinste. Er sah nach vorn und Lisa fragte sich was dort war, dass Greg grinste. Also folgte sie seinem Blick, doch sie konnte vor sich nichts entdecken. Das einzige, was sie sah, war der Fluss, der hinter dem Geländer ein paar Meter vor ihnen war. Auf der anderen Seite des Flusses war eine Skyline von einer kleinen alten Stadt zu erkennen. „Wo sind wir denn hier eigentlich, Greg?“, fragte Lisa ahnungslos. Greg grinste immer noch, blickte immer noch nach vorn und antwortete: „Hier war ich früher immer. Hier war ich immer, wenn ich allein sein musste.“ Er erzählte einiges von früher und was er immer hier an diesem Ort gemacht hatte, wenn er, wie er gesagt hatte, „allein sein musste“. Lisa hatte ihm aufmerksam zugehört und nachdem er alles erzählt hatte, stand er auf und sagte: „Lass uns um die Wette schaukeln. Wer höher schaukelt, hat gewonnen.“ Lisa wusste, dass es Greg unangenehm war ihr das zu erzählen, aber trotzdem freute sie sich, dass er es getan hatte. Also ging sie nun mit ihm zur Schaukel und sie schaukelten um die Wette.
Sie schaukelten mehrere Stunden lang. Es wurde schon langsam dunkel, aber sie schaukelten immer noch. Irgendwann rief Greg zu Lisa: „Wer weiter springt gewinnt.“ Ein paar Mal holte Greg noch Schwung, zählte laut bis drei und dann sprangen sie ab. Lisa sprang ein bisschen früher ab, da sie eher vorne war als Greg. Sie war sehr weit gesprungen und nachdem sie aufgekommen war drehte sie sich zu Greg um, der, wie sie gedacht hatte, noch auf der Schaukel saß. Das tat er allerdings nicht. Er kam schon auf sie zu geflogen und kam kurz vor ihr auf. Durch die Wucht des Aufpralls schmerzte sein Bein allerdings ein wenig und er musste noch einen Schritt nach vorn machen. Da stand aber Lisa, deswegen fielen sie in den Sand. Besser gesagt fiel Lisa in den Sand, denn Greg lag ja über ihr. Dennoch lachten beide und Greg sagte: „Tja, wieder mal hab ich gewonnen.“ „Du Spinner, ich bin weiter gesprungen als du. Falls du es nicht bemerkt haben solltest.“, entgegnete Lisa. „Naja ich hab aber höher geschaukelt als du. Ich hab mich ja fast mit der Schaukel überschlagen. Außerdem hattest du beim Springen ja einen Vorteil. Du bist leichter als ich und hast kein verletztes Bein. Durch das Schaukeln hatte ich aber einen Vorsprung also hab ich gewonnen.“, sagte Greg nach kurzem Überlegen. Lisa schüttelte grinsend den Kopf und Greg sagte: „Es gibt allerdings was, wodurch ich mich auf ein unentschieden einigen würde.“ Lisa sah ihn wartend an, doch Greg sprach nicht weiter. Er grinste nur, strich Lisa über die Wange und sah ihr tief in die Augen. Nach ungefähr einer Minute küsste er sie und Lisa erwiderte den Kuss. Ihr Herz schlug so schnell, dass man hätte denken können sie würde einen Herzinfarkt bekommen. Das tat sie allerdings nicht. Es war einfach nur der Moment an sich und noch dazu Gregs Duft, der ihr Herz zum rasen brachte.
Nach gefühlten fünf Minuten hörten sie auf sich zu küssen und Greg stand auf. Er reichte Lisa eine Hand und half ihr hoch. Anschließend gingen sie zurück zur Decke, doch sie setzten sich nicht hin. Lisa ging zum Geländer und stellte sich dort hin um die kleine Stadt auf der anderen Seite des Flusses ein wenig genauer zu betrachten. Mittlerweile war es dunkel und überall in den Häusern und auf den Straßen brannten Lichter. Nur um Greg und Lisa herum war es dunkel. Dort wo sie waren, gab es keine Laternen oder irgendwas anderes. Das Gesamtbild war echt schön. Im Fluss spiegelten sich die Häuser, in denen Lichter brannten und alles war ruhig. Man hörte nur ein paar Grillen und kleine Glühwürmchen schwirrten umher. Greg stand bei der Decke, während Lisa den Ausblick betrachtete. Er sah sie an und lächelte. Nach ein paar Minuten ging er zu ihr, stellte sich hinter sie und legte seine Arme um sie. Lisa lächelte nun auch und legte ihre Hände auf seine. Einen Augenblick war es noch still, doch dann fragte Greg: „Verstehst du jetzt wieso ich es hier schön find?“ Lisa antwortete jedoch mit einer Gegenfrage: „Ja, aber was ist das für eine Stadt?“ Für einen kurzen Moment war es nach Lisas Frage still. Sie dachte Greg hätte sie nicht verstanden, weswegen sie ihre Frage gerade noch einmal wiederholen wollte. Da antwortete er ihr aber und sagte: „Da bin ich geboren und aufgewachsen.“ Lisa schien plötzlich schockiert zu sein. Sie bekam große Augen und brauchte eine Weile um zu verarbeiten, was Greg gerade gesagt hatte. „Ich weiß, dass du jetzt bestimmt viele Fragen hast, aber das ist jetzt alles nicht wichtig. Schau dir lieber mal das an.“, fügte Greg hinzu, streckte seinen Arm nach vorn und zeigte auf eine riesengroße Plakatwand, die im Hafen der Stadt stand. Sie wurde nun beleuchtet und Lisa tat was Greg von ihr wollte. Sie sah sich die Plakatwand genauer an und erkannte, dass darauf etwas gemalt wurde. Sie konnte aber nicht genau erkennen was es war. Greg schmunzelte, weil er merkte, dass sie es nicht sehen konnte. Also reichte er ihr ein kleines Fernglas, was er in den Händen hielt. „Wo hast du das denn her?“, wollte Lisa wissen, doch Greg sagte nur: „Sieh sie dir jetzt nochmal an.“ Lisa vergaß ihre Frage und sah sich durch das Fernglas die Plakatwand erneut an. Sie stellte es noch ein wenig die Schärfe ein und dann konnte sie alles genau erkennen. Auf der Plakatwand wurde offenbar mit Spraydosen ein Herz gemalt. In dieses Herz wurde „Lisa + Greg“ geschrieben und unter dem Herz stand: „Wenn du das liest, stehen wir hoffentlich zusammen auf der anderen Seite des Flusses, sind schon seit vielen Jahren ein Paar und verlobt, denn ich liebe dich über alles Lisa. Verheiratet werden wir noch nicht sein, da ich kein besonders großer Fan davon bin. Du bist aber das einzig Gute, was mir in meinem Leben je passiert ist. Und wenn ich es noch nicht getan hab, dann lies dir diese Zeilen jetzt aufmerksam durch. Wiederholen werd ich das nämlich nicht. Also Lisa, willst du mich an dem Tag, den ich hoffentlich schon festgelegt hab, heiraten?“ Das war alles. Lisa ließ das Fernglas sinken und drehte sich in Gregs Armen langsam um. Sie glaubte nicht, was sie gerade gelesen hatte. Mit großen Augen und offenem Mund sah sie Greg an, der sie fragte: „Was ist denn los?“ Lisa schluckte und sagte nur: „Kannst du mich mal kneifen.“ Greg zuckte mit den Schultern und kniff ihr in den Arm. „Aua.“, sagte Lisa und rieb sich den Arm. „Was ist?! Du wolltest doch, dass ich dich kneife.“, rechtfertigte sich Greg, als Lisa ihn böse ansah. Daraufhin änderte sich Lisas Gesichtsausdruck wieder und Greg sah sie wartend an. „Also? Was sagst du?“, fragte Greg aufgeregt. „Was sag ich wozu?“, fragte Lisa. Offenbar hatte sie die Frage schon wieder vergessen, doch Greg konnte sie daran auch nicht so erinnern wie er es eigentlich gewollt hätte. „Naja die Frage, die auf der Plakatwand stand. Ich würd sie ja wiederholen, aber dazu bin ich nicht veranlagt. Es war schon schwer genug das auf die Plakatwand zu schreiben. Also verzeih mir, wenn ich dich nicht persönlich frag. Du weißt ja wie…“, erklärte Greg, doch Lisa unterbrach ihn. Er redete ihr einfach zu viel und deswegen küsste sie ihn. Greg war im ersten Moment total überrumpelt, doch dann erwiderte er den Kuss, der allerdings schon im nächsten Moment wieder endete. „Ja.“, antwortete sie auf die Frage, doch Greg verstand das nicht. „Was ja?“, fragte er verwirrt. Lisa grinste und antwortete ausführlicher: „Ja, ich will dich heiraten.“ Greg war erstaunt, grinste und küsste sie kurz. Dann nahm er ihr Gesicht zwischen seine Hände, sah sie an und küsste sie erneut. Lisa erwiderte den Kuss und beide grinsten dabei.
Anschließend warf Greg das Fernglas auf die Decke. Lisa drehte sich währenddessen wieder um, um sich das Plakat noch einmal anzusehen. Es machte nichts, dass sie nichts mehr lesen konnte. Sie wollte es einfach nur noch einmal sehen. Greg legte anschließend wieder die Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich bin froh, dass du ja gesagt hast.“, gestand Greg und Lisa sagte: „Und ich bin froh, dass du mich gefragt hast. Egal wie du es getan hast. Du weißt, dass ich genauso bin wie du. Ich steh auch nicht auf sowas, aber das war echt romantisch.“ Greg schmunzelte verlegen und gab Lisa noch einen Kuss auf die Wange. Lisa legte ihre Hände wieder auf seine, schmunzelte nun auch und sah sich weiter die Plakatwand an. Doch dann wanderte ihr Blick plötzlich von der Plakatwand weg. Auf der Straße sah sie drei Gestalten. Anscheinend waren es zwei Eltern mit ihrem Kind, denn es waren zwei Erwachsene und ein Kind. Die Erwachsenen hielten ihr Kind an den Händen und Lisa fragte sich auf einmal etwas. „Wieso hast du nie von deinen Eltern erzählt?“, fragte sie Greg leise. Greg schloss die Augen und schnaufte. Er hatte gehofft, dass Lisa nicht fragen würde, aber eigentlich hätte er sich auch denken können, dass sie das tun wird. „Weil es nichts zu erzählen gab.“, antwortete Greg. Das war aber nicht Lisas einzige Frage gewesen. Sie hatte auf einmal so viele Fragen im Kopf und sie musste sie Greg einfach stellen. „Hast du noch Kontakt zu ihnen?“, fragte Lisa als nächstes. „Nein.“, antwortete Greg nur leise. „Warum hast du denn keinen Kontakt mehr mit ihnen?“, fragte Lisa noch. Es tat ihr ja verdammt leid ihn so viel zu fragen und das auch noch über ein Thema, was er überhaupt nicht mochte, aber sie wollte es halt einfach wissen. Greg wusste ja, dass er nicht antworten musste, wenn er nicht wollte. Er antwortete auch nicht. Er ließ Lisa los, ging zur Decke und setzte sich dort hin. Lisa schnaufte, blieb noch einen Augenblick stehen und setzte sich dann aber zu Greg auf die Decke. „Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst.“, sagte Lisa und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. Greg schüttelte allerdings nur den Kopf und stand wieder auf. Er ging zum Geländer und stützte sich mit den Ellbogen darauf ab. Lisa sah ihm ein paar Minuten zu. Sie wollte ihn ja nicht nerven, aber sie konnte ihn auch nicht so einfach in Ruhe lassen. Sie wollte nicht, dass er sich schlecht fühlt oder irgendwas anderes. Also stand sie auf und ging zu ihm. Sie legte eine Hand auf seinen Rücken und sagte nichts. Sie stand einfach nur neben ihm und sah zu der Stadt.
Minutenlang war es ruhig, doch dann sagte Greg ganz leise, so dass man es kaum verstand. „Mein Erzeuger hat mich jahrelang missbraucht. Er hat mich geschlagen und all das. Ich bin dann relativ früh abgehauen. Anfangs hatte ich noch ein bisschen Kontakt mit ihnen, aber als ich dann meinen Unfall hatte… Mein Erzeuger ist nie damit klar gekommen, dass ich n Krüppel bin. Aber hey was soll’s?! Ich brauch keine Eltern. Die brauchte ich noch nie. Aus mir ist auch ohne Eltern ein anständiger, naja gut halbwegs anständiger, Mann geworden.“ Lisa nahm ihre Hand von Gregs Rücken und nahm seine Hand. Greg drehte sich daraufhin zu ihr und sah sie grinsend an. In seinen Augen sah Lisa allerdings, dass ihm ganz und gar nicht zum Grinsen zumute war. „Tut mir leid.“, sagte Lisa und sah ihn schuldbewusst an. „Was denn?“, fragte Greg. „Dass ich dich daran erinnert hab.“, antwortete Lisa nur und legte ihre Arme um ihn. „Es ist doch gar nichts passiert woran du mich hättest erinnern können. Solange du bei mir bist und mich demnächst heiratest ist doch alles gut. Du bist jetzt meine Familie, Schatz. Jemand anderen hab ich nicht mehr.“, sagte Greg. Lisa schnaufte wieder und entgegnete: „Doch. Du hast James, Jasmin und Nathan. Sie gehören auch zu deiner Familie.“ Greg schmunzelte, strich ihr über die Wange und küsste sie. Dieses Mal war es ein vorsichtiger, zärtlicher Kuss. Greg küsste nicht oft so. Nur dann, wenn ihn etwas beschäftigte. Lisa genoss den Kuss aber trotzdem und sie hoffte, dass es Greg bald schon wieder besser ging und er nicht mehr an seine Vergangenheit dachte. Sie würde ihn auch nie wieder auf seine Eltern oder irgendwas anderem aus seiner Vergangenheit ansprechen, denn sie wollte wieder glücklich sein mit Greg. So wie sie es am Morgen und vor ein paar Stunden noch waren.
„Komm mit.“, sagte Greg und nahm Lisas Hand. „Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?“, fragte Lisa und grinste. Greg antwortete nicht auf ihre Frage. Er ging einfach zurück zur Decke, setzte sich hin und suchte in der Tasche nach etwas. Lisa setzte sich in der Zwischenzeit neben Greg und wartete gespannt darauf, was Greg so aufgeregt suchte. „Soll ich dir helfen?“, fragte sie ihn, als er nach fünf Minuten immer noch nicht gefunden hatte, wonach er suchte. „Nein!“, antwortete Greg sofort und suchte weiter. Da Greg ihre Hilfe nicht wollte, wartete Lisa weiter. Nach einer Minute holte Greg etwas aus der Tasche und wandte sich Lisa zu. „Hast es endlich gefunden, ja?!“, bemerkte Lisa und Greg antwortete atemlos: „Ja.“ „Und was hast du nun gesucht?“, wollte Lisa anschließend wissen. „Naja…“, begann Greg und fuhr sich verlegen durch die Haare. Einen Moment überlegte er, doch dann sagte er: „Zu so nem Heiratsantrag gehören doch auch Ringe.“ „Greg…“, begann Lisa ihren Satz, doch Greg unterbrach sie. „Nein, wenn schon, denn schon. Es soll mir ja schließlich keiner nachsagen können, dass ich es nicht richtig gemacht hätte.“, sagte er und holte einen Ring aus einem kleinen Stoffbeutel. „Frisch vom Juwelier. Naja gut frisch stimmt nicht ganz. Sie liegen schon seit Weihnachten da drin. Ich hab nur nie den richtigen Zeitpunkt dafür gefunden ihn dir zu geben.“, fügte er noch hinzu und hielt Lisa den Ring hin. Es war ein schlichter silberner Ring. Nur ein einziger kleiner Edelstein zierte ihn und machte ihn unglaublich schön. Lisa strahlte Greg voller Freude an, als er ihr den Ring über ihren Finger streifte. Anschließend streifte er sich seinen Ring über seinen Finger und sah Lisa dann an. „Nun lächel doch nicht so wie ein Honigkuchenpferd. Ist doch nur so n blöder Ring.“, sagte Greg und wurde ein wenig rot. „Eben nicht. Der Ring ist von dir Greg. Da hättest du mir auch einfach irgendeinen Plastikring aus dem Spielautomaten schenken können. Egal was es gewesen wäre, es wäre immer was Besonderes für mich gewesen, weil es von dir kam.“, entgegnete Lisa und lächelte ihn immer noch an. „Na toll. Das hätte ich echt mal vorher wissen müssen. Dann hätte ich nämlich nicht so viel Geld ausgeben müssen. So ein Mist.“, bemerkte Greg und grinste Lisa frech an. Obwohl Greg überhaupt kein Fan von Hochzeiten und sowas war, war er aber zu hundert Prozent überzeugt, dass er Lisa heiraten wollte. Wenn er jemals jemanden heiraten würde, dann sollte sie es sein. Das war nun auch der Fall und er freute sich darüber sehr. „Du bist n Idiot.“, sagte Lisa und küsste ihn. Greg erwiderte den Kuss natürlich und schon war alles, was noch vor wenigen Minuten geschehen war, vergessen. Bis spät in die Nacht hinein lagen sie noch auf der Decke und sahen sich die Sterne an. Am liebsten hätte Lisa die Zeit angehalten so schön war es in diesem Moment an diesem Ort. Sie wusste, dass sie auch in Zukunft noch hier her kommen wird. Ja diesen Ort wird sie wahrhaftig nie vergessen.
Als sie dann endlich irgendwann zuhause waren und im Bett lagen, dachte Lisa noch an den schönen Tag, den sie mit Greg hatte. Kurze Zeit später wurde sie allerdings gestört. Greg legte sich gerade neben sie als sie wieder zu sich kam und ihn anlächelte. „Mein Gott du lächelst ja immer noch als hättest du gerade einen Clown geküsst.“, bemerkte Greg und nahm sie in den Arm. Lisa legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb und fragte: „Wann hast du eigentlich die Plakatwand bemalt?“ Greg überlegte einen Moment und antwortete dann: „Ach das ist schon ziemlich lange her. Hab n paar Jungs dabei erwischt wie sie ein Plakat an ner Bushalte vollgesprayt haben. Also hab ich ihnen angedroht die Polizei zu rufen. Sie sind abgehauen und ich hab die Spraydosen eingepackt.“ „Wieso hast du sie denn eingepackt?“, unterbrach Lisa ihn verwundert. „Das fragst du noch?! Die Jungs waren genial. Naja sie haben mich jedenfalls auf eine geniale Idee gebracht. Also hab ich die Plakatwand bemalt. Stück für Stück immer ein bisschen. Ich hab das auf die Plakatwand gesprayt, was ich mich nie getraut hab dir zu sagen.“, erzählte Greg weiter. „Du bist süß.“, bemerkte Lisa nur. Greg sah stirnrunzelnd an die Decke und fragte: „Hast du mich schon mal probiert?“ Lisa hob ihren Kopf, lächelte und antwortete: „Ja schon sehr oft.“ „Verdammt. Wenn du das schon mal getan hast, ist das nicht mehr witzig.“, sagte Greg und schmollte ein wenig. Doch Lisa lächelte immer noch. Als Greg sie wieder ansah, küsste sie ihn und er erwiderte den Kuss. Nachdem sie sich geküsst hatten, legte sich Lisa wieder in Gregs Arm und er hielt sie so fest wie er konnte. So schliefen sie dann schon bald mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.
Links zu den Songs:
1. www.youtube.com/watch?v=4eRHRkuEd20
2. www.youtube.com/watch?v=eeyXZBJsJbA
Am nächsten Morgen war Greg früh wach. Wie er vorhergesagt hatte, hatte er nicht gut geschlafen. Er war eigentlich noch müde, aber es nutzte ihm ja nichts noch liegen zu bleiben, wenn er eh nicht schlafen konnte. Also stand er auf, zog sich ein T-Shirt an und ging ins Wohnzimmer. Er wusste nicht was er machen sollte, also nahm er sich seine Gitarre, setzte sich auf einen Stuhl und spielte ein wenig. Natürlich spielte er leise um Lisa nicht zu wecken, doch es half nichts. Kurze Zeit später stand Lisa im Wohnzimmer und lächelte ihn an. „Weißt du eigentlich, dass du ziemlich sexy aussiehst, wenn du da so sitzt?! In Boxershorts, T-Shirt und mit deiner Gitarre.“, begrüßte sie ihn und kam auf ihn zu. Greg sah sie nicht an. Er spielte weiter auf seiner Gitarre und entgegnete: „Und weißt du eigentlich, dass du umwerfend sexy aussiehst, wenn du in Unterwäsche vor mir stehst und ein Hemd von mir an hast?! Da könnt ich dich auf der Stelle vernaschen.“ Lisa lächelte immer noch und sagte: „Na dann tu’s doch.“ Sie stand nun direkt vor ihm und Greg hörte auf zu spielen. Er stand langsam auf und sah Lisa mit großen Augen an. Lisa lächelte ununterbrochen, küsste Greg kurz, nahm dann seine Hand und ging in Richtung Schlafzimmer. Greg war immer noch vollkommen verblüfft, legte seine Gitarre auf die Couch, als sie daran vorbei liefen und folgte Lisa. Als sie im Schlafzimmer ankamen, ließ Lisa Gregs Hand los, drehte sich zu ihm um und küsste ihn erneut. Greg schien erst vollkommen überrumpelt zu sein, doch dann erwiderte er den Kuss. Sie gingen weiter aufs Bett zu und ließen sich darauf fallen. Nun wurde Greg endlich von seinen Qualen erlöst und niemand störte sie dabei.
„Na endlich.“, sagte Greg erleichtert und vollkommen außer Atem. „Bist du jetzt wieder glücklich ja?“, fragte Lisa und schmunzelte. „Hey, ich bin immer glücklich. Wie könnte ich das auch nicht sein mit einer Frau wie dir an meiner Seite.“, antwortete Greg. „Idiot.“, entgegnete Lisa nur, doch Greg sagte: „Das war mein Ernst.“ Er sah Lisa an und Lisa küsste ihn. „Ist ganz schön warm hier oder?!“, bemerkte Greg anschließend. Lisa antwortete nur kurz: „Ja.“ Beide waren vollkommen verschwitzt und außer Atem. „Was hältst du von duschen?“, fragte Greg und grinste Lisa frech an. Einen Augenblick überlegte Lisa, doch dann nickte sie und antwortete: „Das ist ne gute Idee.“ Also standen sie auf und gingen gemeinsam duschen. Auch dort hatten sie noch einmal ihren Spaß und Greg zeigte sich mal wieder von seiner weichen Seite. Noch während sie unter der Dusche standen, fing Greg plötzlich an zu summen. Anschließend sah er Lisa nicht an, seifte sich ein und sang: „Weißt du eigentlich wie schön alles mit dir ist?! Die Sonne geht zweimal auf. In mir drin und draußen auch. Mit dir macht das Wort „vielleicht“ vielleicht noch Sinn. Kann mich kaum erinnern wie sie war, die Zeit bevor es dich für mich gab. Sag mir wie schläfst du heute Nacht. Ich hoffe nicht so schlecht wie ich. fühl mich so „ohne dich“.
Denn vor dir brauch ich mich nicht auszuziehen, um mich dir zu zeigen. Denn vor dir erscheint mir meine Zeit wie ausgelebt. Was kann das schon bedeuten? Denn vor dir, nur zu dir sag ich sowas wie ich liebe dich.“ Er summte noch ein wenig, duschte sich dann ab und verließ die Dusche. Lisa sah ihn verwundert an und machte es ihm nach. Sie seifte sich ein, duschte sich ab und verließ dann die Dusche. „Ich geh schon mal ins Wohnzimmer.“, sagte Greg, während Lisa sich abtrocknete und anzog. Kurze Zeit später putzte sie sich gerade die Zähne, als sie eine Melodie aus dem Wohnzimmer hörte. Sie spukte die Zahnpasta aus, spülte sich den Mund aus und ging dann ins Wohnzimmer. Greg saß auf dem Stuhl, auf dem er am Morgen schon gesessen hatte und spielte wieder auf seiner Gitarre. „This is a song that I wrote for you. The way to tell you, that my love is true. You make me smile when the sun don't shine. You make me feel that your heart is mine. In the darkness you're all I see. Like an angel you came over me. I will follow you wherever you go. Now it's time to say what I feel for you.
Cause you are my inspiration. You bring the summer into my life. You are my inspiration. You bring the summer… You bring the summer into my life. Cause you are my inspiration.
There's nothing that I wouldn't give to you. With every breath I'm close to you. You're my life, you're all my pride. You’re my little star, my shining light.
Cause you are my inspiration. You bring the summer into my life. You are my inspiration. You bring the summer… You bring the summer into my life. Cause you are my inspiration.
Cause you are my inspiration. You bring the summer into my life. You are my inspiration. You bring the summer… You bring the summer into my life. Cause you are my inspiration.”, sang Greg. Lisa sah Greg immer noch verwundert an. Sie sagte nichts und hörte ihm nur aufmerksam zu. Nachdem das Lied zu Ende war, stand Greg auf und legte die Gitarre auf die Couch. Dann kam er zu Lisa, stellte sich vor sie und nahm ihre Hände. „Ich weiß, ich zeig’s dir nicht oft und ich bin bestimmt, nein ganz sicher sogar, ziemlich schwierig. Um mit mir zu Recht zu kommen, braucht man viel Geduld und das alles. Ich bin dir unheimlich dankbar, dass du es mit mir aushältst. Und vor allem bin ich dir dankbar, dass du mich so lässt wie ich bin und nicht versuchst mich zu verbiegen. Ich bin nun mal so wie ich bin. Und man merkt es mir vielleicht nicht an, aber du und nur du bist in meinem Herzen. Damals hatte ich echt Angst vor dem hier. Vor uns. Ich hatte Angst dich zu spüren. Ich hatte Angst mich zu verlieren. Jetzt kommt mir ein Tag, eine Stunde oder sogar eine Minute ohne dich einfach unendlich vor. Ich bin froh dich an meiner Seite zu haben. Ich liebe dich, Lisa.“, gestand Greg und fuhr sich verlegen durch die Haare. Lisa lächelte ihn an, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Ich liebe dich auch.“, erwiderte Lisa, woraufhin Greg grinste und ihre Hände los ließ. Er legte seine Arme um sie und sie küssten sich erneut. Auch wenn Greg es nie zugab, aber er hatte wirklich eine weiche und sentimentale Seite. Der einzige Mensch, der diese Seite jedoch ab und zu sah, war Lisa. James hatte diese Seite auch schon ein paar Mal gesehen, aber sonst wusste niemand davon. Lisa liebte ihn aber so wie er war. Sie liebte ihn, wenn er wütend, sarkastisch oder griesgrämig war. Und sie liebte ihn, wenn er zärtlich, liebevoll und einfühlsam war. Sie liebte ihn für seine Witze, ob sie nun schmutzig oder anständig waren. Ja es gab oft Zeiten, in denen Lisa Greg erlebte, wie es nie jemand zuvor getan hat. Und sie war auch außerordentlich froh darüber, dass er ihr so sehr vertraute wie niemand anderem und dass er so offen und ehrlich zu ihr war. Man konnte nun mit Gewissheit sagen, dass Lisa und auch Greg überglücklich waren.
„Lass uns weg fahren.“, sagte Greg auf einmal und sah Lisa lächelnd an. Seine Augen funkelten nach langem mal wieder und Lisa konnte ihren Blick gar nicht abwenden. „Lass uns weg fahren.“, wiederholte Greg nochmal und fügte noch hinzu: „Irgendwo hin. Egal wo hin. Einfach nur du und ich. Ganz allein.“ „Du bist echt verrückt.“, bemerkte Lisa und schüttelte lächelnd den Kopf. „Ja und daran ist nur einer Schuld.“, rechtfertigte sich Greg. „Ach und wer?“, fragte Lisa, obwohl sie die Antwort schon kannte. Doch anstatt zu antworten, küsste Greg sie nur kurz. „Na du. Du bringst mich Tag für Tag immer mehr um den Verstand.“, antwortete Greg dann doch. Lisa schmunzelte nur und Greg tat das auch. „Also was ist nun? Fahren wir weg?“, fragte Greg aufgeregt. Einen Augenblick überlegte Lisa noch, doch dann nickte sie. Greg sprang sofort auf, holte eine Tasche und packte da ein paar Sachen ein. Er packte Handtuch, Decke und Jacken ein. Er zog sich seine Schuhe an und wartete darauf, dass Lisa sich auch fertig machte. Lisa grinste immer noch als sie aufstand und sich ihre Schuhe anzog. Nachdem sie fertig war, nahm Greg ihre Hand und verließ mit ihr die Wohnung. Sie eilten zu seinem Motorrad und während Greg die Helme unterm Sitz hervorholte und die Tasche verstaute, schrieb Lisa Jasmin eine SMS. Sie informierte sie nur kurz darüber, dass sie heute nicht zu erreichen sei und steckte ihr Handy dann wieder in ihre Hosentasche. Greg kam zu ihr, gab ihr einen Helm und sie setzten sich beide ihren Helm auf. Anschließend stiegen sie aufs Motorrad, Lisa hielt sich an Greg fest und Greg fuhr dann los. Lisa genoss es wieder einmal hinter Greg auf dem Motorrad zu sitzen und den Wind an ihnen vorbeisausen zu hören. Zu lange waren sie schon nicht mehr einfach aufs Motorrad gestiegen und dorthin gefahren, wo sie die Lust hin trieb. Umso mehr freute sie sich jetzt darüber einfach mal wieder Zeit nur mit Greg allein verbringen zu können und das an irgendeinem Ort, wo sie keiner kannte. Greg fuhr durch die Straßen ohne darauf zu achten wo er eigentlich lang fuhr. Er vertraute seinem Motorrad und seinem Orientierungssinn so sehr, dass er wusste, dass sie beide zusammen ihn und Lisa an einen wunderbaren Platz bringen würden. Also fuhr er einfach weiter und weiter. Irgendwann verließen sie die Stadt, aber auch dann machte er nicht halt. Sie durchquerten zwei, drei Städte, bis sie schließlich dort ankamen, wo Greg sie hingeführt hatte. Lisa hatte die ganze Fahrt über die Augen geschlossen gehabt, doch nun öffnete sie ihre Augen wieder.
„Wir sind da.“, sagte Greg und schaltete den Motor seines Motorrads aus. Lisa stieg vom Motorrad ab und setzte ihren Helm ab. Greg tat genau dasselbe, aber nachdem er abgestiegen war, stellte er sein Motorrad erst einmal an einen sicheren Platz. Nachdem sie sich ihre Helme abgesetzt hatten, holte Greg die Tasche unter dem Sitz hervor und verstaute dann die Helme darunter. Lisa sah sich in der Zeit schon einmal um. Sie überlegte, ob sie den Ort kannte, aber nichts kam ihr auch nur ansatzweise bekannt vor. „Ist schön hier nicht wahr?“, fragte Greg als er zu ihr kam. Lisa drehte sich zu Greg und antwortete: „Naja, im Moment kann ich noch nichts sehen, was schön sein soll.“ Komischerweise schien Greg das gar nichts auszumachen, denn er grinste und sagte: „Wart’s nur ab. Sobald es dunkel wird, wirst du merken was an diesem Ort so schön ist.“ Lisa fragte sich was Greg damit meinen könnte und sah sich noch ein wenig um, doch Greg ging einen Schritt vor, hielt ihr eine Hand hin und sagte: „Komm.“ Lisa nahm seine Hand und dann liefen sie noch ein Stück weiter. Kein Mensch war hier. Sie waren wirklich ganz allein und das obwohl es hier eine Schaukel, eine Rutsche und vieles mehr gab.
Schon bald waren sie so weit gelaufen, dass sie Gregs Motorrad nicht mehr sehen konnten. Das schien Greg allerdings überhaupt nichts auszumachen. Er schien sich hier auszukennen und sich sicher zu sein, dass sie hier wirklich ganz allein waren und es auch bleiben würden. Als sie bei einer kleinen grasbewachsenen Fläche ankamen, stoppte Greg und holte aus der Tasche eine Decke. Diese breite er aus und legte sie aufs Gras. Anschließend setzte er sich auf die Decke und bat Lisa sich neben ihn zu setzen. „Was machen wir hier?“, fragte Lisa, nachdem sie sich gesetzt hatte. „Wir machen uns einen schönen Tag.“, antwortete Greg und grinste. Er sah nach vorn und Lisa fragte sich was dort war, dass Greg grinste. Also folgte sie seinem Blick, doch sie konnte vor sich nichts entdecken. Das einzige, was sie sah, war der Fluss, der hinter dem Geländer ein paar Meter vor ihnen war. Auf der anderen Seite des Flusses war eine Skyline von einer kleinen alten Stadt zu erkennen. „Wo sind wir denn hier eigentlich, Greg?“, fragte Lisa ahnungslos. Greg grinste immer noch, blickte immer noch nach vorn und antwortete: „Hier war ich früher immer. Hier war ich immer, wenn ich allein sein musste.“ Er erzählte einiges von früher und was er immer hier an diesem Ort gemacht hatte, wenn er, wie er gesagt hatte, „allein sein musste“. Lisa hatte ihm aufmerksam zugehört und nachdem er alles erzählt hatte, stand er auf und sagte: „Lass uns um die Wette schaukeln. Wer höher schaukelt, hat gewonnen.“ Lisa wusste, dass es Greg unangenehm war ihr das zu erzählen, aber trotzdem freute sie sich, dass er es getan hatte. Also ging sie nun mit ihm zur Schaukel und sie schaukelten um die Wette.
Sie schaukelten mehrere Stunden lang. Es wurde schon langsam dunkel, aber sie schaukelten immer noch. Irgendwann rief Greg zu Lisa: „Wer weiter springt gewinnt.“ Ein paar Mal holte Greg noch Schwung, zählte laut bis drei und dann sprangen sie ab. Lisa sprang ein bisschen früher ab, da sie eher vorne war als Greg. Sie war sehr weit gesprungen und nachdem sie aufgekommen war drehte sie sich zu Greg um, der, wie sie gedacht hatte, noch auf der Schaukel saß. Das tat er allerdings nicht. Er kam schon auf sie zu geflogen und kam kurz vor ihr auf. Durch die Wucht des Aufpralls schmerzte sein Bein allerdings ein wenig und er musste noch einen Schritt nach vorn machen. Da stand aber Lisa, deswegen fielen sie in den Sand. Besser gesagt fiel Lisa in den Sand, denn Greg lag ja über ihr. Dennoch lachten beide und Greg sagte: „Tja, wieder mal hab ich gewonnen.“ „Du Spinner, ich bin weiter gesprungen als du. Falls du es nicht bemerkt haben solltest.“, entgegnete Lisa. „Naja ich hab aber höher geschaukelt als du. Ich hab mich ja fast mit der Schaukel überschlagen. Außerdem hattest du beim Springen ja einen Vorteil. Du bist leichter als ich und hast kein verletztes Bein. Durch das Schaukeln hatte ich aber einen Vorsprung also hab ich gewonnen.“, sagte Greg nach kurzem Überlegen. Lisa schüttelte grinsend den Kopf und Greg sagte: „Es gibt allerdings was, wodurch ich mich auf ein unentschieden einigen würde.“ Lisa sah ihn wartend an, doch Greg sprach nicht weiter. Er grinste nur, strich Lisa über die Wange und sah ihr tief in die Augen. Nach ungefähr einer Minute küsste er sie und Lisa erwiderte den Kuss. Ihr Herz schlug so schnell, dass man hätte denken können sie würde einen Herzinfarkt bekommen. Das tat sie allerdings nicht. Es war einfach nur der Moment an sich und noch dazu Gregs Duft, der ihr Herz zum rasen brachte.
Nach gefühlten fünf Minuten hörten sie auf sich zu küssen und Greg stand auf. Er reichte Lisa eine Hand und half ihr hoch. Anschließend gingen sie zurück zur Decke, doch sie setzten sich nicht hin. Lisa ging zum Geländer und stellte sich dort hin um die kleine Stadt auf der anderen Seite des Flusses ein wenig genauer zu betrachten. Mittlerweile war es dunkel und überall in den Häusern und auf den Straßen brannten Lichter. Nur um Greg und Lisa herum war es dunkel. Dort wo sie waren, gab es keine Laternen oder irgendwas anderes. Das Gesamtbild war echt schön. Im Fluss spiegelten sich die Häuser, in denen Lichter brannten und alles war ruhig. Man hörte nur ein paar Grillen und kleine Glühwürmchen schwirrten umher. Greg stand bei der Decke, während Lisa den Ausblick betrachtete. Er sah sie an und lächelte. Nach ein paar Minuten ging er zu ihr, stellte sich hinter sie und legte seine Arme um sie. Lisa lächelte nun auch und legte ihre Hände auf seine. Einen Augenblick war es noch still, doch dann fragte Greg: „Verstehst du jetzt wieso ich es hier schön find?“ Lisa antwortete jedoch mit einer Gegenfrage: „Ja, aber was ist das für eine Stadt?“ Für einen kurzen Moment war es nach Lisas Frage still. Sie dachte Greg hätte sie nicht verstanden, weswegen sie ihre Frage gerade noch einmal wiederholen wollte. Da antwortete er ihr aber und sagte: „Da bin ich geboren und aufgewachsen.“ Lisa schien plötzlich schockiert zu sein. Sie bekam große Augen und brauchte eine Weile um zu verarbeiten, was Greg gerade gesagt hatte. „Ich weiß, dass du jetzt bestimmt viele Fragen hast, aber das ist jetzt alles nicht wichtig. Schau dir lieber mal das an.“, fügte Greg hinzu, streckte seinen Arm nach vorn und zeigte auf eine riesengroße Plakatwand, die im Hafen der Stadt stand. Sie wurde nun beleuchtet und Lisa tat was Greg von ihr wollte. Sie sah sich die Plakatwand genauer an und erkannte, dass darauf etwas gemalt wurde. Sie konnte aber nicht genau erkennen was es war. Greg schmunzelte, weil er merkte, dass sie es nicht sehen konnte. Also reichte er ihr ein kleines Fernglas, was er in den Händen hielt. „Wo hast du das denn her?“, wollte Lisa wissen, doch Greg sagte nur: „Sieh sie dir jetzt nochmal an.“ Lisa vergaß ihre Frage und sah sich durch das Fernglas die Plakatwand erneut an. Sie stellte es noch ein wenig die Schärfe ein und dann konnte sie alles genau erkennen. Auf der Plakatwand wurde offenbar mit Spraydosen ein Herz gemalt. In dieses Herz wurde „Lisa + Greg“ geschrieben und unter dem Herz stand: „Wenn du das liest, stehen wir hoffentlich zusammen auf der anderen Seite des Flusses, sind schon seit vielen Jahren ein Paar und verlobt, denn ich liebe dich über alles Lisa. Verheiratet werden wir noch nicht sein, da ich kein besonders großer Fan davon bin. Du bist aber das einzig Gute, was mir in meinem Leben je passiert ist. Und wenn ich es noch nicht getan hab, dann lies dir diese Zeilen jetzt aufmerksam durch. Wiederholen werd ich das nämlich nicht. Also Lisa, willst du mich an dem Tag, den ich hoffentlich schon festgelegt hab, heiraten?“ Das war alles. Lisa ließ das Fernglas sinken und drehte sich in Gregs Armen langsam um. Sie glaubte nicht, was sie gerade gelesen hatte. Mit großen Augen und offenem Mund sah sie Greg an, der sie fragte: „Was ist denn los?“ Lisa schluckte und sagte nur: „Kannst du mich mal kneifen.“ Greg zuckte mit den Schultern und kniff ihr in den Arm. „Aua.“, sagte Lisa und rieb sich den Arm. „Was ist?! Du wolltest doch, dass ich dich kneife.“, rechtfertigte sich Greg, als Lisa ihn böse ansah. Daraufhin änderte sich Lisas Gesichtsausdruck wieder und Greg sah sie wartend an. „Also? Was sagst du?“, fragte Greg aufgeregt. „Was sag ich wozu?“, fragte Lisa. Offenbar hatte sie die Frage schon wieder vergessen, doch Greg konnte sie daran auch nicht so erinnern wie er es eigentlich gewollt hätte. „Naja die Frage, die auf der Plakatwand stand. Ich würd sie ja wiederholen, aber dazu bin ich nicht veranlagt. Es war schon schwer genug das auf die Plakatwand zu schreiben. Also verzeih mir, wenn ich dich nicht persönlich frag. Du weißt ja wie…“, erklärte Greg, doch Lisa unterbrach ihn. Er redete ihr einfach zu viel und deswegen küsste sie ihn. Greg war im ersten Moment total überrumpelt, doch dann erwiderte er den Kuss, der allerdings schon im nächsten Moment wieder endete. „Ja.“, antwortete sie auf die Frage, doch Greg verstand das nicht. „Was ja?“, fragte er verwirrt. Lisa grinste und antwortete ausführlicher: „Ja, ich will dich heiraten.“ Greg war erstaunt, grinste und küsste sie kurz. Dann nahm er ihr Gesicht zwischen seine Hände, sah sie an und küsste sie erneut. Lisa erwiderte den Kuss und beide grinsten dabei.
Anschließend warf Greg das Fernglas auf die Decke. Lisa drehte sich währenddessen wieder um, um sich das Plakat noch einmal anzusehen. Es machte nichts, dass sie nichts mehr lesen konnte. Sie wollte es einfach nur noch einmal sehen. Greg legte anschließend wieder die Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich bin froh, dass du ja gesagt hast.“, gestand Greg und Lisa sagte: „Und ich bin froh, dass du mich gefragt hast. Egal wie du es getan hast. Du weißt, dass ich genauso bin wie du. Ich steh auch nicht auf sowas, aber das war echt romantisch.“ Greg schmunzelte verlegen und gab Lisa noch einen Kuss auf die Wange. Lisa legte ihre Hände wieder auf seine, schmunzelte nun auch und sah sich weiter die Plakatwand an. Doch dann wanderte ihr Blick plötzlich von der Plakatwand weg. Auf der Straße sah sie drei Gestalten. Anscheinend waren es zwei Eltern mit ihrem Kind, denn es waren zwei Erwachsene und ein Kind. Die Erwachsenen hielten ihr Kind an den Händen und Lisa fragte sich auf einmal etwas. „Wieso hast du nie von deinen Eltern erzählt?“, fragte sie Greg leise. Greg schloss die Augen und schnaufte. Er hatte gehofft, dass Lisa nicht fragen würde, aber eigentlich hätte er sich auch denken können, dass sie das tun wird. „Weil es nichts zu erzählen gab.“, antwortete Greg. Das war aber nicht Lisas einzige Frage gewesen. Sie hatte auf einmal so viele Fragen im Kopf und sie musste sie Greg einfach stellen. „Hast du noch Kontakt zu ihnen?“, fragte Lisa als nächstes. „Nein.“, antwortete Greg nur leise. „Warum hast du denn keinen Kontakt mehr mit ihnen?“, fragte Lisa noch. Es tat ihr ja verdammt leid ihn so viel zu fragen und das auch noch über ein Thema, was er überhaupt nicht mochte, aber sie wollte es halt einfach wissen. Greg wusste ja, dass er nicht antworten musste, wenn er nicht wollte. Er antwortete auch nicht. Er ließ Lisa los, ging zur Decke und setzte sich dort hin. Lisa schnaufte, blieb noch einen Augenblick stehen und setzte sich dann aber zu Greg auf die Decke. „Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst.“, sagte Lisa und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. Greg schüttelte allerdings nur den Kopf und stand wieder auf. Er ging zum Geländer und stützte sich mit den Ellbogen darauf ab. Lisa sah ihm ein paar Minuten zu. Sie wollte ihn ja nicht nerven, aber sie konnte ihn auch nicht so einfach in Ruhe lassen. Sie wollte nicht, dass er sich schlecht fühlt oder irgendwas anderes. Also stand sie auf und ging zu ihm. Sie legte eine Hand auf seinen Rücken und sagte nichts. Sie stand einfach nur neben ihm und sah zu der Stadt.
Minutenlang war es ruhig, doch dann sagte Greg ganz leise, so dass man es kaum verstand. „Mein Erzeuger hat mich jahrelang missbraucht. Er hat mich geschlagen und all das. Ich bin dann relativ früh abgehauen. Anfangs hatte ich noch ein bisschen Kontakt mit ihnen, aber als ich dann meinen Unfall hatte… Mein Erzeuger ist nie damit klar gekommen, dass ich n Krüppel bin. Aber hey was soll’s?! Ich brauch keine Eltern. Die brauchte ich noch nie. Aus mir ist auch ohne Eltern ein anständiger, naja gut halbwegs anständiger, Mann geworden.“ Lisa nahm ihre Hand von Gregs Rücken und nahm seine Hand. Greg drehte sich daraufhin zu ihr und sah sie grinsend an. In seinen Augen sah Lisa allerdings, dass ihm ganz und gar nicht zum Grinsen zumute war. „Tut mir leid.“, sagte Lisa und sah ihn schuldbewusst an. „Was denn?“, fragte Greg. „Dass ich dich daran erinnert hab.“, antwortete Lisa nur und legte ihre Arme um ihn. „Es ist doch gar nichts passiert woran du mich hättest erinnern können. Solange du bei mir bist und mich demnächst heiratest ist doch alles gut. Du bist jetzt meine Familie, Schatz. Jemand anderen hab ich nicht mehr.“, sagte Greg. Lisa schnaufte wieder und entgegnete: „Doch. Du hast James, Jasmin und Nathan. Sie gehören auch zu deiner Familie.“ Greg schmunzelte, strich ihr über die Wange und küsste sie. Dieses Mal war es ein vorsichtiger, zärtlicher Kuss. Greg küsste nicht oft so. Nur dann, wenn ihn etwas beschäftigte. Lisa genoss den Kuss aber trotzdem und sie hoffte, dass es Greg bald schon wieder besser ging und er nicht mehr an seine Vergangenheit dachte. Sie würde ihn auch nie wieder auf seine Eltern oder irgendwas anderem aus seiner Vergangenheit ansprechen, denn sie wollte wieder glücklich sein mit Greg. So wie sie es am Morgen und vor ein paar Stunden noch waren.
„Komm mit.“, sagte Greg und nahm Lisas Hand. „Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?“, fragte Lisa und grinste. Greg antwortete nicht auf ihre Frage. Er ging einfach zurück zur Decke, setzte sich hin und suchte in der Tasche nach etwas. Lisa setzte sich in der Zwischenzeit neben Greg und wartete gespannt darauf, was Greg so aufgeregt suchte. „Soll ich dir helfen?“, fragte sie ihn, als er nach fünf Minuten immer noch nicht gefunden hatte, wonach er suchte. „Nein!“, antwortete Greg sofort und suchte weiter. Da Greg ihre Hilfe nicht wollte, wartete Lisa weiter. Nach einer Minute holte Greg etwas aus der Tasche und wandte sich Lisa zu. „Hast es endlich gefunden, ja?!“, bemerkte Lisa und Greg antwortete atemlos: „Ja.“ „Und was hast du nun gesucht?“, wollte Lisa anschließend wissen. „Naja…“, begann Greg und fuhr sich verlegen durch die Haare. Einen Moment überlegte er, doch dann sagte er: „Zu so nem Heiratsantrag gehören doch auch Ringe.“ „Greg…“, begann Lisa ihren Satz, doch Greg unterbrach sie. „Nein, wenn schon, denn schon. Es soll mir ja schließlich keiner nachsagen können, dass ich es nicht richtig gemacht hätte.“, sagte er und holte einen Ring aus einem kleinen Stoffbeutel. „Frisch vom Juwelier. Naja gut frisch stimmt nicht ganz. Sie liegen schon seit Weihnachten da drin. Ich hab nur nie den richtigen Zeitpunkt dafür gefunden ihn dir zu geben.“, fügte er noch hinzu und hielt Lisa den Ring hin. Es war ein schlichter silberner Ring. Nur ein einziger kleiner Edelstein zierte ihn und machte ihn unglaublich schön. Lisa strahlte Greg voller Freude an, als er ihr den Ring über ihren Finger streifte. Anschließend streifte er sich seinen Ring über seinen Finger und sah Lisa dann an. „Nun lächel doch nicht so wie ein Honigkuchenpferd. Ist doch nur so n blöder Ring.“, sagte Greg und wurde ein wenig rot. „Eben nicht. Der Ring ist von dir Greg. Da hättest du mir auch einfach irgendeinen Plastikring aus dem Spielautomaten schenken können. Egal was es gewesen wäre, es wäre immer was Besonderes für mich gewesen, weil es von dir kam.“, entgegnete Lisa und lächelte ihn immer noch an. „Na toll. Das hätte ich echt mal vorher wissen müssen. Dann hätte ich nämlich nicht so viel Geld ausgeben müssen. So ein Mist.“, bemerkte Greg und grinste Lisa frech an. Obwohl Greg überhaupt kein Fan von Hochzeiten und sowas war, war er aber zu hundert Prozent überzeugt, dass er Lisa heiraten wollte. Wenn er jemals jemanden heiraten würde, dann sollte sie es sein. Das war nun auch der Fall und er freute sich darüber sehr. „Du bist n Idiot.“, sagte Lisa und küsste ihn. Greg erwiderte den Kuss natürlich und schon war alles, was noch vor wenigen Minuten geschehen war, vergessen. Bis spät in die Nacht hinein lagen sie noch auf der Decke und sahen sich die Sterne an. Am liebsten hätte Lisa die Zeit angehalten so schön war es in diesem Moment an diesem Ort. Sie wusste, dass sie auch in Zukunft noch hier her kommen wird. Ja diesen Ort wird sie wahrhaftig nie vergessen.
Als sie dann endlich irgendwann zuhause waren und im Bett lagen, dachte Lisa noch an den schönen Tag, den sie mit Greg hatte. Kurze Zeit später wurde sie allerdings gestört. Greg legte sich gerade neben sie als sie wieder zu sich kam und ihn anlächelte. „Mein Gott du lächelst ja immer noch als hättest du gerade einen Clown geküsst.“, bemerkte Greg und nahm sie in den Arm. Lisa legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb und fragte: „Wann hast du eigentlich die Plakatwand bemalt?“ Greg überlegte einen Moment und antwortete dann: „Ach das ist schon ziemlich lange her. Hab n paar Jungs dabei erwischt wie sie ein Plakat an ner Bushalte vollgesprayt haben. Also hab ich ihnen angedroht die Polizei zu rufen. Sie sind abgehauen und ich hab die Spraydosen eingepackt.“ „Wieso hast du sie denn eingepackt?“, unterbrach Lisa ihn verwundert. „Das fragst du noch?! Die Jungs waren genial. Naja sie haben mich jedenfalls auf eine geniale Idee gebracht. Also hab ich die Plakatwand bemalt. Stück für Stück immer ein bisschen. Ich hab das auf die Plakatwand gesprayt, was ich mich nie getraut hab dir zu sagen.“, erzählte Greg weiter. „Du bist süß.“, bemerkte Lisa nur. Greg sah stirnrunzelnd an die Decke und fragte: „Hast du mich schon mal probiert?“ Lisa hob ihren Kopf, lächelte und antwortete: „Ja schon sehr oft.“ „Verdammt. Wenn du das schon mal getan hast, ist das nicht mehr witzig.“, sagte Greg und schmollte ein wenig. Doch Lisa lächelte immer noch. Als Greg sie wieder ansah, küsste sie ihn und er erwiderte den Kuss. Nachdem sie sich geküsst hatten, legte sich Lisa wieder in Gregs Arm und er hielt sie so fest wie er konnte. So schliefen sie dann schon bald mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.
Links zu den Songs:
1. www.youtube.com/watch?v=4eRHRkuEd20
2. www.youtube.com/watch?v=eeyXZBJsJbA

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Kapitel 77 Die große Beichte
Während Lisa und Greg endlich wieder einmal einen wunderschönen Tag miteinander hatten, waren Nathan und Haley zusammen mit Jamie im Krankenhaus gewesen. Nathan musste wieder zum Training und Haley und Jamie begleiteten ihn. Es blieben nicht mehr viele Tage bis sie wieder zur Schule gehen mussten. Also gab sich Nathan besonders viel Mühe beim Training. Er trainierte so oft er konnte, denn er wollte in der Schule nicht als Krüppel dastehen und er wollte kein Mitleid bekommen. Vor allem aber wollte er seinem Sohn ein Vorbild sein. Dafür legte er sich besonders ins Zeug. Auch Jasmin und James legten sich besonders ins Zeug. Sie wollten ja noch ein Kind und länger warten wollten sie damit nicht. Allerdings hatten sie immer noch niemandem davon erzählt. Das änderte sich aber nun.
Wieder einmal waren Greg, Lisa, Jasmin und James miteinander verabredet. Nathan, Haley und der kleine Jamie waren natürlich auch dabei. Sie saßen nach langer Zeit mal wieder in ihrer Stamm-Bar und unterhielten sich über alles Mögliche. Grade als sie mitten in einem Gespräch waren, platzte es aus Jasmin heraus. Sie konnte es einfach nicht länger für sich behalten also sagte sie: „Wir wollen noch ein Baby.“ Plötzlich sahen sie alle an und Jasmin bereute es das gesagt zu haben. Für ein paar Minuten sagte niemand ein Wort. Doch dann war Greg der erste, der sich dazu äußerte. „Was? Das kann doch nicht dein Ernst sein, James. Du hast doch schon ein Balg gehabt. Du siehst doch was dabei rauskommt. Jetzt hast du auch noch nen Enkel. Das kannst du doch nicht ernsthaft alles wollen, man. Sag mir, dass das nur n Scherz von ihr war.“, sagte Greg fassungslos. James fuhr sich aber nur verlegen durch die Haare und antwortete: „Wir haben uns das beide reichlich überlegt. Wir haben uns beide dazu entschlossen noch ein Kind zu bekommen, Greg. Ich hab nichts gegen eine große Familie. Im Gegenteil. Du weißt doch, dass ich mir das immer gewünscht hab.“ Greg konnte es nicht glauben. „Okay also jetzt steht es definitiv fest. Du bist total durchgeknallt.“, bemerkte Greg nur noch und schüttelte den Kopf. „Greg, nun lass sie doch.“, mischte sich Lisa ein, „Wenn sie noch ein Kind bekommen wollen, ist das doch schön für sie. Ich freu mich für sie, wenn das klappt.“ „Hallo? Denkt denn keiner außer ich daran, dass sie fast vierzig sind?“, fragte Greg verwundert. „Ich bin 35, Greg und James ist 36.“, antwortete Jasmin. „Ja und genau deswegen, solltet ihr kein Kind mehr bekommen. Ihr seid in einem Alter, in dem man keine Kinder mehr bekommt. Vor allem nicht, wenn man schon eins hat, was nun auch schon Vater ist.“, sagte Greg. Er versuchte mit allen Mitteln Jasmin und James die Sache mit dem Baby auszureden, doch sie ließen es sich nicht ausreden. „Greg, es gibt manche Leute, die noch mit 52 ein Kind bekommen.“, bemerkte Lisa. Greg sah Lisa nur an und entgegnete nichts darauf. Eine Minute lang sahen sie sich einfach nur an, bis Greg auf einmal sagte: „Wenn ihr euch das antun wollt, bitte. Ich spiel aber nicht wieder den Onkel Greg und den Babysitter.“ James und Jasmin nickten und gaben sich einen Kuss. Dann sah Jasmin ihren Sohn an und fragte: „Was hältst du denn davon, Nate?“ Nathan war die ganze Zeit über ruhig gewesen. Er wusste nicht was er davon halten sollte, dass seine Eltern noch ein Kind bekommen wollten. Sollte er sich freuen? Sollte er damit einverstanden sein oder sollte er etwas dagegen haben? „Also ich finde es großartig.“, warf Haley ein, „Dann hat Jamie wenigstens jemanden zum Spielen.“ „Ja, Haley hat recht. Natürlich seid ihr nicht mehr die jüngsten, aber wenn ihr das wollt, bin ich damit einverstanden.“, antwortete Nathan auf die Frage seiner Mutter. Jasmin freute sich über die Antwort ihres Sohnes. Sie wünschte sich nichts mehr als, dass ihr Sohn mit ihrer und James‘ Entscheidung einverstanden war. Und das war er. Jetzt würde ihnen nichts mehr im Weg stehen. Sie könnten nun noch ein zweites Kind bekommen ohne, dass ihnen jemand dabei im Weg stand. Jasmin und auch James waren überglücklich. Ihr großer Wunsch, den sie schon seit Jahren hatten, könnte nun endlich in Erfüllung gehen. Nathan freute sich auch für seine Eltern. Umso mehr er darüber nachdachte einen Bruder oder eine Schwester zu bekommen, desto mehr freute er sich darauf. Am Ende des Tages hatte er sich vollkommen mit dem Gedanken angefreundet und konnte es nun kaum erwarten einen Bruder oder eine Schwester zu bekommen. Auch Jasmin und James konnten es kaum erwarten und gaben ihr bestes damit sich ihr Wunsch so schnell wie möglich erfüllen würde. Doch auch nach zwei Wochen tat sich nichts. Jasmin und James ließen sich davon allerdings nicht aus der Fassung bringen. Sie versuchten es einfach weiter bis es schließlich klappte.
Während Lisa und Greg endlich wieder einmal einen wunderschönen Tag miteinander hatten, waren Nathan und Haley zusammen mit Jamie im Krankenhaus gewesen. Nathan musste wieder zum Training und Haley und Jamie begleiteten ihn. Es blieben nicht mehr viele Tage bis sie wieder zur Schule gehen mussten. Also gab sich Nathan besonders viel Mühe beim Training. Er trainierte so oft er konnte, denn er wollte in der Schule nicht als Krüppel dastehen und er wollte kein Mitleid bekommen. Vor allem aber wollte er seinem Sohn ein Vorbild sein. Dafür legte er sich besonders ins Zeug. Auch Jasmin und James legten sich besonders ins Zeug. Sie wollten ja noch ein Kind und länger warten wollten sie damit nicht. Allerdings hatten sie immer noch niemandem davon erzählt. Das änderte sich aber nun.
Wieder einmal waren Greg, Lisa, Jasmin und James miteinander verabredet. Nathan, Haley und der kleine Jamie waren natürlich auch dabei. Sie saßen nach langer Zeit mal wieder in ihrer Stamm-Bar und unterhielten sich über alles Mögliche. Grade als sie mitten in einem Gespräch waren, platzte es aus Jasmin heraus. Sie konnte es einfach nicht länger für sich behalten also sagte sie: „Wir wollen noch ein Baby.“ Plötzlich sahen sie alle an und Jasmin bereute es das gesagt zu haben. Für ein paar Minuten sagte niemand ein Wort. Doch dann war Greg der erste, der sich dazu äußerte. „Was? Das kann doch nicht dein Ernst sein, James. Du hast doch schon ein Balg gehabt. Du siehst doch was dabei rauskommt. Jetzt hast du auch noch nen Enkel. Das kannst du doch nicht ernsthaft alles wollen, man. Sag mir, dass das nur n Scherz von ihr war.“, sagte Greg fassungslos. James fuhr sich aber nur verlegen durch die Haare und antwortete: „Wir haben uns das beide reichlich überlegt. Wir haben uns beide dazu entschlossen noch ein Kind zu bekommen, Greg. Ich hab nichts gegen eine große Familie. Im Gegenteil. Du weißt doch, dass ich mir das immer gewünscht hab.“ Greg konnte es nicht glauben. „Okay also jetzt steht es definitiv fest. Du bist total durchgeknallt.“, bemerkte Greg nur noch und schüttelte den Kopf. „Greg, nun lass sie doch.“, mischte sich Lisa ein, „Wenn sie noch ein Kind bekommen wollen, ist das doch schön für sie. Ich freu mich für sie, wenn das klappt.“ „Hallo? Denkt denn keiner außer ich daran, dass sie fast vierzig sind?“, fragte Greg verwundert. „Ich bin 35, Greg und James ist 36.“, antwortete Jasmin. „Ja und genau deswegen, solltet ihr kein Kind mehr bekommen. Ihr seid in einem Alter, in dem man keine Kinder mehr bekommt. Vor allem nicht, wenn man schon eins hat, was nun auch schon Vater ist.“, sagte Greg. Er versuchte mit allen Mitteln Jasmin und James die Sache mit dem Baby auszureden, doch sie ließen es sich nicht ausreden. „Greg, es gibt manche Leute, die noch mit 52 ein Kind bekommen.“, bemerkte Lisa. Greg sah Lisa nur an und entgegnete nichts darauf. Eine Minute lang sahen sie sich einfach nur an, bis Greg auf einmal sagte: „Wenn ihr euch das antun wollt, bitte. Ich spiel aber nicht wieder den Onkel Greg und den Babysitter.“ James und Jasmin nickten und gaben sich einen Kuss. Dann sah Jasmin ihren Sohn an und fragte: „Was hältst du denn davon, Nate?“ Nathan war die ganze Zeit über ruhig gewesen. Er wusste nicht was er davon halten sollte, dass seine Eltern noch ein Kind bekommen wollten. Sollte er sich freuen? Sollte er damit einverstanden sein oder sollte er etwas dagegen haben? „Also ich finde es großartig.“, warf Haley ein, „Dann hat Jamie wenigstens jemanden zum Spielen.“ „Ja, Haley hat recht. Natürlich seid ihr nicht mehr die jüngsten, aber wenn ihr das wollt, bin ich damit einverstanden.“, antwortete Nathan auf die Frage seiner Mutter. Jasmin freute sich über die Antwort ihres Sohnes. Sie wünschte sich nichts mehr als, dass ihr Sohn mit ihrer und James‘ Entscheidung einverstanden war. Und das war er. Jetzt würde ihnen nichts mehr im Weg stehen. Sie könnten nun noch ein zweites Kind bekommen ohne, dass ihnen jemand dabei im Weg stand. Jasmin und auch James waren überglücklich. Ihr großer Wunsch, den sie schon seit Jahren hatten, könnte nun endlich in Erfüllung gehen. Nathan freute sich auch für seine Eltern. Umso mehr er darüber nachdachte einen Bruder oder eine Schwester zu bekommen, desto mehr freute er sich darauf. Am Ende des Tages hatte er sich vollkommen mit dem Gedanken angefreundet und konnte es nun kaum erwarten einen Bruder oder eine Schwester zu bekommen. Auch Jasmin und James konnten es kaum erwarten und gaben ihr bestes damit sich ihr Wunsch so schnell wie möglich erfüllen würde. Doch auch nach zwei Wochen tat sich nichts. Jasmin und James ließen sich davon allerdings nicht aus der Fassung bringen. Sie versuchten es einfach weiter bis es schließlich klappte.

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Kapitel 78 Wunderschöne Stunden zu zweit
Jasmin und James hatten Konzertkarten für Jasmins Lieblingssänger. Rea Garvey. Vielleicht haben die einen oder anderen schon mal etwas von ihm gehört. Rea Garvey ist Ire und war der Frontsänger von der Band Reamonn. Außerdem war er Jurymitglied der Fernsehshow „The voice of Germany“. Jasmin mochte ihn und wollte schon immer mal auf ein Konzert von ihm gehen. Dieses Jahr hatte sie die Gelegenheit dazu. Einige Tage vor ihrem Geburtstag war er in der Stadt und gab ein Konzert und Jasmin und James hatten Karten dafür. Also machten sie sich nach der Arbeit fertig und fuhren dann los. Jasmin freute sich schon und war auch schon ein wenig aufgeregt, doch sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Anderthalb Stunden bevor der Einlass war, kamen Jasmin und James an und stellten sich an die meterlange Schlange an. Allerdings stellten sie sich ein wenig weiter nach vorn, damit sie später einen guten Blick auf die Bühne hatten. Die restliche Zeit bis zum Einlass vertrieben sie sich mit reden. Es war sehr kalt draußen, deswegen waren sie froh als sie endlich rein durften. Nachdem sie die Halle betreten hatten, gingen sie sofort zur Bühne um sich einen guten Platz zu sichern. Sie standen in der dritten Reihe direkt vor dem Mikrofon. Also mussten sie nur noch in der Stunde, bevor das Konzert begann, aufpassen, dass sie niemand wegdrängte. Es gelang ihnen auch, denn als der Vorsänger, Ryan Sheridan, kam, standen sie immer noch an ihrem Platz. Nach Ryan kam noch der Gewinner von „The voice of Germany“, Nick Howard, und sang drei Lieder. Anschließend kam endlich Rea und die Halle tobte. Zwei Stunden lang machte Rea Stimmung und alle feierten kräftig mit. Bevor das Konzert um elf zu Ende war, gab Rea noch eine Zugabe und bedankte sich bei allen Zuschauern. Dann verließ jeder die Halle und James und Jasmin fuhren auf direktem Weg nach Hause. Als sie nach einer halben Stunde zuhause ankamen, fanden sie einen Zettel von Nathan. „Ich übernachte heut bei Haley.“, schrieb er und Jasmin und James hielten das für eine sehr gute Idee. So hatten sie nach langem endlich mal wieder einen ganzen Abend nur für sich allein. Diesen Abend nutzten sie auch vollkommen aus. Sie setzten sich auf die Coach, tranken noch ein wenig Wein und kuschelten. Nebenbei unterhielten sie sich über das Konzert und als sie dann irgendwann ins Bett gingen, schliefen sie wieder miteinander. Denn trotz allem hatten sie ihr Vorhaben nicht außer Acht gelassen. Sie wollten ja schließlich immer noch ein Kind und die brachte nun einmal nicht der Storch. Sie hatten es ja nun schon so oft versucht, aber diese Nacht würde ihnen im Gedächtnis bleiben. Dafür hatten sie gesorgt, auch wenn sie davon noch nicht die leiseste Ahnung hatten.
Am nächsten Morgen verwöhnte James Jasmin mit allem drum und dran. Frühstück ans Bett mit allem, was das Herz begehrt. Orangensaft, Café, Croissants, Brötchen, Marmelade. Es war einfach alles vorhanden was Jasmin schmeckte. Nach all den Jahren, die Jasmin und James nun schon zusammen waren, gab es trotzdem immer noch jene kleinen romantischen Momente in ihrem Leben und Jasmin war sehr glücklich darüber. Sie und James wollten nie eines dieser Paare werden, die nicht miteinander redeten oder sich nicht ansahen. Die einfach nur noch aus Gewohnheit zusammen waren. Und sie hatten es tatsächlich geschafft. Sie waren zu keinem dieser Paare geworden. Sie respektierten sich immer noch genauso wie am ersten Tag. Sie hatten immer etwas, worüber sie reden konnten. Sie sahen sich immer noch zu gern einfach mal nur minutenlang an ohne ein Wort zu sagen. Und das wichtigste war, dass sie nicht aus Gewohnheit zusammen waren, sondern weil sie sich immer noch liebten. Und das taten sie sogar mehr denn je. Jasmin hatte sich ihr Leben immer so vorgestellt. Einen gut bezahlten Job, einen Mann an ihrer Seite, den sie und der sie auch über alles liebt und natürlich ein Kind. Es gab sicherlich auch Dinge, die besser hätten laufen können, aber das war ihr egal. Sie hatte alles, was sie wollte. Heute dachte sie anders über ihr Leben als früher. Früher war sie absolut nicht zufrieden damit wie ihr Leben verlaufen war. Doch jetzt würde sie keinen einzigen Augenblick, für kein Geld der Welt, ändern wollen. Sie war einfach vollkommen zufrieden und das merkte man ihr auch an.
James war natürlich auch zufrieden mit seinem Leben. Er behauptete oft, dass er es nicht verdient hätte eine solche Frau, wie Jasmin, an seiner Seite zu haben. Aber, dass er froh sei sie zu haben. Für ihn sind mehr Wünsche in Erfüllung gegangen als er sich hätte träumen lassen. Er wurde tatsächlich Chef der Onkologie und führte diese nun schon seit einigen Jahren souverän. Er hat eine wunderbare Frau geheiratet, mit der er immer noch glücklich verheiratet ist. Und er hat einen Sohn bekommen, dem er all das beibringen konnte, was sein Vater einst ihm beibrachte.
Jasmin und James hatten Konzertkarten für Jasmins Lieblingssänger. Rea Garvey. Vielleicht haben die einen oder anderen schon mal etwas von ihm gehört. Rea Garvey ist Ire und war der Frontsänger von der Band Reamonn. Außerdem war er Jurymitglied der Fernsehshow „The voice of Germany“. Jasmin mochte ihn und wollte schon immer mal auf ein Konzert von ihm gehen. Dieses Jahr hatte sie die Gelegenheit dazu. Einige Tage vor ihrem Geburtstag war er in der Stadt und gab ein Konzert und Jasmin und James hatten Karten dafür. Also machten sie sich nach der Arbeit fertig und fuhren dann los. Jasmin freute sich schon und war auch schon ein wenig aufgeregt, doch sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Anderthalb Stunden bevor der Einlass war, kamen Jasmin und James an und stellten sich an die meterlange Schlange an. Allerdings stellten sie sich ein wenig weiter nach vorn, damit sie später einen guten Blick auf die Bühne hatten. Die restliche Zeit bis zum Einlass vertrieben sie sich mit reden. Es war sehr kalt draußen, deswegen waren sie froh als sie endlich rein durften. Nachdem sie die Halle betreten hatten, gingen sie sofort zur Bühne um sich einen guten Platz zu sichern. Sie standen in der dritten Reihe direkt vor dem Mikrofon. Also mussten sie nur noch in der Stunde, bevor das Konzert begann, aufpassen, dass sie niemand wegdrängte. Es gelang ihnen auch, denn als der Vorsänger, Ryan Sheridan, kam, standen sie immer noch an ihrem Platz. Nach Ryan kam noch der Gewinner von „The voice of Germany“, Nick Howard, und sang drei Lieder. Anschließend kam endlich Rea und die Halle tobte. Zwei Stunden lang machte Rea Stimmung und alle feierten kräftig mit. Bevor das Konzert um elf zu Ende war, gab Rea noch eine Zugabe und bedankte sich bei allen Zuschauern. Dann verließ jeder die Halle und James und Jasmin fuhren auf direktem Weg nach Hause. Als sie nach einer halben Stunde zuhause ankamen, fanden sie einen Zettel von Nathan. „Ich übernachte heut bei Haley.“, schrieb er und Jasmin und James hielten das für eine sehr gute Idee. So hatten sie nach langem endlich mal wieder einen ganzen Abend nur für sich allein. Diesen Abend nutzten sie auch vollkommen aus. Sie setzten sich auf die Coach, tranken noch ein wenig Wein und kuschelten. Nebenbei unterhielten sie sich über das Konzert und als sie dann irgendwann ins Bett gingen, schliefen sie wieder miteinander. Denn trotz allem hatten sie ihr Vorhaben nicht außer Acht gelassen. Sie wollten ja schließlich immer noch ein Kind und die brachte nun einmal nicht der Storch. Sie hatten es ja nun schon so oft versucht, aber diese Nacht würde ihnen im Gedächtnis bleiben. Dafür hatten sie gesorgt, auch wenn sie davon noch nicht die leiseste Ahnung hatten.
Am nächsten Morgen verwöhnte James Jasmin mit allem drum und dran. Frühstück ans Bett mit allem, was das Herz begehrt. Orangensaft, Café, Croissants, Brötchen, Marmelade. Es war einfach alles vorhanden was Jasmin schmeckte. Nach all den Jahren, die Jasmin und James nun schon zusammen waren, gab es trotzdem immer noch jene kleinen romantischen Momente in ihrem Leben und Jasmin war sehr glücklich darüber. Sie und James wollten nie eines dieser Paare werden, die nicht miteinander redeten oder sich nicht ansahen. Die einfach nur noch aus Gewohnheit zusammen waren. Und sie hatten es tatsächlich geschafft. Sie waren zu keinem dieser Paare geworden. Sie respektierten sich immer noch genauso wie am ersten Tag. Sie hatten immer etwas, worüber sie reden konnten. Sie sahen sich immer noch zu gern einfach mal nur minutenlang an ohne ein Wort zu sagen. Und das wichtigste war, dass sie nicht aus Gewohnheit zusammen waren, sondern weil sie sich immer noch liebten. Und das taten sie sogar mehr denn je. Jasmin hatte sich ihr Leben immer so vorgestellt. Einen gut bezahlten Job, einen Mann an ihrer Seite, den sie und der sie auch über alles liebt und natürlich ein Kind. Es gab sicherlich auch Dinge, die besser hätten laufen können, aber das war ihr egal. Sie hatte alles, was sie wollte. Heute dachte sie anders über ihr Leben als früher. Früher war sie absolut nicht zufrieden damit wie ihr Leben verlaufen war. Doch jetzt würde sie keinen einzigen Augenblick, für kein Geld der Welt, ändern wollen. Sie war einfach vollkommen zufrieden und das merkte man ihr auch an.
James war natürlich auch zufrieden mit seinem Leben. Er behauptete oft, dass er es nicht verdient hätte eine solche Frau, wie Jasmin, an seiner Seite zu haben. Aber, dass er froh sei sie zu haben. Für ihn sind mehr Wünsche in Erfüllung gegangen als er sich hätte träumen lassen. Er wurde tatsächlich Chef der Onkologie und führte diese nun schon seit einigen Jahren souverän. Er hat eine wunderbare Frau geheiratet, mit der er immer noch glücklich verheiratet ist. Und er hat einen Sohn bekommen, dem er all das beibringen konnte, was sein Vater einst ihm beibrachte.

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Kapitel 79 Freude gefolgt von Trauer
Ja alles in allem kann man behaupten, dass jeder sein Glück gefunden hatte. James und Jasmin waren schon immer füreinander bestimmt. Greg und Lisa haben es nach vielen Umwegen letztendlich doch geschafft ein Paar zu werden. Und auch Haley und Nathan haben sich kennen und lieben gelernt. Jeder einzelne von ihnen war froh darüber wie es lief. Doch wie lange würde es noch so laufen? Würde es noch Jahre dauern bis irgendwas das Leben der sechs erschütterte? Oder würde schon bald etwas passieren? Diese Fragen kann sofort beantwortet werden.
Jasmin war auf dem Weg ins Krankenhaus und James begleitete sie. Sie musste zu einem Ultraschalltermin, denn sie war schwanger.
Das ist jetzt keine Rückblende. Nein! Es ist die Zukunft. James und Jasmin hatten es tatsächlich geschafft noch einmal schwanger zu werden. Sie freuten sich natürlich riesig darüber und erzählten es all ihren Freunden. Ein zweites Baby. Das war einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl. In der Zwischenzeit sind nun aber schon drei Monate vergangen und Jasmin musste, wie schon erwähnt, zu einem Ultraschalltermin. In den drei Monaten war einiges passiert. Jasmin ist um ein Jahr älter geworden und auch James feierte seinen Geburtstag. Der kleine Wurm in Jasmins Bauch wuchs prächtig und Jasmin und James stellten sich immer mehr auf Nachwuchs ein. Vielleicht hätten sie das allerdings lieber nicht tun sollen.
Eines Tages geschah nämlich etwas Schreckliches. Jasmin hatte einen Unfall. Sie wollte sich zuhause etwas von einem Schrank im Schlafzimmer holen. Dort kam sie allerdings nicht ohne Hilfe ran, also suchte sie sich etwas, worauf sie sich stellen konnte um besser ran zu kommen. Das einzige, was sie fand, war ein Bierkasten. Also räumte sie die restlichen Bierflaschen, die noch im Kasten waren auf die Arbeitsplatte und stellte den Kasten dann vor den Schrank. Sie stellte sich auf den Kasten und tatsächlich schaffte sie es das vom Schrank zu holen, was sie haben wollte. Es verlief allerdings nicht alles so, wie sie es sich gedacht hatte. Jasmin rutschte vom Kasten ab und fiel auf den Boden. Dabei stieß sie jedoch mit ihrem Bauch gegen die Bettkante. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sie sich den Bauch. Wie ein Käfer lag sie auf dem Rücken und wollte sich aufsetzen, doch sie musste sich immer wieder eingestehen, dass sie es nicht schaffte. Ihre Schmerzen waren einfach zu groß. Nach einigen Minuten, in denen sie einfach nur auf dem Boden lag und an die Decke starrte, fiel ihr plötzlich ein, dass sie ihr Handy noch in der Hosentasche hatte. Also holte sie es raus und rief James an. „Schatz, bitte komm schnell nach Hause.“, sagte Jasmin sofort als James ran ging. Der fragte sich natürlich was los war, aber er hatte keine Zeit zu fragen. „Ich brauch deine Hilfe. Bitte komm so schnell wie möglich.“, flehte Jasmin nur und James antwortete: „Ich bin unterwegs.“ Anschließend legten sie auf und James machte sie sofort auf den Weg. Er fuhr so schnell er konnte, damit er umgehend bei Jasmin sein konnte. Nur fünf Minuten später war er das auch.
Er schloss die Haustür auf und rief sofort: „Schatz, wo bist du? Ist alles okay?“ Während er auf eine Antwort hoffte, zog er sich seine Jacke aus und lief ins Wohnzimmer. Er schmiss die Jacke auf die Couch, denn er bekam keine Antwort. Also suchte er in jedem Zimmer nach Jasmin. Im Schlafzimmer fand er sie auf dem Boden liegend. Sofort stürmte er zu ihr und kniete sich neben sie. „Oh Gott, was ist den passiert?“, fragte er vollkommen geschockt. Jasmin war unendlich froh James zu sehen und lächelte so gut es ging. „James.“, sagte sie nur und weinte, „Es tut mir so leid.“ James sah sie fragend an. Er verstand nicht was Jasmin meinte, doch dann sah er auf einmal Blut. Mit großen Augen sah er sie an und sagte: „Nein! Hör zu, nichts tut dir leid. Es ist alles okay. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus und die Ärzte werden uns dort genau das gleiche sagen. Verstanden?!“ Jasmin sah ihn nur traurig an und entgegnete nichts. „Hast du mich verstanden?“, fragte James und in seiner Stimme lag ein wenig Panik. Jasmin, die immer noch weinte, nickte nur. Sie wusste es und James tat das auch. Trotzdem wollte er es nicht wahr haben. Er kämpfte darum, dass es nicht so war. Doch anders konnte es nicht sein. Jasmin wollte ihm allerdings nicht seine Hoffnung nehmen. Sie wollte ihn nicht noch mehr verletzen als sie es sowieso schon getan hat, deswegen tat sie was James wollte. Er half ihr auf und sie fuhren zusammen ins Krankenhaus. Dort holte er sofort einen Arzt. Sie hatten Glück, denn Perry hatte gerade Dienst und zog sie wieder einmal vor. Perry erkundigte sich darüber, was passiert ist und nachdem Jasmin ihm alles erzählt hatte untersuchte er sie. Nach den Untersuchungen wurde Jasmin auf ein Zimmer verlegt. Sie musste auf die Ergebnisse warten und die Ärzte wollten beobachten wie es weiter ging. Einen ganzen Tag lang kamen immer wieder irgendwelche Schwestern in ihr Zimmer um sie zu untersuchen oder ihr irgendwas abzunehmen. James wich dabei nicht einmal von ihrer Seite. Selbst als es dunkel wurde, blieb er bei ihr. „Ich lass dich nicht allein.“, sagte er und setzte sich auf einen Stuhl neben ihrem Bett. Den ganzen Abend über, während James an ihrem Bett saß, redeten sie kein Wort. Dies war der erste Moment, in dem sie nichts zu sagen hatten. Und dieser Moment schien ewig anzuhalten. Irgendwann spät abends schlief James jedoch ein. Seinen Kopf hatte er auf den Bettrand gelegt und Jasmin fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. Wieder liefen ihr ein paar Tränen übers Gesicht. Sie hoffte einfach so sehr, dass nichts passiert war. Dass sie noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen war und dass nicht das eintreffen würde, was sie vermutete. Sie wünschten sich doch so sehr ein zweites Kind. Was, wenn dieser Wunsch jetzt, nur wegen ihr, nicht in Erfüllung geht? Würde das die Ehe von James und Jasmin dann zerstören? Sie hatten sich zwar schon oft gestritten und mussten durch einige schwere Zeiten gehen, aber keine war so schlimm wie diese. Jasmin hatte große Angst davor ihr Baby und James zu verlieren. Sie hatte so große Angst, dass sie in dieser Nacht zum ersten Mal betete.
Irgendwann spät in der Nacht überkam Jasmin auch die Müdigkeit. Sie bekam gar nicht mit wie sie einschlief, doch sie tat es. Sie schlief aber auch nicht besonders gut. Immer wieder wurde sie wach oder träumte irgendeinen Müll.
Als sie am Morgen aufwachte, hatte sie gerade einmal vier Stunden geschlafen. Das störte sie allerdings nicht weiter. Viel mehr erschrak sie sich als sie die Augen öffnete und James nicht mehr neben ihr saß. Er war auch sonst nirgendwo in ihrem Zimmer. Wo konnte er nur hin sein? Jasmin befürchtete, dass das nun bedeutete, dass er nicht mehr zu ihr zurückkommen würde. Sie schloss die Augen und fing an zu weinen. Nun war alles vorbei und das nur wegen ihr. Sie bereute es so sehr auf diesen Bierkasten gestiegen zu sein. Nur leider konnte man die Zeit nicht zurückdrehen, also musste sie nun damit leben. Ihr blieben ja immerhin noch die Erinnerungen. An die schönen Zeiten erinnerte sie sich nun auch zurück und weinte dabei immer mehr. Doch plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie öffnete die Augen und sah James vor sich stehen. Der sah sie schockiert an und fragte: „Schatz? Ist alles okay?“ Er setzte sich wieder neben sie auf den Stuhl und nahm ihre Hand. Jasmin nickte nur und schnaufte erleichtert. James hatte sie doch nicht allein gelassen. Er war immer noch an ihrer Seite und darüber war sie mehr als froh. James schmunzelte sie an und gab ihr einen Kuss. „Ich liebe dich.“, sagte Jasmin dann und James erwiderte es. Anschließend erkundigte er sich noch nach dem Befinden seiner Frau und kurze Zeit später kam auch schon Perry ins Zimmer und wünschte ihnen einen guten Morgen. „Wie geht’s dir denn heute?“, fragte er Jasmin anschließend, „Hast du gut geschlafen?“ „Naja es geht. Ich hab immer noch ganz schöne Schmerzen, aber ansonsten ganz gut. Besonders gut hab ich nicht geschlafen.“, antwortete Jasmin nur. Perry nickte einmal kurz und sagte dann: „Wir haben die Untersuchungsergebnisse.“ Nun sahen Jasmin und James ihn erwartungsvoll an. Perry sah allerdings gar nicht glücklich aus. Er sah bedrückt aus und erzählte: „Du hast dir bei dem Sturz schwere Verletzungen im Mutterlaib zugezogen.“ Jasmin verstand nichts von diesem ganzen medizinischen Gerede, deswegen fragte sie: „Und das heißt? Was ist mit dem Baby?“ Nun schien Perry noch bedrückter zu sein. Er schüttelte den Kopf und antwortete: „Es tut mir leid. Das Baby hat es nicht geschafft.“ Jasmin hatte es befürchtet. Sie machte sich so große Vorwürfe. Sie fing wieder an zu weinen und auch James war den Tränen nahe. „Kannst du uns bitte kurz allein lassen?“, fragte James seinen Freund und Kollegen, als er nach einigen Minuten immer noch in ihrem Zimmer stand. Perry schwieg für einen Moment, schluckte und entgegnete dann: „Es gibt da noch etwas, was ich euch sagen muss.“ Nun sah auch Jasmin wieder zu Perry und wartete darauf, dass er etwas sagte. „Du wirst nie wieder Kinder bekommen können, Jasmin.“, erklärte er schweren Herzens. Jasmin und James trauten ihren Ohren nicht. Sie sahen Perry mit großen Augen an. Bis zum letzten Augenblick hatten sie gehofft, dass er nur einen Scherz gemacht hatte. Doch Perry sagte nur noch: „Es tut mir wirklich furchtbar leid.“ Einen kurzen Moment blieb er dann noch stehen, bevor er schließlich das Zimmer verließ. Das war dann der Moment, in dem weder Jasmin noch James ihre Tränen weiter zurückhielten. Natürlich weinte Jasmin heftiger als James, doch ihn hatte es auch schwer getroffen. Jasmin aber machte sich nun noch größere Vorwürfe als vorher. Sie hasste sich dafür, dass sie auf diesen blöden Bierkasten gestiegen war. Sie wünschte sich so sehr, dass sie die Zeit zurückdrehen könnte. Das konnte sie aber nicht, egal wie sehr sie sich das wünschte. Nun war das, was sie vermutet hatte eingetroffen und es zerbrach sie innerlich. Das schlimmste war aber, dass sie James das angetan hatte. Und das würde sie sich niemals verzeihen können. Sie wusste nicht einmal mehr was sie nun noch zu James sagen sollte. Sie wollte sich ja entschuldigen, aber sie wusste, dass das nicht zu entschuldigen war. Also schwieg sie und weinte weiter vor sich hin. Auch als James irgendwann aufstand und ging, sagte sie nichts. Sie saß einfach nur in ihrem Bett und weinte. Es kamen viele Schwestern und auch Perry kam um nach ihr zu sehen, aber das interessierte sie nicht. Sie beachtete niemanden von ihnen. Nicht einmal als Lisa, Greg, Nathan und Haley zu Besuch kamen, wachte sie aus ihrer Trance auf. Deswegen hielten sie es für besser Jasmin die Zeit zu geben, die sie brauchte.
Ja alles in allem kann man behaupten, dass jeder sein Glück gefunden hatte. James und Jasmin waren schon immer füreinander bestimmt. Greg und Lisa haben es nach vielen Umwegen letztendlich doch geschafft ein Paar zu werden. Und auch Haley und Nathan haben sich kennen und lieben gelernt. Jeder einzelne von ihnen war froh darüber wie es lief. Doch wie lange würde es noch so laufen? Würde es noch Jahre dauern bis irgendwas das Leben der sechs erschütterte? Oder würde schon bald etwas passieren? Diese Fragen kann sofort beantwortet werden.
Jasmin war auf dem Weg ins Krankenhaus und James begleitete sie. Sie musste zu einem Ultraschalltermin, denn sie war schwanger.
Das ist jetzt keine Rückblende. Nein! Es ist die Zukunft. James und Jasmin hatten es tatsächlich geschafft noch einmal schwanger zu werden. Sie freuten sich natürlich riesig darüber und erzählten es all ihren Freunden. Ein zweites Baby. Das war einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl. In der Zwischenzeit sind nun aber schon drei Monate vergangen und Jasmin musste, wie schon erwähnt, zu einem Ultraschalltermin. In den drei Monaten war einiges passiert. Jasmin ist um ein Jahr älter geworden und auch James feierte seinen Geburtstag. Der kleine Wurm in Jasmins Bauch wuchs prächtig und Jasmin und James stellten sich immer mehr auf Nachwuchs ein. Vielleicht hätten sie das allerdings lieber nicht tun sollen.
Eines Tages geschah nämlich etwas Schreckliches. Jasmin hatte einen Unfall. Sie wollte sich zuhause etwas von einem Schrank im Schlafzimmer holen. Dort kam sie allerdings nicht ohne Hilfe ran, also suchte sie sich etwas, worauf sie sich stellen konnte um besser ran zu kommen. Das einzige, was sie fand, war ein Bierkasten. Also räumte sie die restlichen Bierflaschen, die noch im Kasten waren auf die Arbeitsplatte und stellte den Kasten dann vor den Schrank. Sie stellte sich auf den Kasten und tatsächlich schaffte sie es das vom Schrank zu holen, was sie haben wollte. Es verlief allerdings nicht alles so, wie sie es sich gedacht hatte. Jasmin rutschte vom Kasten ab und fiel auf den Boden. Dabei stieß sie jedoch mit ihrem Bauch gegen die Bettkante. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sie sich den Bauch. Wie ein Käfer lag sie auf dem Rücken und wollte sich aufsetzen, doch sie musste sich immer wieder eingestehen, dass sie es nicht schaffte. Ihre Schmerzen waren einfach zu groß. Nach einigen Minuten, in denen sie einfach nur auf dem Boden lag und an die Decke starrte, fiel ihr plötzlich ein, dass sie ihr Handy noch in der Hosentasche hatte. Also holte sie es raus und rief James an. „Schatz, bitte komm schnell nach Hause.“, sagte Jasmin sofort als James ran ging. Der fragte sich natürlich was los war, aber er hatte keine Zeit zu fragen. „Ich brauch deine Hilfe. Bitte komm so schnell wie möglich.“, flehte Jasmin nur und James antwortete: „Ich bin unterwegs.“ Anschließend legten sie auf und James machte sie sofort auf den Weg. Er fuhr so schnell er konnte, damit er umgehend bei Jasmin sein konnte. Nur fünf Minuten später war er das auch.
Er schloss die Haustür auf und rief sofort: „Schatz, wo bist du? Ist alles okay?“ Während er auf eine Antwort hoffte, zog er sich seine Jacke aus und lief ins Wohnzimmer. Er schmiss die Jacke auf die Couch, denn er bekam keine Antwort. Also suchte er in jedem Zimmer nach Jasmin. Im Schlafzimmer fand er sie auf dem Boden liegend. Sofort stürmte er zu ihr und kniete sich neben sie. „Oh Gott, was ist den passiert?“, fragte er vollkommen geschockt. Jasmin war unendlich froh James zu sehen und lächelte so gut es ging. „James.“, sagte sie nur und weinte, „Es tut mir so leid.“ James sah sie fragend an. Er verstand nicht was Jasmin meinte, doch dann sah er auf einmal Blut. Mit großen Augen sah er sie an und sagte: „Nein! Hör zu, nichts tut dir leid. Es ist alles okay. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus und die Ärzte werden uns dort genau das gleiche sagen. Verstanden?!“ Jasmin sah ihn nur traurig an und entgegnete nichts. „Hast du mich verstanden?“, fragte James und in seiner Stimme lag ein wenig Panik. Jasmin, die immer noch weinte, nickte nur. Sie wusste es und James tat das auch. Trotzdem wollte er es nicht wahr haben. Er kämpfte darum, dass es nicht so war. Doch anders konnte es nicht sein. Jasmin wollte ihm allerdings nicht seine Hoffnung nehmen. Sie wollte ihn nicht noch mehr verletzen als sie es sowieso schon getan hat, deswegen tat sie was James wollte. Er half ihr auf und sie fuhren zusammen ins Krankenhaus. Dort holte er sofort einen Arzt. Sie hatten Glück, denn Perry hatte gerade Dienst und zog sie wieder einmal vor. Perry erkundigte sich darüber, was passiert ist und nachdem Jasmin ihm alles erzählt hatte untersuchte er sie. Nach den Untersuchungen wurde Jasmin auf ein Zimmer verlegt. Sie musste auf die Ergebnisse warten und die Ärzte wollten beobachten wie es weiter ging. Einen ganzen Tag lang kamen immer wieder irgendwelche Schwestern in ihr Zimmer um sie zu untersuchen oder ihr irgendwas abzunehmen. James wich dabei nicht einmal von ihrer Seite. Selbst als es dunkel wurde, blieb er bei ihr. „Ich lass dich nicht allein.“, sagte er und setzte sich auf einen Stuhl neben ihrem Bett. Den ganzen Abend über, während James an ihrem Bett saß, redeten sie kein Wort. Dies war der erste Moment, in dem sie nichts zu sagen hatten. Und dieser Moment schien ewig anzuhalten. Irgendwann spät abends schlief James jedoch ein. Seinen Kopf hatte er auf den Bettrand gelegt und Jasmin fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. Wieder liefen ihr ein paar Tränen übers Gesicht. Sie hoffte einfach so sehr, dass nichts passiert war. Dass sie noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen war und dass nicht das eintreffen würde, was sie vermutete. Sie wünschten sich doch so sehr ein zweites Kind. Was, wenn dieser Wunsch jetzt, nur wegen ihr, nicht in Erfüllung geht? Würde das die Ehe von James und Jasmin dann zerstören? Sie hatten sich zwar schon oft gestritten und mussten durch einige schwere Zeiten gehen, aber keine war so schlimm wie diese. Jasmin hatte große Angst davor ihr Baby und James zu verlieren. Sie hatte so große Angst, dass sie in dieser Nacht zum ersten Mal betete.
Irgendwann spät in der Nacht überkam Jasmin auch die Müdigkeit. Sie bekam gar nicht mit wie sie einschlief, doch sie tat es. Sie schlief aber auch nicht besonders gut. Immer wieder wurde sie wach oder träumte irgendeinen Müll.
Als sie am Morgen aufwachte, hatte sie gerade einmal vier Stunden geschlafen. Das störte sie allerdings nicht weiter. Viel mehr erschrak sie sich als sie die Augen öffnete und James nicht mehr neben ihr saß. Er war auch sonst nirgendwo in ihrem Zimmer. Wo konnte er nur hin sein? Jasmin befürchtete, dass das nun bedeutete, dass er nicht mehr zu ihr zurückkommen würde. Sie schloss die Augen und fing an zu weinen. Nun war alles vorbei und das nur wegen ihr. Sie bereute es so sehr auf diesen Bierkasten gestiegen zu sein. Nur leider konnte man die Zeit nicht zurückdrehen, also musste sie nun damit leben. Ihr blieben ja immerhin noch die Erinnerungen. An die schönen Zeiten erinnerte sie sich nun auch zurück und weinte dabei immer mehr. Doch plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie öffnete die Augen und sah James vor sich stehen. Der sah sie schockiert an und fragte: „Schatz? Ist alles okay?“ Er setzte sich wieder neben sie auf den Stuhl und nahm ihre Hand. Jasmin nickte nur und schnaufte erleichtert. James hatte sie doch nicht allein gelassen. Er war immer noch an ihrer Seite und darüber war sie mehr als froh. James schmunzelte sie an und gab ihr einen Kuss. „Ich liebe dich.“, sagte Jasmin dann und James erwiderte es. Anschließend erkundigte er sich noch nach dem Befinden seiner Frau und kurze Zeit später kam auch schon Perry ins Zimmer und wünschte ihnen einen guten Morgen. „Wie geht’s dir denn heute?“, fragte er Jasmin anschließend, „Hast du gut geschlafen?“ „Naja es geht. Ich hab immer noch ganz schöne Schmerzen, aber ansonsten ganz gut. Besonders gut hab ich nicht geschlafen.“, antwortete Jasmin nur. Perry nickte einmal kurz und sagte dann: „Wir haben die Untersuchungsergebnisse.“ Nun sahen Jasmin und James ihn erwartungsvoll an. Perry sah allerdings gar nicht glücklich aus. Er sah bedrückt aus und erzählte: „Du hast dir bei dem Sturz schwere Verletzungen im Mutterlaib zugezogen.“ Jasmin verstand nichts von diesem ganzen medizinischen Gerede, deswegen fragte sie: „Und das heißt? Was ist mit dem Baby?“ Nun schien Perry noch bedrückter zu sein. Er schüttelte den Kopf und antwortete: „Es tut mir leid. Das Baby hat es nicht geschafft.“ Jasmin hatte es befürchtet. Sie machte sich so große Vorwürfe. Sie fing wieder an zu weinen und auch James war den Tränen nahe. „Kannst du uns bitte kurz allein lassen?“, fragte James seinen Freund und Kollegen, als er nach einigen Minuten immer noch in ihrem Zimmer stand. Perry schwieg für einen Moment, schluckte und entgegnete dann: „Es gibt da noch etwas, was ich euch sagen muss.“ Nun sah auch Jasmin wieder zu Perry und wartete darauf, dass er etwas sagte. „Du wirst nie wieder Kinder bekommen können, Jasmin.“, erklärte er schweren Herzens. Jasmin und James trauten ihren Ohren nicht. Sie sahen Perry mit großen Augen an. Bis zum letzten Augenblick hatten sie gehofft, dass er nur einen Scherz gemacht hatte. Doch Perry sagte nur noch: „Es tut mir wirklich furchtbar leid.“ Einen kurzen Moment blieb er dann noch stehen, bevor er schließlich das Zimmer verließ. Das war dann der Moment, in dem weder Jasmin noch James ihre Tränen weiter zurückhielten. Natürlich weinte Jasmin heftiger als James, doch ihn hatte es auch schwer getroffen. Jasmin aber machte sich nun noch größere Vorwürfe als vorher. Sie hasste sich dafür, dass sie auf diesen blöden Bierkasten gestiegen war. Sie wünschte sich so sehr, dass sie die Zeit zurückdrehen könnte. Das konnte sie aber nicht, egal wie sehr sie sich das wünschte. Nun war das, was sie vermutet hatte eingetroffen und es zerbrach sie innerlich. Das schlimmste war aber, dass sie James das angetan hatte. Und das würde sie sich niemals verzeihen können. Sie wusste nicht einmal mehr was sie nun noch zu James sagen sollte. Sie wollte sich ja entschuldigen, aber sie wusste, dass das nicht zu entschuldigen war. Also schwieg sie und weinte weiter vor sich hin. Auch als James irgendwann aufstand und ging, sagte sie nichts. Sie saß einfach nur in ihrem Bett und weinte. Es kamen viele Schwestern und auch Perry kam um nach ihr zu sehen, aber das interessierte sie nicht. Sie beachtete niemanden von ihnen. Nicht einmal als Lisa, Greg, Nathan und Haley zu Besuch kamen, wachte sie aus ihrer Trance auf. Deswegen hielten sie es für besser Jasmin die Zeit zu geben, die sie brauchte.

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Kapitel 80 Die Verarbeitung
Es vergingen Stunden, in denen Jasmin ganz allein in ihrem Zimmer saß und weinte. Stunden, in denen nicht einer ihr Zimmer betrat. Nicht einmal James. Jasmin hatte keine Ahnung wo er abgeblieben war, doch nach ihm suchen wollte sie auch nicht. Nachdem sie ihm nun schon sein Kind genommen hatte, wollte sie ihn nicht auch noch weiter nerven. Kurz bevor es Abendbrot gab, stand Jasmin auf einmal auf und zog sich ihre Schuhe an. Sie war ja nicht weiter verletzt und außer den Schmerzen ging es ihr ja relativ gut. Also konnte sie ohne weiteres das Krankenhaus verlassen. Sie machte sich nicht die Mühe, sich nicht sehen zu lassen. Es war ihr schlicht und einfach egal. Als sie das Krankenhaus verlassen hatte, blieb sie einmal kurz stehen, doch nach kurzer Zeit ging sie weiter. Sie hatte keine Ahnung wohin sie lief. Ihre Füße führten sie einfach durch die Straßen und es war ihr vollkommen egal wo sie ankommen würde. Während sie durch die Straßen lief, dachte sie wieder zurück an die alten Zeiten und wieder weinte sie dabei. Ihre Füße führten sie trotzdem immer weiter ohne Halt zu machen.
Zur selben Zeit bemerkten Lisa, Greg und Perry, dass Jasmin nicht mehr in ihrem Zimmer war. Sie wollten gerade noch einmal nach ihr schauen, aber sie fanden nur ein leeres Bett. Sie informierten natürlich sofort Nathan und Haley und versuchten auch James zu erreichen, doch er ging nicht an sein Handy. Also beschlossen sie allein auf die Suche nach Jasmin zu gehen. Perry, Haley und Nathan durchkämmten das Krankenhaus und den dazugehörigen Park. Greg und Lisa, die von Nathan den Schlüssel bekommen hatten, fuhren zu James und Jasmin nach Hause und klapperten all die Orte ab, an denen sie sich öfter aufgehalten hatten. Währenddessen versuchten sie immer wieder James zu erreichen, doch er ging einfach nicht an sein Handy. Es nützte aber nichts. Sie mussten weiter suchen, ob mit oder ohne James. Auch, wenn es die ganze Nacht dauern würde. Sie würden nicht aufhören zu suchen, bis sie Jasmin gefunden hatten.
James bekam von der ganzen Aufregung nichts mit. Er lief gedankenlos durch die Straßen und hatte sein Handy ausgeschaltet. Er wollte einfach nichts hören oder sehen. Er wollte einfach nur allein sein, um in Ruhe nachdenken zu können. Er achtete, genauso wenig wie Jasmin, darauf wohin ihn seine Füße trugen. Die Hauptsache war, dass er seine Ruhe hatte und die hatte er. Wo auch immer er war. Einmal musste er jedoch darauf achten wo er hin ging. Er musste sich nämlich zwischen zwei Wegen entscheiden. Der eine Weg, das wusste er, würde ihn nach Hause führen und dort wollte er auf keinen Fall hin. Wohin der andere Weg führte, wusste er allerdings nicht. Deswegen entschied er sich für den zweiten Weg. Dieser Weg führte ihn zu einer stark befahrenen Straße. Besser gesagt ging er über diese Straße hinweg. Er war auf einer Brücke. Dadurch, dass es so laut war, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und sah sich um. Er entdeckte allerdings nichts Besonderes an dieser Gegend. Gerade als er wieder in seine Gedanken eintauchen wollte, entdeckte er eine merkwürdige Gestalt in der Ferne. James fragte sich was das sein könnte und lief auf die Gestalt zu. Mit jedem Schritt, dem er sich ihr näherte, nahm sie Form an. Und irgendwann, als er nah genug bei ihr war um alles klar und deutlich zu erkennen, schrak er plötzlich zurück. Er war nun wieder vollkommen in der realen Welt und seine Ohren nahmen den Lärm laut und deutlich wahr. Für einen kurzen Moment musste er sich die Ohren zuhalten, bis er sich an den Lärm gewöhnt hatte. Dann nahm er wieder die Gestalt wahr und erkannte mit Schrecken, dass es Jasmin war. James hatte die ganze Zeit über gedacht, dass sie im Krankenhaus sein würde. Dort gehörte sie doch schließlich immer noch hin. Wie er nun sah, war sie dort aber nicht mehr. Stattdessen stand sie am höchsten Punkt der Brücke. James rannte einige Meter zu ihr, doch dann sah er, dass Jasmin gar nicht hinter dem Geländer stand. Nein! Sie stand davor. Sie stand davor, hielt sich noch fest und sah in den Himmel. James glaubte nicht, was er sah. Er glaubte, dass er träumte, also rieb er sich die Augen. Doch auch nachdem er das getan hatte, stand er immer noch auf der Brücke. Er sah immer noch Jasmin auf der anderen Seite des Geländers stehen und da wusste er, dass es echt war. Also eilte er, die letzten Meter, so schnell er konnte zu Jasmin und als er nur einen Meter von ihr entfernt stehen blieb, fragte er: „Kannst du mir mal sagen was du da machst?“ Jasmin erschrak sich ein wenig und sah über ihre Schulter. Sie entdeckte James im Licht einer Laterne stehen. Er hatte verweinte Augen und sah total fertig aus. Jasmin wandte ihren Blick allerdings nur von James ab, ohne ein Wort zu sagen. „Was soll das werden, wenn‘s fertig ist? Und jetzt sag nicht du willst die schöne Aussicht genießen. Ich wüsste nämlich nicht was daran schön ist, wenn man unter sich fünf Tonnen schwere LKWs vorbei fahren sieht. Also sag mir verdammt nochmal was du vor hast.“, fügte James hinzu. Er klang nicht wütend oder irgendetwas anderes. Er sprach vollkommen monoton. Ohne jegliche Gefühle. Doch wieder antwortete Jasmin nicht, also blieb James nur noch eins übrig. Er näherte sich dem Geländer und sagte: „Gut, du hast es nicht anders gewollt.“ Jasmin sah zu ihm und als sie merkte, dass er übers Geländer klettern wollte, sagte sie plötzlich: „Nein.“ James hielt inne und schloss für einen Moment die Augen. Im nächsten Moment öffnete er sie wieder und flehte Jasmin an zu ihm zu kommen. „Schatz, bitte lass das. Es gibt keinen Grund dafür das zu tun. Es ist doch alles gut.“, sagte er. Jasmin war aber anderer Meinung. „Nichts ist gut.“, entgegnete sie, „Wir haben unser Kind verloren und das meinetwegen. Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, kann ich auch keine Kinder mehr kriegen. Verstehst du das nicht? Wir werden nie ein zweites Kind bekommen können.“ Noch während sie sprach, fing sie an zu weinen. James wollte die Gelegenheit nutzen und sich ihr nähern, doch sofort beruhigte sie sich und sagte mit fester Stimme: „Nein! Wenn du näher kommst, spring ich!“ Also blieb James wo er war. Was sollte er jetzt nur tun? Er musste sich so schnell wie möglich etwas einfallen lassen, was Jasmin davon abhielt von der Brücke zu springen. Da schoss es ihm plötzlich in den Kopf wie ein Pfeil. Das war die Idee. „Denk doch mal an deinen Opa. Der hätte sicher nicht gewollt, dass du dich umbringst. Er sieht dich jetzt bestimmt und versucht dir zu sagen, dass du nicht springen sollst. Was würde dein Opa jetzt sagen, Schatz?! Versuch es dir vorzustellen. Er würde das nicht wollen, das weißt du. Also bitte komm zurück über das Geländer.“, sagte James ruhig. Einen Augenblick rührte sich niemand. James wartete ohne sich zu bewegen oder ein Wort zu sagen. Er hoffte einfach nur, dass er Jasmin damit erreicht hatte und dass sie zurück über das Geländer klettern würde, wo sie in Sicherheit war. Es schienen Stunden zu vergehen, während James wartete. Als er schon kurz davor war noch etwas zu sagen, bewegte sich Jasmin auf einmal. Sie kam tatsächlich zurück über das Geländer geklettert. James half ihr dabei und nahm sie sofort in den Arm, als sie wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte. Er hielt sie so fest er nur konnte und schwor sich sie nie wieder loszulassen. Er war einfach so unglaublich erleichtert darüber, dass Jasmin nicht gesprungen war. Einige Minuten standen sie einfach nur da und umarmten sich. Dann schloss James seine Augen und weinte ein wenig. Jasmin weinte auch, aber das tat sie schon seit James sie in den Arm genommen hatte. „Tu mir das nie wieder an!“, flüsterte er und küsste sie aufs Haar. Jasmin entgegnete nichts. Sie weinte einfach nur vor sich hin und James akzeptierte das. Nach einigen weiteren Minuten löste er die Umarmung, nahm ihre Hand und ging mit ihr nach Hause. Unterwegs schaltete er sein Handy wieder an, hörte seine Mailbox ab und schrieb Greg dann eine SMS, dass es ihnen gut ging und dass sie auf dem Weg nach Hause waren.
Den ganzen Weg über sprachen James und Jasmin nicht ein Wort miteinander. James gab Jasmin nur irgendwann seine Jacke, weil sie fror. Auch als sie, nach einer halben Stunde, zuhause ankamen, sprachen sie nicht miteinander. Jasmin ging direkt ins Bett und James blieb noch ein bisschen wach, da Greg und Lisa noch bei ihnen waren. James erzählte ihnen was passiert war und bat sie darum Jasmin noch ein wenig Zeit zu geben. Lisa und Greg akzeptierten das und fuhren dann auch bald nach Hause. Nur James blieb allein auf der Couch sitzen. Nathan und Haley schliefen nämlich auch schon, also war er nun der einzige, in dem Haushalt, der noch wach war. Er machte aber auch nichts mehr. Er saß einfach nur auf der Couch und ließ den Tag Revue passieren. Während er das tat, fing er an zu weinen. Dieser ganze Tag, ob nun die Gewissheit, dass ihr Kind tot war, dass Jasmin keine Kinder mehr bekommen konnte oder, dass sich Jasmin umbringen wollte, hatten so an seinen Nerven gezerrt. All diese Dinge zusammen hatten ihn so fertig gemacht, dass er nun nicht mehr länger den starken spielen konnte. So saß er also allein auf der Couch und weinte.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, fand er sich im Wohnzimmer wieder. Erst wunderte er sich, doch dann wurde ihm schlagartig klar, dass er anscheinend irgendwann eingeschlafen sein musste. So musste es gewesen sein. Also stand er auf, ging in die Küche und machte Frühstück. Nathan und Haley hatten sich offenbar schon ihre Brote für die Schule gemacht, denn auf der Arbeitsplatte standen zwei Teller, auf denen zwei Messer lagen. Sie mussten ja wieder zur Schule. Das fand James aber ganz gut. So würde wenigstens Nathan ein wenig Ablenkung bekommen und nicht mitkriegen wie es seiner Mutter ging. Jasmin ging es nämlich ziemlich schlecht, doch sie war auf sich allein gestellt. James befand es für besser, wenn sie erst einmal die Zeit bekommen würde, die sie brauchte. Das war auch genau richtig so. Jasmin musste erst einmal selbst mit dem klar kommen, was passiert war. Wenn sie das getan hatte, würde sie von ganz allein wieder auf die anderen zugehen. Das dauerte allerdings noch einige Wochen. In den nächsten Tagen fing sie erst damit an, die Geschehnisse Stück für Stück zu verarbeiten. Sie hielt sich größtenteils im Schlafzimmer auf, wie damals, als ihr Opa gestorben war. Nur war es diesmal nicht ganz so schlimm. Immerhin saß sie auch ab und zu im Wohnzimmer oder machte sich Essen. Die meiste Zeit über, musste sie das aber nicht tun, denn James machte immer etwas für sie mit. Entweder stellte er es ihr im Schlafzimmer auf den Tisch oder er stellte es an den Essenstisch im Wohnzimmer. James gefiel es natürlich überhaupt nicht, dass Jasmin nicht mit ihm redete. Allerdings konnte er daran auch nichts ändern, denn er wollte sie nicht bedrängen. Also fand er sich damit ab, dass es noch einige weitere Tage sehr ruhig in ihrer Wohnung war. Auch, wenn Greg und Lisa zu Besuch kamen, war nicht mehr los. Sie überlegten dann immer nur zusammen mit James wie sie Jasmin helfen konnten, aber sie fanden keine Lösung, um ihr die Last von den Schultern zu nehmen. Die Suche nach einer Lösung hatte allerdings bald ein Ende, denn nachdem ein Monat und drei Wochen vergangen waren, öffnete sich Jasmin wieder.
Sie stand eines Tages im Schlafzimmer am Fenster und sah gerade hinaus, als James rein kam und ihr einen guten Morgen wünschte. „Ich stell dir das Essen wieder auf den Tisch.“, sagte er. Anschließend ging er auch zum Fenster, sah an Jasmin vorbei hinaus und bemerkte: „Es ist ein schöner Tag heut.“ Jasmin sagte nichts, obwohl James recht hatte. Es war wirklich ein schöner Tag. Die Sonne schien ein wenig und die Vögel zwitscherten. Das war das Zeichen dafür, dass der Frühling näher rückte. Jasmin schien das allerdings nicht zu interessieren. Sie schien James gar nicht zu bemerken. Also gab er ihr einen Kuss auf die Wange und wandte sich dann vom Fenster ab. Er wollte gerade gehen, als sich Jasmin plötzlich umdrehte und ihn am Arm packte. James drehte sich wieder zu Jasmin um und sah an seinem Arm runter. Sofort ließ Jasmin seinen Arm los und dann sahen sie sich einen Augenblick an. Nach gefühlten drei Minuten fiel Jasmin James in den Arm. James schloss seine Arme um sie und dann hielten sie sich gegenseitig einfach nur fest. James genoss es Jasmin wieder umarmen zu können. Er schloss die Augen und atmete einmal tief ein. Auch Jasmin schloss ihre Augen und atmete einmal tief ein. In James‘ Armen fühlte sie sich sicher und geborgen. Nach weiteren zwei Minuten, in denen keiner von beiden ein Wort gesagt hatte, ergriff Jasmin auf einmal das Wort. „Können wir reden?“, fragte sie James mit leiser Stimme. James nickte nur und antwortete: „Na klar.“ Also lösten sie sich aus der Umarmung und Jasmin nahm James‘ Hand. Sie gingen gerade ins Wohnzimmer, als Jasmin sagte: „Ich will aber nicht nur mit dir reden. Greg und Lisa sollen auch dabei sein.“ James nickte nur und rief Greg dann sofort an. Er erklärte Greg was los war und bat ihn so schnell er konnte mit Lisa zu ihnen zu kommen. Greg willigte widerwillig ein und anschließend legten sie auf. Jasmin und James setzten sich, während sie auf Greg und Lisa warteten, auf die Coach. Nach zwanzig Minuten klingelte es an der Tür und James ging hin und öffnete sie. Greg und Lisa begrüßten James, zogen sich ihre Schuhe und ihre Jacken aus und gingen dann zusammen mit James zurück ins Wohnzimmer. „Hey, schön dich zu sehen.“, begrüßte Lisa ihre beste Freundin und setzte sich neben sie. „Auferstanden von den Toten, ja?!“, begrüßte Greg sie, zwinkerte ihr frech grinsend zu und setzte sich dann neben Lisa. James setzte sich wieder neben Jasmin und Greg fragte dann: „Also was gibt’s?“ Jasmin sah James, Lisa und Greg nacheinander an und sagte dann: „Ich wollte mit euch reden. Erst mal danke dafür, dass ihr gekommen seid.“ Das war an Greg und Lisa gerichtet. Lisa nickte nur und lächelte sie an. Greg tat nichts. Er saß einfach nur da und wartete darauf, dass Jasmin endlich zur Sache kam. Einen kurzen Moment schwieg Jasmin allerdings noch, bevor sie weiter sprach. „Es geht um die letzten Wochen. Es tut mir leid wie ich mich verhalten hab. Ich hätte einfach mit euch reden sollen. Das Ganze war für mich aber einfach nicht leicht. Das müsst ihr bitte verstehen. Ich hab erfahren, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Damit musste ich erst mal fertig werden. Also bitte verzeiht mir, wenn ich in den letzten Wochen komisch oder sonst irgendwas war.“, sagte Jasmin und sah jeden von ihnen schuldbewusst an. Das war aber nicht alles, was sie zu sagen hatte. „Ich weiß nicht, ob James euch schon davon erzählt hat. Am Tag als ich erfahren hab, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann, stand ich in der Nacht auf einer Brücke. Ich wollte mir das Leben nehmen. Ich konnte es einfach nicht ertragen. Wenn James nicht gekommen wäre und mich davon abgehalten hätte, wäre ich auch gesprungen. Worauf ich hinaus will, ist, dass ich es ohne euch nicht geschafft hätte. Ohne das Wissen euch an meiner Seite zu haben, wäre ich nicht wieder zurück über das Geländer geklettert. Ich danke euch wirklich vom ganzen Herzen, dass ihr immer für mich da seid.“, erzählte Jasmin. Keiner sagte nun ein Wort, denn niemand wusste, was er sagen sollte. Das war auch gar nicht nötig. Jasmin wusste was Lisa und James dachten, also brauchten sie nichts sagen. Allerdings hatte Greg etwas zu sagen. „Deswegen sollten wir jetzt her kommen oder was?! Man ich dachte jetzt kommt irgendwas Wichtiges.“, meckerte er, woraufhin ihn alle schockiert ansahen. „Was denn?! Man sagt doch immer Freunde sind immer füreinander da und unterstützen sich in allem oder nicht?! Also was soll denn dann das ganze hier? Ist doch dann selbstverständlich. Oder hat sich dieses ganze Freundschaftsding schon wieder geändert? Ich mein, ich hab ja ziemlich lange gebraucht um das auf die Reihe zu kriegen, aber jetzt hab ich’s ja geschafft. Also bitte sagt mir jetzt nicht, dass schon wieder alles anders ist.“, sagte Greg und sah sie alle verwirrt an. Dieser Anblick war einfach zu komisch. Lisa, Jasmin und James sahen sich an und fingen alle drei gleichzeitig an zu lachen. Greg sah sie alle fragend an, doch nach kurzer Zeit stimmte er in das Gelächter ein. Nun war endlich mal wieder etwas los in James‘ und Jasmins Wohnung. Und alles andere, alle Sorgen und Ängste, schienen wie weggeblasen. Den ganzen Tag über hatten sie noch viel Spaß miteinander. Sie unterhielten sich über alles Mögliche und Jasmin dachte endlich nicht mehr an die letzten Vorkommnisse.
Es vergingen Stunden, in denen Jasmin ganz allein in ihrem Zimmer saß und weinte. Stunden, in denen nicht einer ihr Zimmer betrat. Nicht einmal James. Jasmin hatte keine Ahnung wo er abgeblieben war, doch nach ihm suchen wollte sie auch nicht. Nachdem sie ihm nun schon sein Kind genommen hatte, wollte sie ihn nicht auch noch weiter nerven. Kurz bevor es Abendbrot gab, stand Jasmin auf einmal auf und zog sich ihre Schuhe an. Sie war ja nicht weiter verletzt und außer den Schmerzen ging es ihr ja relativ gut. Also konnte sie ohne weiteres das Krankenhaus verlassen. Sie machte sich nicht die Mühe, sich nicht sehen zu lassen. Es war ihr schlicht und einfach egal. Als sie das Krankenhaus verlassen hatte, blieb sie einmal kurz stehen, doch nach kurzer Zeit ging sie weiter. Sie hatte keine Ahnung wohin sie lief. Ihre Füße führten sie einfach durch die Straßen und es war ihr vollkommen egal wo sie ankommen würde. Während sie durch die Straßen lief, dachte sie wieder zurück an die alten Zeiten und wieder weinte sie dabei. Ihre Füße führten sie trotzdem immer weiter ohne Halt zu machen.
Zur selben Zeit bemerkten Lisa, Greg und Perry, dass Jasmin nicht mehr in ihrem Zimmer war. Sie wollten gerade noch einmal nach ihr schauen, aber sie fanden nur ein leeres Bett. Sie informierten natürlich sofort Nathan und Haley und versuchten auch James zu erreichen, doch er ging nicht an sein Handy. Also beschlossen sie allein auf die Suche nach Jasmin zu gehen. Perry, Haley und Nathan durchkämmten das Krankenhaus und den dazugehörigen Park. Greg und Lisa, die von Nathan den Schlüssel bekommen hatten, fuhren zu James und Jasmin nach Hause und klapperten all die Orte ab, an denen sie sich öfter aufgehalten hatten. Währenddessen versuchten sie immer wieder James zu erreichen, doch er ging einfach nicht an sein Handy. Es nützte aber nichts. Sie mussten weiter suchen, ob mit oder ohne James. Auch, wenn es die ganze Nacht dauern würde. Sie würden nicht aufhören zu suchen, bis sie Jasmin gefunden hatten.
James bekam von der ganzen Aufregung nichts mit. Er lief gedankenlos durch die Straßen und hatte sein Handy ausgeschaltet. Er wollte einfach nichts hören oder sehen. Er wollte einfach nur allein sein, um in Ruhe nachdenken zu können. Er achtete, genauso wenig wie Jasmin, darauf wohin ihn seine Füße trugen. Die Hauptsache war, dass er seine Ruhe hatte und die hatte er. Wo auch immer er war. Einmal musste er jedoch darauf achten wo er hin ging. Er musste sich nämlich zwischen zwei Wegen entscheiden. Der eine Weg, das wusste er, würde ihn nach Hause führen und dort wollte er auf keinen Fall hin. Wohin der andere Weg führte, wusste er allerdings nicht. Deswegen entschied er sich für den zweiten Weg. Dieser Weg führte ihn zu einer stark befahrenen Straße. Besser gesagt ging er über diese Straße hinweg. Er war auf einer Brücke. Dadurch, dass es so laut war, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und sah sich um. Er entdeckte allerdings nichts Besonderes an dieser Gegend. Gerade als er wieder in seine Gedanken eintauchen wollte, entdeckte er eine merkwürdige Gestalt in der Ferne. James fragte sich was das sein könnte und lief auf die Gestalt zu. Mit jedem Schritt, dem er sich ihr näherte, nahm sie Form an. Und irgendwann, als er nah genug bei ihr war um alles klar und deutlich zu erkennen, schrak er plötzlich zurück. Er war nun wieder vollkommen in der realen Welt und seine Ohren nahmen den Lärm laut und deutlich wahr. Für einen kurzen Moment musste er sich die Ohren zuhalten, bis er sich an den Lärm gewöhnt hatte. Dann nahm er wieder die Gestalt wahr und erkannte mit Schrecken, dass es Jasmin war. James hatte die ganze Zeit über gedacht, dass sie im Krankenhaus sein würde. Dort gehörte sie doch schließlich immer noch hin. Wie er nun sah, war sie dort aber nicht mehr. Stattdessen stand sie am höchsten Punkt der Brücke. James rannte einige Meter zu ihr, doch dann sah er, dass Jasmin gar nicht hinter dem Geländer stand. Nein! Sie stand davor. Sie stand davor, hielt sich noch fest und sah in den Himmel. James glaubte nicht, was er sah. Er glaubte, dass er träumte, also rieb er sich die Augen. Doch auch nachdem er das getan hatte, stand er immer noch auf der Brücke. Er sah immer noch Jasmin auf der anderen Seite des Geländers stehen und da wusste er, dass es echt war. Also eilte er, die letzten Meter, so schnell er konnte zu Jasmin und als er nur einen Meter von ihr entfernt stehen blieb, fragte er: „Kannst du mir mal sagen was du da machst?“ Jasmin erschrak sich ein wenig und sah über ihre Schulter. Sie entdeckte James im Licht einer Laterne stehen. Er hatte verweinte Augen und sah total fertig aus. Jasmin wandte ihren Blick allerdings nur von James ab, ohne ein Wort zu sagen. „Was soll das werden, wenn‘s fertig ist? Und jetzt sag nicht du willst die schöne Aussicht genießen. Ich wüsste nämlich nicht was daran schön ist, wenn man unter sich fünf Tonnen schwere LKWs vorbei fahren sieht. Also sag mir verdammt nochmal was du vor hast.“, fügte James hinzu. Er klang nicht wütend oder irgendetwas anderes. Er sprach vollkommen monoton. Ohne jegliche Gefühle. Doch wieder antwortete Jasmin nicht, also blieb James nur noch eins übrig. Er näherte sich dem Geländer und sagte: „Gut, du hast es nicht anders gewollt.“ Jasmin sah zu ihm und als sie merkte, dass er übers Geländer klettern wollte, sagte sie plötzlich: „Nein.“ James hielt inne und schloss für einen Moment die Augen. Im nächsten Moment öffnete er sie wieder und flehte Jasmin an zu ihm zu kommen. „Schatz, bitte lass das. Es gibt keinen Grund dafür das zu tun. Es ist doch alles gut.“, sagte er. Jasmin war aber anderer Meinung. „Nichts ist gut.“, entgegnete sie, „Wir haben unser Kind verloren und das meinetwegen. Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, kann ich auch keine Kinder mehr kriegen. Verstehst du das nicht? Wir werden nie ein zweites Kind bekommen können.“ Noch während sie sprach, fing sie an zu weinen. James wollte die Gelegenheit nutzen und sich ihr nähern, doch sofort beruhigte sie sich und sagte mit fester Stimme: „Nein! Wenn du näher kommst, spring ich!“ Also blieb James wo er war. Was sollte er jetzt nur tun? Er musste sich so schnell wie möglich etwas einfallen lassen, was Jasmin davon abhielt von der Brücke zu springen. Da schoss es ihm plötzlich in den Kopf wie ein Pfeil. Das war die Idee. „Denk doch mal an deinen Opa. Der hätte sicher nicht gewollt, dass du dich umbringst. Er sieht dich jetzt bestimmt und versucht dir zu sagen, dass du nicht springen sollst. Was würde dein Opa jetzt sagen, Schatz?! Versuch es dir vorzustellen. Er würde das nicht wollen, das weißt du. Also bitte komm zurück über das Geländer.“, sagte James ruhig. Einen Augenblick rührte sich niemand. James wartete ohne sich zu bewegen oder ein Wort zu sagen. Er hoffte einfach nur, dass er Jasmin damit erreicht hatte und dass sie zurück über das Geländer klettern würde, wo sie in Sicherheit war. Es schienen Stunden zu vergehen, während James wartete. Als er schon kurz davor war noch etwas zu sagen, bewegte sich Jasmin auf einmal. Sie kam tatsächlich zurück über das Geländer geklettert. James half ihr dabei und nahm sie sofort in den Arm, als sie wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte. Er hielt sie so fest er nur konnte und schwor sich sie nie wieder loszulassen. Er war einfach so unglaublich erleichtert darüber, dass Jasmin nicht gesprungen war. Einige Minuten standen sie einfach nur da und umarmten sich. Dann schloss James seine Augen und weinte ein wenig. Jasmin weinte auch, aber das tat sie schon seit James sie in den Arm genommen hatte. „Tu mir das nie wieder an!“, flüsterte er und küsste sie aufs Haar. Jasmin entgegnete nichts. Sie weinte einfach nur vor sich hin und James akzeptierte das. Nach einigen weiteren Minuten löste er die Umarmung, nahm ihre Hand und ging mit ihr nach Hause. Unterwegs schaltete er sein Handy wieder an, hörte seine Mailbox ab und schrieb Greg dann eine SMS, dass es ihnen gut ging und dass sie auf dem Weg nach Hause waren.
Den ganzen Weg über sprachen James und Jasmin nicht ein Wort miteinander. James gab Jasmin nur irgendwann seine Jacke, weil sie fror. Auch als sie, nach einer halben Stunde, zuhause ankamen, sprachen sie nicht miteinander. Jasmin ging direkt ins Bett und James blieb noch ein bisschen wach, da Greg und Lisa noch bei ihnen waren. James erzählte ihnen was passiert war und bat sie darum Jasmin noch ein wenig Zeit zu geben. Lisa und Greg akzeptierten das und fuhren dann auch bald nach Hause. Nur James blieb allein auf der Couch sitzen. Nathan und Haley schliefen nämlich auch schon, also war er nun der einzige, in dem Haushalt, der noch wach war. Er machte aber auch nichts mehr. Er saß einfach nur auf der Couch und ließ den Tag Revue passieren. Während er das tat, fing er an zu weinen. Dieser ganze Tag, ob nun die Gewissheit, dass ihr Kind tot war, dass Jasmin keine Kinder mehr bekommen konnte oder, dass sich Jasmin umbringen wollte, hatten so an seinen Nerven gezerrt. All diese Dinge zusammen hatten ihn so fertig gemacht, dass er nun nicht mehr länger den starken spielen konnte. So saß er also allein auf der Couch und weinte.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, fand er sich im Wohnzimmer wieder. Erst wunderte er sich, doch dann wurde ihm schlagartig klar, dass er anscheinend irgendwann eingeschlafen sein musste. So musste es gewesen sein. Also stand er auf, ging in die Küche und machte Frühstück. Nathan und Haley hatten sich offenbar schon ihre Brote für die Schule gemacht, denn auf der Arbeitsplatte standen zwei Teller, auf denen zwei Messer lagen. Sie mussten ja wieder zur Schule. Das fand James aber ganz gut. So würde wenigstens Nathan ein wenig Ablenkung bekommen und nicht mitkriegen wie es seiner Mutter ging. Jasmin ging es nämlich ziemlich schlecht, doch sie war auf sich allein gestellt. James befand es für besser, wenn sie erst einmal die Zeit bekommen würde, die sie brauchte. Das war auch genau richtig so. Jasmin musste erst einmal selbst mit dem klar kommen, was passiert war. Wenn sie das getan hatte, würde sie von ganz allein wieder auf die anderen zugehen. Das dauerte allerdings noch einige Wochen. In den nächsten Tagen fing sie erst damit an, die Geschehnisse Stück für Stück zu verarbeiten. Sie hielt sich größtenteils im Schlafzimmer auf, wie damals, als ihr Opa gestorben war. Nur war es diesmal nicht ganz so schlimm. Immerhin saß sie auch ab und zu im Wohnzimmer oder machte sich Essen. Die meiste Zeit über, musste sie das aber nicht tun, denn James machte immer etwas für sie mit. Entweder stellte er es ihr im Schlafzimmer auf den Tisch oder er stellte es an den Essenstisch im Wohnzimmer. James gefiel es natürlich überhaupt nicht, dass Jasmin nicht mit ihm redete. Allerdings konnte er daran auch nichts ändern, denn er wollte sie nicht bedrängen. Also fand er sich damit ab, dass es noch einige weitere Tage sehr ruhig in ihrer Wohnung war. Auch, wenn Greg und Lisa zu Besuch kamen, war nicht mehr los. Sie überlegten dann immer nur zusammen mit James wie sie Jasmin helfen konnten, aber sie fanden keine Lösung, um ihr die Last von den Schultern zu nehmen. Die Suche nach einer Lösung hatte allerdings bald ein Ende, denn nachdem ein Monat und drei Wochen vergangen waren, öffnete sich Jasmin wieder.
Sie stand eines Tages im Schlafzimmer am Fenster und sah gerade hinaus, als James rein kam und ihr einen guten Morgen wünschte. „Ich stell dir das Essen wieder auf den Tisch.“, sagte er. Anschließend ging er auch zum Fenster, sah an Jasmin vorbei hinaus und bemerkte: „Es ist ein schöner Tag heut.“ Jasmin sagte nichts, obwohl James recht hatte. Es war wirklich ein schöner Tag. Die Sonne schien ein wenig und die Vögel zwitscherten. Das war das Zeichen dafür, dass der Frühling näher rückte. Jasmin schien das allerdings nicht zu interessieren. Sie schien James gar nicht zu bemerken. Also gab er ihr einen Kuss auf die Wange und wandte sich dann vom Fenster ab. Er wollte gerade gehen, als sich Jasmin plötzlich umdrehte und ihn am Arm packte. James drehte sich wieder zu Jasmin um und sah an seinem Arm runter. Sofort ließ Jasmin seinen Arm los und dann sahen sie sich einen Augenblick an. Nach gefühlten drei Minuten fiel Jasmin James in den Arm. James schloss seine Arme um sie und dann hielten sie sich gegenseitig einfach nur fest. James genoss es Jasmin wieder umarmen zu können. Er schloss die Augen und atmete einmal tief ein. Auch Jasmin schloss ihre Augen und atmete einmal tief ein. In James‘ Armen fühlte sie sich sicher und geborgen. Nach weiteren zwei Minuten, in denen keiner von beiden ein Wort gesagt hatte, ergriff Jasmin auf einmal das Wort. „Können wir reden?“, fragte sie James mit leiser Stimme. James nickte nur und antwortete: „Na klar.“ Also lösten sie sich aus der Umarmung und Jasmin nahm James‘ Hand. Sie gingen gerade ins Wohnzimmer, als Jasmin sagte: „Ich will aber nicht nur mit dir reden. Greg und Lisa sollen auch dabei sein.“ James nickte nur und rief Greg dann sofort an. Er erklärte Greg was los war und bat ihn so schnell er konnte mit Lisa zu ihnen zu kommen. Greg willigte widerwillig ein und anschließend legten sie auf. Jasmin und James setzten sich, während sie auf Greg und Lisa warteten, auf die Coach. Nach zwanzig Minuten klingelte es an der Tür und James ging hin und öffnete sie. Greg und Lisa begrüßten James, zogen sich ihre Schuhe und ihre Jacken aus und gingen dann zusammen mit James zurück ins Wohnzimmer. „Hey, schön dich zu sehen.“, begrüßte Lisa ihre beste Freundin und setzte sich neben sie. „Auferstanden von den Toten, ja?!“, begrüßte Greg sie, zwinkerte ihr frech grinsend zu und setzte sich dann neben Lisa. James setzte sich wieder neben Jasmin und Greg fragte dann: „Also was gibt’s?“ Jasmin sah James, Lisa und Greg nacheinander an und sagte dann: „Ich wollte mit euch reden. Erst mal danke dafür, dass ihr gekommen seid.“ Das war an Greg und Lisa gerichtet. Lisa nickte nur und lächelte sie an. Greg tat nichts. Er saß einfach nur da und wartete darauf, dass Jasmin endlich zur Sache kam. Einen kurzen Moment schwieg Jasmin allerdings noch, bevor sie weiter sprach. „Es geht um die letzten Wochen. Es tut mir leid wie ich mich verhalten hab. Ich hätte einfach mit euch reden sollen. Das Ganze war für mich aber einfach nicht leicht. Das müsst ihr bitte verstehen. Ich hab erfahren, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Damit musste ich erst mal fertig werden. Also bitte verzeiht mir, wenn ich in den letzten Wochen komisch oder sonst irgendwas war.“, sagte Jasmin und sah jeden von ihnen schuldbewusst an. Das war aber nicht alles, was sie zu sagen hatte. „Ich weiß nicht, ob James euch schon davon erzählt hat. Am Tag als ich erfahren hab, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann, stand ich in der Nacht auf einer Brücke. Ich wollte mir das Leben nehmen. Ich konnte es einfach nicht ertragen. Wenn James nicht gekommen wäre und mich davon abgehalten hätte, wäre ich auch gesprungen. Worauf ich hinaus will, ist, dass ich es ohne euch nicht geschafft hätte. Ohne das Wissen euch an meiner Seite zu haben, wäre ich nicht wieder zurück über das Geländer geklettert. Ich danke euch wirklich vom ganzen Herzen, dass ihr immer für mich da seid.“, erzählte Jasmin. Keiner sagte nun ein Wort, denn niemand wusste, was er sagen sollte. Das war auch gar nicht nötig. Jasmin wusste was Lisa und James dachten, also brauchten sie nichts sagen. Allerdings hatte Greg etwas zu sagen. „Deswegen sollten wir jetzt her kommen oder was?! Man ich dachte jetzt kommt irgendwas Wichtiges.“, meckerte er, woraufhin ihn alle schockiert ansahen. „Was denn?! Man sagt doch immer Freunde sind immer füreinander da und unterstützen sich in allem oder nicht?! Also was soll denn dann das ganze hier? Ist doch dann selbstverständlich. Oder hat sich dieses ganze Freundschaftsding schon wieder geändert? Ich mein, ich hab ja ziemlich lange gebraucht um das auf die Reihe zu kriegen, aber jetzt hab ich’s ja geschafft. Also bitte sagt mir jetzt nicht, dass schon wieder alles anders ist.“, sagte Greg und sah sie alle verwirrt an. Dieser Anblick war einfach zu komisch. Lisa, Jasmin und James sahen sich an und fingen alle drei gleichzeitig an zu lachen. Greg sah sie alle fragend an, doch nach kurzer Zeit stimmte er in das Gelächter ein. Nun war endlich mal wieder etwas los in James‘ und Jasmins Wohnung. Und alles andere, alle Sorgen und Ängste, schienen wie weggeblasen. Den ganzen Tag über hatten sie noch viel Spaß miteinander. Sie unterhielten sich über alles Mögliche und Jasmin dachte endlich nicht mehr an die letzten Vorkommnisse.

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Kapitel 81 Geständnisse
Am Abend machten sich Greg und Lisa wieder auf den Weg nach Hause. James und Jasmin begleiteten sie zur Tür, wo sie sich voneinander verabschiedeten. Lisa und Jasmin umarmten sich kurz und Lisa gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Freut mich, dass wir dich wieder haben.“, sagte sie zu Jasmin und grinste sie an. Jasmin grinste sie auch an und bedankte sich bei ihr. Greg wusste nicht so recht was er sagen sollte. Er stammelte ein wenig rum, nahm Jasmin dann kurz in den Arm und gab ihr ebenfalls einen Kuss auf die Wange. „Freut mich natürlich auch, dass du endlich wieder die Alte bist.“, verabschiedete sich Greg und weil man ihn so eigentlich nicht kannte, fügte er noch schnell hinzu: „War ja auch nicht mehr auszuhalten dieses ganze Gejammer.“ Er zwinkerte ihr zu, verabschiedete sich von James und fuhr dann mit Lisa nach Hause.
James und Jasmin gingen zurück ins Wohnzimmer und räumten die Gläser, Flaschen und Teller weg, die sie vorhin benutzt hatten. Anschließend schloss James die Tür ab, denn Nathan übernachtete wieder bei Haley. So hatten James und Jasmin wieder einen Abend ganz für sich allein, an dem sie in Ruhe miteinander reden konnten. Das taten sie auch. Sie machten das Licht aus, gingen ins Schlafzimmer und legten sich ins Bett. Jasmin legte sich in James‘ Arm und kuschelte sich an ihn an. „Es ist schön dich wieder lachen zu sehen. Ich hab mir echt Sorgen gemacht. Du weißt, dass ich dich nicht so traurig sehen kann, Schatz.“, sagte James mit leiser Stimme. Jasmin hatte ihm zwar zugehört, aber sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte. Also schwieg sie einfach.
Einen kurzen Augenblick lang herrschte Ruhe, doch dann zog James plötzlich seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und stütze sich auf seinen Ellbogen. „Wie oft hast du schon daran gedacht dich umzubringen? Ich mein du hast ja damals bei dem Spiel schon erwähnt, dass du dich mal umbringen wolltest. Aber waren das die einzigen Male oder hast du noch öfter darüber nachgedacht?“, fragte er Jasmin und sah sie dabei ernst an. Jasmin sah ihn nicht an. Ihr Blick war auf seine Brust gerichtet und während sie mit ihrem Finger über seinen Brustkorb fuhr antwortete sie: „Damals in der Oberschule hab ich ziemlich oft darüber nachgedacht. Ich hab mir immer gesagt, wenn ich irgendwann den Mut dazu hab, mach ich das auch. Auch während meiner Ausbildung hab ich ab und zu darüber nachgedacht. Wenn ich damals den Mut dazu gehabt hätte, wäre ich schon längst tot. Dann hätte ich nicht unser Kind verlieren können. Ich hätte dir das nie angetan. Ich hätte niemals erfahren, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Wenn du nicht auf der Brücke gewesen wärst und mich davon abgehalten hättest, würde ich jetzt vermutlich schon begraben sein. Manchmal denke ich, dass es besser wäre, wenn ich mich damals oder vor einem Monat umgebracht hätte.“ „Hey, hey. Das will ich nicht hören, okay! Es wäre überhaupt nicht besser, klar. Es ist gut so wie es ist. Ich bin verdammt froh, dass du hier neben mir liegst und ich hoffe, dass du das auch noch jahrelang tun wirst. Ich will nie wieder hören, dass du dich umbringen möchtest, okay?!“, entgegnete James. Jasmin wusste, dass es auch für James nicht leicht war das zu hören und damit umzugehen, aber er hatte sie gefragt. Also musste sie ihm antworten und das hatte sie getan.
Wieder war für einige Minuten Stille, doch dann unterbrach James die Stille. „Schon allein der Gedanke daran, dass ich dich verliere, zerreißt mich. Also bitte tu mir einen Gefallen und denk nie wieder darüber nach dich umzubringen, okay?! Wenn irgendwas ist, rede mit mir. Du weißt ich bin immer für dich da. Und wenn du nicht mit mir reden willst oder kannst, hast du auch immer noch Lisa und Greg. Also bitte denk nie wieder über sowas nach.“, bat er Jasmin und sie nickte nur. „Ich versprech’s dir.“, sagte sie, sah ihn an und fuhr ihm mit der Hand durch sein Haar. Anschließend spielte sie an ein wenig mit seinen Haaren, bis James sie unterbrach. Er sah sie an und sagte mit leiser, fester Stimme: „Ich liebe dich, Schatz.“ Jasmin sah ihn an und erwiderte: „Ich liebe dich auch.“ Anschließend gaben sie sich einen Kuss und küssten sich dann.
Zirka zwei Minuten später legte sich James wieder hin und nahm Jasmin in den Arm. Sie legte eine Hand auf seinen Brustkorb und schloss die Augen. Nun hatte sie sich mit James ausgesprochen und alles war geklärt. Sie hatte sich damit abgefunden, dass sie keine Kinder mehr bekommen konnte und auch für James war es okay.
Wie würde es jetzt weiter gehen? Würden sie jetzt wieder glücklich werden?
Das kann man noch nicht sagen. Vorerst kann man nur sagen, dass James und Jasmin hofften, dass nun alles wieder gut werden wird. Und dass sie diesen Moment genossen, denn sie wussten ja nicht wie viele sie auf diese Art und Weise noch erleben würden. Denn schon im nächsten Augenblick sagte James: „Eine Frage hab ich jetzt aber doch noch.“ „Was denn?“, fragte Jasmin und öffnete ihre Augen. „Wieso hast du überlegt dich umzubringen? Also ich meine damals. Wieso du es vor nem Monat versucht hast, weiß ich ja. Erzählst du mir wieso du es damals wolltest?“, entgegnete James mit einer Gegenfrage. Jasmin schwieg einen kurzen Moment. Eigentlich sprach sie nicht gern über dieses Thema, aber bei James machte sie eine Ausnahme. „Ich war einfach total fertig. Seelisch mein ich. Ich musste mit ansehen wie es meinem Opa, der Mensch, den ich aus meiner Familie am meisten liebte, immer schlechter ging. Ich hab ihn leiden gesehen und hab gehofft, dass es ihm wieder besser gehen würde. Das tat es aber nicht. Stattdessen ging es ihm nur immer schlechter. Das hat mich einfach fertig gemacht. Noch dazu hab ich nie ein Lob von meinen Eltern bekommen. Sie waren nicht einmal stolz auf mich. Bei allem, was ich gemacht hab, hab ich immer gemerkt, dass es ihnen nicht gefallen hat. Sie waren einfach immer unzufrieden mit mir. Nicht mal während meiner Ausbildung waren sie zufrieden. Im ersten Halbjahr hatte ich so ein gutes Zeugnis, aber aus irgendeinem Grund hat es ihnen nicht gereicht. Als ich neunzehn wurde, war der Wunsch danach mich umzubringen, größer als er es vorher je war. Meinen Eltern hatte wieder irgendwas an mir nicht gepasst. Mir war das einfach zu viel, also hatte ich nur noch daran gedacht mich umzubringen. Ich hatte nur einfach nicht den scheiß Mut dazu. Dafür hab ich mich wieder geritzt und das gleich mehrmals. Meine Eltern hätten sich aber sicher gefreut, wenn ich nicht mehr da gewesen wäre. So oft wollte ich mich umbringen. Irgendwann hab ich aufgehört zu zählen. Ich hab sogar überlegt wie und womit ich mich umbringen könnte. Eigentlich war alles schon mehrmals geplant. Ich hätte es einfach nur noch machen müssen. Das hab ich aber nie. Warum auch immer?! Ich weiß es nicht.“, erzählte Jasmin und weinte ein wenig. James sagte nichts dazu. Er drückte sie nur fester an sich und hielt sie fest. Damit signalisierte er ihr, dass er mit ihr mitfühlte und Jasmin reichte das vollkommen aus. Er musste nichts dazu sagen.
Also war es wieder still und James und Jasmin schlossen die Augen. Dieses Mal allerdings fiel James nichts mehr ein, was er fragen könnte. Also schliefen sie schon bald Arm in Arm liegend ein. James schlief diese Nacht allerdings nicht besonders gut, denn er hatte Albträume. Er träumte, von Jasmin wie sie sich umbringen wollte. Immer wieder auf eine andere Art und Weise. Mal fand er sie tot in der Wohnung und mal konnte er sie gerade noch so davon abhalten sich umzubringen. Die Träume waren wirklich fürchterlich. Diese Nacht im Allgemeinen war die schlimmste Nacht, die er je hatte. Noch nie zuvor hatte er so schlecht geschlafen. Das war aber allerdings auch kein Wunder. Bei dem, was Jasmin ihm zuvor erzählt hatte, konnte er ja nur davon träumen. Er wollte Jasmin aber auch nicht erzählen, dass ihn das alles beschäftigte, deswegen tat er so als wenn alles okay wäre. Und so kam es, dass er in der Nacht aufstand, in die Küche ging und sich etwas zu trinken nahm. Er setzte sich im Wohnzimmer auf die Couch um in Ruhe auszutrinken. Nebenbei dachte er über das nach, was Jasmin ihm anvertraut hatte. Er konnte es einfach nicht glauben. Dass Jasmin damals so labil war und es heute immer noch teilweise ist, hätte er nie für möglich gehalten. Er hätte alles darauf verwettet, dass sie genau das Gegenteil von dem war, was sie zu sein schien. Nun verfluchte er sich aber dafür, dass er damals keinen Kontakt mehr mit ihr gehabt hat. Hätten sie sich damals noch verstanden, wäre es vielleicht erst gar nicht so weit gekommen. Er hätte ihr einfach schon am letzten Tag der Grundschule sagen sollen was er für sie empfand. Ganz egal, ob sie ihn auslachen würde. Er wünschte, dass er die Zeit zurück drehen könnte, um nur diesen einen Moment besser zu machen. Leider ging das aber nicht. Das musste er nun zum Bedauern feststellen.
Als er einige Minuten später ausgetrunken hatte, brachte er das Glas wieder in die Küche und ging dann wieder ins Schlafzimmer. Jasmin schlief immer noch tief und fest. Wenn man sie so liegen sah, würde man nicht denken, dass sie so etwas alles schon hinter sich hat. Man würde nicht annehmen, dass sie sich mit all diesen Gedanken rumgeplagt hat. Es ist einfach zu schrecklich darüber nachzudenken. Und einmal mehr wurde er sich schmerzlich bewusst, dass er verdammt glücklich war sie immer noch an seiner Seite zu wissen. Also kroch er vorsichtig, stets darauf bedacht Jasmin nicht aufzuwecken, wieder zurück ins Bett. Allerdings klappte sein Plan nicht ganz so wie er es gehofft hatte. Gerade als er sich zudeckte, wachte Jasmin auf und drehte sich zu ihm um. Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und fragte müde: „Wo warst du denn?“ „Ich hatte Durst.“, antwortete er knapp im Flüsterton. „Ist alles okay?“, fragte Jasmin ihn anschließend noch ein wenig skeptisch. Sie kannte es sonst nicht, dass James mitten in der Nacht aufstand um etwas zu trinken. Das tat er normalerweise nur, wenn er nicht schlafen konnte, weil er sich über irgendwas Gedanken oder Sorgen machte. „Ja, ja alles gut.“, antwortete James wieder nur knapp. Jasmin drehte sich wieder auf die Seite, auf der sie gelegen hatte und James kuschelte sich an sie ran. Er legte einen Arm um sie und schloss die Augen, als Jasmin noch sagte: „Ich weiß, dass du wegen irgendwas nicht schlafen kannst. Ich kann und werde dich allerdings nicht dazu zwingen mir zu erzählen was es ist. Du weißt, dass du jederzeit mit mir reden kannst, Schatz.“ James entgegnete daraufhin nichts. Er schnaufte nur einmal und es schien als wollte er einschlafen, doch nach einer kurzen Pause entgegnete er schließlich doch: „Es sind deine Geschichten, die mich wach halten. Sobald ich die Augen schließe, sehe ich dich immer wieder, auf einer anderen Art und Weise, wie du kurz davor bist dich umzubringen. Oder ich finde dich bereits tot in der Wohnung liegen. Deswegen kann ich nicht schlafen. Ich wusste nicht, dass du dich mit solchen Gedanken auseinander setzen musstest. Hätte ich das gewusst, hätte ich dir damals schon gesagt, was ich für dich empfinde. Es wäre mir egal gewesen, ob du mich ausgelacht hättest. Ich wollte nie, dass es dir so schlecht geht. Schon allein der Gedanke daran dich irgendwann mal tot hier aufzufinden, bringt mich um, Schatz. Ich will mir das nicht vorstellen müssen. Ich will dich nicht verlieren.“ Nun war es Jasmin, die schnaufte. Sie legte eine Hand auf James und sagte: „Es ist doch nicht deine Schuld, dass ich solche Gedanken hatte. Ich hab mich ja genauso wenig getraut wie du, dir zu sagen was ich für dich empfinde. Aber genau aus diesem Grund, weil ich nicht wollte, aber dennoch wusste, dass du dir Gedanken darüber machst, hab ich das all die Jahre vor dir geheim gehalten. Mir geht es doch gut und ich denk doch über sowas schon gar nicht mehr nach.“ „Was war denn das an dem Tag, an dem du erfahren hast, dass du keine Kinder mehr bekommen kannst?!“, fragte James traurig. Jasmin wusste, dass er das nicht vergessen hatte und er hatte ja auch Recht. „Ja okay, aber das war doch auch was vollkommen anderes.“, rechtfertigte sich Jasmin, doch James war das nicht genug. „Nein, das war auch nichts anderes. Sicher ist es schwer zu erfahren und zu begreifen, dass man sein Kind verloren hat und dass man auch keine Kinder mehr bekommen kann. Das ist aber noch lange kein Grund sich umbringen zu wollen. Sieh mal du hast einen wunderbaren Sohn, eine fabelhafte Schwiegertochter und den süßesten Enkel, den man sich überhaupt wünschen kann. Wieso sollte man einem Leben, was so wunderbar ist, ein Ende bereiten?! Solch ein Leben hat es verdient weiter gelebt zu werden. Denk nur mal an Jamie. Möchtest du etwa, dass er ohne seine Oma aufwächst, wie Nathan ohne seinen Opa? Schatz, du kannst sowas niemandem aus deiner Familie, weder Nate, Haley, Jamie oder mir antun. Und deinen Freunden kannst du das erst recht nicht antun, hm.“, wandte er ein und Jasmin spürte diese Worte förmlich auf sich lasten. Wenn er es gekonnt hätte, würde er sie nun mit einem so durchdringenden Blick ansehen, wie er es immer tat, wenn sie über so etwas sprachen. Aber weil er es nicht konnte, hatte er ein solch großes Gewicht in seine Worte gelegt, damit Jasmin trotzdem begriff, dass sie ihm viel bedeuteten. „Du hast jemanden vergessen.“, bemerkte Jasmin nur. „Wie ich hab jemanden vergessen?“, fragte James verwirrt und dachte über seine letzten Worte nach. „Naja du hast gesagt, dass ich einen wunderbaren Sohn hätte, eine fabelhafte Schwiegertochter und den süßesten Enkel, den man sich nur wünschen kann. Aber du hast dich vergessen. Außer diesen drein hab ich aber auch noch den aufrichtigsten, treusten, zuverlässigsten, respektvollsten, zärtlichsten, wunderschönsten und liebevollsten Mann der Welt. Es gibt niemanden sonst, den ich mir an deiner Stelle, an meiner Seite wünschen würde. Ich bin verdammt froh mich damals für dich entschieden zu haben. Und ich bereue keine einzige Sekunde, in der ich mit dir zusammen war. Ob es nun gute oder schlechte waren. Denn sowohl die guten als auch die schlechten haben uns zu den Menschen und zu dem Paar gemacht, was wir heut sind. Und darüber bin ich mehr als froh.“, erklärte Jasmin, woraufhin James ein wenig sprachlos schien. Er wusste einfach nicht mehr, was er nun noch sagen sollte. Das einzige was er wusste war, egal was er jetzt sagen würde, es würde das kaputt machen, was Jasmin gerade gesagt hatte. Also zog er es vor zu schweigen. Das genügte Jasmin auch voll und ganz. James musste nichts sagen. Er hielt sie einfach nur ganz fest, gab ihr einen Kuss auf die Wange, kuschelte sich noch dichter an sie ran und schloss die Augen.
Jasmin war glücklich, auch wenn dieser Moment vielleicht beim ersten Betrachten nicht so glücklich gewesen war. Dennoch schloss sie ebenfalls die Augen, während ihre Hand immer noch auf der von James ruhte. Und so schliefen sie dann endlich eng aneinander gekuschelt ein. Und dieses Mal hatte James keine Albträume. Nein! Er konnte durchschlafen, bis zum nächsten Morgen.
Am Abend machten sich Greg und Lisa wieder auf den Weg nach Hause. James und Jasmin begleiteten sie zur Tür, wo sie sich voneinander verabschiedeten. Lisa und Jasmin umarmten sich kurz und Lisa gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Freut mich, dass wir dich wieder haben.“, sagte sie zu Jasmin und grinste sie an. Jasmin grinste sie auch an und bedankte sich bei ihr. Greg wusste nicht so recht was er sagen sollte. Er stammelte ein wenig rum, nahm Jasmin dann kurz in den Arm und gab ihr ebenfalls einen Kuss auf die Wange. „Freut mich natürlich auch, dass du endlich wieder die Alte bist.“, verabschiedete sich Greg und weil man ihn so eigentlich nicht kannte, fügte er noch schnell hinzu: „War ja auch nicht mehr auszuhalten dieses ganze Gejammer.“ Er zwinkerte ihr zu, verabschiedete sich von James und fuhr dann mit Lisa nach Hause.
James und Jasmin gingen zurück ins Wohnzimmer und räumten die Gläser, Flaschen und Teller weg, die sie vorhin benutzt hatten. Anschließend schloss James die Tür ab, denn Nathan übernachtete wieder bei Haley. So hatten James und Jasmin wieder einen Abend ganz für sich allein, an dem sie in Ruhe miteinander reden konnten. Das taten sie auch. Sie machten das Licht aus, gingen ins Schlafzimmer und legten sich ins Bett. Jasmin legte sich in James‘ Arm und kuschelte sich an ihn an. „Es ist schön dich wieder lachen zu sehen. Ich hab mir echt Sorgen gemacht. Du weißt, dass ich dich nicht so traurig sehen kann, Schatz.“, sagte James mit leiser Stimme. Jasmin hatte ihm zwar zugehört, aber sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte. Also schwieg sie einfach.
Einen kurzen Augenblick lang herrschte Ruhe, doch dann zog James plötzlich seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und stütze sich auf seinen Ellbogen. „Wie oft hast du schon daran gedacht dich umzubringen? Ich mein du hast ja damals bei dem Spiel schon erwähnt, dass du dich mal umbringen wolltest. Aber waren das die einzigen Male oder hast du noch öfter darüber nachgedacht?“, fragte er Jasmin und sah sie dabei ernst an. Jasmin sah ihn nicht an. Ihr Blick war auf seine Brust gerichtet und während sie mit ihrem Finger über seinen Brustkorb fuhr antwortete sie: „Damals in der Oberschule hab ich ziemlich oft darüber nachgedacht. Ich hab mir immer gesagt, wenn ich irgendwann den Mut dazu hab, mach ich das auch. Auch während meiner Ausbildung hab ich ab und zu darüber nachgedacht. Wenn ich damals den Mut dazu gehabt hätte, wäre ich schon längst tot. Dann hätte ich nicht unser Kind verlieren können. Ich hätte dir das nie angetan. Ich hätte niemals erfahren, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Wenn du nicht auf der Brücke gewesen wärst und mich davon abgehalten hättest, würde ich jetzt vermutlich schon begraben sein. Manchmal denke ich, dass es besser wäre, wenn ich mich damals oder vor einem Monat umgebracht hätte.“ „Hey, hey. Das will ich nicht hören, okay! Es wäre überhaupt nicht besser, klar. Es ist gut so wie es ist. Ich bin verdammt froh, dass du hier neben mir liegst und ich hoffe, dass du das auch noch jahrelang tun wirst. Ich will nie wieder hören, dass du dich umbringen möchtest, okay?!“, entgegnete James. Jasmin wusste, dass es auch für James nicht leicht war das zu hören und damit umzugehen, aber er hatte sie gefragt. Also musste sie ihm antworten und das hatte sie getan.
Wieder war für einige Minuten Stille, doch dann unterbrach James die Stille. „Schon allein der Gedanke daran, dass ich dich verliere, zerreißt mich. Also bitte tu mir einen Gefallen und denk nie wieder darüber nach dich umzubringen, okay?! Wenn irgendwas ist, rede mit mir. Du weißt ich bin immer für dich da. Und wenn du nicht mit mir reden willst oder kannst, hast du auch immer noch Lisa und Greg. Also bitte denk nie wieder über sowas nach.“, bat er Jasmin und sie nickte nur. „Ich versprech’s dir.“, sagte sie, sah ihn an und fuhr ihm mit der Hand durch sein Haar. Anschließend spielte sie an ein wenig mit seinen Haaren, bis James sie unterbrach. Er sah sie an und sagte mit leiser, fester Stimme: „Ich liebe dich, Schatz.“ Jasmin sah ihn an und erwiderte: „Ich liebe dich auch.“ Anschließend gaben sie sich einen Kuss und küssten sich dann.
Zirka zwei Minuten später legte sich James wieder hin und nahm Jasmin in den Arm. Sie legte eine Hand auf seinen Brustkorb und schloss die Augen. Nun hatte sie sich mit James ausgesprochen und alles war geklärt. Sie hatte sich damit abgefunden, dass sie keine Kinder mehr bekommen konnte und auch für James war es okay.
Wie würde es jetzt weiter gehen? Würden sie jetzt wieder glücklich werden?
Das kann man noch nicht sagen. Vorerst kann man nur sagen, dass James und Jasmin hofften, dass nun alles wieder gut werden wird. Und dass sie diesen Moment genossen, denn sie wussten ja nicht wie viele sie auf diese Art und Weise noch erleben würden. Denn schon im nächsten Augenblick sagte James: „Eine Frage hab ich jetzt aber doch noch.“ „Was denn?“, fragte Jasmin und öffnete ihre Augen. „Wieso hast du überlegt dich umzubringen? Also ich meine damals. Wieso du es vor nem Monat versucht hast, weiß ich ja. Erzählst du mir wieso du es damals wolltest?“, entgegnete James mit einer Gegenfrage. Jasmin schwieg einen kurzen Moment. Eigentlich sprach sie nicht gern über dieses Thema, aber bei James machte sie eine Ausnahme. „Ich war einfach total fertig. Seelisch mein ich. Ich musste mit ansehen wie es meinem Opa, der Mensch, den ich aus meiner Familie am meisten liebte, immer schlechter ging. Ich hab ihn leiden gesehen und hab gehofft, dass es ihm wieder besser gehen würde. Das tat es aber nicht. Stattdessen ging es ihm nur immer schlechter. Das hat mich einfach fertig gemacht. Noch dazu hab ich nie ein Lob von meinen Eltern bekommen. Sie waren nicht einmal stolz auf mich. Bei allem, was ich gemacht hab, hab ich immer gemerkt, dass es ihnen nicht gefallen hat. Sie waren einfach immer unzufrieden mit mir. Nicht mal während meiner Ausbildung waren sie zufrieden. Im ersten Halbjahr hatte ich so ein gutes Zeugnis, aber aus irgendeinem Grund hat es ihnen nicht gereicht. Als ich neunzehn wurde, war der Wunsch danach mich umzubringen, größer als er es vorher je war. Meinen Eltern hatte wieder irgendwas an mir nicht gepasst. Mir war das einfach zu viel, also hatte ich nur noch daran gedacht mich umzubringen. Ich hatte nur einfach nicht den scheiß Mut dazu. Dafür hab ich mich wieder geritzt und das gleich mehrmals. Meine Eltern hätten sich aber sicher gefreut, wenn ich nicht mehr da gewesen wäre. So oft wollte ich mich umbringen. Irgendwann hab ich aufgehört zu zählen. Ich hab sogar überlegt wie und womit ich mich umbringen könnte. Eigentlich war alles schon mehrmals geplant. Ich hätte es einfach nur noch machen müssen. Das hab ich aber nie. Warum auch immer?! Ich weiß es nicht.“, erzählte Jasmin und weinte ein wenig. James sagte nichts dazu. Er drückte sie nur fester an sich und hielt sie fest. Damit signalisierte er ihr, dass er mit ihr mitfühlte und Jasmin reichte das vollkommen aus. Er musste nichts dazu sagen.
Also war es wieder still und James und Jasmin schlossen die Augen. Dieses Mal allerdings fiel James nichts mehr ein, was er fragen könnte. Also schliefen sie schon bald Arm in Arm liegend ein. James schlief diese Nacht allerdings nicht besonders gut, denn er hatte Albträume. Er träumte, von Jasmin wie sie sich umbringen wollte. Immer wieder auf eine andere Art und Weise. Mal fand er sie tot in der Wohnung und mal konnte er sie gerade noch so davon abhalten sich umzubringen. Die Träume waren wirklich fürchterlich. Diese Nacht im Allgemeinen war die schlimmste Nacht, die er je hatte. Noch nie zuvor hatte er so schlecht geschlafen. Das war aber allerdings auch kein Wunder. Bei dem, was Jasmin ihm zuvor erzählt hatte, konnte er ja nur davon träumen. Er wollte Jasmin aber auch nicht erzählen, dass ihn das alles beschäftigte, deswegen tat er so als wenn alles okay wäre. Und so kam es, dass er in der Nacht aufstand, in die Küche ging und sich etwas zu trinken nahm. Er setzte sich im Wohnzimmer auf die Couch um in Ruhe auszutrinken. Nebenbei dachte er über das nach, was Jasmin ihm anvertraut hatte. Er konnte es einfach nicht glauben. Dass Jasmin damals so labil war und es heute immer noch teilweise ist, hätte er nie für möglich gehalten. Er hätte alles darauf verwettet, dass sie genau das Gegenteil von dem war, was sie zu sein schien. Nun verfluchte er sich aber dafür, dass er damals keinen Kontakt mehr mit ihr gehabt hat. Hätten sie sich damals noch verstanden, wäre es vielleicht erst gar nicht so weit gekommen. Er hätte ihr einfach schon am letzten Tag der Grundschule sagen sollen was er für sie empfand. Ganz egal, ob sie ihn auslachen würde. Er wünschte, dass er die Zeit zurück drehen könnte, um nur diesen einen Moment besser zu machen. Leider ging das aber nicht. Das musste er nun zum Bedauern feststellen.
Als er einige Minuten später ausgetrunken hatte, brachte er das Glas wieder in die Küche und ging dann wieder ins Schlafzimmer. Jasmin schlief immer noch tief und fest. Wenn man sie so liegen sah, würde man nicht denken, dass sie so etwas alles schon hinter sich hat. Man würde nicht annehmen, dass sie sich mit all diesen Gedanken rumgeplagt hat. Es ist einfach zu schrecklich darüber nachzudenken. Und einmal mehr wurde er sich schmerzlich bewusst, dass er verdammt glücklich war sie immer noch an seiner Seite zu wissen. Also kroch er vorsichtig, stets darauf bedacht Jasmin nicht aufzuwecken, wieder zurück ins Bett. Allerdings klappte sein Plan nicht ganz so wie er es gehofft hatte. Gerade als er sich zudeckte, wachte Jasmin auf und drehte sich zu ihm um. Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und fragte müde: „Wo warst du denn?“ „Ich hatte Durst.“, antwortete er knapp im Flüsterton. „Ist alles okay?“, fragte Jasmin ihn anschließend noch ein wenig skeptisch. Sie kannte es sonst nicht, dass James mitten in der Nacht aufstand um etwas zu trinken. Das tat er normalerweise nur, wenn er nicht schlafen konnte, weil er sich über irgendwas Gedanken oder Sorgen machte. „Ja, ja alles gut.“, antwortete James wieder nur knapp. Jasmin drehte sich wieder auf die Seite, auf der sie gelegen hatte und James kuschelte sich an sie ran. Er legte einen Arm um sie und schloss die Augen, als Jasmin noch sagte: „Ich weiß, dass du wegen irgendwas nicht schlafen kannst. Ich kann und werde dich allerdings nicht dazu zwingen mir zu erzählen was es ist. Du weißt, dass du jederzeit mit mir reden kannst, Schatz.“ James entgegnete daraufhin nichts. Er schnaufte nur einmal und es schien als wollte er einschlafen, doch nach einer kurzen Pause entgegnete er schließlich doch: „Es sind deine Geschichten, die mich wach halten. Sobald ich die Augen schließe, sehe ich dich immer wieder, auf einer anderen Art und Weise, wie du kurz davor bist dich umzubringen. Oder ich finde dich bereits tot in der Wohnung liegen. Deswegen kann ich nicht schlafen. Ich wusste nicht, dass du dich mit solchen Gedanken auseinander setzen musstest. Hätte ich das gewusst, hätte ich dir damals schon gesagt, was ich für dich empfinde. Es wäre mir egal gewesen, ob du mich ausgelacht hättest. Ich wollte nie, dass es dir so schlecht geht. Schon allein der Gedanke daran dich irgendwann mal tot hier aufzufinden, bringt mich um, Schatz. Ich will mir das nicht vorstellen müssen. Ich will dich nicht verlieren.“ Nun war es Jasmin, die schnaufte. Sie legte eine Hand auf James und sagte: „Es ist doch nicht deine Schuld, dass ich solche Gedanken hatte. Ich hab mich ja genauso wenig getraut wie du, dir zu sagen was ich für dich empfinde. Aber genau aus diesem Grund, weil ich nicht wollte, aber dennoch wusste, dass du dir Gedanken darüber machst, hab ich das all die Jahre vor dir geheim gehalten. Mir geht es doch gut und ich denk doch über sowas schon gar nicht mehr nach.“ „Was war denn das an dem Tag, an dem du erfahren hast, dass du keine Kinder mehr bekommen kannst?!“, fragte James traurig. Jasmin wusste, dass er das nicht vergessen hatte und er hatte ja auch Recht. „Ja okay, aber das war doch auch was vollkommen anderes.“, rechtfertigte sich Jasmin, doch James war das nicht genug. „Nein, das war auch nichts anderes. Sicher ist es schwer zu erfahren und zu begreifen, dass man sein Kind verloren hat und dass man auch keine Kinder mehr bekommen kann. Das ist aber noch lange kein Grund sich umbringen zu wollen. Sieh mal du hast einen wunderbaren Sohn, eine fabelhafte Schwiegertochter und den süßesten Enkel, den man sich überhaupt wünschen kann. Wieso sollte man einem Leben, was so wunderbar ist, ein Ende bereiten?! Solch ein Leben hat es verdient weiter gelebt zu werden. Denk nur mal an Jamie. Möchtest du etwa, dass er ohne seine Oma aufwächst, wie Nathan ohne seinen Opa? Schatz, du kannst sowas niemandem aus deiner Familie, weder Nate, Haley, Jamie oder mir antun. Und deinen Freunden kannst du das erst recht nicht antun, hm.“, wandte er ein und Jasmin spürte diese Worte förmlich auf sich lasten. Wenn er es gekonnt hätte, würde er sie nun mit einem so durchdringenden Blick ansehen, wie er es immer tat, wenn sie über so etwas sprachen. Aber weil er es nicht konnte, hatte er ein solch großes Gewicht in seine Worte gelegt, damit Jasmin trotzdem begriff, dass sie ihm viel bedeuteten. „Du hast jemanden vergessen.“, bemerkte Jasmin nur. „Wie ich hab jemanden vergessen?“, fragte James verwirrt und dachte über seine letzten Worte nach. „Naja du hast gesagt, dass ich einen wunderbaren Sohn hätte, eine fabelhafte Schwiegertochter und den süßesten Enkel, den man sich nur wünschen kann. Aber du hast dich vergessen. Außer diesen drein hab ich aber auch noch den aufrichtigsten, treusten, zuverlässigsten, respektvollsten, zärtlichsten, wunderschönsten und liebevollsten Mann der Welt. Es gibt niemanden sonst, den ich mir an deiner Stelle, an meiner Seite wünschen würde. Ich bin verdammt froh mich damals für dich entschieden zu haben. Und ich bereue keine einzige Sekunde, in der ich mit dir zusammen war. Ob es nun gute oder schlechte waren. Denn sowohl die guten als auch die schlechten haben uns zu den Menschen und zu dem Paar gemacht, was wir heut sind. Und darüber bin ich mehr als froh.“, erklärte Jasmin, woraufhin James ein wenig sprachlos schien. Er wusste einfach nicht mehr, was er nun noch sagen sollte. Das einzige was er wusste war, egal was er jetzt sagen würde, es würde das kaputt machen, was Jasmin gerade gesagt hatte. Also zog er es vor zu schweigen. Das genügte Jasmin auch voll und ganz. James musste nichts sagen. Er hielt sie einfach nur ganz fest, gab ihr einen Kuss auf die Wange, kuschelte sich noch dichter an sie ran und schloss die Augen.
Jasmin war glücklich, auch wenn dieser Moment vielleicht beim ersten Betrachten nicht so glücklich gewesen war. Dennoch schloss sie ebenfalls die Augen, während ihre Hand immer noch auf der von James ruhte. Und so schliefen sie dann endlich eng aneinander gekuschelt ein. Und dieses Mal hatte James keine Albträume. Nein! Er konnte durchschlafen, bis zum nächsten Morgen.

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Kapitel 82 Traurige und erfreuliche Neuigkeiten
Am nächsten Morgen wachte Jasmin früh auf. Sie lag noch einige Minuten in James‘ Arm, genoss die Ruhe und seine Nähe und dann stand sie auf. Auf leisen Sohlen schlich sie sich in die Küche, um Frühstück für James und sich zu machen. „Guten Morgen.“, sagte sie als sie ihren Sohn und Haley in der Küche stehen sah. „Morgen Mum.“, entgegnete Nathan und grinste sie an. Haley und Nathan machten sich gerade etwas zu essen für die Schule und packten es ein. Bevor sie sich auf den Weg zur Schule machten, ging Nathan zu seiner Mutter, gab ihr einen Kuss auf die Wange und sagte: „Freut mich, dass es dir wieder besser geht.“ Jasmin lächelte ihren Sohn an, fuhr ihm einmal durch die Haare und sagte: „Ich hab dich lieb, Nate.“ Nathan schmunzelte und entgegnete: „Ich dich auch, Mum.“ Anschließend richtete er sich seine Haare, nahm seine Tasche und ging dann mit Haley zur Schule. Jamie war bei seinen Großeltern, den Eltern von Haley, deswegen konnten Haley und Nathan unbeschwert zur Schule gehen und Jasmin und James konnten sich einen schönen Tag machen. Also widmete sich Jasmin wieder dem Frühstück für James und sich. Sie toastete einige Scheiben Toast, schnitt zwei Brötchen auf und suchte den Aufschnitt aus dem Kühlschrank, den sie und James gern zum Frühstück aßen. Nachdem sie alles auf einem Tablett angerichtet hatte, ging sie mit dem Tablett zurück ins Schlafzimmer. Eigentlich wollte sie James mit der Überraschung wecken, aber daraus wurde nichts. Als sie ins Schlafzimmer kam, war er schon wach. Er drehte sich gerade auf den Rücken, als sie das Zimmer betrat und sah sie an. Mit dem Tablett in den Händen, sah sie ihn überrascht und zugleich enttäuscht an. „Man ich wollte dich doch überraschen.“, beschwerte sie sich und machte einen Schmollmund. James schmunzelte, setzte sich auf und zog die Decken ein wenig zur Seite, sodass Jasmin das Tablett an den freien Platz stellen konnte, den die Decken nun bildeten. Anschließend setzte sie sich aufs Bett, deckte ihre Beine mit der Decke zu und fragte: „Wie machst du es denn, dass daraus wirklich eine Überraschung wird?“ Sie sah noch immer ein wenig enttäuscht aus und James antwortete nur: „Das ist Können.“ Er zwinkerte ihr zu, als sie noch enttäuschter drein blickte und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Hey, ich freu mich doch trotzdem, Schatz.“, bemerkte er noch, woraufhin sie sich kurz küssten und sich dann über das Frühstück hermachten. Nach einigen Minuten kam Lio ins Schlafzimmer gedackelt, sah sie einmal kurz an und nachdem Jasmin ihm erlaubt hatte, aufs Bett zu springen, tat er das und machte es sich bei ihnen bequem. Nachdem sie aufgegessen hatten, stellte Jasmin das Tablett auf den Boden neben dem Bett und legte sich dann noch einmal hin. James tat es ihr nach, drehte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen, sodass er Jasmin ansehen konnte. „Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast.“, sagte James und strich Jasmin über die Wange. Er klang ein bisschen traurig, aber zugleich lächelte er, was ihr signalisierte, dass er sich nun keine Gedanken mehr machte. Jasmin entgegnete darauf nichts. Sie zog James nur zu sich und küsste ihn. James erwiderte den Kuss und sein Herz schlug bis zum Hals. „Ich liebe dich.“, flüsterte er, als er kurz aufhörte sie zu küssen und Jasmin entgegnete, ebenfalls flüsternd: „Ich liebe dich auch.“ Anschließend küssten sie sich wieder und James schob gerade seine Hand unter Jasmins T-Shirt, als auf einmal ihr Handy klingelte. Jasmin hatte keine Lust ran zu gehen, doch es klingelte ununterbrochen und James drängte sie dazu an ihr Handy zu gehen. Also nahm sie sich ihr Handy und sah auf den Display, um zu sehen wer sie um diese Zeit anrief. „Hey, Deb.“, begrüßte Jasmin die Mutter von Haley, nachdem sie den Anruf angenommen hatte. Eine kurze Pause entstand, in der Deb sie offensichtlich zurück gegrüßt hatte. „Was gibt’s denn?“, fragte Jasmin anschließend und wieder entstand eine Pause. Diesmal war die allerdings einige Minuten länger, denn Deb hatte viel zu erzählen. Nach ungefähr fünf Minuten ergriff Jasmin wieder das Wort. „Ja okay, mach ich.“, sagte sie nur, verabschiedete sich von Deb und legte auf. Sie legte das Handy wieder auf den Nachttisch und sah James dann ganz verdutzt an. „Was ist? Was wollte sie denn?“, fragte James und Jasmin erzählte ihm alles, was Deb ihr erzählt hatte. Nun war es James der sie verdutzt ansah. „Aber wieso?“, fragte er noch, aber Jasmin schüttelte nur den Kopf und antwortete: „Ich hab keine Ahnung.“ „Hm.“, gab James nur noch von sich. Nach einigen wenigen Minuten des Schweigens fragte Jasmin: „Wo waren wir stehen geblieben?“ Jasmin grinste und auch James grinste. Er antwortete ihr nicht auf ihre Frage. Nein! Er beugte sich über sie rüber und sie küssten sich erneut. Dieses Mal wurden sie von niemandem gestört. Lio stand nur irgendwann auf und verließ das Schlafzimmer, aber auch das störte sie nicht. Sie konnten ungestört, das vollenden, wobei sie noch vor einigen Minuten von Deb gestört wurden.
„Hast du schon ne Idee wie du es Haley sagst?“, fragte James, als Jasmin in seinen Armen lag. Jasmin zuckte mit den Schultern und antwortete: „Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.“ „Dann solltest du das vielleicht mal tun. Nate und sie kommen bald aus der Schule.“, riet James ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Jasmin nickte nur, denn sie wusste, dass er recht hatte. Nur fiel nichts ein wie sie Haley die Nachricht überbringen sollte. Nach einigen Minuten stand James auf und sagte: „Ich geh duschen.“ Wieder nickte Jasmin nur. Sie war vollkommen in Gedanken versunken. Sie musste Haley die Wahrheit sagen, aber wie? Sie wollte sie ja nicht verletzen. Aber wie konnte man eine solche Nachricht jemandem überbringen ohne ihn zu verletzen? Wenn es eine Lösung gab, dann blieb sie Jasmin verborgen. Also entschied sie sich einfach dafür zu improvisieren. Sie würde einfach das sagen, was ihr in den Sinn kam. Ob das die richtige Lösung war, würde sich dann zeigen.
Nachdem James ins Schlafzimmer zurückgekehrt war, ging Jasmin duschen und James machte währenddessen Mittag. Das Essen war genau dann fertig, als Jasmin fertig war mit duschen. James hatte den Tisch schon gedeckt, sodass sich Jasmin nur noch hinsetzen und essen musste. Das tat sie auch und James tat es ihr nach. Während sie aßen, sprachen sie darüber, was Jasmin mit Deb besprochen hatte und suchten noch einmal gemeinsam nach irgendeiner Lösung, wie Jasmin Haley die Nachricht so schonend wie möglich überbringen konnte. Doch auch zu zweit fanden sie keine bessere Lösung als die, die Jasmin schon gefunden hatte. Also blieb es dabei, dass Jasmin einfach improvisierte. Zu ihrer Enttäuschung konnte ihr James allerdings nicht helfen. Er wurde zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen. Also musste Jasmin Haley die Nachricht allein überbringen. Zuerst schien das gar kein Problem zu werden, aber als James gegangen war, überkam sie auf einmal Nervosität. Es dauerte nicht mehr lang, bis Nathan mit seiner Verlobten nach Hause kam und dann war die Stunde der Wahrheit gekommen. Jasmin rief sich noch einmal die Worte von Deb ins Gedächtnis, um sicher zu gehen, dass sie auch nichts vergessen würde, wenn es so weit war. Und ehe sie sich versah schloss Nathan die Tür auf und betrat mit Haley die Wohnung. Jasmin saß angespannt auf der Couch und wartete, bis sie ins Wohnzimmer kamen. „Hi Mum.“, begrüßte Nathan Jasmin und brachte seine und Haleys Tasche in sein Zimmer. Haley folgte ihm und hatte zu Jasmins Verwunderung Jamie auf dem Arm. Jasmin sah Haley verwundert an und fragte: „Ward ihr bei deinen Eltern?“ Haley nickte nur und erzählte: „Mama hat mich angerufen und gemeint ich müsste Jamie wieder abholen, weil sie einen wichtigen Termin hätte.“ „Und haben sie nicht mit dir geredet?“, fragte Jasmin immer noch verwundert. Haley schüttelte den Kopf, sah Jasmin fragend an und antwortete mit einer Gegenfrage. „Worüber sollten sie denn mit mir reden?“, fragte sie und hatte nun den gleichen verwunderten Gesichtsausdruck wie Jasmin. Jasmin wusste, dass Haley keine Ahnung hatte und verfluchte sich dafür das Gespräch so angefangen zu haben. „Setz dich zu mir.“, sagte Jasmin und Haley kam mit Jamie zur Couch gelaufen. Nachdem sie sich neben Jasmin gesetzt hatte, gestand Jasmin: „Ich muss dir etwas erzählen.“ Haley entgegnete nichts. Sie sah Jasmin nur wartend an. Eine Weile schwieg Jasmin noch, dann kam Nathan zu ihnen und setzte sich neben Haley. „Was ist denn los?“, fragte er, als er die Gesichter von seiner Mutter und seiner Verlobten sah. Jasmin sah Nathan an und erklärte: „Es gibt etwas zu bereden. Deb hat mich heut Morgen angerufen.“ Jasmin machte eine kurze Pause und ihr Blick wanderte wieder zu Haley. „Mach’s nicht so spannend, Mum.“, sagte Nathan. Also räusperte sich Jasmin und wollte gerade weiter reden, als Jamie auf einmal anfing zu weinen. Haley machte schon Anstalten aufzustehen, aber Nathan sagte: „Bleib ruhig sitzen. Ich mach das.“ Daraufhin gab Haley ihm Jamie und Nathan ging mit ihm in sein Zimmer, um ihn dort zu beruhigen. Während Nathan weg war, erzählte Jasmin: „Deb hat mir erzählt, dass sie sich von Dan getrennt hätte. Sie meinte, dass sie schon eine ganze Weile getrennt seien und dass Dan schon vor einigen Wochen ausgezogen sei. Zwischen ihnen hat es schon über Jahre nicht mehr richtig funktioniert. Sie haben sich gegenseitig betrogen, sich gestritten. Vor dir haben sie aber immer so getan, als wäre alles okay. Sie wollten dich nicht beunruhigen. Sie wollten nicht, dass du dein eigenes Leben vernachlässigst und sie wollten nicht, dass du denkst, dass sie nur noch wegen dir zusammen waren. Beide haben lange darüber nachgedacht wie es weiter gehen sollte und was verbessert werden könnte. Sie sind aber beide zu dem Entschluss gekommen, dass sie sich einfach zu sehr auseinander gelebt haben und eine Trennung das Beste wäre. Dein Vater hat seine Sachen schon abgeholt und ist weg gezogen. Deine Mutter kann und möchte nun nicht mehr allein in dem Haus wohnen, deswegen hat sie sich eine andere Wohnung weit weg von hier gesucht. Sie wollte einfach noch einmal ganz neu anfangen. Irgendwo, wo sie niemand kennt. Die Zusage für die Wohnung hat sie schon bekommen, ihre Sachen sind auch schon dort, nur die Möbel stehen immer noch im Haus. Weder sie, noch dein Vater, wollten sie haben, deswegen hatte sie die Idee, dass du in diesem Haus wohnen solltest. Es würde sie freuen, wenn du dort wieder einziehen würdest.“ Nachdem Jasmin geendet hatte, war es erst einmal still. Nathan und Jamie waren in der Zwischenzeit auch schon wieder zu ihnen gekommen. Sie alle, Haley, Nathan und auch Jamie, sahen Jasmin verblüfft an. Dann ergriff Haley das Wort. „Ich kann nicht in dem Haus leben. Das kann ich mir überhaupt nicht leisten. Und was ist mit Nathan? Wir wären immer getrennt und Jamie würde seinen Vater vermissen.“, bemerkte sie. Das waren alles gute Argumente, aber keins von ihnen konnte Jasmins Erklärungen standhalten. „Du musst nichts bezahlen. Dafür haben deine Eltern gesorgt. Du kannst im diesem Haus leben, ohne jemals irgendwas bezahlen zu müssen. Sie werden weiterhin alles bezahlen. Für dich und deine Familie, damit ihr ein unbeschwertes Leben haben könnt, auch wenn sie nicht mehr da sind. Und Nathan könnte mit dir einziehen. So wärt ihr nicht getrennt und Jamie bräuchte seinen Vater nicht zu vermissen.“, entgegnete Jasmin. „Aber was ist mit euch? Was macht ihr denn mit Nathans Zimmer, wenn er weg ist?“, fragte Haley, doch auch dafür hatte Jasmin eine Antwort parat. „Wir könnten ein Gästezimmer daraus machen.“, antwortete sie. Haley schien aber immer noch nicht ganz zufrieden zu sein. Wieder vergingen einige Minuten, in denen keiner etwas sagte. „Sieh mal Haley, in der Wohnung wurde es doch allmählich sowieso zu eng. Natürlich haben wir dich gern bei uns aufgenommen, aber zu viert in dieser Wohnung war es einfach zu eng. Und als dann auch noch Jamie auf die Welt kam, wurde es noch enger. Ihr seid natürlich immer herzlich willkommen bei uns. Wann immer ihr vorbeikommen wollt, könnt ihr das tun. Den Schlüssel zu unserer Wohnung könnt ihr behalten. Es geht auch nicht darum, dass wir euch los werden wollen. Es geht einzig und allein um den Platz. Wenn euch ein so großes Haus zur Verfügung steht, wie das deiner Eltern, dann solltet ihr die Gelegenheit annehmen. Früher oder später wärt ihr sowieso ausgezogen. Also warum dann noch warten, hm?! Wir werden euch trotzdem noch in allem unterstützen. Lasst es euch in Ruhe durch den Kopf gehen.“, sagte Jasmin eindringlich. Nun sagte wieder keiner von ihnen etwas. Also war das für Jasmin der Zeitpunkt zu gehen. Sie stand auf, zog sich ihre Schuhe an, nahm ihre Jacke und verließ die Wohnung. Wohin sie gehen sollte, hatte sie sich schon vorher überlegt. Sie fuhr einfach zu James ins Krankenhaus und ließ Nathan, Haley und Jamie allein in der Wohnung zurück. Nathan und Haley sagten immer noch nichts. Sie waren einfach zu überrascht und zugleich geschockt über die Nachricht. Sollten sie das Angebot annehmen? Sollten sie wirklich ausziehen? Waren sie überhaupt schon bereit dafür? Sie waren doch noch so jung. Sollten sie in diesem Alter schon allein wohnen? Sie hatten ja ein Baby. Würden sie es überhaupt schaffen allein zu wohnen, immerhin gingen sie ja noch zur Schule?
Es vergingen mehrere Minuten bis Nathan endlich das Wort ergriff. „Das ist doch gar keine schlechte Idee. Wir würden in unseren eigenen vier Wänden wohnen, Hales. Das ist doch das, was wir immer wollten. Eine Familie in einem Haus mit Garten. Das und unsere Hochzeit fehlen uns noch zu unserem vollkommenen Glück. Und wenn wir Hilfe brauchen sind Mum und Dad für uns da. Wir packen das schon zusammen. Also ich würde mich freuen endlich mit dir und unserem Sohn in unseren eigenen vier Wänden zu wohnen.“, sagte Nathan und sah Haley an. Haley schwieg noch. Sollte sie es wagen mit Nathan und Jamie auszuziehen? „Was ist, wenn wir genauso werden wie meine Eltern, Nate? Was ist, wenn wir uns auch irgendwann auseinander leben? Ich will nicht, dass wir so werden wie meine Eltern.“, bemerkte Haley und klang verzweifelt. Nathan rutschte näher zu ihr, nahm ihre Hand und sagte: „Wir werden niemals so wie deine Eltern. Das versprech ich dir, Hales. Deine Eltern sind einfach keine Beziehungsmenschen. Wir sind da anders. Ich kann mir nicht vorstellen dich mit irgendeiner anderen Frau zu ersetzen. Wenn’s auch nur für eine Nacht ist. Du bist die, neben der ich einschlafen und wieder aufwachen möchte, Hales. Du bist die, mit der ich weitere Kinder bekommen möchte und mit der ich alt werden möchte.“ Haley sah Jamie an, während Nathan sprach. Als er geendet hatte und Haley nicht antwortete fügte er noch hinzu: „Haley ich liebe dich. Ich will dich nicht umsonst heiraten. Wir werden glücklich sein und es auch bleiben. Du, ich und unser kleiner Jamie.“ Haley antwortete immer noch nicht, deswegen bat Nathan: „Hales, sieh mich an.“ Einen Augenblick zögerte Haley noch, doch dann tat sie worum Nathan sie gebeten hatte. Sie sah ihn an und Nathan sagte noch einmal: „Ich liebe dich und unseren Sohn über alles, Schatz!“ Haley schmunzelte nur und entgegnete leise: „Ich liebe dich auch!“ Daraufhin küssten sie sich kurz und Nathan sagte anschließend noch: „Überleg’s dir. Egal wie du dich entscheidest, ich steh hinter dir. Ich lass dich nicht im Stich.“ Haley nickte nur, Nathan gab ihr noch einen Kuss und stand dann auf, um Jamie frisch zu machen. Haley blieb allein auf der Couch zurück und dachte über das nach, was Jasmin und Nathan gesagt hatten. Sie wollte natürlich auch mit Nathan zusammen ziehen. War das aber jetzt schon der richtige Zeitpunkt dafür? Und würden Nathan und Haley wirklich nicht irgendwann so wie Haleys Eltern werden? Haley machte sich so viele Gedanken. Wie würde es nun mit ihnen weiter gehen? Ausziehen oder nicht? Ewige Liebe und ewiges Leben zu zweit, oder trennen sich ihre Wege doch irgendwann?
Haley verdrängte all die Gedanken schnell wieder. Das schlimmste, was sie nun tun konnte war, sich zu beunruhigen. Sie vertraute Nathan, also vertraute sie auch auf das, was er sagte. Noch dazu glaubte sie ja auch nicht wirklich, dass sie und er irgendwann so werden würden wie ihre Eltern. Dazu unterschieden sich Nathan und sie einfach zu sehr von ihren Eltern. Nathan und Haley hatten einfach viel zu viel Respekt voreinander, um irgendwann so miteinander umzugehen wie es Haleys Eltern getan hatten. Sie liebte Nathan von ganzem Herzen und daran würde sich auch nie etwas ändern. Das konnte sie mit absoluter Gewissheit sagen.
„Schatz?!“, rief sie und stand auf. Sie ging in Nathans Zimmer, denn dort war er mit Jamie hingegangen, nachdem er ihn frisch gemacht hatte. „Psst, nicht so laut.“, sagte er flüsternd, als Haley in der Tür stand. Nathan stand am Fenster, hatte Jamie auf dem Arm und sang ihm leise etwas vor. Nachdem Haley das Zimmer betreten hatte, gab Nathan Jamie noch einen Kuss auf die Stirn und legte ihn in sein Kinderbettchen. Anschließend deckte er ihn behutsam zu und wandte sich dann an Haley. „Was gibt’s?“, fragte er immer noch flüsternd, während sie das Zimmer verließen. Sie setzten sich wieder im Wohnzimmer auf die Couch und Haley antwortete: „Ich hab’s mir überlegt. Ich möchte mit dir und Jamie in das Haus meiner Eltern einziehen, aber ich möchte es nicht so lassen wie es ist. Ich möchte die Wände streichen, so wie sie uns gefallen. Und ich möchte die Möbel umstellen.“ Nathan sah sie freudig lächelnd an und küsste sie als Antwort darauf nur. „Das wird fantastisch.“, bemerkte er, „Wenn Mum und Dad wiederkommen, müssen wir es ihnen sofort sagen.“ Haley nickte nur und freute sich zusammen mit Nathan.
In den restlichen Stunden, bevor Jasmin und James nach Hause kamen, machten Nathan und Haley ihre Hausaufgaben und sahen ein wenig Fern. Als es dann endlich so weit war und Nathans Eltern nach Hause kamen, konnte er es kaum erwarten ihnen die freudige Botschaft mitzuteilen. Er ließ seine Eltern allerdings erst einmal ankommen, machte Abendessen für alle und während sie dann, einige Minuten später, aßen, erzählten Haley und Nathan ihnen die Nachricht. James und Jasmin freuten sich für sie, wenngleich ihnen jetzt schon ein wenig wehmütig zu Mute war. Immerhin würde ihr einziges Kind bald ausziehen. Doch sie unterstützen Haley und Nathan mit Rat und Tat. Und so kam es, dass sie sich am nächsten Tag früh auf den Weg zum Haus von Haleys Eltern machten. Greg und Lisa warteten schon ungeduldig. James hatte ihnen noch am gestrigen Abend Bescheid gesagt und sie um Hilfe gebeten. Greg hatte wieder mal nur, durch Lisas Hilfe, widerwillig zugestimmt. Dennoch waren Nathan und Haley froh über jede Unterstützung. Jamie hatten sie bei sich und Lio auch. Nachdem sie das Haus betreten hatten, brachte Haley Jamie in ihr Zimmer. Lio durfte frei durchs Haus rennen wie er wollte. Er war ja gut erzogen, deswegen wussten sie, dass er nichts kaputt machen würde. „Was sollen wir denn hier jetzt machen? Ist doch schon alles gut so wie es ist.“, wollte Greg wissen und sah sich in dem Haus um. „Wir wollen es einfach ein wenig unseren Wünschen anpassen. Die meisten Wände können so bleiben wie sie sind, aber das Schlafzimmer meiner Eltern muss komplett neu gemacht werden. Mein Zimmer und das Wohnzimmer müssen auch ein wenig umgestaltet werden. Ansonsten kann der Rest so bleiben wie er ist.“, erklärte Haley. „Und wo wollt ihr die Farbe dafür hernehmen? Aus eurem Tuschkasten von der Schule oder was?“, fragte Greg mies gelaunt. „Die fahren Haley und ich jetzt holen.“, antwortete Nathan. „Was sollen wir denn in der Zeit machen?“, fragte Lisa verwundert und Nathan antwortete: „Ihr könnt erst mal frühstücken. Mum hat extra ein paar Schnittchen gemacht und Café gekocht.“ Greg war der erste, der, bei dem Wort „frühstücken“, in die Küche stürmte. „Von wegen Schnittchen und Café! Willst du mich verarschen oder was?!“, beschwerte sich Greg und kam wieder zu ihnen in den Flur. Nathan und auch alle anderen grinsten und Jasmin sagte: „Greg, das ist doch alles noch im Auto. Wie hätten wir das denn alles hier her kriegen sollen?!“ „Ähm, ich weiß nicht. Mit euren Händen vielleicht?!“, entgegnete Greg schnippisch und stapfte nach draußen. Nun sagte niemand mehr etwas darauf. Sie hielten es alle für besser einfach den Mund zu halten. Also liefen sie zum Auto und brachten alles ins Haus, was sie mitgebracht hatten. Nathan und Haley machten sich in der Zeit auf den Weg zum Baumarkt, um Farbe zu kaufen. Sie wussten schon welche Farben sie kaufen wollten, deswegen fiel ihnen die Auswahl sehr leicht und sie waren schnell wieder zurück. Das war auch ihr Glück. Wären sie nur ein bisschen später gekommen, hätten sie vermutlich nichts mehr vom Café oder von den Schnittchen abbekommen.
Am nächsten Morgen wachte Jasmin früh auf. Sie lag noch einige Minuten in James‘ Arm, genoss die Ruhe und seine Nähe und dann stand sie auf. Auf leisen Sohlen schlich sie sich in die Küche, um Frühstück für James und sich zu machen. „Guten Morgen.“, sagte sie als sie ihren Sohn und Haley in der Küche stehen sah. „Morgen Mum.“, entgegnete Nathan und grinste sie an. Haley und Nathan machten sich gerade etwas zu essen für die Schule und packten es ein. Bevor sie sich auf den Weg zur Schule machten, ging Nathan zu seiner Mutter, gab ihr einen Kuss auf die Wange und sagte: „Freut mich, dass es dir wieder besser geht.“ Jasmin lächelte ihren Sohn an, fuhr ihm einmal durch die Haare und sagte: „Ich hab dich lieb, Nate.“ Nathan schmunzelte und entgegnete: „Ich dich auch, Mum.“ Anschließend richtete er sich seine Haare, nahm seine Tasche und ging dann mit Haley zur Schule. Jamie war bei seinen Großeltern, den Eltern von Haley, deswegen konnten Haley und Nathan unbeschwert zur Schule gehen und Jasmin und James konnten sich einen schönen Tag machen. Also widmete sich Jasmin wieder dem Frühstück für James und sich. Sie toastete einige Scheiben Toast, schnitt zwei Brötchen auf und suchte den Aufschnitt aus dem Kühlschrank, den sie und James gern zum Frühstück aßen. Nachdem sie alles auf einem Tablett angerichtet hatte, ging sie mit dem Tablett zurück ins Schlafzimmer. Eigentlich wollte sie James mit der Überraschung wecken, aber daraus wurde nichts. Als sie ins Schlafzimmer kam, war er schon wach. Er drehte sich gerade auf den Rücken, als sie das Zimmer betrat und sah sie an. Mit dem Tablett in den Händen, sah sie ihn überrascht und zugleich enttäuscht an. „Man ich wollte dich doch überraschen.“, beschwerte sie sich und machte einen Schmollmund. James schmunzelte, setzte sich auf und zog die Decken ein wenig zur Seite, sodass Jasmin das Tablett an den freien Platz stellen konnte, den die Decken nun bildeten. Anschließend setzte sie sich aufs Bett, deckte ihre Beine mit der Decke zu und fragte: „Wie machst du es denn, dass daraus wirklich eine Überraschung wird?“ Sie sah noch immer ein wenig enttäuscht aus und James antwortete nur: „Das ist Können.“ Er zwinkerte ihr zu, als sie noch enttäuschter drein blickte und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Hey, ich freu mich doch trotzdem, Schatz.“, bemerkte er noch, woraufhin sie sich kurz küssten und sich dann über das Frühstück hermachten. Nach einigen Minuten kam Lio ins Schlafzimmer gedackelt, sah sie einmal kurz an und nachdem Jasmin ihm erlaubt hatte, aufs Bett zu springen, tat er das und machte es sich bei ihnen bequem. Nachdem sie aufgegessen hatten, stellte Jasmin das Tablett auf den Boden neben dem Bett und legte sich dann noch einmal hin. James tat es ihr nach, drehte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen, sodass er Jasmin ansehen konnte. „Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast.“, sagte James und strich Jasmin über die Wange. Er klang ein bisschen traurig, aber zugleich lächelte er, was ihr signalisierte, dass er sich nun keine Gedanken mehr machte. Jasmin entgegnete darauf nichts. Sie zog James nur zu sich und küsste ihn. James erwiderte den Kuss und sein Herz schlug bis zum Hals. „Ich liebe dich.“, flüsterte er, als er kurz aufhörte sie zu küssen und Jasmin entgegnete, ebenfalls flüsternd: „Ich liebe dich auch.“ Anschließend küssten sie sich wieder und James schob gerade seine Hand unter Jasmins T-Shirt, als auf einmal ihr Handy klingelte. Jasmin hatte keine Lust ran zu gehen, doch es klingelte ununterbrochen und James drängte sie dazu an ihr Handy zu gehen. Also nahm sie sich ihr Handy und sah auf den Display, um zu sehen wer sie um diese Zeit anrief. „Hey, Deb.“, begrüßte Jasmin die Mutter von Haley, nachdem sie den Anruf angenommen hatte. Eine kurze Pause entstand, in der Deb sie offensichtlich zurück gegrüßt hatte. „Was gibt’s denn?“, fragte Jasmin anschließend und wieder entstand eine Pause. Diesmal war die allerdings einige Minuten länger, denn Deb hatte viel zu erzählen. Nach ungefähr fünf Minuten ergriff Jasmin wieder das Wort. „Ja okay, mach ich.“, sagte sie nur, verabschiedete sich von Deb und legte auf. Sie legte das Handy wieder auf den Nachttisch und sah James dann ganz verdutzt an. „Was ist? Was wollte sie denn?“, fragte James und Jasmin erzählte ihm alles, was Deb ihr erzählt hatte. Nun war es James der sie verdutzt ansah. „Aber wieso?“, fragte er noch, aber Jasmin schüttelte nur den Kopf und antwortete: „Ich hab keine Ahnung.“ „Hm.“, gab James nur noch von sich. Nach einigen wenigen Minuten des Schweigens fragte Jasmin: „Wo waren wir stehen geblieben?“ Jasmin grinste und auch James grinste. Er antwortete ihr nicht auf ihre Frage. Nein! Er beugte sich über sie rüber und sie küssten sich erneut. Dieses Mal wurden sie von niemandem gestört. Lio stand nur irgendwann auf und verließ das Schlafzimmer, aber auch das störte sie nicht. Sie konnten ungestört, das vollenden, wobei sie noch vor einigen Minuten von Deb gestört wurden.
„Hast du schon ne Idee wie du es Haley sagst?“, fragte James, als Jasmin in seinen Armen lag. Jasmin zuckte mit den Schultern und antwortete: „Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.“ „Dann solltest du das vielleicht mal tun. Nate und sie kommen bald aus der Schule.“, riet James ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Jasmin nickte nur, denn sie wusste, dass er recht hatte. Nur fiel nichts ein wie sie Haley die Nachricht überbringen sollte. Nach einigen Minuten stand James auf und sagte: „Ich geh duschen.“ Wieder nickte Jasmin nur. Sie war vollkommen in Gedanken versunken. Sie musste Haley die Wahrheit sagen, aber wie? Sie wollte sie ja nicht verletzen. Aber wie konnte man eine solche Nachricht jemandem überbringen ohne ihn zu verletzen? Wenn es eine Lösung gab, dann blieb sie Jasmin verborgen. Also entschied sie sich einfach dafür zu improvisieren. Sie würde einfach das sagen, was ihr in den Sinn kam. Ob das die richtige Lösung war, würde sich dann zeigen.
Nachdem James ins Schlafzimmer zurückgekehrt war, ging Jasmin duschen und James machte währenddessen Mittag. Das Essen war genau dann fertig, als Jasmin fertig war mit duschen. James hatte den Tisch schon gedeckt, sodass sich Jasmin nur noch hinsetzen und essen musste. Das tat sie auch und James tat es ihr nach. Während sie aßen, sprachen sie darüber, was Jasmin mit Deb besprochen hatte und suchten noch einmal gemeinsam nach irgendeiner Lösung, wie Jasmin Haley die Nachricht so schonend wie möglich überbringen konnte. Doch auch zu zweit fanden sie keine bessere Lösung als die, die Jasmin schon gefunden hatte. Also blieb es dabei, dass Jasmin einfach improvisierte. Zu ihrer Enttäuschung konnte ihr James allerdings nicht helfen. Er wurde zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen. Also musste Jasmin Haley die Nachricht allein überbringen. Zuerst schien das gar kein Problem zu werden, aber als James gegangen war, überkam sie auf einmal Nervosität. Es dauerte nicht mehr lang, bis Nathan mit seiner Verlobten nach Hause kam und dann war die Stunde der Wahrheit gekommen. Jasmin rief sich noch einmal die Worte von Deb ins Gedächtnis, um sicher zu gehen, dass sie auch nichts vergessen würde, wenn es so weit war. Und ehe sie sich versah schloss Nathan die Tür auf und betrat mit Haley die Wohnung. Jasmin saß angespannt auf der Couch und wartete, bis sie ins Wohnzimmer kamen. „Hi Mum.“, begrüßte Nathan Jasmin und brachte seine und Haleys Tasche in sein Zimmer. Haley folgte ihm und hatte zu Jasmins Verwunderung Jamie auf dem Arm. Jasmin sah Haley verwundert an und fragte: „Ward ihr bei deinen Eltern?“ Haley nickte nur und erzählte: „Mama hat mich angerufen und gemeint ich müsste Jamie wieder abholen, weil sie einen wichtigen Termin hätte.“ „Und haben sie nicht mit dir geredet?“, fragte Jasmin immer noch verwundert. Haley schüttelte den Kopf, sah Jasmin fragend an und antwortete mit einer Gegenfrage. „Worüber sollten sie denn mit mir reden?“, fragte sie und hatte nun den gleichen verwunderten Gesichtsausdruck wie Jasmin. Jasmin wusste, dass Haley keine Ahnung hatte und verfluchte sich dafür das Gespräch so angefangen zu haben. „Setz dich zu mir.“, sagte Jasmin und Haley kam mit Jamie zur Couch gelaufen. Nachdem sie sich neben Jasmin gesetzt hatte, gestand Jasmin: „Ich muss dir etwas erzählen.“ Haley entgegnete nichts. Sie sah Jasmin nur wartend an. Eine Weile schwieg Jasmin noch, dann kam Nathan zu ihnen und setzte sich neben Haley. „Was ist denn los?“, fragte er, als er die Gesichter von seiner Mutter und seiner Verlobten sah. Jasmin sah Nathan an und erklärte: „Es gibt etwas zu bereden. Deb hat mich heut Morgen angerufen.“ Jasmin machte eine kurze Pause und ihr Blick wanderte wieder zu Haley. „Mach’s nicht so spannend, Mum.“, sagte Nathan. Also räusperte sich Jasmin und wollte gerade weiter reden, als Jamie auf einmal anfing zu weinen. Haley machte schon Anstalten aufzustehen, aber Nathan sagte: „Bleib ruhig sitzen. Ich mach das.“ Daraufhin gab Haley ihm Jamie und Nathan ging mit ihm in sein Zimmer, um ihn dort zu beruhigen. Während Nathan weg war, erzählte Jasmin: „Deb hat mir erzählt, dass sie sich von Dan getrennt hätte. Sie meinte, dass sie schon eine ganze Weile getrennt seien und dass Dan schon vor einigen Wochen ausgezogen sei. Zwischen ihnen hat es schon über Jahre nicht mehr richtig funktioniert. Sie haben sich gegenseitig betrogen, sich gestritten. Vor dir haben sie aber immer so getan, als wäre alles okay. Sie wollten dich nicht beunruhigen. Sie wollten nicht, dass du dein eigenes Leben vernachlässigst und sie wollten nicht, dass du denkst, dass sie nur noch wegen dir zusammen waren. Beide haben lange darüber nachgedacht wie es weiter gehen sollte und was verbessert werden könnte. Sie sind aber beide zu dem Entschluss gekommen, dass sie sich einfach zu sehr auseinander gelebt haben und eine Trennung das Beste wäre. Dein Vater hat seine Sachen schon abgeholt und ist weg gezogen. Deine Mutter kann und möchte nun nicht mehr allein in dem Haus wohnen, deswegen hat sie sich eine andere Wohnung weit weg von hier gesucht. Sie wollte einfach noch einmal ganz neu anfangen. Irgendwo, wo sie niemand kennt. Die Zusage für die Wohnung hat sie schon bekommen, ihre Sachen sind auch schon dort, nur die Möbel stehen immer noch im Haus. Weder sie, noch dein Vater, wollten sie haben, deswegen hatte sie die Idee, dass du in diesem Haus wohnen solltest. Es würde sie freuen, wenn du dort wieder einziehen würdest.“ Nachdem Jasmin geendet hatte, war es erst einmal still. Nathan und Jamie waren in der Zwischenzeit auch schon wieder zu ihnen gekommen. Sie alle, Haley, Nathan und auch Jamie, sahen Jasmin verblüfft an. Dann ergriff Haley das Wort. „Ich kann nicht in dem Haus leben. Das kann ich mir überhaupt nicht leisten. Und was ist mit Nathan? Wir wären immer getrennt und Jamie würde seinen Vater vermissen.“, bemerkte sie. Das waren alles gute Argumente, aber keins von ihnen konnte Jasmins Erklärungen standhalten. „Du musst nichts bezahlen. Dafür haben deine Eltern gesorgt. Du kannst im diesem Haus leben, ohne jemals irgendwas bezahlen zu müssen. Sie werden weiterhin alles bezahlen. Für dich und deine Familie, damit ihr ein unbeschwertes Leben haben könnt, auch wenn sie nicht mehr da sind. Und Nathan könnte mit dir einziehen. So wärt ihr nicht getrennt und Jamie bräuchte seinen Vater nicht zu vermissen.“, entgegnete Jasmin. „Aber was ist mit euch? Was macht ihr denn mit Nathans Zimmer, wenn er weg ist?“, fragte Haley, doch auch dafür hatte Jasmin eine Antwort parat. „Wir könnten ein Gästezimmer daraus machen.“, antwortete sie. Haley schien aber immer noch nicht ganz zufrieden zu sein. Wieder vergingen einige Minuten, in denen keiner etwas sagte. „Sieh mal Haley, in der Wohnung wurde es doch allmählich sowieso zu eng. Natürlich haben wir dich gern bei uns aufgenommen, aber zu viert in dieser Wohnung war es einfach zu eng. Und als dann auch noch Jamie auf die Welt kam, wurde es noch enger. Ihr seid natürlich immer herzlich willkommen bei uns. Wann immer ihr vorbeikommen wollt, könnt ihr das tun. Den Schlüssel zu unserer Wohnung könnt ihr behalten. Es geht auch nicht darum, dass wir euch los werden wollen. Es geht einzig und allein um den Platz. Wenn euch ein so großes Haus zur Verfügung steht, wie das deiner Eltern, dann solltet ihr die Gelegenheit annehmen. Früher oder später wärt ihr sowieso ausgezogen. Also warum dann noch warten, hm?! Wir werden euch trotzdem noch in allem unterstützen. Lasst es euch in Ruhe durch den Kopf gehen.“, sagte Jasmin eindringlich. Nun sagte wieder keiner von ihnen etwas. Also war das für Jasmin der Zeitpunkt zu gehen. Sie stand auf, zog sich ihre Schuhe an, nahm ihre Jacke und verließ die Wohnung. Wohin sie gehen sollte, hatte sie sich schon vorher überlegt. Sie fuhr einfach zu James ins Krankenhaus und ließ Nathan, Haley und Jamie allein in der Wohnung zurück. Nathan und Haley sagten immer noch nichts. Sie waren einfach zu überrascht und zugleich geschockt über die Nachricht. Sollten sie das Angebot annehmen? Sollten sie wirklich ausziehen? Waren sie überhaupt schon bereit dafür? Sie waren doch noch so jung. Sollten sie in diesem Alter schon allein wohnen? Sie hatten ja ein Baby. Würden sie es überhaupt schaffen allein zu wohnen, immerhin gingen sie ja noch zur Schule?
Es vergingen mehrere Minuten bis Nathan endlich das Wort ergriff. „Das ist doch gar keine schlechte Idee. Wir würden in unseren eigenen vier Wänden wohnen, Hales. Das ist doch das, was wir immer wollten. Eine Familie in einem Haus mit Garten. Das und unsere Hochzeit fehlen uns noch zu unserem vollkommenen Glück. Und wenn wir Hilfe brauchen sind Mum und Dad für uns da. Wir packen das schon zusammen. Also ich würde mich freuen endlich mit dir und unserem Sohn in unseren eigenen vier Wänden zu wohnen.“, sagte Nathan und sah Haley an. Haley schwieg noch. Sollte sie es wagen mit Nathan und Jamie auszuziehen? „Was ist, wenn wir genauso werden wie meine Eltern, Nate? Was ist, wenn wir uns auch irgendwann auseinander leben? Ich will nicht, dass wir so werden wie meine Eltern.“, bemerkte Haley und klang verzweifelt. Nathan rutschte näher zu ihr, nahm ihre Hand und sagte: „Wir werden niemals so wie deine Eltern. Das versprech ich dir, Hales. Deine Eltern sind einfach keine Beziehungsmenschen. Wir sind da anders. Ich kann mir nicht vorstellen dich mit irgendeiner anderen Frau zu ersetzen. Wenn’s auch nur für eine Nacht ist. Du bist die, neben der ich einschlafen und wieder aufwachen möchte, Hales. Du bist die, mit der ich weitere Kinder bekommen möchte und mit der ich alt werden möchte.“ Haley sah Jamie an, während Nathan sprach. Als er geendet hatte und Haley nicht antwortete fügte er noch hinzu: „Haley ich liebe dich. Ich will dich nicht umsonst heiraten. Wir werden glücklich sein und es auch bleiben. Du, ich und unser kleiner Jamie.“ Haley antwortete immer noch nicht, deswegen bat Nathan: „Hales, sieh mich an.“ Einen Augenblick zögerte Haley noch, doch dann tat sie worum Nathan sie gebeten hatte. Sie sah ihn an und Nathan sagte noch einmal: „Ich liebe dich und unseren Sohn über alles, Schatz!“ Haley schmunzelte nur und entgegnete leise: „Ich liebe dich auch!“ Daraufhin küssten sie sich kurz und Nathan sagte anschließend noch: „Überleg’s dir. Egal wie du dich entscheidest, ich steh hinter dir. Ich lass dich nicht im Stich.“ Haley nickte nur, Nathan gab ihr noch einen Kuss und stand dann auf, um Jamie frisch zu machen. Haley blieb allein auf der Couch zurück und dachte über das nach, was Jasmin und Nathan gesagt hatten. Sie wollte natürlich auch mit Nathan zusammen ziehen. War das aber jetzt schon der richtige Zeitpunkt dafür? Und würden Nathan und Haley wirklich nicht irgendwann so wie Haleys Eltern werden? Haley machte sich so viele Gedanken. Wie würde es nun mit ihnen weiter gehen? Ausziehen oder nicht? Ewige Liebe und ewiges Leben zu zweit, oder trennen sich ihre Wege doch irgendwann?
Haley verdrängte all die Gedanken schnell wieder. Das schlimmste, was sie nun tun konnte war, sich zu beunruhigen. Sie vertraute Nathan, also vertraute sie auch auf das, was er sagte. Noch dazu glaubte sie ja auch nicht wirklich, dass sie und er irgendwann so werden würden wie ihre Eltern. Dazu unterschieden sich Nathan und sie einfach zu sehr von ihren Eltern. Nathan und Haley hatten einfach viel zu viel Respekt voreinander, um irgendwann so miteinander umzugehen wie es Haleys Eltern getan hatten. Sie liebte Nathan von ganzem Herzen und daran würde sich auch nie etwas ändern. Das konnte sie mit absoluter Gewissheit sagen.
„Schatz?!“, rief sie und stand auf. Sie ging in Nathans Zimmer, denn dort war er mit Jamie hingegangen, nachdem er ihn frisch gemacht hatte. „Psst, nicht so laut.“, sagte er flüsternd, als Haley in der Tür stand. Nathan stand am Fenster, hatte Jamie auf dem Arm und sang ihm leise etwas vor. Nachdem Haley das Zimmer betreten hatte, gab Nathan Jamie noch einen Kuss auf die Stirn und legte ihn in sein Kinderbettchen. Anschließend deckte er ihn behutsam zu und wandte sich dann an Haley. „Was gibt’s?“, fragte er immer noch flüsternd, während sie das Zimmer verließen. Sie setzten sich wieder im Wohnzimmer auf die Couch und Haley antwortete: „Ich hab’s mir überlegt. Ich möchte mit dir und Jamie in das Haus meiner Eltern einziehen, aber ich möchte es nicht so lassen wie es ist. Ich möchte die Wände streichen, so wie sie uns gefallen. Und ich möchte die Möbel umstellen.“ Nathan sah sie freudig lächelnd an und küsste sie als Antwort darauf nur. „Das wird fantastisch.“, bemerkte er, „Wenn Mum und Dad wiederkommen, müssen wir es ihnen sofort sagen.“ Haley nickte nur und freute sich zusammen mit Nathan.
In den restlichen Stunden, bevor Jasmin und James nach Hause kamen, machten Nathan und Haley ihre Hausaufgaben und sahen ein wenig Fern. Als es dann endlich so weit war und Nathans Eltern nach Hause kamen, konnte er es kaum erwarten ihnen die freudige Botschaft mitzuteilen. Er ließ seine Eltern allerdings erst einmal ankommen, machte Abendessen für alle und während sie dann, einige Minuten später, aßen, erzählten Haley und Nathan ihnen die Nachricht. James und Jasmin freuten sich für sie, wenngleich ihnen jetzt schon ein wenig wehmütig zu Mute war. Immerhin würde ihr einziges Kind bald ausziehen. Doch sie unterstützen Haley und Nathan mit Rat und Tat. Und so kam es, dass sie sich am nächsten Tag früh auf den Weg zum Haus von Haleys Eltern machten. Greg und Lisa warteten schon ungeduldig. James hatte ihnen noch am gestrigen Abend Bescheid gesagt und sie um Hilfe gebeten. Greg hatte wieder mal nur, durch Lisas Hilfe, widerwillig zugestimmt. Dennoch waren Nathan und Haley froh über jede Unterstützung. Jamie hatten sie bei sich und Lio auch. Nachdem sie das Haus betreten hatten, brachte Haley Jamie in ihr Zimmer. Lio durfte frei durchs Haus rennen wie er wollte. Er war ja gut erzogen, deswegen wussten sie, dass er nichts kaputt machen würde. „Was sollen wir denn hier jetzt machen? Ist doch schon alles gut so wie es ist.“, wollte Greg wissen und sah sich in dem Haus um. „Wir wollen es einfach ein wenig unseren Wünschen anpassen. Die meisten Wände können so bleiben wie sie sind, aber das Schlafzimmer meiner Eltern muss komplett neu gemacht werden. Mein Zimmer und das Wohnzimmer müssen auch ein wenig umgestaltet werden. Ansonsten kann der Rest so bleiben wie er ist.“, erklärte Haley. „Und wo wollt ihr die Farbe dafür hernehmen? Aus eurem Tuschkasten von der Schule oder was?“, fragte Greg mies gelaunt. „Die fahren Haley und ich jetzt holen.“, antwortete Nathan. „Was sollen wir denn in der Zeit machen?“, fragte Lisa verwundert und Nathan antwortete: „Ihr könnt erst mal frühstücken. Mum hat extra ein paar Schnittchen gemacht und Café gekocht.“ Greg war der erste, der, bei dem Wort „frühstücken“, in die Küche stürmte. „Von wegen Schnittchen und Café! Willst du mich verarschen oder was?!“, beschwerte sich Greg und kam wieder zu ihnen in den Flur. Nathan und auch alle anderen grinsten und Jasmin sagte: „Greg, das ist doch alles noch im Auto. Wie hätten wir das denn alles hier her kriegen sollen?!“ „Ähm, ich weiß nicht. Mit euren Händen vielleicht?!“, entgegnete Greg schnippisch und stapfte nach draußen. Nun sagte niemand mehr etwas darauf. Sie hielten es alle für besser einfach den Mund zu halten. Also liefen sie zum Auto und brachten alles ins Haus, was sie mitgebracht hatten. Nathan und Haley machten sich in der Zeit auf den Weg zum Baumarkt, um Farbe zu kaufen. Sie wussten schon welche Farben sie kaufen wollten, deswegen fiel ihnen die Auswahl sehr leicht und sie waren schnell wieder zurück. Das war auch ihr Glück. Wären sie nur ein bisschen später gekommen, hätten sie vermutlich nichts mehr vom Café oder von den Schnittchen abbekommen.

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Kapitel 83 Das Renovieren
Nachdem sich alle gestärkt hatten, ging es endlich los. Haley und Nathan teilten die Partner und das dazugehörige Zimmer ein und erklärten ihnen wie sie die Wände streichen sollten. Es verstand sich ja von selbst wer mit wem zusammen arbeitete. James arbeitete mit Jasmin, Lisa mit Greg und Haley mit Nathan. Greg und Lisa malerten in Haleys altem Zimmer. Ihre Aufgabe war relativ einfach. Da die Wände in Haleys Zimmer sowieso weiß waren, brauchten sie nur eine Wand in Türkis streichen und an eine andere Wand mussten sie nur zwei unterschiedlich dicke Streifen in derselben Farbe malen. Mehr mussten sie nicht tun. James und Jasmin waren im Wohnzimmer beschäftigt. Sie strichen die Wand, vor der der Fernseher stand Gelb und setzten dort mit einem etwas dunkleren Gelb einige kleine Akzente. Vom Prinzip her klang die Arbeit nicht schwer, aber das Wohnzimmer war der größte Raum. Deswegen brauchte man mehr Zeit und Farbe dafür. Während Greg und Lisa und Jasmin und James beschäftigt waren, widmeten sich Nathan und Haley dem Schlafzimmer ihrer Eltern. Wie Haley schon gesagt hatte, musste es von Grund auf verändert werden. Nicht nur die Wände mussten gestrichen werden. Nein! Auch einige der Möbel wurden ausrangiert. Aber kommen wir erst einmal zu den Wänden. Nathan strich die Wand, an der später das Bett stehen würde in einem Kaminrot, während Haley an den übrigen Wänden je drei unterschiedlich dicke Streifen mit einem Zitronengrün malte. Als die rote Wand getrocknet war, malte Haley dort auch noch dieselben Streifen rauf. Das waren die Streicharbeiten. Es klang nicht nach viel, aber es raubte trotzdem sehr viel Zeit. Deswegen war es schon Mittag als die mit allen Räumen fertig waren. Nach dem Streichen, kam das Umräumen. Aus Haleys Zimmer wurde das Zimmer für Jamie. Das hieß ihr Bett wurde in das neue Schlafzimmer von ihr und Nathan gebracht und Jamie bekam Nathans altes Bett. Natürlich dauerte es noch einige Jahre, bis Jamie darin würde schlafen können. Trotzdem wollten sie es aber schon da haben. All das Zeug von Haley, was sich in ihrem Zimmer befand, wurde entweder weggeschmissen oder ins Schlaf- oder Wohnzimmer gebracht. Zum Schluss blieben in Jamies neuem Zimmer nur noch der Schreibtisch mitsamt Computer, einige Schränke und das Spielzeug, was sie von James und Jasmin bekommen hatten übrig. Im Schlafzimmer wurde mehr verändert. Das ganze Zeug von Haleys Eltern wurde weggeschmissen, es sei denn es waren schöne Erinnerungen. Alle Möbel kamen an einen anderen Platz, sodass nichts mehr daran erinnerte, dass vorher ihre Eltern darin geschlafen hatten. Im Wohnzimmer wurde am wenigsten verändert. Sie stellten nur ein paar Schränke um, den Fernseher, die Couch und den Couchtisch. Das alles hatten sie nur mit vereinten Kräften geschafft, weswegen sie alle ziemlich froh waren, als sich endlich alles an seinem rechten Fleck befand. Zum Dank luden Haley und Nathan alle zum Essen ein. Sie gingen in ein Restaurant, in dem sie den Abend in Ruhe ausklingen ließen. Haley und Nathan bedankten sich bei seinen Eltern und bei Greg und Lisa. „Wir haben euch doch gern geholfen. Wenn irgendwas ist, könnt ihr jederzeit auf uns zählen.“, sagte Lisa, woraufhin Greg ihr einen entrüsteten Blick zuwarf. „Was ist? Du würdest doch nur zu gern noch einmal Babysitter spielen oder nicht?“, fragte Lisa ihn und grinste frech. „Total gern.“, antwortete Greg und verzog das Gesicht. Gregs Gesichtsausdruck amüsierte sie alle. Sie lachten und waren froh mal wieder einen Abend zusammen verbringen zu können.
Nachdem sie alle aufgegessen hatten und Nathan und Haley bezahlt hatten, verließen sie das Restaurant, wo sich ihre Wege trennten. Nathan und Haley bedankten sich noch einmal bei Greg und Lisa, die direkt vom Restaurant aus nach Hause fuhren. James, Jasmin, Nathan und Haley gingen einen Teil des Weges noch gemeinsam, bis auch ihre Wege sich trennten. James und Jasmin verabschiedeten sich von Haley und Nathan, wünschten ihnen Glück und sagten ihnen noch einmal, dass sie jederzeit auf ihre Hilfe zählen könnten. Haley und Nathan bedankten sich bei ihnen und dann gingen sie nach Hause. Jasmin und James waren froh darüber, dass ihr Sohn schon so erwachsen war. Er hatte nun die Verantwortung für eine Frau und ein Kind. Das mochte zwar eine schwierige Aufgabe sein, aber sie wussten, dass Nathan diese Aufgabe bewältigen würde.
Nachdem sich alle gestärkt hatten, ging es endlich los. Haley und Nathan teilten die Partner und das dazugehörige Zimmer ein und erklärten ihnen wie sie die Wände streichen sollten. Es verstand sich ja von selbst wer mit wem zusammen arbeitete. James arbeitete mit Jasmin, Lisa mit Greg und Haley mit Nathan. Greg und Lisa malerten in Haleys altem Zimmer. Ihre Aufgabe war relativ einfach. Da die Wände in Haleys Zimmer sowieso weiß waren, brauchten sie nur eine Wand in Türkis streichen und an eine andere Wand mussten sie nur zwei unterschiedlich dicke Streifen in derselben Farbe malen. Mehr mussten sie nicht tun. James und Jasmin waren im Wohnzimmer beschäftigt. Sie strichen die Wand, vor der der Fernseher stand Gelb und setzten dort mit einem etwas dunkleren Gelb einige kleine Akzente. Vom Prinzip her klang die Arbeit nicht schwer, aber das Wohnzimmer war der größte Raum. Deswegen brauchte man mehr Zeit und Farbe dafür. Während Greg und Lisa und Jasmin und James beschäftigt waren, widmeten sich Nathan und Haley dem Schlafzimmer ihrer Eltern. Wie Haley schon gesagt hatte, musste es von Grund auf verändert werden. Nicht nur die Wände mussten gestrichen werden. Nein! Auch einige der Möbel wurden ausrangiert. Aber kommen wir erst einmal zu den Wänden. Nathan strich die Wand, an der später das Bett stehen würde in einem Kaminrot, während Haley an den übrigen Wänden je drei unterschiedlich dicke Streifen mit einem Zitronengrün malte. Als die rote Wand getrocknet war, malte Haley dort auch noch dieselben Streifen rauf. Das waren die Streicharbeiten. Es klang nicht nach viel, aber es raubte trotzdem sehr viel Zeit. Deswegen war es schon Mittag als die mit allen Räumen fertig waren. Nach dem Streichen, kam das Umräumen. Aus Haleys Zimmer wurde das Zimmer für Jamie. Das hieß ihr Bett wurde in das neue Schlafzimmer von ihr und Nathan gebracht und Jamie bekam Nathans altes Bett. Natürlich dauerte es noch einige Jahre, bis Jamie darin würde schlafen können. Trotzdem wollten sie es aber schon da haben. All das Zeug von Haley, was sich in ihrem Zimmer befand, wurde entweder weggeschmissen oder ins Schlaf- oder Wohnzimmer gebracht. Zum Schluss blieben in Jamies neuem Zimmer nur noch der Schreibtisch mitsamt Computer, einige Schränke und das Spielzeug, was sie von James und Jasmin bekommen hatten übrig. Im Schlafzimmer wurde mehr verändert. Das ganze Zeug von Haleys Eltern wurde weggeschmissen, es sei denn es waren schöne Erinnerungen. Alle Möbel kamen an einen anderen Platz, sodass nichts mehr daran erinnerte, dass vorher ihre Eltern darin geschlafen hatten. Im Wohnzimmer wurde am wenigsten verändert. Sie stellten nur ein paar Schränke um, den Fernseher, die Couch und den Couchtisch. Das alles hatten sie nur mit vereinten Kräften geschafft, weswegen sie alle ziemlich froh waren, als sich endlich alles an seinem rechten Fleck befand. Zum Dank luden Haley und Nathan alle zum Essen ein. Sie gingen in ein Restaurant, in dem sie den Abend in Ruhe ausklingen ließen. Haley und Nathan bedankten sich bei seinen Eltern und bei Greg und Lisa. „Wir haben euch doch gern geholfen. Wenn irgendwas ist, könnt ihr jederzeit auf uns zählen.“, sagte Lisa, woraufhin Greg ihr einen entrüsteten Blick zuwarf. „Was ist? Du würdest doch nur zu gern noch einmal Babysitter spielen oder nicht?“, fragte Lisa ihn und grinste frech. „Total gern.“, antwortete Greg und verzog das Gesicht. Gregs Gesichtsausdruck amüsierte sie alle. Sie lachten und waren froh mal wieder einen Abend zusammen verbringen zu können.
Nachdem sie alle aufgegessen hatten und Nathan und Haley bezahlt hatten, verließen sie das Restaurant, wo sich ihre Wege trennten. Nathan und Haley bedankten sich noch einmal bei Greg und Lisa, die direkt vom Restaurant aus nach Hause fuhren. James, Jasmin, Nathan und Haley gingen einen Teil des Weges noch gemeinsam, bis auch ihre Wege sich trennten. James und Jasmin verabschiedeten sich von Haley und Nathan, wünschten ihnen Glück und sagten ihnen noch einmal, dass sie jederzeit auf ihre Hilfe zählen könnten. Haley und Nathan bedankten sich bei ihnen und dann gingen sie nach Hause. Jasmin und James waren froh darüber, dass ihr Sohn schon so erwachsen war. Er hatte nun die Verantwortung für eine Frau und ein Kind. Das mochte zwar eine schwierige Aufgabe sein, aber sie wussten, dass Nathan diese Aufgabe bewältigen würde.

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Kapitel 84 Das erste eigene Haus
Als Nathan und Haley zuhause ankamen, war es im ersten Moment ungewohnt, aber dennoch fühlten sie sich schon jetzt so richtig zuhause. Jamie schlief in seinem Kinderwagen, weswegen ihn Haley ins Bett brachte. Nathan legte sich schon ins Bett und wartete auf Haley, die kurze Zeit später zu ihm kam. Sie legte sich zu ihm und sagte: „Jetzt sind wir allein in unseren eigenen vier Wänden. Nur du, ich und Jamie. Ich bin so glücklich, Nathan.“ Nathan grinste, drückte sie an sich und entgegnete: „Ich auch.“ Er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und dann schlossen sie die Augen. Nun waren sie endlich dort angekommen, wo sie hin wollten. Sie hatten eine Familie und wohnten in ihrem eigenen Haus. Nathan hatte die schwere Zeit, in der er im Rollstuhl gesessen hatte, überwunden. Er hatte zwar ab und zu immer noch ein paar Schmerzen, aber er konnte sogar wieder Basketball spielen. Die Verletzungen, die er bei dem Unfall erlitten hatte, schränkten ihn nicht ein. Ganz im Gegenteil. Haley hatte sogar das Gefühl, dass er besser spielte als vorher. Jedes Mal, wenn sie ihn Basketball spielen sah, war sie verdammt glücklich. Sie war natürlich auch so glücklich und jetzt, wo sie in ihrem eigenen Haus wohnten, war sie glücklicher denn je. Und bald würde sie Nathan auch noch heiraten. An diesem Tag würde ihr Glück einfach perfekt werden. Mit jedem Tag, der verging, rückte ihre Hochzeit näher und Haley fieberte ihr immer mehr entgegen. Das Beste aber war nicht etwa, dass ihre Hochzeit bald vor der Tür stand. Nein! Das Beste war ganz einfach, dass es nun nur noch bergauf gehen konnte.
Als Nathan und Haley zuhause ankamen, war es im ersten Moment ungewohnt, aber dennoch fühlten sie sich schon jetzt so richtig zuhause. Jamie schlief in seinem Kinderwagen, weswegen ihn Haley ins Bett brachte. Nathan legte sich schon ins Bett und wartete auf Haley, die kurze Zeit später zu ihm kam. Sie legte sich zu ihm und sagte: „Jetzt sind wir allein in unseren eigenen vier Wänden. Nur du, ich und Jamie. Ich bin so glücklich, Nathan.“ Nathan grinste, drückte sie an sich und entgegnete: „Ich auch.“ Er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und dann schlossen sie die Augen. Nun waren sie endlich dort angekommen, wo sie hin wollten. Sie hatten eine Familie und wohnten in ihrem eigenen Haus. Nathan hatte die schwere Zeit, in der er im Rollstuhl gesessen hatte, überwunden. Er hatte zwar ab und zu immer noch ein paar Schmerzen, aber er konnte sogar wieder Basketball spielen. Die Verletzungen, die er bei dem Unfall erlitten hatte, schränkten ihn nicht ein. Ganz im Gegenteil. Haley hatte sogar das Gefühl, dass er besser spielte als vorher. Jedes Mal, wenn sie ihn Basketball spielen sah, war sie verdammt glücklich. Sie war natürlich auch so glücklich und jetzt, wo sie in ihrem eigenen Haus wohnten, war sie glücklicher denn je. Und bald würde sie Nathan auch noch heiraten. An diesem Tag würde ihr Glück einfach perfekt werden. Mit jedem Tag, der verging, rückte ihre Hochzeit näher und Haley fieberte ihr immer mehr entgegen. Das Beste aber war nicht etwa, dass ihre Hochzeit bald vor der Tür stand. Nein! Das Beste war ganz einfach, dass es nun nur noch bergauf gehen konnte.
