[Gregory House]

"Ich geh mal schauen was die haben hier." Was mutiert House nun zum Arschkriecher? Er tat Wilson wirklich einen Gefallen. Entschlossen packte er seinen Stock und humpelte in die Cafeteria. Auf dem Weg dort hin überlegte er nochmal was Wilsons Herzstillstand während der OP verursachte. Ihm fiel nichts ein. Er zeigte keinerlei Symptome, die einen Herzstillstand vermuten ließen. Für ihm kamen derzeit nur Medikamente in betracht. Wilson nahm aber keine Medikamente. Nur wenn er krank war sonst nicht. Er vertraute seinem Freund.
Nach wenigen Minuten kam House wieder und stellte die Packung vor Wilsons Gesicht hin. "Wiener Schnitzel mit Pommes und Majo. Lass es dir schmecken. Ich bin mal für ne Weile weg.", sprach House eilig.

[Snugata]

Wilson starrte das Schnitzel und die Pommes an, blickte dann auf die geschlossene Tür seines Zimmers und schüttelte traurig den Kopf. Er klingelte nach einer Schwester, die auch sogleich kam. Verwundert schaute sie auf das Essen.
"Bringen Sie das weg und holen Sie mir bitte ein Sandwich. Danke."
"Ich weiß nicht, ob ich...", begann sie, aber er unterbrach sie.
"Ich verantworte das. Na los."
Die Schwester nahm den Teller an sich und verschwand.
Wenige Minuten später, aß Wilson ein Putensandwich.

[Gregory House]

Seine gedankten kreisten nur um Wilsons Zustand. Er versuchte seine Schmerzen zu unterdrücken, doch sie hinderten ihm regelrecht dran an was anderes zu denken. Nun stand er wieder vor seiner Bürotür und überlegte ob er reingehen sollte. Doch dann sah er wie sein Team immer noch im Zimmer saß und vor sich hin starrte. House blickte auf seine Uhr und stellte fest, dass es schon acht war. Abends versteht sich natürlich. Eigentlich hätte er schon zuhause sein können. Was machte er dann noch da? Es kam für ihn aber nicht in Frage nach Hause zu fahren. Wie auch. Er musste den Bus nehmen. Einerseits fand er schon, dass sein Team jetzt Feierabend machen könnte, andererseits jedoch dachte er, dass er eventuell eine bisschen Hilfe gebrauchen könnte beim Denken. Langsam griff er nach der Türklinke und riss die Tür dann hektisch auf.
"Hören Sie jetzt auf sich irgendwelche Schuldgefühle an den Kopf zu knallen. Das bringt nichts."
"Wir knallen uns keine Schuldgefühle an den Kopf. Sondern eher warum Sie keine haben!", klang Chase etwas wütend.
"Wollen Sie mir sagen, dass ich Schuld am Tod des Patienten habe?"
"Wenn Sie sich ein wenig mehr um den Patienten gekümmert hätten, dann wäre er wahrscheinlich noch am leben!"
Thirteen wurde sauer und pflaumte ihm somit an.
"Jetzt ist er tot und wir können ihn auch nicht wieder zum leben erwecken."
Konterte House mit gesenkter und relativ müder Stimme.
Stille im Raum. Kein Ton. Alle starrten irgendetwas an. House starrte den Tisch an, doch dann wechselte er abrupt das Thema
"Neuer Patient. 40 Jahre. Plötzlicher Herzstillstand, während einer Organspender-OP. Aber keiner weiteren Symptome."
Plötzlich wurde er von seinem Team komisch angestarrt.
"House. Sie wollen jetzt allen ernstes, dass wir raus finden was ihrem Freund fehlt?"
Foreman schien irritiert.
House jedoch nickte.
"Nein"
Foreman lehnte ab.
"Na gut dann werde ich es selbst tun."
Er drehte sich langsam aber sicher wieder zur Tür und wollte rausgehen, doch er wurde unterbrochen von Taub
"Könnte eine Wechselwirkung von Bestimmten Medikamenten sein."
Ein leichtes zögerndes Kopfnicken von House kam, ehe er aus der Tür verschwand.

[Snugata]

Das Sandwich war gut gewesen. Sehr gut. Er hätte sowieso das Schnitzel und die Pommes nicht vertragen. Wilson sah sich um, suchte nach Ablenkung. Ihm war langweilig. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und er griff nach seinem Handy.
"Hallo Bonnie...Wie geht es dir?" er hörte seiner Ex-Frau zu, schmunzelte leicht, als er ihre erstaunte Stimme vernahm. "Danke. Mir geht es auch gut. Hör zu...Ich habe da einen Job für dich..."

[Gregory House]

Nach Hause zu gehen kam für ihn nicht in Frage. Schlendernd und immer noch ziemlich verschmerzt ging er in Wilsons Büro. In seinem Kopf ging er nochmal durch was Wilson ihm sagte. 'In der rechten unteren Schublade', dachte er. Er lies sich auf Wilsons Stuhl gleiten und knipste die Schreibtischlampe an. Seine Hand fuhr zur Schublade und öffnete sie langsam. Was er da sah, ließen seine Befürchtungen wahr werden. Leicht erschrocken nahm er die Pillendose aus der Schublade und sah sie entsetzt an. Er las 'Vicodin'. Innerlich wurde er verdammt wütend und wollte die Dose in seine Jackentasche stecken. Doch er wurde aufgehalten als er was an der Dose bemerkte. Sie war nicht voll und schon geöffnet worden. Nochmals las er das Etikett an der Dose und stellte erschreckend fest, dass die Dose ausgestellt wurde nachdem House seinen Entzug gemacht hatte. 'Wilson du verdammtes Arschloch!', fluchte House im Kopf. Sein Bedürfnis Wilson jetzt fertig zu machen stieg an. Er schnappte sich seinen Stock und wollte gehen. Doch er vergas die Schublade zu schließen. Er stand schon an der Tür, als er dies bemerkte. Also ging er nochmal zurück um sie zu schließen. Wider wurde er aufgehalten, als er noch eine Pillendose in der Schublade sah. Auch diese nahm er und sah drauf.
"Antidepressiva", murmelte House ganz leise und starrte erschrocken in die Luft.
House wusste, das Wilson mal welche nahm. Vor einigen Jahren. Aber er hörte doch damit auf? Wilson hatte House all die Jahre betrogen und belogen. Er hörte nie damit auf. Bis jetzt. Hektisch schloss er die Schublade, packte die Dose ebenfalls in seine Jackentasche und humpelte ziemlich verwirrt und sauer aus Wilsons Büro. Ziemlich außer sich machte House sich auf den Weg zu Wilson. Kurz bevor er das Zimmer betrat, blieb er auf dem Flur stehen und ging sich nochmals alles im Kopf durch. Er kam zu dem Schluss, dass Zimmer zu betreten und Wilson mit seiner Entdeckung zu konfortieren.

[Snugata]

"Dann ist alles klar? Danke dir", sagte er, schmuzelte noch einmal. "Ich dich auch. Bye." Er unterbrach die Verbindung, presste sein Handy an die Brust und atmete erleichtert aus. Bonnie würde das Ding schon schaukeln. Trotzdem sie geschieden waren, pflegten sie noch immer ein freundschaftliches Verhältnis. Sie hatten eine kurze, aber schöne Zeit gehabt. Er wollte sie nicht missen. Wilson drehte den Kopf, legte das Handy auf den Nachttisch und griff zu dem Medizinjournal. Ein kurzes Blättern und er hatte den gesuchten Artikel. Interessiert fing er an zu lesen.

[Gregory House]

Zögernd griff er nach dem Griff und schob langsam die Tür auf um hinein zu treten. Wilson las sein Medizinjournal. House trat näher an sein Bett und packte die Fußseite.
"Ich muss mit dir reden! Sofort!"
Er war energisch und trocken. Doch er hatte so eine innige Wut über Wilson, dass er keinen anderen Weg fand, als so mit ihm zu reden.

[Snugata]

Wilson ließ die Zeitschrift sinken, blickte House irritiert an. Irgendwie klang der Tonfall seines Freundes...wütend? Hatte er schon wieder was falsch gemacht? Oder Westheimer? Oder House Team?
"Was ist?", fragte er vorsichtig.

[Gregory House]

"Was ist? Das fragst du noch?"
Er griff in seine rechte Tasche und holte diese Zwei Dosen raus. Dann schmiss er sie auf Wilsons Decke. Er starrte Wilson dabei ziemlich sauer und böse an. Wilson sollte ihm jetzt dies erklären. Er erwartete sogar, dass er es ihm erklärte.

[Snugata]

Er griff nach der ersten Dose, drehte sie zwischen seinen Fingern, las dann das Ettikett. Kurz darauf blickte er auf das zweite Schild. "Was willst du hören? Das die Pillen mir gehören? Ja sie gehören mir. Was regst du dich überhaupt auf? Du tust ja gerade so, als ob du es nicht gewusst hättest..." Wilson konnte es nicht fassen. Dachte House etwa, er wäre der Einzige der das Recht auf Schmerzmittel hatte? Oder auf Antidepressiva? "Ja ich nehme Zoloft. Seit gut acht Jahren. Zufrieden?"

[Gregory House]

Er senkte seinen Kopf.
"Und was hat es mit Vicodin auf sich? Wolltest du mir das Zeug wieder in den Arsch schieben? Du verdammtes Arschloch. Das kannst du nicht tun!"
House konnte Wilson in diesem Moment nicht ins Gesicht blicken. Er war einfach nur zu deprimiert. Wie konnte Wilson ihm sowas antun? Seinen Körper lehnte er an die Wand neben der Tür.
"Und nein. Ich wusste es nicht. Aber warum? Du hast mich all die Jahre betrogen und belogen. Hast mir geholfen bei meinem Entzug, aber bist selber süchtig nach Happy-Medis. Was ist das für ne Logik?" Er wandte seinen blick Zur Tür und sah sie an.

[Snugata]

"Weil diese Happy - Medis es mir erlauben, mein beknacktes Lebens zu ertragen. Du weißt doch gar nicht wie das ist, zu sehen, wie die Hälfte deiner Patienten dahinsichen. Dich rufen sie nicht mitten in der Nacht an, weil wieder mal einer deiner Patienten stirbt." Er bemerkte, wie House immer noch die Tür anstarrte. "Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!", fuhr Wilson ihn an.