[Remy Hadley]

Er sah ihr traurig nach. Wäre Millers nicht, würde er Remy jetzt in den Arm nehmen und ihr Mut machen, anstatt da zu stehen und ihr nachzublicken, wie sie sauer auf ihn und die Welt aus dem Zimmer stürmte, wäre Millers nicht, würden sie noch zusammen wohnen und diese furchtbare Unnahbarkeit von beiden wäre nicht so allgegenwärtig spürbar. Er wollte einfach nur, dass alles wie früher war.

[Houslerin]

Kurz darauf kam das Team zurück.
"Alles wieder im Normbereich, die Übelkeit besteht noch!", erklärte Chase.
"Eine Allergie?", fragte die hübsche, kranke Ärztin nach.
Foreman nickte:"Wir haben ein anderes Medikament gegeben, mal sehen!"
Er wiederholte das Nicken, jetzt aber zu ihrer Hand:"Was ist passiert?"
"Es ist alles ok!", gab Remy nur genervt zurück.
"Nimmst du ein Schmerzmittel? Du siehst nicht gut aus!", kam es von Chase besorgt.
"Vielen Dank!", meinte Remy darauf hin ironisch:"Sagt mal, ich dachte, wir haben einen Patienten, dann könnten wir uns doch mit diesem befassen, oder?", fragte Remy jetzt etwas lauter.

Sie lehnte sich an die Theke der kleinen Küche. Der zusätzliche Stress ließ ihre Hand noch mehr zittern, sie hatte stärkere Schmerzen, als sie zu geben würde. Blass stand die dünne Ärztin jetzt genervt dort, als würde sie jeden Moment umfallen.

Foreman nickte:"Natürlich, entschuldige!", meinte er sofort, aus Angst, sie würde gleich umkippen.

Er stand wieder auf:"Seht doch bitte gleich mal nach dem Patienten, nicht dass es doch keine Allergie war!"
Foreman selbst stellte sich an das Bücherregal und nahm sich eines heraus. Als das Team einschließlich Remy dann jedoch verschwunden war, ließ er dieses wieder auf den Tisch fallen und ging zu House ins Büro.

"13 geht es immer schlechter!", begann er:"Sie hält dem Druck bald nicht mehr stand!"

[Remy Hadley]

House hatte das Geschehen von seinem Büro aus beobachtet und wartete nun nur darauf, dass einer der anderen zu ihm herüberkam, was Foreman auch bald in die Tat umsetzte. Er blickte ihm an, hörte ihm zu und nickte. "Das sehe ich selbst", gab er zur Antwort. "Was soll ich machen? Soll ich ihr sagen, dass sie nicht mehr arbeiten kann? Dann kommt sie sich völlig nutzlos vor. Soll ich sie rauswerfen? Dann hasst sie mich für immer und sucht sich was anderes. Sie braucht die Arbeit, oder sie geht vollkommen kaputt." Er sah von Foreman ab, er war inzwischen für jede Vorschlag dankbar.

[Houslerin]

"Und wenn wir Cuddy den schwarzen Peter zu schieben? Soll sie sich etwas einfallen lassen und mit ihr sprechen!", er zögerte kurz:"Wie gut kennen sie eigentlich diesen Millers?", fragte Foreman dann weiter ganz vorsichtig.

[Remy Hadley]

"Dann weiß sie sofort, dass ich dahinter stecke", meinte er schulterzuckend und sah ihn dann überrascht an. "Ich habe ihn nicht oft gesehen, ich mag ihn nicht sonderlich, aber Remy meint, ich kann sowieso nicht darüber urteilen, da ich ihn nicht richtig kenne. Wieso fragen Sie?"

[Houslerin]

Er zuckte mit den Schultern:"Mir war einfach wohler, als sie noch bei Ihnen wohnte!", gab Foreman dann zu.

"Es hat wirklich lange gedauert!"

Foreman fuhr herum, als er Remy´s Stimme hörte. Sie stand böse, schief grinsend im Türrahmen:"Bis ich zum Hauptgesprächsthema im Team werde!"

Ihre Hand zitterte stark. Langsam drehte sie sich um, ging ins Besprechungszimmer und griff nach ihrer Tasche.

"Wenn ihr mich los haben wollt, sagt es einfach!", sie hatte ihre Stimme angehoben:"Ich weiß, du gönnst mir das Glück mit Millers nicht, aber dass du jetzt soweit gehst hätte ich nicht gedacht!"

Damit drehte sie sich um und schritt zum Aufzug.

[Remy Hadley]

"Na wunderbar", meinte House verärgert, "das hat uns gerade noch gefehlt!" Er stand auf und ging hinter Remy her. Nocheinmal würde er sie nicht davonlaufen lassen, beim letztem Mal hätte sie das beinahe umgebracht.

"Remy!" Er hatte sie eingeholt und stand nun neben ihr, sie anzufassen traute er sich nicht, da er nicht wusste, wie sie reagieren würde. "Bitte, keiner hier will dir schaden!"

[Houslerin]

Sie sah ihn nicht an und drückte auf den Knopf um den Aufzug zu holen:"Hör doch auf, du bist böse seit ich bei dir ausgezogen bin und Foreman sieht seinen Nachfolger an meiner Seite nicht gerne."

Der Lift war da und Remy stieg ein, sie rieb sich unbewusst, ihr zitternde, schmerzende Hand:"Ich bin nur gespannt, wer von euch beiden jetzt zu Cuddy geht!"

[Remy Hadley]

"Niemand hier wird zu Cuddy gehen! Vor allem nicht, wenn du es nicht willst!" Als die Türen sich halb schlossen, stellte er sich hinein. "Ich bin außerdem nicht böse, dass du ausgezogen bist. Es ist dein Leben, wir sind doch nicht verheiratet! Aber du kannst mir nicht verbieten, mir weiter Sorgen um dich zu machen und darum wirst du keinen Fuß aus diesem Krankenhaus setzen, du weißt, was beim letzten Mal passiert ist. Solange ich bei Bewusstsein bin, wirst du nirgendwo hingehen!"

[Houslerin]

"Soll ich dann hier einziehen?", meinte sie sarkastisch:"Und wie willst du mich davon abhalten?", fragte sie dann gereizt nach.

[Remy Hadley]

"Vielleicht würdest du mir erstmal konkret verraten, was genau jetzt dein Problem ist", meinte er plötzlich und sah ihr in die Augen. Er versuchte, ruhig zu bleiben, damit das Geschrei nicht auf Gegenseitigkeit beruhte und sich immer mehr aufschaukelte.

[Houslerin]

Die Art, wie House mit ihr sprach, ließ sie verbal noch aggressiver werden:"Du hast keine Ahnung? Keinen blassen Schimmer?", sie zuckte mit den Schultern:"Dann sollte ich wohl auch kein Problem haben...sicher ist alles in Ordnung. Nur eins verstehe ich nicht ganz, warst du es nicht, der mir gesagt hat, er würde das Team schon zurecht weisen, das es kein Gerede wegen mir gibt? Scheinbar ist das aber komischerweise gerade Thema Nummer eins. Aber es ist schon spannend, eure Meinungen mal so zu hören!"

Remy´s Gesichtsfarbe, die zunächst vor Stress und Anstrengung bis auf die roten Backen eher fahl gewesen war, wechselte langsam ins grünliche.

"Ich denke, ich nehme Foreman und dir die schwere Aufgabe einfach ab und kündige selbst bei Cuddy!"